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Gespräch mit einem „Spaziergänger“ über die Auferstehung Christi

Von Felizitas Küble

Wie gestern hier im CF berichtet, gab es am Mittwochabend (16.3.) auf dem Domplatz in Münster zwei Veranstaltungen gleichzeitig: Zum einen der wöchentliche Rosenkranz vor dem Kirchenportal im Rahmen der katholischen Initiative „Deutschland betet“  – zum anderen die Demonstranten, die sich gegen eine Impfpflicht wenden und für die bürgerlichen Grundrechte eintreten.

Diese sogenannten „Spaziergänger“, die anscheinend nicht nur montags oder samstags auf den Straßen deutscher Städte unterwegs sind, hatten ihre Kundgebung zwischen Rathaus und Dom, etwa 50 m von unserer öffentlichen Gebetsrunde entfernt. 

Die Teilnehmer dort kamen ersichtlich aus der Mitte der Gesellschaft – freundliche, friedlich dreinschauende Bürger, jung und alt, die ihr grundgesetzlich verbrieftes Versammlungsrecht wahrnahmen und hierbei von der Polizei mit Mannschaftswagen und begleitenden Beamten geschützt wurden (siehe Foto oben).

Das zweite FOTO zeigt einige Spaziergänger, als sie an unserem Gebetskreis vorbeigingen. Die junge Dame mit dem Schal rechts außen winkte wohlwollend zu uns herüber.

Ein Demonstrant, der bei uns sozusagen „hängenblieb“, kam nach dem Rosenkranz mit mir ins Gespräch. Er kannte mich nur vom Hörensagen und von linken Zerrbildern aus dem Antifa-Milieu usw. Umso mehr interessierte ihn das „Original“.

Er erzählte, wie er im Münsterland  – sogar in einem bekannten Wallfahrtsort – fromm aufwuchs, dann aber durch das Theologiestudium in eine starke Verunsicherung seines Glaubens (irre)geführt wurde.

In der katholischen Fakultät seien die im Neuen Testament bezeugten Wunder Christi von „modernen“ Professoren letztlich geleugnet bzw. als symbolische Gleichniserzählung relativiert worden. Vor allem die Auferstehung Christi sei kein tatsächliches Ereignis gewesen, sondern nur sinnbildlich zu verstehen, habe man ihm verklickern wollen.

Man kennt das ja aus der „historisch-kritischen“ Exegese: Die „Sache Jesu“ lebte im Glauben der Apostel weiter, die Auferstehungsberichte sind lediglich eine „Erzählung“ der Urgemeinde, das Grab Jesu muß keineswegs „leer“ gewesen sein und die Erscheinungen des HERRN bei seinen Aposteln und Jüngern waren „mystisch“ und nicht wirklich real etc….

Mir wurde bald klar, daß die „Sache mit der Auferstehung“ für diesen religiös suchenden Mann der springende Punkt war. Immer wieder überlegte er laut, ob es nicht – entgegen der (Irr-)Lehren an der Universität  – doch „wahrscheinlich“ sei, daß Jesus von den Toten erstanden ist. Aber wie solle man hierüber eine größere Gewißheit erlangen?

Zunächst einmal hatte der nachdenkliche Gesprächspartner völlig recht, wenn er die Frage nach der Auferstehung als zentral für den Glauben ansah. Neben dem Bekenntnis zur Gottheit Christi ist dies genau der Ast, auf dem das Christentum sitzt (wobei beide Themen miteinander verbunden sind – die Auferstehung ist ja die entscheidende Bestätigung der Göttlichkeit Jesu).

Auch Paulus schreibt im 1. Korintherbrief (15,12 ff):„Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube hinfällig.“

Er fügt „knallhart“ hinzu: „Ist Christus nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; dann sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.“

Nun konnten wir auf dem Domplatz gleichsam zwischen Tür und Angel keinen ellenlangen Austausch führen, sondern nur kurz argumentieren – es war bereits dunkel geworden, ich hatte noch einen 12-km-Heimweg mit dem Rad vor mir, er wollte wieder zurück zu seinen „Spaziergängern“.

Also brachte ich nur – in der Sprache der Kriminalistik gesagt  – ein einziges positives „Verdachtsmoment“ ins Gespräch – und danach ein Indiz. Vollständig „beweisen“ läßt sich die Auferstehung Christi ohnehin nicht, sonst wäre es ja kein „Glaube“. Es handelt sich freilich nicht um einen blinden Glauben, sondern um eine Überzeugung, die sich mit der Vernunft vereinbaren läßt.

