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Göttingen: „Sühneseele“ Anne Mewis leidet für die Erfüllung der „Weltensendung“

Von Felizitas Küble

Seit vielen Jahren erhält die Göttinger Seniorin und „Seherin“ Anne Mewis direkte Botschaften vom „himmlischen Vater“, von Christus und Maria, die danach flugs auf ihrer Internetseite veröffentlicht werden: http://anne-botschaften.de/

Wir haben  uns bereits vor über 8 Jahren kritisch mit den Mitteilungen dieser Dame befaßt, die Papst Franziskus als „Antichristen“ verurteilt und gleichzeitig die Irrlehren der sog. „Warnung“ preist: https://charismatismus.wordpress.com/2012/06/10/realsatire-seherin-anne-verteidigt-irrgeistige-botschaft-die-warnung-im-auftrag-des-himmels/

Ihr Anhängerkreis bezeichnet sich als „kleine Schar“, was zweifellos zutreffen dürfte.

Der „lieben Gefolgschaft“ schrieb der Fanclub einen Dankesbrief über das von Anne erfahrene Leiden, das sie „durchhält“, damit – so wörtlich   –  „die Weltensendung wirklich in Erfüllung gehen kann“.

Dabei hat es der Auftrag dieser „Sühneseele“ und „Leidensblume“ (so wird sie von „Christus“ genannt) durchaus in sich:

„Jesus leidet wirklich in der Anne persönlich und das ist klar ersichtlich. Sollte dies ein Priester persönlich für kurze Zeit mal sehen, so würde er ganz sicher auf der Stelle umkehren können. Es sind wirklich Höllenqualen, die Anne jeden Tag auf’s neue zu erleiden hat.“

Trotzdem lebt sie noch, dennder Himmlische Vater persönlich trägt sie hindurch durch diese Leiden“.

Bei solch einem ungewöhnlichen Sendungsauftrag kann es leicht drunter und drüber gehen.

So erhielten zahlreiche ihrer Anhänger jüngst ein angeblich von ihr verfaßtes Schreiben, in dem sie ihre „Botschaften“ widerruft, sich seitenlang entschuldigt und einräumt, ihre Seherinnengeschichten nur aus schnöder Gewinnsucht und zum Zwecke der Spendensammelei betrieben zu haben.

Der Rundbrief enthält zwar ihren (angeblichen oder tatsächlichen) Adressen-Stempel, jedoch keine persönliche Unterschrift.

Nun teilt ihre „kleine Schar“ in großer Schrift auf der Startseite mit, das „Bekenntnisschreiben“ stamme nicht von Anne, sondern wolle ihr in „übelster Art“ schaden. Freilich dürfte es wohl aus ihrem engeren Umfeld herrühren, da ja Annes eigener Anschriftenverteiler verwendet wurde.

Wie dem auch sei, bei der Visonärin läuft nicht nur intern einiges quer, auch theologisch fehlt es an den einfachsten Kenntnissen, obwohl ihre „Verkündigung“ angeblich direkt von oben diktiert wird.

So heißt es unter dem Titel „Heilige Beichte“, in dieser Krisenzeit (gemeint ist Corona) sollen wir – so wolle es der „himmlische Vater“ – direkt bei Gott persönlich „das Heilige Bußsakrament ablegen“, weil die Möglichkeit fehle, bei einem „würdigen Priester“ zu beichten, der den alten Ritus feiert.

Darin sind drei theologische Denkfehler enthalten:

  1. Natürlich hat die katholische Kirche seit jeher gelehrt, daß bei einer Reue aus Liebe zu Gott (auch „vollkommene Reue“ genannt) die Sünden sofort vergeben werden, wenn der Gläubige den Vorsatz faßt, sie später   – falls möglich  – zu beichten. Ein solches Gebet zu Gott ist zwar wirksam, aber dennoch durchaus kein „Empfang des hl. Bußsakraments“.
  2. Ob der Beichtvater „würdig“ ist oder nicht, spielt für die Gültigkeit der Absolution keine Rolle, denn der Priester handelt nicht aufgrund seiner „Würdigkeit“, sondern in persona Christi, somit ist unser göttlicher Erlöser der eigentliche Sakramentenspender, der Priester lediglich sein lebendiges „Werkzeug“.
  3. Ebenso wenig besteht ein Zusammenhang zwischen Gültigkeit, Würdigkeit und der Frage, welche liturgische Meßform der Beichtvater zelebriert

Damit nicht genug, stellt Anne Mewis ein Reue-Gebet vor, das mit besonderen „Verheißungen“ verknüpft ist:

GELIEBTER HERR JESUS CHRISTUS,
SÜßES LAMM  GOTTES!
Ich, ARMER SÜNDER, BETE DICH AN
UND VEREHRE DEINE HEILIGE TIEFE WUNDE
IN  DEINER HEILIGEN SCHULTER,DIE DURCH  
DAS TRAGENDES SCHWEREN KREUZES ENTSTANDEN
IST UND UNTER FURCHTBAREN SCHMERZEN DREI
SCHULTERKNOCHEN ENTBLÖßT HAT.

