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Fronleichnams-Prozessionen in Deutschland ade? – Aber in den USA fängt es richtig an!

Von Felizitas Küble

Wir haben uns bereits vor Tagen in einem Artikel bitter darüber beschwert, daß fast überall in den deutschen Bistümern die Fronleichnams-Prozession ausgefallen ist, obwohl dazu – gerade coronamäßig betrachtet – nicht der geringste Anlaß bestand, denn im Freien ist die Virusgefahr verschwindend gering, wie Aerosolforscher unlängst noch einmal betont haben.

Dieses Hochfest der katholischen Kirche wäre eine großartige Chance gewesen, als Kirche Präsenz zu zeigen nach der Devise: Es gibt uns noch – und wir tragen den eucharistischen Christus bekenntnisfroh durch die Städte und Dörfer.

Leider war genau das Gegenteil der Fall.

Und dies, obwohl amtlich feststeht, daß Prozessionen unter einer Inzidenz von 200 erlaubt sind (und somit fast überall hierzulande) das schreibt sogar das bischöfliche Ordinariat in Rottenburg-Stuttgart ausdrücklich in seinem Portal: https://www.drs.de/dossiers/corona.html#c5004

Interessanterweise läuft die Entwicklung in den USA genau umgekehrt, wie unsere Gast-Autorin Dr. Edith Breburda mir heute in einem Infobrief bestätigt hat: In Amerika gibt es zunehmend m e h r Prozessionen an diesem Fest.

Fronleichnam heißt dort „Corpus Christi“ (Leib Christi) und wird am kommenden Sonntag gefeiert.

Der (inzwischen verstorbene) Bischof Robert Morlino von Madison hatte bereits Prozessionen in seinem Bistum eingeführt. Zuvor war dies ein Brauchtum, das vor allem die eingewanderten Spanier und Mexikaner gepflegt haben.

Nun hat auch Bischof Thomas Olmsted (siehe Foto) auf der Webpräsenz seiner Diözese angekündigt, daß er am 6. Juni eine Prozession durch die Straßen der Stadt Phoenix anführen möchte. Er hatte dazu neulich ein Schreiben verfaßt: https://www.catholicsun.org/2021/05/26/eucharistic-procession-of-fathers-families-planned-through-downtown-phoenix/

Kommentare

5 Antworten

  1. Vermutlich wird man von Seiten der Liturgie-Animateure den Prozessionen wenig nachweinen. Zum einen sind sie klar „retro-katholisch“ sowie „ökumene-feindlich“ und bieten zum anderen wegen der offenen Christus-Zentriertheit aufmerksamsgierigen Selbstdarstellern keine Bühne für deren Stegreif-Geistesblitze. Wenn etwas aber nicht geeignet ist, Show(wo)men-Qualität zu beweisen und Gläubige dafür als Zwangskulisse zu benutzen, wird es sicherlich als „nicht zeitgemäß“ aussortiert (klappt übrigens seit über 50 Jahren tadellos…)

  2. Fronleichnam – ein wunderschönes Fest, das es neu zu entdecken gibt, gerade weil es im l. J. ausgefallen ist.
    Ich bin heute 120 km gefahren, um an einer traditionellen Prozession teilzunehmen. Es hat sich gelohnt.
    Als ich dann erfuhr, dass die wenigen Prozessionen , die noch stattfinden sollten, dann auch noch wegen dem vorhergesagten Unwetter von vielen Gemeinden abgesagt wurden, war ich froh und glücklich, diese Fahrt auf mich genommen zu haben.

    Ich erlebte die Fronleichnamsprozession so, wie ich diese von Kinder und Jugendzeiten kenne.
    Einfach friedvoll und beglückend.

    Es ist immer schon etwas anstrengend gewesen . Für die Geistlichkeit und auch für die Prozessionsteilnehmer. Immer gehört ein gewisser Kraftakt dazu ,dieses alles auf die Beine zu stellen. Oftmals unter der Hitze der Sonne im Juni.
    Aber wer sagt, dass die Nachfolge Christi immer einfach ist. Manchmal braucht es Anstrengungen und Mut, die Monstranz durch die Strassen zu tragen.

    Aber die Gemeinschaft der Gläubigen trägt es mit und jeder katholische Priester sollte sich freuen wenn die Gemeinde zusammen kommt und mitläuft. Es gibt keine bessere Gelegenheit, um viele Gemeindemitglieder zu sehen und zu segnen.

    Was jedoch bis vor 2 Jahren störte, war manchmal dieser Festivaleindruck von Fronleichnam. Oftmals haben Bands christliche Lieder gespielt und kaum einer beugte die Knie vor dem Allerheiligsten. Die Predigten passten nicht zu Fronleichnam und die Andacht blieb aus.

    Ich freue mich für Amerika, dass es dort einen Aufbruch bezüglich dieses Festes gibt.

    1. @dorrotee
      Vielen Dank für Ihren Kommentar!
      Auch ich bin stets regelmäßig die Prozession mitgegangen.
      Es war nicht nur eine Verpflichtung, sondern auch echtes Bedürfnis.
      Schon als Kind habe ich die Fronleichnamsprozession als immer etwas ganz Besonderes empfunden.

      Auch Ihren vorletzten Absatz kann ich leider bestätigen.
      In den letzten Jahren entstand des öfteren der Eindruck, als handelte es sich um ein Event. Viele Teilnehmer beteten gar nicht mehr mit und einige unterhielten sich sogar während der Prozession.
      Ich hoffe, dass sich das wieder ändert und die Teilnehmer künftiger Fronleichnamsprozessionen wieder spüren, dass sie mehr ist als nur eine Straße entlanglaufen.

    2. Dürfte ich fragen, an welchem Ort Sie an der Fronleichnamsprozession teilgenommen haben? Ich selbst habe an der Prozession bei Haus Assen bei Lippetal teilgenommen und es war sehr feierlich und würdig. Der Chor, der aus jungen Damen bestand, hat u.a. das Lied „Wo in feierlicher Stille“ gesungen, das meine Mutter das letzte Mal vor über 60 Jahren bei ihrer Erstkommunionfeier gehört hat. Es ist erstaunlich, was das Haus Assen da noch auf die Beine stellt.
      In meine Gemeinde dagegen gab es nur Sternmärsche, bei denen der Leib Christi gar nicht mal erwähnt, geschweige denn getragen wurde…

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