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Heute wird die Kirche von innen gefährdet

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

In der Nazizeit gab es den Reichsbischof Müller, genannt „Reibi“. Er versuchte, die evangelische Kirche an das vorherrschende Regime anzupassen und in eine „Reichskirche“ zu verwandeln.

Diese Reichskirche trug die Forderungen der Nazis mit, z B. die absurden Thesen vom Vorrang der „nordischen Rasse“, den Antisemitismus etc. Dagegen regte sich der Widerstand der „Bekennenden Kirche“.

Die katholische Kirche in Deutschland zeigte sich gegen Anbiederungen an das Regime gefestigter. Nicht jeder Bischof war ein Löwe wie Graf Galen von Münster oder Bischof Graf Preysing von Berlin. Aber die Einbindung in die Universalkirche hat eine Anpassung an die Hitlerdiktatur verhindert.

Es gibt in der Corona-Pandemie Vorwürfe gegen die Kirche und gegen Bischöfe, sie hätten sich gegenüber dem staatlichen Versammlungsverbot in Kirchen zu unterwürfig gezeigt. Dass mit diesem Verbot grundlegende Menschenrechte wie das Gebot der Religionsfreiheit tangiert wird, steht außer Zweifel.

Deswegen ist dieses Verbot ständig zu überprüfen, ob und in welchem Umfang es auch im Vergleich zu anderen Bereichen der Gesellschaft noch gerechtfertigt ist. 

Man kann aber dem säkularen Staat nicht vorhalten, er würde damit versuchen, Glaubensinhalte zu verändern, wie das die Nationalsozialisten versucht haben.

Heute gibt es solche Gefährdungen aus dem Inneren der Kirche. Man denke z.B. an den „Synodalen Weg“. Hier hat eine deutliche Mehrheit beschlossen, auch Glaubenswahrheiten zur Disposition zu stellen und damit dem Druck der „Reformer“ in der Kirche und dem Druck der Medien nachzugeben.

Aber nun auch die fünf Bischöfe, die sich gegen den Beschluss gestemmt haben, in diese Art von „Reibi-Vergleich“ miteinzubeziehen, selbst wenn sie aus Sorge um die Gesundheit der Bevölkerung den staatlichen Vorgaben zunächst zugestimmt haben, ist ungerecht.

Unser Autor leitet den Dachverband „Forum deutscher Katholiken“ und die Monatszeitschrift DER FELS

Kommentare

33 Antworten

  1. Es gibt keine Opposition
    vor 9 Stunden in Kommentar, 19 Lesermeinungen

    Auf dem synodalen Weg gibt es keine Opposition. Wer nicht mit den Reformforderungen heult, darf gar nicht mitspielen. Die Laienfunktionäre lassen nur ihre eigenen Funktionäre zu – Der Montagskick von Peter Winnemöller

    https://www.kath.net/news/72741

    Evangelische Allianz kritisiert Vorschlag, „Kinderrechte“ ins Grundgesetz aufzunehmen
    vor 11 Stunden in Deutschland, 2 Lesermeinungen

    „Kinder, auch Ungeborene, sind verfassungsrechtlich bereit jetzt (mit Ausnahme des Wahlrechts) umfänglich Grundrechtsträger“ – Allianz warnt: Vorschlag habe „nach Einschätzung von Verfassungsrechtlern ‚das Zeug zum Trojanischen Pferd‘

    https://www.kath.net/news/72751

    „Woelkis wirklich wichtige Wahrheiten wecken auf“
    vor 9 Stunden in Kommentar, 27 Lesermeinungen

    „Die Kirche habe sich nicht zurückgezogen, sie habe die Menschen nicht allein gelassen, so Bischof Bätzing wie ein trotziger Schuljunge. Ja, wo lebt der Mann denn!“ – kath.net-Kommentar von Peter Hahne

    https://www.kath.net/news/72742

    https://www.kath.net

  2. Die ideologisch liberale und wucherische FReimaurerei vertritt eine Ideologie des absoluten Relativismus und der Sophistik und Rabulistik und Beliebigkeit und der dekonstruktivistischen Postmoderhne und des ideologischen Modernismus als ideologischer Freimaurerischer Geistmacht in der Kirche.