Abgesehen davon, daß die Entblößung von drei Schulterknochen biblisch nicht bezeugt ist (aber sicherlich auf eine Sonderoffenbarung an diese Opfersühneseele zurückgeht), so ist das Entscheidende an Christi Leiden nicht das Kreuztragen, sondern sein Opfertod. Durch diesen Heilstod hat ER uns erlöst.

Dennoch heißt es in jener Anrufung weiter:

Ich BITTE DICH UM DER VERDIENSTE
DIESER GROSSEN SCHMERZEN WILLEN:
– VERZEIH MIR ALLE MEINE SÜNDEN,
DIE TODSÜNDEN UND LÄSSLICHEN! (…)

Wer dies Gebet in Liebe vollziehe, dem verspreche Jesus laut Anne-Botschaft nicht nur die Lossprechung aller Sünden, falls er nirgends mehr „richtig“ beichten könne, sondern auch eine Marienerscheinung kurz vor dem Tod – und außerdem die Zusage, nicht überraschend zu sterben.

Solche „Verheißungen“ sind typisch für falschmystische Anrufungen und Sonder-Andachten, die naive Gläubige ständig mit „Honig“ anlocken, um sie damit zum Beten „frommer“ Formeln zu animieren.

Kommentare

9 Antworten

  1. Die Botschaften an Anne sind wahr. Man muss sich einmal wirklich mit ihren Leiden auseinandersetzen, aber manche sind ja so selbstherrlich und über jegliches Mitleid erhaben, dass sie nicht mitfühlen brauchen. Der Verstand versagt es diesen Leuten, mitfühlen zu dürfen, denn sie haben ja gute Argumente …. und doch muss die Seherin furchtbar leiden. Die Botschaften entsprechen der Lehre der traditionellen Kirche.

    Frau Küble, befassen Sie sich doch mal mit der Realität der Notzeit, aber das wird schwierig für Sie, da Sie offensichtlich unbelehrbar sind. Wenn man Ihre antimystische Haltung in Ihren anderen Artikeln sieht, dann weiß man Bescheid: Sie haben es nicht mit Mystik, weil Sie anscheinend keinen Zugang dazu gefunden haben oder vielleicht waren Sie mal Protestantin, das würde einiges erklären. Wie dem auch sei: wie wäre es mal mit Demut? Muss denn jeder Mensch Ihrer Glaubensschablone eingepasst sein? Und sind Sie das Heilige Offizium, die Beurteilungsinstanz, an die sich jeder wenden muss?

    Sie werden sicherlich aus meinen Worten „Arroganz“ oder sonstwas heraushören wollen und ich sage Ihnen: Falsch! Sie sind es, die Seher bespötteln und verleumden und wenn Sie nicht umkehren, werden Sie Ihren Lohn dafür erhalten. Den Spruch kennen Sie doch sicher: Der Herr lässt Seiner nicht spotten!

    Gesegnete Umkehr zur Demut, die Ihre Spotttexte schwer vermissen lassen!

    1. Guten Tag,
      Sie loben Ihre eigene „Demut“, die darin besteht, kirchliche Entscheidungen nicht zur Kenntnis zu nehmen bzw. ihnen direkt zu widersprechen. Die von Ihnen erkorene Seherin Anne bekam an mehreren Wallfahrtsstätten Auftrittsverbot, darunter in Wigratzbad, Marienfried und sogar – was will mal was heißen! – in Heroldsbach.
      Dann bringen Sie die typischen Drohmittel aus der Sektierer-Ecke: Wer nicht spurt, wer über Botschaften kritisch schreibt, der wird von oben eins aufs Dach kriegen.
      Passen Sie lieber auf sich selber auf und kehren Sie vor der eigenen Haustür.
      GOTT selbst hat uns aufgefordert durch den Apostel Johannes: „Prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind, denn viele falsche Propheten sind hinausgegangen in die Welt.“
      Sowohl Christus wie Paulus warnen mehrfach vor falschen Botschaften und trügerischen Wundern.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

  2. Der dreieinige Gott (Gassmann)

    Lothar Gassmann
    Vater, Sohn und Heiliger Geist

    Der dreieinige Gott – menschliche Erfindung oder biblische Lehre?
    – Eine Antwort an Zeugen Jehovas und andere Bestreiter der göttlichen Dreieinigkeit –

    Nicht nur von Zeugen Jehovas, Christadelphians und Branham-Anhängern wird die Dreieinigkeit Gottes bestritten, sondern auch von immer mehr Personen und Kreisen im „frommen“ Bereich. So ist ernsthaft zu prüfen, was die Bibel zu dieser wichtigen Frage sagt. Dies soll hier exemplarisch in der Auseinandersetzung mit den Zeugen Jehovas geschehen.

