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Franziskus beschädigt Autorität des Papsttums: Widerspruch zu „Traditionis custodes“

Von Pfarrer Dr. Guido Rodheudt

Es ist eine weitere Beschädigung der Autorität des Papsttums, wenn ein Amtsträger das reine Gegenteil seines Vorgängers ex officio promulgiert.

Niemand, der sich mit den Dingen länger beschäftigt hat und die Erfahrungen der letzten 14 Jahre gesammelt hat, kann diesen brutalen und alles andere als „zärtlichen“ Text des Papstes nachvollziehen, der Unstimmigkeiten und geradezu diktatorische Züge an sich trägt.

Offenkundig wird dieses Motu proprio von der nicht haltbaren These getragen, der Alte Ritus spalte. Das reine Gegenteil ist der Fall und empirisch belegbar.

Denn die Gläubigen finden ja in der Regel eben nicht das im Novus Ordo, was Papst Franziskus voraussetzt: die Einheit der liturgischen Form als einheitsstiftend für den Glauben und die Praxis der Kirche. Sondern vielmehr ein – mit dem Konzil übrigens nicht begründbares –  höchst pluriformes Mischmasch aus in der Regel schlecht inszenierten Subjektivismen.

Die Gläubigen, denen eine Glaubenspraxis auf dem Boden der Einheit der Lehre und Tradition der Kirche wichtig ist, finden in der realen Liturgolandschaft der Pfarreien in der Regel keine Entsprechung.

Es ist die gängige, mißbräuchlich-subjektivistische liturgische Praxis, die die Kirche in die Spaltung gebracht hat. Nicht anders war es bei der Reformation.

Die Alte Messe wurde durch Summorum Pontificum keineswegs das Reservat von Nostalgikern, sondern der Zufluchtsort von Gläubigen, die einen objektiven und vor Überraschungen sicheren Hafen der Glaubensfeier gesucht haben.

Dass dies vor allem bei jungen Suchenden attraktiv wurde – Laien wie Priestern – scheint den Papst zu stören.

Aber er wird mit seinem rigiden Machtwort mitnichten die Einheit fördern. Man kann die Wahrheit nicht musealisieren. Denn sie hat Glanz und Wohlgeruch.

Es wäre zu wünschen, wenn die Gläubigen, die sich genau davon ansprechen lassen, nicht verzagen, sondern ihrem Gewissen folgen – so wie man es auch denen nahegelegt hat, die die Zukunft in Regenbogenfarben malen wollen. 

Unser Gastautor Dr. Guido Rodheudt ist Gemeindepfarrer in Herzogenrath und Publizist

Kommentare

16 Antworten

  1. Herrlich.
    Danke für das Einstellen.
    Ich wuensche diesem Video weite Verbreitung und werde selbst schauen,an wen man das weiterleiten kann.
    Wir brauchen diese jungen hingegebenen Gläubigen.
    Und in unseren Zeiten ist es kein Problem mehr,sich zu informieren,worum es geht oder vielleicht sogar Basislatein zu lernen.

    1. Ja, das ist wirklich ein Licht. Epilog zu einem mürrischen Text eines mürrischen Papstes, der in seinem alten Denken verhaftet ist. Aber wenn dieses alte Denken der alten Messe den Häuptlingen der gegenwärtigen Theologie gefällt, wie Onkel Guido andeutet? Da hilft nur ein tieferes Bedenken des Alten und Neuen. Mich würde freuen, wenn es mehr öffentliche (nicht hinter ewig gestrigen Bezahlschranken verborgene) Theologie gebe, die Laien intellektuell ein wenig mehr fordert als der letzte Wetterbericht.

      1. Natürlich habe ich noch nie eine Alte Messe erlebt, leider … geschweige denn kann ich mich erinnern an die paar Mal als Kind und Jugendliche … aber das, was er beschreibt, und was ich gestern in einer Ausführung von Weihbischof A Schneider gehört und gelernt habe über die Hl Messe, genau das hat mir kenntlich gemacht, wo wahre Anbetung stattfindet.
        Und dass eben, so habe ich das bis jetzt gelernt, in der Lateinischen Messe alle – Priester und Gläubige sich gemeinsam vor IHM beugen und anbeten … das ist unglaublich und unfassbar schön und bewegend.
        Endlich – wenn auch momentan nur über Aufzeichnungen oder Livestreams – wird das Einssein in IHM deutlich und ENDLICH geniert sich niemand für Stille und Feierlichkeit und Majestät.
        Ich bin sehr traurig, dass ich so alt werden musste, um das zu erkennen.