„Verdachtsmoment“: Ich sagte ihm, von den 12 Aposteln seien elf für ihren Glauben – auch und gerade an die Auferstehung Jesu  – gestorben, einer sei in die Verbannung auf die Insel Patmos gekommen (Johannes). Hätten sie die „Ostererzählung“ erfunden, wären sie wohl nie für ihre eigenen „Märchen“ in den Märtyrertod gegangen. Dies umso mehr, als sie es noch bei der Gefangennahme Jesu mit der Angst zu tun bekamen und das Weite suchten. Erst nach der Auferstehung hatten sie sich zu mutigen Zeugen Christi gemausert.

Mein Gesprächspartner schien das auch so zu sehen, er wirkte jedenfalls nachdenklich. Ich brachte jetzt ein weiteres Argument, einen ernsten Anhaltspunkt:

„Indiz“: Die Urgemeinde war von Feinden umgeben: Einerseits die jüdische Herrschafts-Elite bzw. Tempel-Hierarchie (vor allem Sadduzäer), die sich schon zu Lebzeiten Jesu größtenteils gegen ihn gestellt hat. Sodann das römische Weltreich, das bereits unter Kaiser Nero die junge Christenheit blutig verfolgte. Drittens heidnische Schriftsteller aus dem griechischen Hellenismus, die sich über die Botschaft Jesu lustig machten und über den „Gekreuzigten“ spotteten (wie es auch Paulus auf seinen Reisen und in Athen erlebte). 

Angesichts dieser „Umzingelung“ durch starke Gegenmächte konnte es sich die christliche Frühkirche  – noch dazu mitten in der Verfolgung – schlicht nicht „leisten“, ihrer feindlichen Umwelt quasi einen Bären aufzubinden, um eine erfundene Story über die Auferstehung Jesu zu verbreiten. Sie wäre sofort von allen Seiten widerlegt und dem allgemeinen Gespött preisgegeben worden.

Wäre das Grab Christi nicht wirklich leer gewesen, dann hätten die Gegner damals der Urgemeinde in Jerusalem hohnlachend den Leichnam Jesu präsentiert.

Der Mann aus dem Münsterland geriet nach diesen Worten  – wie mir schien –  noch stärker ins Nachdenken. Er murmelte vor sich hin „…von Feinden umzingelt“  – „….das hätten sie sich nicht leisten können….“ 

Bald darauf waren seine „Spaziergänger“ wieder im Anmarsch bzw. kamen von ihrer Tour durch die Innenstadt auf den Domplatz zurück, so daß wir uns freundlich verabschiedeten.

 