      1. Peter Turchin: Westliche Gesellschaften stehen vor einer Zivilisationskrise

        https://renovatio.org/2020/12/peter-turchin-westliche-gesellschaften-stehen-vor-einer-zivilisationskrise/

        Francis Fukuyama: Die Zerstörung des gesellschaftlichen Zusammenhalts durch Vielfalts-Ideologien

        https://renovatio.org/2018/10/francis-fukuyama-die-zerstoerung-des-gesellschaftlichen-zusammenhalts-durch-vielfalts-ideologien/

        Francis Fukuyama: Der Liberalismus und die Rückkehr der Identitätsfrage

        https://renovatio.org/2018/03/francis-fukuyama-der-liberalismus-und-die-rueckkehr-der-identitaetsfrage/

        Levent Tezcan: Kritik an Rassismusvorwürfen gegen die westliche Zivilisation

        https://renovatio.org/2020/07/levent-tezcan-rassismusvorwuerfe-gegen-die-westliche-zivilisation-sind-absurd/

        Robert D. Kaplan: „The coming Anarchy“ – Eine Prognose über globale Verwerfungen aus dem Jahr 1994

        https://renovatio.org/2017/11/robert-d-kaplan-the-coming-anarchy-eine-prognose-ueber-migrationsbewegungen-und-ethnisch-religioese-konflikte-aus-dem-jahr-1994/

        Josef Isensee: Das Christentum und die Selbstbehauptung des freiheitlichen Staates

        https://renovatio.org/2020/12/josef-isensee-christentum-und-gesellschaftliche-selbstbehauptung/

        Armin Nassehi: Warum westliche Gesellschaften zerfallen

        https://renovatio.org/2020/06/armin-nassehi-warum-westliche-gesellschaften-zerfallen/

        Henri de Lubac: Europa braucht ein männlicheres Christentum

        https://renovatio.org/2018/04/henri-de-lubac-die-kulturelle-notwendigkeit-eines-maennlichen-christentums/

        Vincenzo Turchi: Das kulturrevolutionäre Wesen der Genderideologie

        https://renovatio.org/2018/03/vincenzo-turchi-das-kulturrevolutionaere-wesen-der-genderideologie/

        John Gray: Die Mächte des Chaos erheben sich

        https://renovatio.org/2020/06/john-gray-die-maechte-des-chaos-erheben-sich/

        Möchten sie zu Schule und Bildung eine kleine neurolinguistische „Seelenmassage“ – Medien-Manipulation mit NLP-Tricks

        https://www.zeit-fragen.ch/archiv/2012/nr25-vom-1162012/moechten-sie-zu-schule-und-bildung-eine-kleine-neurolinguistische-seelenmassage.html

        https://www.zeit-fragen.ch/

        Francis Fukuyama: Der Liberalismus und die Rückkehr der Identitätsfrage

        https://renovatio.org/2018/03/francis-fukuyama-der-liberalismus-und-die-rueckkehr-der-identitaetsfrage/

        Peter Turchin: Westliche Gesellschaften stehen vor einer Zivilisationskrise

        https://renovatio.org/2020/12/peter-turchin-westliche-gesellschaften-stehen-vor-einer-zivilisationskrise/

        Neuheidnische und antichristliche Tendenzen im Feminismus

        https://renovatio.org/2018/10/neuheidnische-und-antichristliche-tendenzen-im-feminismus/

        David Engels: Laizismus ist die falsche Antwort auf islambezogene Herausforderungen

        https://renovatio.org/2020/12/alexander-solschenizyn-die-christliche-haltung-im-angesicht-des-todes/

        Alexander Solschenizyn: Die christliche Haltung im Angesicht des Todes

        https://renovatio.org/2020/12/alexander-solschenizyn-die-christliche-haltung-im-angesicht-des-todes/

        Andreas Rödder: „Cancel Culture“ als Angriff auf westliche Gesellschaftsordnungen

        https://renovatio.org/2020/12/andreas-roedder-cancel-culture-als-angriff-auf-westliche-gesellschaftsordnungen/

        Paul Collier: Solidarische Gesellschaften brauchen Patriotismus

        https://renovatio.org/2020/12/paul-collier-solidarische-gesellschaften-brauchen-patriotismus/