        Why I love the Traditional Latin Mass
        https://www.youtube.com/watch?v=7vGLkpiqDP8

  2. Papst Franziskus hat die Autorität des Papsttums schon seit längerem und des Öfteren beschädigt, mit „Traditionis custodes“ setzt er noch einen drauf.
    Niemand sollte die Zerstörungskraft dieses Papstes unterschätzen: Die Zerschlagung der Franziskaner der Immakulata (FFI), eines 1970 in Frigento (Italien) gegründeten und 1998 von Johannes Paul II. als „Institut des geweihten Lebens päpstlichen Rechts“ anerkannten Ordens, durch die willigen Befehlsempfänger und Vollstrecker Franziskus‘, ist ein abschreckendes Modell, was auch den die „alte Messe“ feiernden Gemeinden aus Rom zugedacht ist.
    Auch diesem Orden wurde zum Verhängnis, dass er nach dem „Summorum pontificum“ Benedikts XVI. beschlossen hatte, intern den alten Ritus einzuführen (in seinen Pfarreien zelebrierte er weiterhin den NOM), woraufhin er (zu Unrecht) der Ablehnung des II. Vatikanums verdächtigt wurde. (Näheres hierzu in meiner Besprechung des Buches „Der Diktatorpapst“ von Marcantonio Colonna im CF: https://charismatismus.wordpress.com/tag/der-diktator-papst/)
    Dennoch wäre es verfehlt, sich vom brutalen Text des Motuproprio einschüchtern zu lassen. Wie man ihn ganz offiziell elegant auskontern kann, haben die französischen Bischöfe in ihrer Erklärung bereits demonstriert.
    Was die praktische Seite anbelangt, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die päpstlichen Anordnungen zu unterlaufen, ohne dass Sanktionen zu befürchten sind.
    Da kann man von den deutschen Bischöfen nur lernen, welche seinerzeit die Umsetzung von „Summorum Pontificum“ seit 2007 mehrheitlich erfolgreich hintertrieben haben (vgl. https://www.pro-missa-tridentina.org/upload/rb35/09_10_K2_FAS_Kissler_MPSP1Jahr.pdf).
    Eine vergleichbare Sabotagebereitschaft ist von ihnen diesmal freilich nicht zu erwarten.
    Trotzdem ist nicht jeder (deutsche) Bischof so borniert wie der Magdeburger Oberhirte Dr. Gerhard Feige, der sich rühmt, noch nie in seinem Bistum eine „alte Messe“ erlaubt zu haben.
    Auch Bischöfe sind letztlich nur Menschen, die keinen unnötigen Dauerzwist mit „renitenten“ Schäfchen wünschen und in der Mehrzahl beileibe nicht so blind sind, dass sie nicht die guten Früchte der Zelebrierenden und Feiernden der „alten Messe“ sähen.
    Da gibt es eine Menge Spielraum, die Dinge unbürokratisch und vielleicht auch mal „unter der Hand“ zu regeln – der Papst muss ja nicht alles wissen.
    Nimmt man hinzu, dass 70 Prozent der Bischöfe weltweit überhaupt nicht auf die Umfrage des Vatikans zur Umsetzung von „Summorum pontificum“ reagiert haben (also offenbar kein ernsthaftes, meldebedürftiges Problem erkennen), darf man dies als doppelte Absage an den Pontifex werten.
    Die Aussichten sind also gar nicht so schlecht.

  3. Das Petrusamt wird beschädigt weil eine Entscheidung dem Hw. Herrn Pfarrer nicht recht ist?
    Man muß dem Hw. Herrn der Fairness halber entgegenhalten genauso wie jetzt handelte Joseph Ratzinger, als Papst Benedikt XVI. als er ex Officio das reine Gegenteil seines Vorgängers sogar zweier Heiliger Johannes Paul II. und Paul VI. 2007 das Gegenteil anordnete insbesondere steht Summorum Pontificum im völligen Gegensatz zur Konstitution Missale Romanum vom 3. April 1969
    Wirklich unterhaltsam ist zu sehen jeder fordert nur dann römischen Gehorsam, wenn die römischen Verfügungen in seinem Sinn sind
    und das gilt für alle Seiten
    Das ist kein Verhalten wie das I Vatikanum im Dogma über den Jurisdiktionsprimat bei Strafe der Exkommunikation fordert