Kommentare

18 Antworten

  1. Man kann und sollte tatsächlich fragen, wie diese vielerlei Antworten zum Thema „Auferstehung“ Jesu einzuordnen sind. – Das Vielerlei kann nur darauf hindeuten, dass ein wirkliches Verständnis dafür abhanden gekommen ist.
    Nicht zuletzt Paul Baddes Hausierengehen mit einem Wunderbild, das uns Christi Antlitz erhalten habe, mag als Beweis dafür gelten.
    Wer den wohl bedeutendsten Theolgen des Jahrhunderts, Josef Ratzinger, nur ein wenig studiert hat und seinen behutsamen Umgang mit der Volksfrömmigkeit kennt, kann gerade auch im sog. Gebet zum Heiligen Antlitz entdecken, wie er ähnlich wie bei dem verehrten Turiner Grabtuch auch das „heilige Antlitz“ von Manoppello zum Anlass nimmt, um – ohne als Lehrer zu dozieren – zu klären, worauf sich der jüdisch-christliche Glaube wirklich stützen kann und soll:
    Gleich zu Beginn heißt es in diesem an Jesus v. N. gerichteten Gebet:
    >Die ersten Apostel erkannten Dich als Sohn Gottes,
    den erwarteten und verheißenen Messias zur Erlösung der Welt.<
    Das ist die Auferstehungsbotschaft in ihrem Kern. Sie schaffte es, den hochkarätigen Schriftgekehrten und Pharisäer Saulus/Paulus vom Verfolger zum Verkünder des Evangeliums Christi vor den Nichtjuden, den Heidenvölkern, umzuwandeln. Auf dieser Botschaft gründen die "Versammlungen", die "Gemeinden" von Jerusalem bis Rom und darüber hinaus. – Erst als die Gewissheit dieses Glaubens zu schwächeln begann, tauchen nachweislich in der Kunstgeschichte die Bilder vom "wahren Antlitz" verbunden mit der Legende von "Veronica" auf. Ihnen sind auch die verehrten "Tücher" zuzuordnen.
    Der Apostel Paulus berichtet schon um 55 n. Chr. – ca. eine Generation nach dem Tod des Juden Jesus aus N. und ca. 15 Jahre vor dem ältesten "Evangelium" (nach Markus)- in seinem Gelegenheitsbrief an die Gemeinde in Korinth als eine Art Bekenntnis, dass dieser Jesus "für unsere Sünden gestorben und begraben worden und – gemäß der Schrift (gemeint sind die Schriften des AT) – am dritten Tag auferweckt worden ist". Danach werden namentlich die Personen genannt, die ihn lebendig "gesehen" haben, denen er "erschienen" ist, denen er "aufgegangen" ist. Diese Bedeutungen hat das griechische Wort an dieser Stelle des Briefs.
    Zum Thema der "Auferstehung" sollte noch bedacht werden, dass der emeritierte Papst gleich anschließend in seinem Gebet formuliert: ( Sie…erkannten dich …) "als Du sie fragtest: „Wen sucht ihr?“
    und sie danach Deine Einladung annahmen: „Kommt und seht!“ – Das heißt doch (übersetzt), dass es für das Erfassen dieses so benannten Phänomens einen Ort geben muss, an dem nicht etwa nur ein Bild oder "sein Abbild" auf den lebendig Wirkenden hinweist, sondern – wie Paulus formuliert: berufene bzw. von ihm selbst gesammelte Personen leibhaftig "seinen Leib" erstellen. Es muss/müsste also die "Gemeinden" geben, in die der von den Toten Auferweckte einladen und sich berühren und schauen lassen kann. –
    Davon könnten dann auch wieder Professoren – nicht nur als "Archäologen", sondern als echte Bekenner – erzählen.

  2. Zum „VOLTO SANTO“ von Manoppello: Papst Benedikt XVI besuchte den Ort als Pilger am 1.9. 2006, nachdem er das Buch “ Das göttliche Gesicht“ von Paul Badde gelesen hatte. Er verfaßte anschließend ein Gebet zum Heiligen Antlitz:
    „Herr Jesus,
    die ersten Apostel erkannten Dich als Sohn Gottes,
    den erwarteten und verheißenen Messias zur Erlösung der Welt
    als Du sie fragtest: „Wen sucht ihr?“
    und sie danach Deine Einladung annahmen: „Kommt und seht!“ –
    So wollen auch wir, Deine Jünger in dieser schwierigen Zeit,
    Dir folgen und Dir Freunde sein – Angezogen vom Glanz Deines ersehnten
    und verborgenen Angesichts.
    Zeige uns, so bitten wir Dich, Dein immer neues Gesicht,
    geheimnisvoller Spiegel der unendlichen Barmherzigkeit Gottes.
    Lass uns mit den Augen des Geistes und Herzens darin vertiefen:
    im Antlitz des Sohnes, Abglanz der Herrlichkeit des Vaters,
    und Abbild Seines Wesens (vgl. Hebr. 1,3),….“
    Forts : http://www.manoppello-ev.de/7.html

    Markus van den Hövel, zu der Zeit Vorsitzender Richter am Landgericht Bochum, hat sich, ebenfalls angeregt durch Paul Baddes Schilderungen, aufgemacht, um zu prüfen, was es mit dem Tuch aus Muschelseide auf sich hat. Ergebnis : mehrere Bücher, kleiner Vorgeschmack: Interview mit Bernhard Pelster von Kirche in Not 1/2012, auch youtube
    https://antlitz-christi.de/forschung/videos/interview-mit-dr-markus-van-den-hoevel-ueber-den-volto-santo.html
    https://www.youtube.com/watch?v=_Vx-rGooIgw