        Josef Isensee: Das Christentum und die Selbstbehauptung des freiheitlichen Staates

        https://renovatio.org/2020/12/josef-isensee-christentum-und-gesellschaftliche-selbstbehauptung/

      2. Die folgende Nachricht wurde an das Schiller-Institut übermittelt: Das zweite Scheitern des Liberalismus

        Ulrich Berger und Christoph Stein 23.12.2004

        Der Neoliberalismus ist die letzte Großideologie des 20. Jahrhunderts: Hysterie, Regression und Wiederholungszwang

        Der Neoliberalismus ist die letzte Großideologie des 20. Jahrhunderts. Wie seine feindlichen Brüder lässt er keine historische Erfahrung und keine theoretische Reflexion gelten, die seinen Glaubenssätzen widersprechen könnte. Diese dogmatische Enge ist ein Makel seiner Herkunft. Er ist ein kämpferischer Anti-Anti-Liberalismus, konzipiert in den Zeiten der schwersten Niederlage der liberalen Ideale. Dies prägt seine Begriffsbildung und seine Kampfesweise. Er musste seinen Feinden auf gleicher Augenhöhe entgegentreten. So übernahm er, insbesondere vom Marxismus, die Grundkonzeption einer „geschlossenen wissenschaftlichen Weltanschauung“. Er zwingt alle Weltprobleme in ein einfaches Korsett, hat auf alle Fragen einfache Antworten (im wesentlichen immer dieselbe). Er verfügt über ein simples Menschenbild und er propagiert eine utopische Geschichtsphilosophie. Seine dogmatische Enge und sein utopischer Glaube hindern ihn allerdings daran, für die relevanten wirtschaftlichen Probleme pragmatische Lösungen zu finden. Dies macht ihn ebenso realitätsuntauglich, wie es der Marxismus war. Mit seinem Scheitern ist daher zu rechnen.

        http://www.heise.de/tp/artikel/19/19062/1.html

        Exportorientierung statt Binnenmarkt – Entwicklung

        Ulrich Berger und Christoph Stein 11.04.2005

        Das zweite Scheitern des Liberalismus – Teil 2

        Der Neoliberalismus kann die gegenwärtige Krise weder verstehen, dazu fehlt ihm das theoretisch-begriffliche Rüstzeug, noch kann er sie wirksam bekämpfen oder auch nur eindämmen. Er begreift noch nicht einmal seine eigenen Niederlagen. Im ersten Teil unserer Betrachtungen haben wir die dogmatische Enge des Neoliberalismus auf dem Gebiet der deutschen Konjunkturpolitik verfolgt (Der Neoliberalismus ist die letzte Großideologie des 20. Jahrhunderts). Fataler noch als die binnenwirtschaftlichen sind jedoch die weltwirtschaftlichen Folgen neoliberaler Wirtschaftspolitik.

        http://www.heise.de/tp/artikel/19/19828/1.html

      3. Der bedeutende spanische Maler, Radierer und Lithograph Francisco de Goya (1746-1828) in einem Selbstporträt. (Picture Alliance)
        275. Geburtstag
        Francisco de Goya – Wegbereiter der modernen Kunst
        Mit seinem realistischen Blick setzte Francisco de Goya als spanischer Hofmaler neue Standards in der Porträtmalerei. Seine mitunter gnadenlosen Druckgrafiken machten ihn zum Wegbereiter der europäischen Avantgarden. Am 30. März 1746 wurde Goya geboren.

        https://www.deutschlandfunk.de/275-geburtstag-francisco-de-goya-wegbereiter-der-modernen.871.de.html?dram:article_id=494919

        Die aus Russland stammende Komponistin Sofia Gubaidulina am 08.10.2016 in ihrem Wohnhaus in Appen (Schleswig-Holstein) bei Hamburg (dpa / Matthias Hoenig)
        Gubaidulinas Johannes–Passion
        Passion und Apokalypse
        Nie zuvor waren das Passionsgeschehen und die Apokalypse in einem Musikwerk zusammengefügt. Sofia Gubaidulina wagt es: Als Jesus vom Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und neigte das Haupt. Der siebte Engel blies seine Posaune. Dann erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet.

        https://www.deutschlandfunk.de/gubaidulinas-johannespassion-passion-und-apokalypse.1987.de.html?dram:article_id=490908

        Trost und Musik
        Geschwister im Geiste
        Die Musik schaffe es, „die Zeit stillstehen zu lassen“. Scheinbar sind die beiden – die Musik und der Trost – Geschwister im Geiste. Sollte, wer Trost finden will, ihn bei der Musik suchen? Ein passionierter Essay, dessen Motto heißen müsste: von der Musik lernen heißt trösten lernen.

