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Gender: Familienberater Riehle kritisiert Vorschlag für „Pubertätsblocker“

„Die unüberdachte Anpreisung von Pubertätsblockern auf entsprechenden Portalen, die dem Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend zugeordnet werden können, muss als vollends verantwortungslos bezeichnet werden!“ – Mit diesen Worten nimmt der Leiter Online-Beratungsstelle „FamilienKnäuel“, Dennis Riehle, kritisch Stellung zu den jüngst bekannt gewordenen Veröffentlichungen für Jugendliche auf Webpräsenzen mit Bezug zu dem von Lisa Paus geleiteten Ministerium (BMFSFJ).

„Dort werden junge Menschen, die vor der Reifung stehen und sich sexuell orientieren, entsprechend ermutigt, sich für diesen Prozess der Geschlechtsfindung Zeit zu nehmen und die Pubertät bei etwaiger Unsicherheit und dem Wunsch nach weiterem Abwarten durch Blocker in Form von Medikamenten zu verzögern.

Dass bei der Einnahme von solchen Präparaten auch Hormone beeinflusst werden und der endokrine Stoffwechsel durcheinandergerät, wurde in diesen Publikationen des BMFSFJ ungenügend erläutert und ausgeführt. Ebenso der Umstand und die Information dazu, dass schwerwiegende Nebenwirkung möglich ist, wenn die Einnahme zu früh im Jugendalter erfolgt. Diese Blocker sind für andere Zwecke gedacht und sollten deshalb nicht dazu genutzt und missbraucht werden, Jugendliche vor einer vertretbaren und zumutbaren Identifikation- und Findungsphase schützen und sie schonen zu wollen“.

Riehle, der nicht nur Familienberater, sondern auch Leiter der Selbsthilfe zu Hormon- und Stoffwechselkrankheiten in Konstanz ist, weiß um die schweren und erheblichen Folgen einer Einnahme von Hormonen und ihren Botenstoffen, wenn ihr Verabreichen nicht durch eine medizinische Indikation gerechtfertigt ist oder für Substitutionszwecke dient:

„Das ist nicht nur ein heikles und gefährliches Intervenieren in den Stoffwechsel des heranwachsenden Jugendlichen, der gerade kurz vor der Pubertät steht und in den natürlichen Veränderungsabschnitt seiner eigenen sexuellen Orientierung und Identität einzutreten vermag. Wird dieser Start in den Reifungsabschnitt abrupt künstlich unterbrochen, bringt das Herauszögern des Identifikationsprozesses jeglichen physiologischen Kreislauf vehement durcheinander und kann massive Folgeschäden mit sich bringen, beispielsweise Reifungsverzögerungen oder Entwicklungsdefizite, aber auch Schäden im Hormon- Metabolismus“.

Riehle betont, dass die Evolution die Pubertät nicht umsonst im Alter von 13 oder 14 platziert hat. Denn es war auch bislang kein Problem, dass sich Kinder bis zu diesem Zeitpunkt bereits jene Fähigkeit zur reifen Entscheidung und Abwägung angeeignet haben, um sich mit ihren Gefühlen, Empfindungen und Präferenzen ernsthaft zu konfrontieren.

„Die Tendenz, unsere Kinder möglichst lange in Watte zu packen, um ihnen die Gelegenheit zu geben, sich umfassend mit der Vielfalt an Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung zu befassen, bringt eine erhebliche Schwierigkeit. Denn je länger wir unser Selbst nicht zu definieren bereit sind, umso mehr ringen wir mit unserer Persönlichkeit im Gesamten. Pubertät zu durchleben, bedeutet auch, eine Heimat und Halt, aber ebenso Zugehörigkeit zu finden“, erläutert Riehle.

 

 

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