Heutige liturgische Lesung der kath. Kirche:
Psalm16 (15),2.5.7-8.9-11a.
Behüte mich,
Gott, denn ich vertraue auf dich.
Gott, denn ich vertraue auf dich.
Ich sagte zum HERRN:
Mein HERR bist du,
mein ganzes Glück bist du allein.
Mein HERR bist du,
mein ganzes Glück bist du allein.
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Der HERR ist mein Erbteil,
ER reicht mir den Becher,
du bist es, der mein Los hält.
ER reicht mir den Becher,
du bist es, der mein Los hält.
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Ich preise den HERRN, der mir Rat gibt,
auch in Nächten hat mich
mein Innerstes gemahnt.
auch in Nächten hat mich
mein Innerstes gemahnt.
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Ich habe mir den HERRN beständig
vor Augen gestellt,
weil ER zu meiner Rechten ist,
wanke ich nicht.
vor Augen gestellt,
weil ER zu meiner Rechten ist,
wanke ich nicht.
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Darum freut sich mein Herz
und jubelt meine Ehre,
auch mein Fleisch
wird wohnen in Sicherheit.
und jubelt meine Ehre,
auch mein Fleisch
wird wohnen in Sicherheit.
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Denn du überlässt mein Leben
nicht der Totenwelt;
du lässt deinen Frommen
die Grube nicht schauen.
nicht der Totenwelt;
du lässt deinen Frommen
die Grube nicht schauen.
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Du lässt mich den Weg des Lebens erkennen.
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Titelbild: Helga Pelz-Wagner
2 Antworten
Die Totenwelt des alten Testamentes oder auch „Scheol“ ist dabei von der Hölle zu unterscheiden. Sie entspricht dem Limbus beim Heiligen Thomas von Aquin als Kirchenlehrer bzw. beim mystischen katholischen Dichter Dante Alighieri in seiner „göttlichen Komödie“ bzw. in seinem Werk „Die göttliche Komödie“. Bei den alten Griechen war dies der Hades, siehe dazu auch die Baruch-Literatur nach dem Propheten Baruch.
Der Apostel Paulus zitierte in seiner Areopag-Rede im Neuen Testament der Bibel auf dem Areopag in Athen die beiden stoischen Dichter und Philosophen Aratos (zum höchsten Gott) und Kleanthes (zum göttlichen LOGOS, bei ihm die „Weltseele“ und „Weltvernunft“). Dieser Logos der Stoiker war bei ihnen das natürliche vernünftige göttliche Weltgesetz und die allgemeine natürliche vernünftige harmonische göttliche Schöpfungsordnung des Kosmos.
https://static.uni-graz.at/fileadmin/kath-institute/Neues-Testament/Apg17_28.pdf
Die Apostelgeschichte, Kapitel 17
https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/apg17.html
Apg 17,28 „Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: Wir sind von seiner Art.“
Justin der Märtyrer knüpfte mit seiner Logos-Theologie an dieses Zitat des Apostels Paulus (neben dem Logos-Begriff des Johannes-Evangeliums im NT und der „Weisheitsliteratur“ des alten Testamentes) an, der Heilige Irenaeus von Lyon übernahm dessen Logos-Theologie von ihm und erweiterte sie noch. Der Heilige Irenaeus von Lyon zählte auch noch den 1. Clemensbrief und den Hirtenbrief des Hermas zum Bibel-Kanon des Neuen Testamentes der Bibel hinzu. Erwähnenswert wäre auch noch der jüdische Theologe Philo(n) von Alexandria. Clemens von Alexandria nimmt in den Stromateis sehr ausführlich auf ihn Bezug. Eusebius erörtert die Frage nach den Therapeuten in Philons Vita Contemplativa und zitiert aus verlorenen Schriften Philons in der Praeparatio Evangelica. Auch Origenes, Gregor von Nyssa, Ambrosius von Mailand, Hieronymus und Augustinus hatten ihm vieles zu verdanken, besonders die allegorische Bibelauslegung.