        Von Jean-Pierre Wils

        https://www.deutschlandfunk.de/trost-und-musik-geschwister-im-geiste.1184.de.html?dram:article_id=495155

  3. Siehe auch zur liturgischen Katastrophe der weitgehenden Abschaffung und Aufgabe der alten lateinischen Messe als tridentinischer Messe und traditionaler „Heiliger Messe aller Zeiten“ (ZDW) und traditioneller christlicher mystischer katholischer Messe für Katholiken.

  4. Ich darf auch sehr wohl die protestantische Kirche als viel regierungs-und staatstreuer kritisieren, ohne die unterstellte Debatte darum, wer angeblich christlicher/moralischer sei, ob kathol.Kirche oder evangelische. Ich weiss nur, in der kathol. Kirche bekam ich (allein) vor langer Zeit einen Kinderwagen als Spende, die evangelischen Frauen rieten stets zur Abtreibung und es siegte das Leben.
    Mein Sohn, alles war gut, danke, liebe Katholikinnen! Ich trat schon lange aus der evang. Kirche aus. Es zählt das Leben, nur das, mehr braucht es nicht, dann muss ich auch nie die ganze Bibel lesen. Theologie ist auch so abstrakt.
    Bei den „Evangelen“ hatte ich stets den Eindruck, es ist nur ihr Gott und wir haben verschiedene Götter, schon unter Hitler und dem Reichskonkordat 1933 passiert, oder auch schon viel früher. Abgesehen von Herrn von Galen, aber für die Juden betete er auch nicht, für die Kinder jedoch. War Martin Luther nicht auch ein beinharter gläubiger Antisemit? Das kann Gott doch auch nie gewollt haben. Und was ist mit Oliver Cromwell in England, wenn ich nur Morrissey über ihn singen höre in „Irish blood, english heart“. Er war katholisch erzogen übrigens.

    1. Meines Wissens nach war Oliver Cromwell entweder Puritaner oder Calvinist, beides sehr stark altttestamentarisierende Konfessionen. Welche entgegen den biblischen Geboten auch Zins-Wucher betrieben, sogar lange Zeit die Haupt-Sklavenhändler waren, weswegen ihnen die ehrlich christlichen NEUTESTAMENTARISCH ausgerichteten Quäker auch mit Recht Heuchelei und Unehrlichkeit vorwarfen. Für Christen ist das Neue Testament verbindlich und die 10 Gebote. Die Urbibel des frühen Christentums war im Urchristentum die Septuaginta-Bibel, mitsamt der gesamten darin enthaltenen „Weisheitsliteratur“, noch vor den Evangelien.

    2. Das Problem sowohl bei den Protestanten als auch manchen Orthodoxen wie der russisch-orthodoxen Kirche war eben immer: Es waren häufig Staatsklirchen, in die Machtpolitik und Nationalismus hineinkamen. Siehe dazu etwa auch den Psychologen C.G. Jung, es gibt auch so etwas wie einen National-Charakter und eine Art Volksseele im kollektiv Unbewussten.

  5. Ideologie und NLP-Tricks und ideologische Beeinflussung auch in den Mainstream-Medien, siehe zur Gender Thematik auch die christliche Psychologin Christa Meves und die Wertkonser-vative Eva Hermann und Judith Reisman und James DeMeo aus den USA und ihre Bücher und Internetauftritte und die Soziologin Gabriele Kuby und Klagemauer.TV aus der Schweiz usw.

