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Freiburger Bischof Stefan Burger lieferte faktenfreie Vorverurteilung

Von Wilfried Puhl-Schmidt

Sicher erinnern Sie sich, dass vor zwei Wochen eine Handgranate auf eine Flüchtlingsunterkunft in Villingen-Schwenningen geworfen wurde. Untersuchungen ergaben, dass das Wurfgeschoss keinen Schaden anrichtete, da es keinen Zünder hatte. Dies wunderte die Experten. pc_pi

Die Polizei bezweifelte von Anfang an einen fremdenfeindlicher Hintergrund.

Der Freiburger Erzbischof Stefan Burger jedoch verurteilte den „Handgranatenanschlag“ sofort scharf und diktierte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) folgendes Statement: „Es ist letztlich kein Anschlag auf die Flüchtlingsunterkunft, sondern auf Flüchtlinge, auf Menschen, die bei uns Schutz suchen. Wer der Meinung ist, unsere Demokratie und den Rechtsstaat oder gar unsere christliche Kultur mit Aggressionen und perfiden Anschlägen gegen Wehrlose verteidigen zu müssen, zeigt gerade durch sein Handeln, dass er unsere Werte mit Füssen tritt“.

Um es nochmal deutlich zu sagen: Obwohl die Sonderuntersuchungskommission sofort in den Medien einen fremdenfeindlichen Anschlag bezweifelte, ließ Erzbischof Stefan Burger seine politisch korrekte Vorverurteilung deutschlandweit verbreiten.

Die drei Tatverdächtigen gehören nach aktueller Kenntnis zu zwei rivalisierenden Sicherheitsunternehmen. Keine Spur von fremdenfeindlichem Hintergrund! 026_23A

Dieser Vorgang zeigt mir, dass auch die oberen Etagen der katholischen Kirche die politischen Leitlinien aus Berlin dermaßen verinnerlicht haben, dass sie in vorauseilendem Gehorsam in jedem Gewalttäter einen Fremdenfeind sehen müssen.

Ich wüsste gerne, ob Erzbischof Stefan Burger und seine Berater die Größe haben, in der Presse oder im Amtsblatt der Erzdiözese Freiburg ihre politisch korrekte Vorverurteilung zu bedauern und zu korrigieren. 

Mittlerweile kann die Öffentlichkeit nicht mehr an einem Problem vorbeischauen. Sogar der Rundfunk spricht in Sendungen von der Bedrohung und Verfolgung von Christen durch Muslime in Asylwohnheimen. Man lässt Christen zu Wort kommen, welche nach eigener Aussage eigentlich in ein freies Land fliehen wollten und hier von Muslimen genauso bedroht werden wie vorher in ihrem Heimatland.

Wie sieht es in der Türkei aus? Weil die Bundeskanzlerin sich in die politische Zwangsjacke von Herrn Erdogan begeben hat, darf in den Medien politisch korrekt nichts von der Situation der in die Türkei geflohenen Christen berichtet werden. Ich möchte ausdrücklich dem evangelischen Nachrichtenmagazin „IDEA-Spektrum“ danken, dass seine Redakteure dieses Thema im Artikel „Viele christliche Flüchtlinge leben in Angst“ an die Öffentlichkeit brachten.

Wo bleibt eigentlich ein Statement von Erzbischof Stefan Burger?

Quelle und vollständiger Artikel hier: http://www.schalom44.de/2016/02/12/der-voreilige-erzbischof/

Kommentare

7 Antworten

  1. Ich habe eine Mail an das Ordinariat geschrieben und darin Herrn Erzbischof Burger gebeten – in sachlichem Stil, versteht sich -, seine vorschnelle Schuldzuweisung zu hinterfragen und der Öffentlichkeit sein Bedauern darüber einzugestehen.
    Einer Antwort wurde ich nicht für würdig empfunden.

  2. Hat dies auf Des katholischen Kirchfahrters Archangelus unbotmäßige Ansichten – ob gelegen oder ungelegen. rebloggt und kommentierte:
    Amüsanter Weise wurde ja Erzbischof Burger bei seinem Amtsantritt vom Staatsfunk in diesem Lande als „konservativ geltend“ vorgestellt. Beim Stichwort „konservative Bischöfe“ kommt mir der leider viel zu früh gestorbene Pfarrer Milch aus Hattersheim in den Sinn. Der stellte immer wieder fest – zuletzt in seiner Rede im Eltzer Hof am 3. Mai 1987 (CD bestellbar bei actio spes unica) – dass es hinsichtlich der Glaubensverkündung keineswegs genüge, daß ein Bischof „immerhin“ diese und „wenigstens“ jene Glaubenswahrheiten verteidigt, daß es eben nicht entscheidend sei, ob ein Bischof hier und da etwas Richtiges sagt – ausschlaggebend sei vielmehr, „ob er das zur Geltung bringt, was not tut, auf das nicht verzichtet werden kann: der katholische Absolutheitsanspruch“ (zitiert nach Schüler, Wolfgang: „Pfarrer Hans Milch – Eine große Stimme des katholischen Glaubens“, Edition actio spes unica [2005], Band 2, Seite 1479).

    1. Was hat „konservativ geltend“ um alles in der Welt mit diesem Artikel zu tun?

      Desweiteren: Die Aufgabe eines Bischofs ist nicht in erster Linie, irgendwelche Absolutheitsansprüche durchzusetzen, sondern seine Herde zu leiten und den Glauben zu verkünden.

      1. „Konservativ“ heißt, dass die Amtsführung als Bischof an der überlieferten Kirchenlehre und nicht an der gerade herrschenden Maxime der Gesellschaft („pol. Leitlinien aus Berlin“) orientiert sein soll. „Als konservativ geltend“ heißt, dass durchaus Zweifel erlaubt sind, ob dies der Realität entspricht. Der angesprochene Absolutheitsanspruch bezieht sich auf das katholische Glaubenstotum und die Leitung der Herde durch Vermittlung der unverkürzten Wahrheit. Um „irgendwelche“ Absolutheitsansprüche geht es dabei nicht.

      2. Was hat die Frage nach der Täterschaft eines (vorgetäuschten) Anschlags mit der „überlieferten Kirchenlehre“ zu tun?
        Ich glaube, ich weiß, was Sie an der überstürzten falschen Reaktion Burgers stört: Es ist die Annahme, dass der Rechtsextremismus in Deutschland eine Gefahr ist, dass „die Deutschen“ evtl. sogar zum Rechtsextremismus neigen. Aber noch einmal: Was hat das mit der überlieferten Lehre zu tun?

        Wenn Pfarrer Milch gesagt hätte, „die Bischöfe müssen die Lehre der Kirche unverkürzt verkünden“, dann könnte ich ihm nur beipflichten. Die zitierte Formulierung ist aber missverständlich und kann auch anders verstanden werden.

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