Heutige liturgische Lesung der kath. Kirche:
Jeremia 31,10.11-12ab.13.
Hört, ihr Völker, das Wort des HERRN,
verkündet es auf den fernsten Inseln und sagt:
ER, der Israel zerstreut hat, wird es auch sammeln
und hüten wie ein Hirt seine Herde.
Denn der HERR wird Jakob erlösen
und ihn befreien aus der Hand des Stärkeren.
Sie kommen und jubeln auf Zions Höhe,
sie strahlen vor Freude über die Gaben des HERRN.
Dann freut sich das Mädchen beim Reigentanz,
Jung und Alt sind fröhlich.
Ich verwandle ihre Trauer in Jubel,
tröste und erfreue sie nach ihrem Kummer.
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Mit Israel ist aber nicht das heutige Israel gemeint.
Shlomo Zand (Sand), Historiker an der Universität von Tel Aviv.
Sein Buch „Wann und Wie Wurde das jüdische Volk erfunden? (erschienen in Hebräisch und Französisch 2008) bringt die Grundlagen der zionistischen Bewegung ins Schwanken, ganz zu schweigen von den politischen Implikationen im so genannten „Nahostkonflikt”: Das „Existenzrecht” Israels seit 1948 fußt ja auch zu einem erheblichen Teil auf dem Mythos des Heiligen Landes, in das die Nachkommen der Diaspora endlich zurückkehren konnten, um ihre „nationale Heimstätte” (Balfour Declaration) zu beziehen.
Wie das jüdische Volk erfunden wurde
Erkenntnisse, die nicht in eine lineare Wahrnehmung der Vergangenheit passen von Schlomo Sand
Für einen Israeli besteht kein Zweifel, dass das jüdische Volk existiert, seit es auf dem Sinai von Gott die Thora1 empfing und dass er selbst dessen direkter Nachkomme ist. Er glaubt auch, dass sich dieses Volk, aus Ägypten kommend, im „gelobten Land“ niederließ, wo das ruhmvolle Königreich Davids und Salomos entstand, das sich später in die Reiche Judäa und Israel teilte. Und er weiß, dass es zweimal vertrieben wurde – im sechsten vorchristlichen Jahrhundert nach der Zerstörung des Ersten Tempels und im Jahr 70 n. Chr., nach der Zerstörung des Zweiten Tempels.
http://www.monde-diplomatique.de/pm/2008/08/08/a0028.text