    https://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2012/nr25-vom-1162012/moechten-sie-zu-schule-und-bildung-eine-kleine-neurolinguistische-seelenmassage.html

    https://www.zeit-fragen.ch/

  6. Ich denke zwar auch, dass die Kirche von innen gefährdet ist, habe aber noch eine andere Befürchtung: Dass ein offener und unterschwelliger Kirchen- und Religionshass in unserer Gesellschaft vorhanden ist, auch in anderen Ländern.
    Ich glaube, wenn es Ausschreitungen gegen die Kirche gäbe, würden viele Leute einfach nur zuschauen. Oder wegschauen. Oder sagen: „Ich find das jetzt zu arg, aber irgendwie musste ja mal einer denen Becheid geben“.
    Das hat es immer mal gegeben. Man denke nur an die Zeit der Säkularisation, die 1803 ihren Höhepunkt hatte. Enteignung der Kirche in Deutschland und Österreich, Vertreibung der Ordensleute aus ihren Klöstern, gezielte Vernichtung von Kulturgütern und Archiven.
    Die Säkularisation von 1803 ist eines der großen planmäßigen Zerstörungswerke der Geschichte. Und die „aufgeklärte“ bürgerliche Gesellschaft hat einfach fasziniert zugeschaut. Und zum himmelschreienden Unrecht geschwiegen.
    Die aufgeklärte Gesellschaft, welche mit den neuen Begriffen Freiheit und Toleranz tändelte und genau gegenteilig handelte, diese Gesellschaft hatte Geschmack an der Schönheit der Antike gefunden und sah tatenlos zu, wie die Kunstwerke späterer Jahrhunderte massenhaft zerstört auf der Schutthalde gelandet sind. Das Schicksal entwurzelter Ordensleute, welche plötzlich ohne Dach über dem Kopf auf der Straße landeten – von heute auf morgen – interessierte niemanden wirklich.
    Wenn so etwas damals bei uns passieren konnte in einer Zeit, in der die Leute angeblich frömmer, zumindest aber konfessionsgebundener waren – wieviel mehr würde das unsere heutige Gesellschaft als längst fällige Abrechnung mit „finsterem, mittelalterlichen“ Gedankengut tolerieren?

    1. Das sind sehr spekulative Überlegungen.

      Man muss aber anmerken, dass die kath. Kirche heute noch insoweit von der Säkularisation profitiert, indem sie nicht unerhebliche staatliche Leistungen als Ersatz dafür bekommt. Man darf auch mal kritisch fragen, ob es überhaupt Sinn und Zweck einer Kirche, die von sich behauptet, Jesus Christus habe sie gegründet, sein kann, irdische Reichtümer anzuhäufen. Das würde ich bestreiten.

      Die katholische Kirche in Deutschland hat sich mit den Reichskonkordat von 1933 an die staatliche Leine legen lassen. Das hat sich auch durch weitere Verträge nach dem Zweiten Weltkrieg nicht geändert. Bischöfe werden wie hohe Beamte vom Staat bezahlt und müssen einen Eid aufs Grundgesetz ablegen.

      Letztlich war das in der Geschichte der Kirche immer schon so. Angefangen mit der konstantinischen Wende, wo ein heidnischer Kaiser ein Konzil einberief mit Einigungszwang in der arianischen Frage, hat speziell die katholische Kirche fast immer in Abhängigkeit weltlicher Herrschaft gestanden, die sie nur zuweilen durchbrechen konnte und ihrerseits weltliche Herrscher eingesetzt hat. Was ja auch nicht ihrer Berufung entspricht.

      Es ist daher kein Wunder, dass den beiden großen Kirchen in Deutschland schon lange jede Salzqualität abhanden gekommen ist. Und man sich dann nicht wundern muss, wenn es zertreten wird, wie Jesus es plastisch ausdrückte.

      Das Christentum in Deutschland wird deshalb in der Regel marginalisiert und ins Private abgedrängt. Eine offene Verfolgung ist daher gar nicht mehr nötig.

      Das lässt sich auch gut in diesem Blog ablesen. Es gibt nur noch ein nennenswertes Aufbegehren, wenn es um innere Fragen geht wie den Gottesdiensten und ihrer Gestaltung, Maria 2.0 und dergleichen. Und ab und zu zuckt noch etwas Widerstand, wenn es um Abtreibungen, Genderpolitik, Sexualerziehung und dergleichen geht. Das ist dann halt so wie das Knurren eines zahnlosen Löwen, der schon längst den Kampf verloren hat und sich schicksalsergeben an die Kette gelegt mit dem ihm zugeschobene Fressen in seinem Käfig zufrieden gibt. Und das betrifft keineswegs nur Bischöfe.

