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Frankreich: Staat greift Beichtgeheimnis an

Der französische Innenminister Gérald Darmanin hat den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Éric de Moulins-Beaufort, dringend um ein Gespräch über das kirchliche Beichtgeheimnis gebeten. Der Erzbischof von Reims hatte am Mittwoch auf Twitter erklärt, dass das Beichtgeheimnis grundsätzlich „stärker wiege als die Gesetze des Staates“.

Tags zuvor hatte eine unabhängige Untersuchungskommission gefordert, das Beichtgeheimnis teilweise einzuschränken: Es dürfe nicht im Weg stehen, wenn es um die Anzeigepflicht von sexuellem Missbrauch bei den Behörden gehe. Damit zeichnet sich ein Konflikt zwischen Staat und Kirche ab. 

FOTO: Beichtgespräch mit Corona-Abstand (das „Beichtkind“ steht hinter dem Baumstamm).

„Der Minister wird Anfang nächster Woche Bischof de Moulins-Beaufort empfangen, um ihn zu bitten, seine Bemerkung zu erläutern“,  teilte das französische Innenministerium mit und präzisierte, es handle sich um keine Vor-, sondern um eine Einladung. Regierungssprecher Gabriel Attal ließ wissen, es gebe nichts Stärkeres als die Gesetze der Republik.

In einer Pressemitteilung schreibt Erzbischof de Moulins-Beaufort, er wolle beim Gespräch mit dem Innenminister „die Gelegenheit nutzen, um daran zu erinnern, dass das heute den Priestern nach kanonischem Recht auferlegte Beichtgeheimnis nicht gegen das französische Strafrecht verstößt“. Er verweist darauf, dass „das Beichtgeheimnis von der Französischen Republik bisher immer respektiert“ worden sei. 

Quelle und vollständige Meldung hier: https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2021-10/frankreich-erzbischof-von-reims-zum-beichtgeheimnis.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=NewsletterVN-DE

Kommentare

9 Antworten

  1. Es ist absolut richtig dass das Staatsgesetz in Frankreich über der Religionsfreiheit steht……Oder nicht?!
    Schließlich hat man in der französischen Revolution gute Erfahrungen gemacht. Priester welche keinen Eid auf die neue Verfassung (die von der Schreckensherrschaft der Guillotine diktiert wurde und politischen Massenmord legal gemacht hat) schworen- diese wurden einfach verhaftet, hingerichtet oder unter schrecklichen anderen Methoden ermordet.
    Ein Staat, der so stolz auf seine Geschichte ist ,und den Terror und Massenmord so vieler unschuldiger Opfer der Revolution verklärt und verharmlost, wird doch jederzeit wieder auf seine alten Wurzeln zurückkommen dürfen.
    Die Vernichtung der Religion, die ausgeführte Zerstörung der Kirchen und Kathedralen (wie dramatisch wird jetzt Notre Dame als das Herz der Nation bezeichnet, seinerzeit in ihrer ganzen Ausstattung bewusst vernichtet), die Ermordung von Priestern und Ordensleuten- das waren Ziele der französischen Revolution, welche von Menschenrechten sprach und dieselben mit Füßen trat.
    Das Staatsgesetz steht in Frankreich über der Religion und dem Gewissen. Damals wie heute.
    Das ist und war in jedem Terrorstaat so. (Die Schreckensherrschaft der Jakobiner wird in der Geschichte als Grande Terreur bezeichnet ) Und das hat auch immer seine Folgen.
    Wie schön muss es für Franzosen sein, auf das Erbe eines Terror-Staates stolz zu sein!
    Was sich bewährt hat, soll so bleiben!

    1. Guten Tag,
      es braucht ihn auch nicht „interessieren“, er hat es aber schon aus Gründen der Religionsfreiheit zu respektieren, zumal es Berufsgeheimnisse auch in anderen Sparten gibt (z.B. bei Ärzten oder Anwälten).
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

      1. das eine sind Berufe das andere ist Glaube das ist rechtlich ein himmelweiter Unterschied
        kein Berufsgeheimnis geht so weit, dass Straftaten nicht angezeigt werden müssen
        Religion ist und bleibt reine Privatangelegenheit und Religionsfreiheit darf keine Straftaten decken

        1. Guten Tag,
          schreiben Sie mal nicht schon wieder soviel Unsinn auf einmal.
          Natürlich ist das Pfarrersamt sehr wohl ein BERUF – was denn sonst?!
          Unabhängig vom Beichtgeheimnis gibt es noch das Seelsorgsgeheimnis als Berufspflicht – es gilt übrigens auch für evangelische Pfarrer.
          Interessant, welche Staatsunterwürfigkeit Sie hier demonstrieren.
          Im Christentum gilt immer noch das Prinzip: „Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen!“
          Und noch etwas: Das Heil der Seele ist laut Kirchenrecht das oberste Prinzip des kirchlichen Dienstes.
          Dieses wird aber beschädigt, wenn Täter nicht mehr beichten (könnten), weil sie sich nicht mehr auf das Beichtgeheimnis verlassen können.
          Als Christus seine Aposteln den Auftrag gab: „Welchen ihr die Sünden erlaßt, denen sind sie erlassen“, hat er nicht hinzugefügt: „Mit Ausnahme der Missbrauchstäter und aller sonstiger anzeigenpflichtigen Straftäter“.
          Freundlichen Gruß
          Felizitas Küble

        1. Guten Tag,
          es hat aber eine Bedeutung in Bezug auf den Verfassungsgrundsatz der Religionsfreiheit – und die Respektierung von Berufsgeheimnissen.
          Das schrieb ich Ihnen schonmal zur selben Feststellung, die Sie lediglich ignorant wiederholen.
          Freundlichen Gruß
          Felizitas Küble

  2. Endzeit.
    So wie der Muezzinruf den Siegeszug antreten wird – ich erinnere: Allah ist größer, das ist die korrekte Übersetzung – die katholische Kirche verlassen wird, heute zu lesen in ntv.de vor allem in Köln – und die Leute erst dann zurückkehren werden, wenn es die neue Kirche gibt, die aber nicht mehr Kirche ist ….

    sie wollen auf Teufel komm raus beweisen, dass es massiven MIssbrauch nur in der Kirche gibt. Damit können sie wunderbar von allem anderen ablenken, egal in welchem Land und sagen: Gott ist schuld.

    Und wie sagt GOTT?
    „Mein ist die Rache … “

    Die werden sich alle noch wundern.

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