„Frieden in Syrien wäre möglich, wenn alle die Wahrheit sagen würden.“ – Das erklärte der französische Bischof Philip Tournyol Clos nach seiner Rückkehr aus Syrien, wo er Damaskus, Aleppo und Homs besuchte, gegenüber der kath. Nachrichtenagentur „Fides“.
Der kath. Oberhirte fügte hinzu:
„Gegenwärtig versucht man, das Land zu destabilisieren, zB. durch den Einsatz von Abenteurern, die zu Bluttaten bereit sind, bei denen es sich aber nicht um Syrier handelt. Darauf hatte auch der ehem. französische Botschafter, Eric Chevalier hingewiesen, dessen Informationen jedoch abgelehnt wurden, wie auch viele andere Informationen gefälscht werden, um damit den Krieg gegen Syrien zu schüren.“
Ein Jahr nach Beginn des Konflikts sei die tatsächliche Lage im Land „weit von dem entfernt, was die westlichen Medien darzustellen versuchen“, so der griechisch-katholische Bischof.
Homs sei eine „Märtyrer-Stadt“: Dort biete sich dem Besucher ein Bild der absoluten Verzweiflung: die Kirche Mar Elian sei zur Hälfte zerstört und eine andere Kirche von Rebellen besetzt. Die Häuser der Christen seien von den Gefechten schwer beschädigt und stünden leer, nachdem die Bewohner fliehen mußten.
Das Stadtviertel Hamidieh sei eine Hochburg bewaffneter Gruppen, die voneinander unabhängig seien und von Katar und Saudi-Arabien mit schweren Waffen ausgerüstet werden.
Alle 138.000 Christen hätten Zuflucht in Damaskus und im Libanon gesucht – und andere hielten sich in den umliegenden Regionen versteckt.
Laut Bischof Clos herrsche überall Entsetzen. Es seien radikale Muslimbrüder rekrutiert worden, welche die bisher friedlichen Beziehungen zwischen Muslimen und Christen im Land untergraben wollten, erläuterte der Bischof.
Dies sei allerdings bisher nicht gelungen, im Gegenteil: Christen und gemäßigte Muslime seien sich in dieser Situation näher gekommen als je zuvor.
Quelle: Fides, Radio Vatikan, Zenit (alles kath. Nachrichtenagenturen)
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