      Und es gibt auch keinen Grund, anzunehmen, dass sich das ändern wird.

      1. Guten Tag,
        erstens profitiert auch die EKD massiv von den erwähnten Staatsleistungen, zweitens war die katholische Kirche damals viel stärker als die evangelische(n) von der Säkularisation und damit Enteignung betroffen, vor allem hinsichtlich des staatlichen Raubs von Klöstern und Stiften (wodurch übrigens zahllose Ordensleute quasi auf der Straße standen und sich ein Obdach suchen mußten).
        Was soll also der spezielle Seitenhieb? Umgekehrt wird doch eher ein Schuh draus, übrigens auch hinsichtlich der Unterwürfigkeit unter den Staat.
        Diese war protestantischerseits insgesamt sehr viel stärker ausgeprägt, nicht zuletzt durch Luthers Einführung, das Bischofsamt durch den Landesfürsten ausüben zu lassen. Es gab zwar auch katholische „Fürstbischöfe“, aber nicht als Dauereinrichtung und nicht als „System“.
        Diese lutherisch-deutsche Untertanenmentalität hat sich vor allem ab 1933 ff. verhängnisvoll ausgewirkt („Reichsbischof“ Müller, Arierparagraph kirchlich übernommen etc).
        Auch heute ist die EKD staatsbeflissener als die katholische Seite – fragen Sie mal NRW-Regierungschef Laschet, der dies noch kürzlich öffentlich sagte: Die kath. Kirche habe bei ihm auf Lockerungen bei den öffentl. Gottesdiensten gedrängt, was er auch selber befürwortet – die evangelische Seite hingegen nicht. (Nachzulesen im evangelischen IDEA-Spektrum.)
        Auch bei anderen Themen – von Abtreibung bis Gender etc. – ist die EKD dem Zeitgeist deutlich stärker untertan und dem Staat noch dazu.
        Daß auch viele katholische Bischöfe allzu „staatsbrav“ sind, müssen Sie mir nicht erzählen – das kritisiere ich hier seit eh und je und gerade derzeit auch wieder.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

      2. Frau Küble,

        ich hatte weder die Absicht, einen Seitenhieb zu erteilen, noch in eine Wettbewerbsdiskussion katholisch-protestantisch einzusteigen. Aber wenn es Sie beruhigt:

        Ich halte von der protestantischen Kirche ALLGEMEIN nicht mehr als von der katholischen Kirche ALLGEMEIN. Davon zu unterscheiden sind theologische Fragen und die Glaubensstrahlkraft EINZELNER.

        Dass sich Luther unter fürstlichen Schutz stellen musste, um nicht das Schicksal von Gleichgesinnten, denen die katholische Kirche freies Geleit zusagte, um sie anschließend auf den Scheiterhaufen zu bringen, zu erleiden, ist ihm nicht vorzuwerfen.

        Letztlich – und das habe ich Ihnen schon ein paar Mal erklärt – ist es völlig unerheblich, ob nach Ihrer Auffassung der Protestantismus staatsbeflissener oder sonstwie minderwertiger ist als der Katholizismus. Ebenso wie es unerheblich ist, ob jetzt 10 % der Katholiken den Gottesdienst besuchen statt 7 oder 8 % der Protestanten. Als würde Ihre Vergleicherei auch nur im Entferntesten der katholischen Kirche Pluspunkte bescheren. Sie mögen weiterhin Not mit Elend vergleichen. Besser wird davon nichts.

        Denn der Zustand der katholischen Kirche speziell in Deutschland bleibt beklagenswert. Und da sie sich für die Kirche hält, die Jesus gegründet habe, ist ihre Fallhöhe um so größer.

