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Handwerkspräsident kritisiert Rente ab 63

„Uns gehen erfahrene Fachkräfte von der Fahne“

In einem Interview mit der „Rheinischen Post“ erläutert Hans Peter Wollseifer, Präsident des ZDH (Zentralverband des Deutschen Handwerks), die Nachteile der von der Bundesregierung eingeführten, abschlagsfreien Rente mit 63 Jahren:

„Uns gehen viele gute, erfahrene Fachkräfte von der Fahne. Denn das Angebot, nach 45 Jahren abschlagsfrei schon mit 63 in Rente gehen zu können, ist für viele berauschend attraktiv.

Auch in meinem Betrieb nimmt das ein Fachmann an, den ich gerne noch mindestens zwei Jahre weiter beschäftigt hätte. Das belastet die Betriebe, denn in vielen Regionen finden wir ja jetzt schon kaum noch neue Fachkräfte.

Mit der Rente mit 63 werden per Gießkannenprinzip einfach ganze Jahrgänge beglückt, gesunde Mitarbeiter, die gut noch länger hätten arbeiten können.  

Auf die Rückfrage, es gäbe doch gerade im Handwerk körperlich anstrengende Berufe, daher die Frührente, antwortet H. P. Wollseifer:

„Das ist vor allem eine Regelung für Industriearbeiter und den öffentlichen Dienst. Wir haben im Handwerk Verständnis für alle Älteren, die körperlich nicht mehr können. Unsere Betriebe versuchen zunächst, diese Mitarbeiter dort, wo es geht, in weniger belastenden Tätigkeiten einzusetzen. Wenn es gar nicht mehr geht, gibt es die Erwerbsminderungsrente.“

Kommentare

9 Antworten

  1. Leiharbeit
    Moderne Sklaverei?

    Im Jahr 2018. Die Wirtschaft in Deutschland boomt, wir sind wieder Exportweltmeister, die Unternehmen fahren Gewinne in Milliardenhöhe ein. Es geht der arbeitenden Masse gut – oder?
    Weit gefehlt. Denn es gibt in Deutschland mehr Leiharbeiter als jemals zuvor – 991 000 in 2016

    https://www.jungeoekologen.de/aktuelles/blog/nachrichtendetails/news/leiharbeit

    https://www.jungeoekologen.de/

    Brechen Grüne erneut ihr Wort? – ÖDP bleibt bei Nein zu CETA
    Massive Schwächung der Demokratie durch internationale Konzerne befürchtet

    https://www.oedp.de/aktuelles/pressemitteilungen/newsdetails/news/brechen-gruene-erneut-ihr-wort-oedp-bleibt-bei-nei

    https://www.oedp.de

  2. Der Chef des Deutschen Handwerksverbandes hat auch erst 2010 nach 5 Jahren nach deren Einführung germerkt: Die 1-Euro-Jobs vernichten reguläre Arbeitsplätze. Aber vorher haben sich auch die ganzen Handwerksmeister jeweils für 6 Monate billige Handlanger als 1. Euro Jobber kommen lassen – und dann immer noch 6 Monaten jeweils die nächsten Neuen geholt. So entstehen natürlich keine neuen Arbeitsplätze – sondern werden vernichtet. Ähnlich die Unternehmen mit den ganzen Dauer-Praktikanten und auch das akademische Proletariat.

  3. Berufssoldaten gehen mit 55 Jahren in Pension.

    Polizeibeamte in NRW, die 25 Jahre Schicht hinter sich haben, dürfen mit 61 Jahren in Pension gehen.

    Krankenpflegepersonal, das bisher 47 Jahr harten Schichtdienst auf dem „Buckel“ hatte, darf jetzt, soweit die Voraussetzungen ( entsprechender Jahrgang und 45 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt ) erfüllt sind, mit 63 Jahren in Rente gehen.

    Irgendwas stimmt da und auch weiterhin bezüglich der Gleichbehandlung = vorne und hinten nicht !

    Dann soll der Präsident der Handwerkskammer dafür Sorge tragen, wenn die Mitarbeiter so wertvoll sind, dass es sich lohnt, noch ein paar Jährchen dran zu hängen! So einfach ist das.

    Prämien werden auch in der Industrie gezahlt, war bei der Bundeswehr zur Zeiten des Personalmangels ebenfalls üblich ( Verpflichtungsprämien ) und von daher darf auch das Handwerk, das allerorten gut floriert, ein wenig kreativer werden, um gute Mitarbeiter länger zu halten!

