Fundi-Keule gegen den evangelikalen Dachverband der Ev. Allianz
Die Evangelische Allianz in Hannover weist die Kritik der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen an einer Gebetsversammlung für Politiker zurück.
Während der jährlichen Gebetswoche der Allianz sind am 9. Januar 2012 Vertreter von landes- und freikirchlichen Gemeinden eingeladen, im Portikus des Landtags für Politiker zu beten. Ferner kommen Christen in der Staatskanzlei und im Rathaus von Hannover zusammen. Den Abschluss bildet eine Versammlung in der Marktkirche.
Die Geschäftsführerin der Grünen im Landtag, Gabriele Heinen-Kljajic, hat Landtagspräsident Hermann Dinkla (CDU) im Namen ihrer Fraktion aufgefordert, die Einladung an die Allianz zurückzunehmen.
Das Neutralitätsgebot gebiete es, keinerlei religiösen Gruppen, gleich welcher Konfession, den Landtag zur Ausübung religiöser Handlungen zur Verfügung zu stellen.
Zudem fänden sich gerade in der Evangelischen Allianz „christlich-fundamentalistische Positionen wieder, die mit Toleranz und einem aufgeklärten Menschenbild wenig gemein haben“.
Gebetsfrühstücke in mehreren Landtagen
Der Öffentlichkeitsbeauftragte der Ev. Allianz in Hannover Jan-Peter Graap wies die Vorwürfe zurück. Die Allianz schätze die Arbeit der Parlamentarier und Bediensteten des Landtags und wolle sie durch Gebet ermutigen.
Die in der Allianz zusammengeschlossenen Christen hätten ein „positives Verhältnis zum demokratischen Rechtsstaat“, sagte er IDEA auf Anfrage.
Die Einladung habe Landtagsdirektor Wolfgang Göke ausgesprochen. Graap geht davon aus, daß sie nicht zurückgezogen wird.
Außerdem verweist er darauf, daß sich Abgeordnete verschiedener Fraktionen – auch der Grünen – im Bundestag und mehreren Landtagen regelmäßig zu Gebetsfrühstücken treffen.
Die Gebetswoche der Ev. Allianz findet zum 166. Mal zu Jahresbeginn statt. Insgesamt werden dazu in Deutschland rund 300.000 Christen an 1100 Orten erwartet.
Quelle: evangelische Nachrichtenagentur IDEA