    1. Guten Tag,
      Sie bringen wohl einiges durcheinander – zumindest dürfen Sie davon ausgehen, daß Kardinal Müller, der noch als Glaubenspräfekt einen dicken theologisches Wälzer über das Papstamt geschrieben hat, sich auch kirchenjuristisch besser auskennt als Sie mit Ihrem formalistischen und papalistischen Gehorsamsverständis, das dem Ultramontanismus des 19. Jahrhunderts „gut“ angestanden hätte. Aber Müller ist jetzt einer der schärfste Kritiker gegen „Custodes“, obwohl bekannt ist, daß er nicht einmal ein Anhänger der alten Messe ist, er verteidigt lediglich die Interessen der altrituellen Gläubigen im Sinne von Fairneß, Toleranz und Pastoral (dieses Spektrum nicht ausgrenzen, auch damit es nicht aus Trotz ins Sektiererische abgleitet).
      Jetzt haben Sie es plötzlich mit dem Gehorsam sooo wichtig „bei Strafe der Exkommunikation“, aber bei anderen, vor allem den moraltheologischen Themen (siehe gerade mal wieder in der Causa Ungarn), schreiben Sie ständig eher links und progressiv daher, zumindest linksliberal – der Gehorsam gegenüber der kirchlichen Sittenlehre (die übrigens das natürliche „Elternrecht“ hochhält) scheint dann plötzlich un-interessant.
      Das ist ja schon eine seltsame „Logik“, soll aber in Tradihausen immer wieder mal vorkommen bei Super-Ästhethen und dergl.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

      1. ich habe gar nichts ich halte den Leuten nur einen Spiegel vor dass ist alles.
        Ein Kardinal der in seiner Dogmatik schreibt „die Jungfräulichkeit Mariens bedeutet KEINE physiologischen Besonderheiten“
        (Nachzulesen in Gerhard Ludwig Müller Katholische Dogmatik S498)
        ist kein Experte für Theologie oder Kirchenrecht, sondern ein Häretiker.

        Noch etwas bitte ich Sie zur Kenntnis die Dinge, die ich hier schreibe, stellen nicht immer meine persönliche Meinung da, sondern oft eine alternative Sicht der Dinge
        Meine persönliche Meinung zu dem Thema ist
        Wenn jemand katholisch sein, will muss er alles verwerfen, was durch, das 2 Vatikanum geändert wurde
        den Ultramontanismuss und die verrückten Entscheidungen von Pius IX sind eine der größten Katastrophen der Kirchengeschichte
        grade in diesem Pontifikat sieht man wunderschön was das bedeutet

        1. Guten Tag,
          Sie behaupten dreist und völlig zu Unrecht auf ihrem selbstgestrickten hohen Roß sitzend, Kardinal Müller sei ein „Häretiker“, somit ein erwiesener und manifester Irrlehrer – und daher „kein Experte für Theologie oder Kirchenrecht.“
          Im Unterschied zu Ihnen arbeite ich nicht mit einem einzigen, aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat, sondern kenne mich in Müllers Dogmatik schon umfassender aus als Sie mit Ihrem ständigen vorlauten Geschreibsel.
          Ein paar kleine Kostproben gefällig zum Thema Jungfrauengeburt in Müllers Dogmatik?
          Prof. Müller erwahnt die Geburt Jesu aus der Jungfrau Maria mehrfach in Kapiteln seiner „Dogmatik“, zB. auf S. 493:
          „Die kirchliche Verkündigung brachte (in Katechese und Liturgie) immer neu die Geburt des Erlösers durch die Jungfrau Maria in Erinnerung.“
          Als Virgo ist die Madonna jener vorbildhafte „Typus“ für die Kirche, die allein Christus anhängt:
          „Maria steht am Anfang der Glaubensgeschichte der neuen Menschheit, d.h. der im Glauben wiedergeborenen Kirche des Neuen Bundes. Durch ihren Glauben ist sie als Jungfrau der Typus der Kirche, die von Gott her das Heil empfängt“. (S. 494)
          Auf S. 495 spricht der Dogmatiker Müller im Kontext der Inkarnation (Menschwerdung Gottes) davon, daß sich der Glaube „unmittelbar auf das Wirken Gottes richtet“ und auf seine „Vergegenwärtigung in der Wirkung, nämlich der Empfängnis und Geburt des ewigen Gottessohnes als Mensch aus der Jungfrau Maria. “ – Er fügt hinzu:
          „So ist dieEmpfängnis Jesu vom Heiligen Geist die metaphysische Ursache der Inkarnation, während die Empfängnis und Geburt aus der Jungfrau Maria das Realsymbol der Inkarnaton darstellt.“ (S. 495)
          Auf der nachfolgenden Seite verweist der Autor auf die lateinische Fassung des Credo: „ex Maria virgine“ – d.h. auf deutsch: (geboren) aus der Jungfrau Maria.
          Nun habe ich wohl Ihnen „einen Spiegel vorgehalten“, obwohl Sie sich doch super was drauf einbilden, was für eine tolle Nummer Sie mit Ihrem ständigen Widerspruch – meist nur oberflächlich und läppisch – zu bieten haben.
          Freundlichen Gruß
          Felizitas Küble

