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Großer katholischer Philosoph und Gelehrter Robert Spaemann verstorben: R.I.P.

Von Dr. David Berger

Im Alter von 91 Jahren verstarb gestern in Stuttgart der weltweit anerkannte katholische Philosoph Robert Spaemann. Er war Berater des hl. Papst Johannes Paul II. und ein Freund von Papst Benedikt XVI.

Vielleicht prädestinierte ihn – weltlich gedacht – bereits seine außergewöhnliche Lebensgeschichte, zu einem der ganz Großen zu werden: Am 5. Mai 1927 geboren, wuchs Spaemann als Kind katholischer Konvertiten auf, die Mutter starb früh, sein Vater ließ sich danach zum Priester weihen.

Spaemann lehrte als Professor Philosophie an den Universitäten Heidelberg, München und Stuttgart. Obgleich als katholischer Denker vor allem auch Ethiker gegen den Zeitgeist schreibend, erhielt er zahlreiche Ehrendoktor-Würden und andere akademische Preise.

CNA schreibt: „Als buchstäblich katholischer Denker sprengte der Intellektuelle die politischen Schubladen, in die ihn kleinere Geister immer wieder stecken wollten, vom „Linkskatholiken“ und „Öko-Philosophen“, der sich für die Schöpfung, besonders auch eine Ethik im Umgang mit Tieren einsetzte, bis hin zum „Rechtskatholiken“, der sich für das Naturrecht, aber zum Beispiel auch die Rede- und Pressefreiheit von Stimmen aussprach, die in der deutschen Gegenwart als konservativ eingeordnet werden.“

Nicht erwähnt ist hier sein unermüdlicher Kampf für die klassische römische Liturgie, der dazu führte, dass ich mehrmals die Gelegenheit hatte, mit ihm privat zusammen zu treffen und ihn als eine echt charismatische Persönlichkeit zu erleben, die das war, was er lehrte: Integere, fromme Authentizität umschreibt vielleicht am besten meinen Eindruck von ihm.

Diese Liebe zur „alten Messe“ war es – neben der gegenseitigen Faszination für die edle Geistigkeit – , die die freundschaftliche Verbindung von Spaemann mit Josef Ratzinger und auch dem späteren Papst Benedikt XVI. prägte.

Dass Benedikt der klassischen Liturgie erneut ein Heimatrecht in der aktuellen Institution katholische Kirche gab, ist sicher auch zu einem großen Anteil Spaemann zu verdanken. 2006 sprach Spaemann auf Einladung Benedikts in Castel Gandolfo für den berühmten Ratzinger Freundeskreis.

Requiescat in Pacem.

Erstveröffentlichung dieses Nachrufs auf Prof. Dr. Robert Spaemann hier: https://philosophia-perennis.com/2018/12/11/konservativer-kaempfer-fuer-meinungsfreiheit-und-katholizismus-robert-spaemann-ist-tot/

Kommentare

Eine Antwort

  1. Missbrauch in der katholischen Kirche Vatikan:

    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/vatikan-kardinal-george-pell-kein-enger-papst-berater-mehr-a-1243420.htm

    Nachrichten Panorama Justiz

    Missbrauch in der katholischen Kirche Vatikan:

    Kardinal George Pell kein enger Papst-Berater mehrEinflussreicher Geistlicher Kardinal Pell aus Papst-Beratergremium ausgeschiedenEinst galt George Pell als mögliches nächstes Kirchenoberhaupt, derzeit steht der Kardinal wegen Missbrauchsvorwürfen vor Gericht. Nun gehört er nicht mehr zum engsten Beraterkreis des Papstes.l

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