    Ist Gott einer oder ist er drei? So könnte man die Frage ganz einfach formulieren. Die Zeugen Jehovas (ZJ) antworten darauf durchaus richtig, daß Gott einer ist. Nur – wie sieht diese Einheit aus?

    http://horst-koch.de/dreieinheit-gottes/

    http://horst-koch.de

    https://horst-koch.de/welterloesungsauer/

    1. Erich Sauer
      SATAN, DER FÜRST DIESER WELT
      – DER WIDERSACHER DES MENSCHEN –

      I. Gibt es einen persönlichen Teufel?
      Die Bibel lehrt das Dasein eines persönlichen Teufels.

      Über diese Lehre ist viel gespottet worden, in ungezählten Fällen allerdings ohne eigenes, ernsthaftes Nachdenken. Gar zu oft ist »Freidenker«-sein nicht viel mehr als »frei« sein vom »Denken«. In Wahr­heit aber erweist sich auch hier die biblische Weltanschauung als über die Kritik und Gedankenlosigkeit ihrer Gegner turmhoch erhaben Dies zeigt schon eine kurze naturphilosophische Überlegung.

      1. Das Zeugnis von Natur und Geschichte.
      Unleugbar ist die uns bekannte Naturordnung keine vollkommene. Eine absolute Welthar­monie existiert nicht. Vielmehr bietet uns die Natur einen rätselhaften Zwitterzustand dar von Glück und Unglück, Weisheit und Unvernunft, Zweckmäßigkeit und Zerrüttung. Jubel und Jammer, Güte und Grausamkeit, Lebensfreude und Todesweh – dies alles durchzuckt den Organismus der Erdwelt

      https://horst-koch.de/satan-fuerst-dieser-welt/

  3. Wenn jemand so gar keine religiösen Begriffe hat, wird er Bezeichnungen wie „Gottesmutter“ und „Muttergottes“ wörtlich nehmen. Das zeigt dann eher den Bildungsstand des Sehers, als dass es eine andere Bedeutung hätte.
    Die Offenbarungen dieser Person sind das dümmste, was mir in dem Bereich bis jetzt vorgekommen ist. Die Offenbarungen von Frau Anne gehören auf den Schrotthaufen der Falschmystik, wo seit wenigen Jahren die Offenbarungen des „Gänseblümchen Gottes, Gisela“ verrotten. Von deren Geschwätz ist auch nichts mehr übrig geblieben.

  4. Der Himmlische Vater wird heute sprechen:
    Ich, der Himmlische Vater, spreche jetzt, in diesem Augenblick, durch Mein williges, gehorsames und demütiges Werkzeug und Tochter Anne, die ganz in Meinem Willen liegt und nur Worte spricht, die aus Mir kommen.

    Geliebte kleine Schar, geliebte Gefolgschaft, geliebte Gläubige von nah und fern, heute, an diesem zweiten Sonntag nach Erscheinung, werde Ich euch eine wichtige Botschaft mitteilen.

    Ja, Meine Geliebten, die Zeit rückt immer näher, dass Meine liebste Mutter mit Meinem Sohn Jesus Christus am Firmament erscheinen werden.

    http://www.anne-botschaften.de/body/GottVater/2013/130120Goettingen.html

    1. Guten Tag
      und danke für den aufschlußreichen Hinweis.
      Maria ist natürlich nicht die Mutter von Gott-Vater, dann wäre sie ja eine Göttin und der himmlische Vater ihr „Sohn“.
      Das wäre Heidentum pur – auf „katholisch“ (häretisch).
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  5. Ich bin vor Zeiten auf die Seite der Frau Anne gestoßen und dabei auf die Botschaft des himmlischen Vaters vom 29. Juni 2015:
    Der himmlische Vater sagte unter anderem: “ Wigratzbad wird der bedeutende Wallfahrtsort sein, der Wallfahrtsort meiner geliebten Mutter.“ Ich habe nichts gegen Unsere Liebe Frau, ganz im Gegenteil, aber das Gottvater sie als seine geliebte Mutter bezeichnet haben soll, ist doch, meiner bescheidenen Meinung nach, totaler Blödsinn. Wir singen in einem Lied: „du Gott des Vaters Tochter bist, du wahre Mutter Jesu Christ, du Braut des Heilgen Geistes.“

    1. Guten Tag, Herr Schaup,
      ja, wenn solch eine Dame sich in „Ekstase“ befindet, kann schon mal Gott-Vater und Gott-Sohn miteinander verwechselt werden.
      In Heroldsbach ging es hinsichtlich der Dreieinigkeit auch theologisch drunter und drüber.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

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