  4. Angesichts der heutigen Arbeits- und Arbeitsmarktwirklichkeit und der gigantischen Geldmengen, die für alles Mögliche hinausgeworfen werden, ist eine Absenkung des Renteneintrittsalters auf unter 60 Jahre längst überfällig. Herr Wollseifer sollte von der Prxis der Lohndrückerei, u. a. durch „Zuwanderung“, absehen und sich für eine anständige Bezahlung auch der einheimischen Qualifizierten einsetzen, dann stehen die benötigten Fachkräfte schon zur Verfügung!

    1. Guten Tag,
      wenn in Betrieben angeblich soviel freies Geld zur Verfügung steht für höhere Löhne, warum gibt es dann jährlich zehntausende Pleiten? Weil die Finanzdecke so dick ist? Und was haben Unternehmer mit der staatlichen Geldverschwendung zu tun?
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Ein riesiger staatlicher Kostenfaktor ist die Sozialindustrie, die durch die vielen von „der Wirtschaft“ generierten, dann aber doch nicht eingesetzten Arbeitskräften verursacht ist (Zuwanderer, von Heim und Herd weggelockte Mütter, überdehnte Lebensarbeitszeit usw.). Das Überangebot an Arbeitskraftpotential dient letztlich der Lohndrückerei und damit der unternehmerischen Gewinnmaximierung; die Kosten für das Überangebot und die erwachsenden außerpekuniären gesellschaftlich nachteiligen Folgen einerseits, sowie andererseits für die Verschleißerscheinungen und Gesundheitsprobleme der am Arbeitsplatz Überbeanspruchten muß die Volksgemeinschaft übernehmen. Ein sehr durchsichtiges Spiel, das hier – u. a. mit dem Schlagwort „Fachkräftemangel“ (= in Wahrheit „Billigkräftemangel“) – in einer eigenartigen Koalition von Kapital und Staat betrieben wird!

        1. Guten Tag,
          die Unternehmerschaft ist nicht für die staatliche „Sozialindustrie“ verantwortlich und auch nicht für die Zuwanderungspolitik. Wenn das mit der „Gewinnmaximierung“ so toll klappen würde, hätten wir nicht jährlich zehntausende Firmenpleiten. Die Menschen werden seit Jahrzehnten durchschnittlich immer älter, also kann von einer „überdehnten Lebensarbeitszeit“ keine Rede sein, im Gegenteil.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      2. 1. Sie setzen das Lebensalter gleich mit dem arbeitsfähigen Alter. Das ist gerade aus medizinischer Sicht absurd.
        2. Selbstverständlich sind die „Wirtschaftskreise“ ursächlich für die sachfalsche Klage über einen angeblichen „Fachkräftemangel“, den es bei latent mind. 6 Mio. Arbeitslosen schlicht nicht geben kann, und auf dieser Linie auch in stärkstem Maße mitverantwortlich für Zuwanderung und Lohndrückerei. Auch die Forderung nach höherem Renteneintrittsalter soll in diese Richtung wirken, de facto ist aber selbst ein Renteneintrittsalter von 63 häufig nicht mehr erzielbar. Die Folge der Frühverrentung ist dann eine kleinere Rente.
        3. Faktum ist, daß in Deutschland alles leistbar ist, Rettungsschirme, Sozialindustrie, Kriegseinsätze, . . . , alles milliardenschwer. Nur ein humanes Dasein für den arbeitenden Teil der Bevölkerung, das soll dann in Deutschland nicht leistbar sein? Freizeit also nur für die vom Steuerzahler finanzierten Tagdiebe? – Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat. Denken Sie mal darüber nach!

        1. Guten Tag,
          welch Unsinn, ich würde Lebensalter und arbeitsfähiges Alter „gleichsetzen“. Logisch ist freilich, daß mit der modernen Medizin nicht allein das Lebensalter seit langem stetig ansteigt, sondern die Menschen im 60. Lebensalter durchschnittlich gesünder bzw. rüstiger sind als früher.
          Sodann nehmen Sie bitte zur Kenntnis, daß die Mehrheit der Rentner gerne länger gearbeitet hätte:
          http://www.welt.de/wirtschaft/article106147323/Jeder-zweite-Rentner-haette-gern-laenger-gearbeitet.html
          Warum soll ich über den Sabbat nachdenken? Habe ich etwa die Einführung der Sonntagsarbeit gefordert? Oder will ich den arbeitsfreien Samstag abschaffen? Schweifen Sie nicht unsachlich ab!
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

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