    1. Guten Tag,
      erstens ist mir der Zusammenhang des Artikels mit dem Manoppello-Thema unklar, zweitens ist das Grabtuch von Turin weitaus besser erforscht als Manoppello, drittens sind solche Reliquien und/oder Ikonen kein Bestandteil unseres Glaubens, viertens kann man die Sache mit dem Muschelseidentuch – angeblich von Veronika – auch kritischer sehen. Warum gerade Muschelseide (davon gehen jedenfalls die Verehrer aus)? Dieses Tier gilt im Judentum als „unrein“.
      Sodann wirkt der Gesichtsausdruck beim Turiner Grabtuch weitaus ansprechender und erhabener als bei Manoppello – jedenfalls auf mich.
      Aber weder das eine noch das andere ist ein Glaubensinhalt.
      Solange die Kapuziner in Manoppello keinen Untersuchungen zustimmen, was leider der Fall ist, gibt es keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

      1. Der Artikel spricht als Generalthema die Überzeugungskraft gegenüber einem Skeptiker am Tipping-Point an, und da meine ich schon, dass weniger bibelintrinsische Argumentation taugt, sondern dass sich auch Argumente anführen lassen, die aus diesem Rahmen hinausweisen. Dazu gehören eben auch die besagten Reliquien, denn sie dienen ja gerade der Untermauerung der Glaubensinhalte. — Das Muschelseidentuch ist mit nichtinvasiven Methoden durchaus erforscht. Darstellerisch zeigt es verblüffende kunsthistorisch schwer erklärliche Übereinstimmungen mit dem Turiner Grabtuch, gerade was die Gesichtsläsionen und ihre Anordnung anbelangt. — Dass die von Muscheln produzierte feinste Seide, im Altertum Grundlage kostbarer Gewebe, als unrein betrachtet worden sein soll, ist meines Erachtens eine recht zweifelhafte Aussage. Das Zustandekommen des Christusantlitzes, ob als attraktiv empfunden oder auch nicht, ist ein Rätsel, denn es handelt sich um keinen Farbauftrag. Wer es als Zeugnis des Auferstehungsgeschehens deutet, kann jedenfalls nach dem Stand der Dinge schwerlich widerlegt werden.

        1. Guten Tag,
          das Manoppello-Buch ist nicht wirklich wissenschaftlich untersucht worden, was nur invasiv möglich ist.
          Natürlich liegt die Beweispflicht bei den Befürwortern.
          Was sollen denn die Kritiker überhaupt „widerlegen“?
          Freundlichen Gruß
          Felizitas Küble

          1. Ein erster Schritt für eine konstruktive Kritik an der Reliquieninterpretation des Muschelseidentuchs wäre es zum Beispiel, wenn dessen Negierer eine weitere solche Bilddarstellung – weltweit! – auftreiben könnten. Oder wenn sie zeigen könnten, wie man eine solche künstlich, also menschengemacht, herstellt. Dann wäre mindestens mal die Kraft der Singularitätsbehauptung, die das Muschelseidentuch als in Einklang befindlich mit der Singularität des Auferstehungsgeschehens zeigt, gebrochen. Eine solch substantiierte Kritik ist aber ausgeblieben, die Reliquienbehauptung ist nicht falsifiziert und kann aufgrund der Gesamtmelodie der Indizien bis dahin nur überzeugen. Die Herkunft des Muschelseidentuchs ist seit dem Zeitpunkt, da die über Jahrhunderte in Rom als „Veronika“ in den Wirren des 16. Jhs. verschwunden ist, inzwischen praktisch lückenlos nachgewiesen. Auch hier böte sich der negierenden Kritik ein weites Betätigungsfeld – das aber bei allem Unkenrufen trotzdem unbeackert geblieben ist.

  3. Ach, wie schön. Das klingt ja beinahe wie „Emmaus“.
    Nur schade, dass der Fremde (nach Lukas) mit seiner – eigenen – Erfahrung nicht mit dabei war, dass er die Jünger mit seiner Erfahrung, prophetischen Kenntnis und seiner sakramentalen Gegenwart hätte überzeugen können. So, dass die Jünger noch am gleichen Abend zurück nach Jerusalem aufbrachen, die übrigen Jünger v e r s a m m e l t antrafen und i h n e n von der Begebenheit hätten erzählen können. Und dass sie hier ein Echo derselben Erfahrung hätten hören können und nicht auf Spekulationen hätten angewiesen sein müssen: weder aus modernen Vorlesungen, noch aus vergilbten Büchern in schwer verstehbarer Sprache . — Armer „Spaziergänger“, musst wohl noch weitere Wege gehen, um auf das „Original“ zu stoßen.

