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Gebetshaus Augsburg lobt die brasilianische „Wundertäterin“ Maria de Oliveira

Von Felizitas Küble

Bereits im Februar des letzten Jahres haben wir eine Buch-Empfehlung aus dem Gebetshaus Augsburg   – das die MEHR-Konferenz organisiert – kritisch beleuchtet: https://charismatismus.wordpress.com/2019/02/21/gebetshaus-augsburg-empfiehlt-eine-autorin-der-geistlichen-kampffuehrung/

Diese merkwürdige Schrift „Bete Gott an und lebe im Sieg“, verfaßt von einer brasilianischen „Wunderheilerin“, gehört zum Bereich der sogenannten „Geistlichen Kriegsführung“, die in gewissen pfingstlerischen Kreisen eine große Rolle spielt.

Deren Vertreter betrachten sich gleichsam als aktive Lobpreis-Akteure im irdischen Kampf zwischen Himmel und Hölle, wobei es letztlich um den Krieg gegen „dämonische Mächte“ geht, die angeblich auch „territorial“ herrschen (z.B. in bestimmten Städten oder Regionen), weshalb man diese  Bezirke gleichsam „freibeten“ müse usw. (Heute wird der ursprüngliche Ausdruck „Kriegsführung“ bisweilen als „Kampfführung“ weichgespült.)

Offensichtlich scheut Dr. Hartls Bewegung nicht davor zurück, das reichlich verstiegene Buch „Bete Gott an und lebe im Sieg“ zu bewerben und zu verbreiten – und zwar nach wie vor: https://shop.gebetshaus.org/buecher/buecher/5029/bete-gott-an-und-lebe-im-sieg?c=11

Der Titel ist bereits bezeichnend für die Gefühlslage der Schwärmerbewegung: „…lebe im Sieg“.

Die Damen und Herren in diesem Spektrum leben nämlich – in ihrer eigenen Sichtweise – ständig „im Sieg“, der ihnen natürlich   –  wie könnte es anders sein – direkt von oben geschenkt wird. Man befindet sich in Halleluja-Stimmung und lechzt nach „Tabor“-Erlebnissen….

Die Autorin Maria Emilia Baptista de Oliveira lebt mit Mann und vier Kindern in São Paulo. Die brasilianische Metropole ist nicht nur eine Hochburg des heidnischen Spiritismus, sondern auch ein Eldorado extrem pfingstbewegter Gruppen (wobei die Gemeinsamkeiten zwischen beiden Bewegungen spirituell gesehen stärker ins Gewicht fallen als die Unterschiede).

Frau de Oliveira ist Gründerin und Präsidentin von MADADE – einer Organisation im Sinne der „Geistlichen Kampfführung“, die für Einsteiger gerne auch als „Dienst der Anbetung“ bezeichnet wird.

Die charismatische „Prophetin“ weiß natürlich genau, wie die Gläubigen an den Heiligen Geist „gelangen“, als ob er eine Art Besitztum wäre, wenn es etwa in ihrem Buch heißt:

„Atme tief ein und sage: „Heiliger Geist, ergreife jetzt Besitz von mir, in Jesu Namen!“ Wiederhole dies in aller Ruhe einige Male und schließe die Augen dazu, bis du die Gegenwart Gottes verspürst.“

Erstens klingt diese Anrufung eher wie eine fromm getarnte Beschwörungsformel, zweitens ist die „Gegenwart Gottes“ keine Angelegenheit, die man unbedingt „verspürt“, keine Sache des Gefühls also. Das „tiefe Einatmen“ ist sodann ebenso unwichtig wie das „Augen schließen“; davon ist in der Heiligen Schrift niemals die Rede, wenn es um den Heiligen Geist und seine Gaben geht.

Der Heilige Geist ist eine ehrfurchtsgebietende göttliche Person und keine übersinnliche Kraft, die sich der Mensch mit einigen „Techniken“ verfügbar und dienstbar machen könnte. Dies wäre letzlich ein magisches Mißverständnis des Glaubens.

