Der Gemeinde-Rabbiner sprach das jüdische Totengebet
Unter Teilnahme von Jungen und Mädchen der Frankfurter jüdischen Lichtigfeld-Schule, der Anne-Frank-Schule sowie der Bundeswehr gab es Mitte November eine Ehrung der gefallenen jüdischen Soldaten des Ersten Weltkrieges und ihrer in der Schoah ermordeten Angehörigen und Kameraden.
Die zeremonielle Erinnerungsfeier fand statt am Ehrenmal (siehe Foto) auf dem Jüdischen Friedhof in der Rat-Beil-Straße.
Auf dem Soldatendenkmal stehen die Worte:
„Dem Andenken der 407 Söhne unserer Gemeinde, die im Weltkrieg 1914 – 1918 ihr Leben für das Vaterland hingegeben haben.“
Hunderttausend jüdische Soldaten zogen mit ihren deutschen Kameraden begeistert in den 1. Weltkrieg. Der Anteil jüdischer Freiwilliger bei den Streitkräften war besonders hoch. Deutsche Juden zeigten damit bis in den Tod ihre tiefempfundene Verbundenheit mit ihrem deutschen Vaterland.
Bei der Einweihung des Ehrenfeldes 1927 sprach der berühmte Schriftsteller und Rabbiner Leo Baeck:
“Es ist ein Denkmal auf dem Friedhofe (… ), in dem beth olam, dem Hause der Ewigkeit – der Ewigkeit, das will sagen, dass hier alle Leidenschaften schweigen, alles fern bleibt, was Menschen voneinander trennt und gegeneinander erregt. Nicht gegen irgendjemand ist dieses Denkmal errichtet, nicht ein Stein der Feindschaft will es sein. Für unsere Gefallenen steht es da. Für sie und gegen keinen.”
Während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten von 1933 bis 1945 wurden die meisten der einstigen Soldaten in den KZs ermordet.
Wie bereits in den letzten Jahren nahmen auch dieses Jahr Schüler der 8. Klassen der Lichtigfeld-Schule und der Anne-Frank-Schule an der Gedenkfeier teil, an der dieser jüdischen Gefallenen gedacht wurde.
Gemeinde-Rabbiner Menachem Halevi Klein entzündete das Ewige Licht und sprach das jüdische Totengebet „El Male Rachamim“. Die hebräischen Anfangsworte dieses im Mittelalter entstandenen Gebetes für die Verstorbenen bedeuten: „Gott voller Erbarmen“.
Quelle für einige Infos und die beiden Fotos: http://lichtigfeld-schule.de/mitzvah-day-projekt-hochdekoriert-dann-deportiert/