  4. Immer öfter frage ich mich – zumal als Neukatholikin das alles noch zusätzlich für mich verwirrend ist – welche Agenda dieser Papst verfolgt.
    Könnte es sein, dass Weihbischof Athansius Schneider recht hat, dass das wahre Gesicht der Freimaurerei das ist, im Vatikan Menschen zu platzieren, die die Welt nach ihrer Agenda umgestalten?

    In einer kleinen Broschüre von ihm wird folgendes zitiert:
    „…Geht also geradewegs auf die Jugend und wo möglich sogar auf die Kinder los. Habt ihr einmal das Vertrauen der Professoren und Studenten gewonnen, so sorgt dafür, dass besonders die Kandidaten des geistlichen Standes euren Umgang suchen. In etlichen Jahren wird dieser junge Klerus durch die Macht der Umstände Ämter bekleiden. Er wird regieren, verwalten richten, den Rat des Papstes bilden und berufen sein den künftigen Papst zu wählen. Und dieser papst wird, wie die meisten seiner Zeitgenossen, notwendigerweise mehr oder weniger mit den revolutionären und humanitären Prinzipien, die wir im Begriff sind, in Umlauf zu bringen, erfüllt sein. Spannet eure Netze aus im Innern der Sakristeien und Klöster. …
    (aus: J Vennari, Hrsg: Die ständige Anweisung der Alta Vendita: Ein freimaurerischer Plan für den Umsturz der katholischen Kirche, Rex-Regem Verlag, Jaidhof 2000.)

    Zitiert aus der Broschüre:
    A. Schneider, Das wahre Gesicht der Freimaurerei, Verlag media maria.

  5. Geht es hier wirklich nur um die Alte Messe?

    Blicken wir doch mal zurück ins vergangene Jahr: Papst Franziskus ließ bei den Bischöfen anfragen, welche Erfahrungen sie mit dem Summorum Pontificum gemacht haben. Es war klar, daß er dabei auch die gewünschten Antworten erhalten würde, die er nun als Begründung für sein eigenes, brutales Motu Proprio vorschiebt. Man darf getrost davon ausgehen, daß Traditionis Custodes schon bei der Formulierung der Anfrage an die Bischöfe geplant war.

    Doch warum strebte er all dies an, sicherlich wissend, daß er damit die Einheit der Kirche massiv gefährden würde?
    Blicken wir noch weiter zurück: Etwa im Januar 2000 erschien das Buch „Aus der Tiefe des Herzens“ von Kardinal Sarah unter Mitwirkung von Benedikt XVI, das den Bestrebungen Franziskus, den Zölibat aus der Welt zu schaffen, den Todesstoß verlieh.

    Das schrie nach Rache! Deshalb diese Demütigung seines Vorgängers.

  6. Sehr gut,,
    Nein ,
    „Wir lassen uns unser Glaubensgut das uns unser Heiliger Vater,; Papst Benedikt XVI,zurückgegeben hat und das wir sehr; sehr schätzen —
    von. N IEM A N DEM wegnehmen,,,
    Dagegen wehren wir uns ganz entschieden!
    Wir sind W E R!
    Wir sind MÜNDIGE. Christen,
    … und wir sindzum Glück
    V I E L E,

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