Damit nicht genug, behauptet die Verfasserin sogar, ihren verstorbenen Mann mittels schein-religiöser Formeln aus dem Tod ins irdische Leben zurückbefördert zu haben:

„Die Kinder erkannten, dass er sich von uns verabschieden wollte. Sie begannen zu weinen und beteten, dass der Herr ihn nicht zu Sich holen möge, doch ganz plötzlich starb er. … Während ich im Zimmer auf und ab ging, an das dachte, was der Herr mir gesagt hatte, und gleichzeitig betete, sprach der Herr plötzlich zu mir: „Salbe ihn und rufe siebenmal mein Blut an.“

Ich verstand nicht, doch ich gehorchte – und nahm das Salböl. Ich salbte meinem Mann die Stirn, den Mund und das Herz, wie der Herr es angeordnet hatte. Als ich meine Hand auf seine Brust legte, fühlte ich keinen Herzschlag, er war kalt. Dann befahl mir der Heilige Geist: „Rufe das Blut Jesu siebenmal an.“

Ich gehorchte und sagte: „Durch das Blut des Lammes, Leben Jesu, komme in das Leben von Eliton.“… Zur Ehre und Herrlichkeit des Herrn Jesus kam er zum Leben zurück, als ich meinem Mann zum siebten Mal in dieser Weise diente!“    

Zu diesem „Vorgang“ erübrigt sich jeder Kommentar.

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.

Hinweis zur Zitatenquelle (vgl. dort S. 5 und 6): https://www.alexanderseibel.de/buecher/Stellungnahme_zu_Heilt_die_Kranken_von_Willem_Ouweneel.pdf

Kommentare

Eine Antwort

  1. Der Kollektivname häretischer Systeme

    Gnostizismus, ein Kollektivname häretischer Systeme in den ersten Jahrhunderten der Kirche.Das (griechische) Wort, welchem bei dem uralten Übersetzer des hl. Irenäus das lateinische agnitio entspricht (z. B. 1, 1, 1; 4, 33, 8), bedeutet eigentlich Erkenntnis, das Wissen, im biblischen und christlichen Sprachgebrauch gewöhnlich mit besonderer Beziehung auf religiöse Gegenstände. Der alte christliche Sprachgebrauch richtet sich nach den biblischen. Die heilige Schrift kennt aber eine zweifache Gnosis, ein echtes und ein falsches Wissen, deren eines sie rühmt und empfiehlt, während sie das andere brandmarkt und verwirft. Wie das Wissen noch heutzutage entweder als Steigerung des Glaubens oder als Gegensatz des Glaubens auftritt, so in der christlichen Urzeit die Gnosis.
    Zweifache Gnosis
    Die echte Gnosis

    Die echte Gnosis, die Gnosis im guten Sinn des Wortes, ist ein immer tieferes Eindringen in das innere Wesen des unwandelbar fest gehaltenen, von Gott geoffenbarten Glaubens, verbunden mit einer auf festen Beweisgründen ruhenden Überzeugung von dessen Wahrheit, ein immer allseitigeres Erfassen desselben mit allen Kräften des menschlichen Geistes, so daß derselbe vom Verstand aus das ganze Leben durchdringt (vgl. Röm. 15, 14; 1. Kor. 1, 5; 8, 1. 7. 10. 11; 12, 8; 13, 2. 8;14, 6; 2. Kor. 6, 6; 11, 6; Kol. 2, 3; 2. Petr. 1, 5. 6; 3, 18). Das ist die Gnosis, welche der Sohn Gottes geoffenbart und der Menschheit übergeben hat (Clemens Alex. Strom. 6, 7, ed. Potter II, 771); das ist „die vollkommene und verläßliche Gnosis“, um derentwillen die Christen zu Korinth in den ersten Zeiten allenthalben gerühmt waren (Clemens Rom. ep. I, c. 1); das ist jenes erhabene Ideal christlicher Geistesbildung und vollkommener Handlungsweise, (…) und welches die edelsten gebildetsten Männer der ersten Jahrhunderte unablässig anstrebten. Daher wird auch das Ideal des vollkommenen Christen von Clemens von Alexandrien in seinen begeisterten Schilderungen immer mit dem Namen Gnosticus bezeichnet (s. das ganze 6. und 7. Buch der Stromata, vgl. Strom. 2, 17). Eben dieser alexandrinische Clemens, welcher der vornehmste Stimmführer der wahren Gnosis im Altertum ist, erklärt an verschiedenen Stellen, was er unter derselben verstehe, und wie dieselbe nur auf dem Grund des Glaubens gedeihe; so Paed. 1, 6, ed. Potter I, 116; Strom. 2, 17 p. 468; 3, 5 p. 531; 6, 1 p. 736; 6, 8 p. 774 und besonders 7, 10 p. 864-866 (wo er sie den „vollkommenen und sicheren Beweis dessen“ nennt, „was man im Glauben bereits erfaßt hat, den Aufbau auf der Grundlage des Glaubens, wodurch man zum unfehlbaren Verständnis gelangt“). –

    https://katholischglauben.info/kirchenlexikon-die-irrlehre-des-gnostizismus/

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