Die Suche nach einem Weg aus der Euro-Krise spaltet Deutschlands Ökonomen weiterhin:
Der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen fordert vorerst einen Stopp für weitere Hilfen an die Defizitländer.
„Es ist wie im Basketball: Um sich zu sortieren, muss man erst einmal eine Auszeit nehmen“, forderte er in einem Streitgespräch mit der Zeitung Die Welt und erklärte: „Das heißt: Keinen Schritt weiter, solange es kein vernünftiges Regelwerk gibt. Solange darf es keine gemeinsame Haftung und keine neuen Schulden über Maastricht hinaus geben.“
Dennis Snower, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), widersprach ihm: Eine solche Auszeit könne sich Europa nicht leisten. „Wir befinden uns mitten in einer Krise, ein Bankrun in einem einzigen Land kann sich schnell auf ganz Europa ausbreiten“, warnte Snower.
Die Wirtschaftswissenschaft befindet sich in einer heißen Kontroverse, seitdem ca. 200 Ökonomen rund um den Münchner Ifo-Präsidenten Hans-Werner Sinn kürzlich einen öffentlichen Protestbrief über die jüngsten EU-Gipfelbeschlüsse verfaßten.
Quelle: dts-Nachrichtenagentur
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