  4. Ein Problem bei diesem Argumentieren könnte die nur mangelhaft belegte Historizität der Apostel sein. Wer weiß schon, wessen Knochen wirklich in dem Sarkophag des Apostels Matthias in Trier aufbewahrt sind? Ein Story-Telling kann den Skeptiker nicht überzeugen. Er braucht Konkretheiten.
    Aus naturwissenschaftlich-technischer Sicht wird man nicht um die eingehende Diskussion der aus den Bibelberichten bekannten gegenständlichen Hinterlassenschaften herumkommen: die Textilien von Argenteuil, Manopello, Oviedo, Prüm, Trier, Turin mit ihren teils ungeklärten Eigenschaften. Die Kreuzessplitter. Die Reste der Dornenkrone. Die Blutphiolen des Klosters Reichenau.

    1. Es ist mir ganz neu, dass „gegenständliche Hinterlassenschaften“, nämlich genau die „Textilien von Argenteuil, Manopello, Oviedo, Prüm, Trier, Turin“
      aus den Bibelberichten bekannt seien. Ob von diesen Gegenständen zu Recht behauptet wird, dass es sich um Gegenstände handelt, die im NT erwähnt werden, oder nicht, ist für die Historizität der Apostel zunächst nicht entscheidend. Da gibt es andere historische Zeugnisse.

      1. . . . und die wären, diese „anderen historischen Zeugnisse“ für die Historizität der Apostel? — Andererseits:
        Kennen Sie wirklich nicht
        – den ungenähten Leibrock Christi (Argenteuil, Trier)
        – die Binden im Auferstehungsgrab (Manopello, Oviedo, Turin)
        – die Sandalen Christi, die zu schnüren sich Johannes der Täufer für unwert erachtete? (Prüm)
        Haben Sie überhaupt schon mal sich mit der Bibel befasst?

  5. Weitere Vorträge von Pfarrer Kocher, Radio Horeb, zum Thema „Wunder“:
    https://www.horeb.org/mediathek/podcasts/
    bei den Bilderkacheln nach unten scrollen:
    Katholische Vorsehungslehre, z.B.
    6 – Wunder und Vorsehung
    13.05.2020 – Laufzeit: 00:32:01 – Dateigröße: 14,66MB
    9 – Zusammenfassung von 1 bis 8
    13.05.2020 – Laufzeit: 00:16:44 – Dateigröße: 7,66MB

  6. Es ist schon seltsam, dass inzwischen auch katholische Theologen diesen Unsinn ausgerechnet als „historisch-kritische Methode“ bezeichnen, obwohl schon im 19. Jahrhundert von der seriösen Geschichtsforschung gründlich widerlegt. Aber die Historie, obwohl primäre Quelle jedweder Aussage über das Jesus-Geschehen, interessiert die sog. liberale Exegese nur wenig. Sie begegnet den biblischen Berichten mit einer Grundhaltung des Verdachts, einer vorgefassten Theorie, und schaltet die historische Erfahrung in zentralen Glaubensfragen einfach aus, wenn sie vermeintlich dem Zeitgeist nicht vermittelbar erscheint. („Kann so nicht gewesen sein“) Und übersieht damit, dass das Primäre das geschichtliche Ereignis Jesus Christus war und daraus der Glaube erwuchs, und nicht umgekehrt.

  7. Es ist wohl nicht nur in der katholischen Fakultät, von der dieser Demonstrant berichtet, verbreitet, dass die im Neuen Testament bezeugten Wunder Jesu Christi von „modernen“ Professoren letztlich geleugnet bzw. als symbolische Gleichniserzählung verniedlicht werden.
    Nicht selten wird dieser Unglaube begründet mit einem geradezu herrschend gewordenen Aberglauben von der naturgesetzlichen Unmöglichkeit solcher Wunder. Als Physiker möge es mir erlaubt sein, an den Hinweis des Physikers und Nobelpreisträgers für Physik, Eugen Wigner, zu erinnern, der aus ungarisch-jüdischer Familie stammend nicht im Verdacht steht, ein unentwegter christlicher Apologet zu sein. Wigner wies darauf hin, dass Gegenstand der Physik oder auch der Naturwissenschaft nicht die Natur, sondern das Regelmäßige in der Natur ist. Diese Feststellung ist unbestreitbar; Man muss nur bedenken, dass das Forschungsprinzip der experimentellen Naturwissenschaft die ständige Wiederholbarkeit der zu erforschenden Phänomene bei gleichbleibenden Umständen ist. Es ist also ein logischer Unsinn, aus dieser Beschränkung des Erkenntniswillens auf das Regelmäßige in der Natur zu schließen, es könne nur das Regelmäßige in der Natur geben, also auch keine Wunder. Die Naturwissenschaften haben in dieser Frage keine Kompetenz.

