Stellungnahme zur Causa Estrela von Dr. Rudolf Gehring
Am 10. Dezember wurde im EU-Parlament über den Estrela Bericht abgestimmt. Ziel dieser Initiative war es unter anderem, Abtreibung als Menschenrecht zu verankern und einen verpflichtenden Sexualkunde-Unterricht bereits ab der Grundschule einzuführen.
Mit diesem Beschluss wollte man offenbar der europaweiten Initiative „One of us“ zuvorkommen, bei der sich über 1,8 Millionen Unterzeichner für den Lebensschutz ausgesprochen haben.
Das Ergebnis fiel knapp aus: 334 Stimmen lehnten den Estrela-Bericht gegen 327 Befürworter ab. Die Reaktionen der geschlagenen Estrela-Befürworter reichten von Buh-Rufen bis zu Verunglimpfungen.
So sehr es uns als Lebensschützer freut, dass der Estrela-Bericht abgelehnt wurde, so sehr bereitet uns die Reaktion der Befürworter Sorgen. Ja, wir brachten uns in demokratischer Weise ein, schrieben Mails an Abgeordnete und verbreiteten Informationen – mit Erfolg!
Darf man das aber ‚Druck ausüben’ nennen? Darf man uns dafür als ultrakonservativ und reaktionär bezeichnen und unseren knappen Erfolg mit lauten Buh-Rufen quittieren? Warum wird das nicht als Verhetzung geahndet?
Diese Reaktionen zeigen ein erschütterndes Demokratieverständnis und sollten bei der kommenden EU-Wahl eine dementsprechende Antwort erhalten. Das durchaus knappe Ergebnis bestätigt auch unseren Parteibeschluss, bei dieser EU-Wahl als kritische christliche Stimme anzutreten.
Zur Äußerung der Grünen-Abgeordneten Ulrike Lunacek, das Abstimmungsergebnis sei ein „Schlag gegen die Frauenrechte“, ist anzumerken, dass Frauenrechte mit der Empfängnis beginnen und das Lebensrecht des ungeborenen Kindes einschließt.
Frauenrechte enden dort, wo ein weiteres Leben zu Schaden kommt; das Rechtsempfinden einer erschreckend hoher Zahl von Abgeordneten bedarf einer dringenden Nachjustierung.
Dr. Rudolf Gehring ist Bundesvorsitzender der CPÖ (Christlichen Partei Österreichs)
Mail: bundesobmann@christlicheparteioesterreichs.at
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