    1. Die naturwissenschaftliche Kompetenz besteht eben darin, die Außerordentlichkeit einer Be- oder Gegebenheit festzustellen. Eben deshalb ist z. B. die naturwissenschaftliche Wunder- und Reliquienforschung einem Wahrheitssucher so prickelnd. — Der Unsinn liegt also bei Wigner und auch bei Physikern, die wissenschaftstheoretisch so schwach aufgestellt sind.

      1. Es ist schon drollig, zu erleben, wie Mangel an wissenschaftstheoretischem Verständnis gesehen wird, wo nicht verstanden wird, was gesagt worden ist. Also noch mal: Wie Wigner richtig gesagt hat, ist der Gegenstand der Naturwissenschaft das Regelmäßige in der Natur. Sie kann damit nicht behaupten, es gebe nur das Regelmäßige in der Natur. Wenn sie feststellen muss, dass etwas nicht der Regelmäßigkeit Gemäßes beobachtet wurde, kann sie mehr darüber nicht sagen, als dass eben dies der Fall ist – aber nicht, ob es sich um einen Beobachtungsfehler handelt oder um ein Phänomen noch nicht erkannter Regelmäßigkeit oder um ein göttliches Wunder.

        1. Gegenstand der Naturwissenschaft ist natürlich nicht „das Regelmäßige“, dieses ist nämlich Gegenstand der Lehre. Gerade wo etwas auffällt, also gerade nicht dem Regelmäßigen entspricht, setzt Forschung ein, die dann – vielleicht – in „Wissenschaft“ im Wortsinn und schließlich in Lehrmaterial übergeht. Gerade Wigner – Elementarteilchenphysik meines Wissens – hat offenbar wider besseres Wissen belehrt.

  8. Ja, und das Wunder der Brotvermehrung ist ein Wunder der „Solidarität“, jeder macht seinen Rucksack auf und entdeckt (nach 3 Tagen !), da ist ja noch ein Brot, und dann wird geteilt.
    Mein Einwand, daß man nur in die bestens geprüfte Geschichte der Heiligen schauen müsse, z. B. des Pfarrers von Ars oder von Johannes Don Bosco bezüglich Vermehrungswunder, um auch die bibische Schilderung nicht nur „geistig“, sondern als Realität zu verstehen, wurde in einem „Glaubensgespräch“ von der Leitenden Lehrkraft, Fach Religion am kath. Gymnasium, abgetan mit der Frage : „Sind Sie dabeigewesen ? Ich glaube nur, was ich sehe. “

    https://www.horeb.org/xyz/podcast/wunder/wunder6.mp3
    Pfarrer Kocher hat vor einigen Jahren mal eine Reihe wunderbarer Vorträge zum Thema historisch – kritische Methode und Wunder gehalten ( im Link einer davon ) und weist auf den grundlegenden Irrtum hin, daß es nicht zulässig ist, die Naturwissenschaftliche Vorgehensweise in die historisch-kritische Methode zu übernehmen und diese dann auf die Auslegung der Bibel heranzuziehen.
    Eine prägende Rolle in dieser Entwicklung spiele der Aufsatz “ NEUES TESTAMENT UND MYTHOLOGIE „von RUDOLF BULTMANN, 1941 : das mythische Weltbild sei vergangen, erledigt sei mit der Kenntnis der Kräfte und Gesetze der Natur der Glaube an Himmel, Hölle, Auferstehung, Geister und Dämonen. Bultmanns Gedanken steckten als meist unsichtbare Fundamente im Gros jener Arbeiten, die heutzutage Neutestamentliche Exegese und Theologie bestimmen ( Neufeld, 1976 ).
    https://www.horeb.org/xyz/podcast/wunder/wunder6.mp3

    1. Geradezu amüsant finde ich, wenn dann gerade die „Wunderwegerklärer“ zuweilen die „vieldimensional gekrümmten Räume“, „Zeitdilatationen“, „Längenkontraktionen“, „Zwillingsverjüngungen“, „Superstrings“, „Geisterteilchen“, „kosmische Parallelwelten“ und ähnliches Zeugs der einsteinverdorbenen Unterhaltungsphysik für bare Münze nehmen.

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