        Aber auch darum ging es mir nicht. Denn was Sie völlig übersehen haben, ist, dass ich auf eine offensichtlich katholische Kommentatorin antwortet und mich deshalb selbstverständlich auf die katholische Kirche bezog. Auch wenn ich selbstverständlich gesamtgesellschaftlich beide Kirchen erwähnt habe. Ich zitiere:

        „Es ist daher kein Wunder, dass den beiden großen Kirchen in Deutschland schon lange jede Salzqualität abhanden gekommen ist. Und man sich dann nicht wundern muss, wenn es zertreten wird, wie Jesus es plastisch ausdrückte.

        Das Christentum in Deutschland wird deshalb in der Regel marginalisiert und ins Private abgedrängt. Eine offene Verfolgung ist daher gar nicht mehr nötig.“

        Vielleicht haben Sie das ja überlesen.

        1. Guten Tag,
          reichlich naiv und historisch weltfremd, zu behaupten, Luther habe deshalb die weltlichen Landesfürsten grundsätzlich zu Bischöfen erklärt, weil er sich unter Verfolgungsdruck wähnte. Abgesehen davon, daß er selber seine innerprotestantischen Gegner dem staatlichen Henker auslieferte und die Obrigkeit gegen sie in Stellung brachte, war das Schicksal von Hus („freies Geleit“ vorgetäuscht) ein Einzelfall und auch damals schon längst Geschichte. Zudem: wenn es daran gelegen hätte, dann wäre es doch ein Leichtes gewesen, diese Einrichtung Landesfürst = Bischof wieder abzuschaffen, als die Macht der kath. Kirche in der Aufklärungszeit längst gebrochen war. Aber das protestantische Staatskirchentum blieb bis zur Weimarer Republik erhalten. Die Katholiken haben das Gegenteil erlebt, vor allem im Kulturkampf, wo Bischöfe – übrigens auch der Oberhirte von Münster – im Gefängnis gelandet sind.
          Mir schon klar, daß Sie gerne – auch um Ihren Kommentar „unangreifbar“ zu machen – am Schluß Ihre üblichen Schlenker bringen, wonach sowieso beide Kirchen nichts taugen, nachdem Sie aber vorher die katholische Kirche im DETAIL kritisierten . und hier ausgerechnet in einem Bereich (Untertänigkeit gegenüber dem Staat), wo der Protestantismus weitaus mehr betroffen ist – gerade in Deutschland (aber evang. Staatskirchen gibt es auch in England und Skandinavien – rein formal heute noch).
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      3. Die Katholische Kirche war eine der Kirchen, die noch immer am meisten Unabhängigkeit vom Staat bewahrt hat. Und eben KEINE oft genug rein nationalistische Staatskirche war.
        Die Trennung von Kirche und Staat wie im Abendland hat etwa der Islam niemals vollzogen.
        Vielleicht wäre aber in der Tat ein konsequenten Laizismus wie in Frankreich das Beste.
        Übrigens gab es im rheinischen Raum im 18.und 19. Jahrhundert auch noch das System der katholischen Gemeinde-Sparkassen in Selbstverwaltung der Kommunen und katholischen Kirchengemeinden. Diese vergaben zinsfrei Kredite an die meist mittelständischen Unternehmer und Handwerker und finanzierten sich über die Beteiligung an den dann meist auch real erwirtschafteten Unternehmensgewinnen. Dies war in der Tat ein wucherfreies Wirtschaftssystem, die Ökonomie des sogenannten „rheinischen Kapitalismus“. Nachhaltig und sozial gerecht und vernünftig und gemäß dem biblischen Verbot des Zins-Wuchers.
        Siehe zur Thematik auch den katholischen Freiwirt und Lebensreformer Prof.Johannes Ude.

        Ökologisch Demokratische Partei ÖDP

        http://www.oedp.de

    2. Siehe auch Judith Reisman und James DeMeo zur Thematik und das internationale Schiller-Institut und auch den Kirchfahrter Archangelus zur Thematik Progressivismus und ideologischer Liberalismus der dekadenten Freimaurerei mit ihrer Sophistik und Rabulistik und ihrer Ideologie des absoluten Relativismus als destruktivem und zersetzendem und dekandeten moralischen Dauer-Relativismus als Ideologie der Beliebigkeit samt Sitten- und Werte-Verfall und Werte-Relativismus und Betrug

      1. Beile Ratut hinterfragt in einem Essay das „westliche Denken“ der Kirchen
        Von
        PP-Redaktion –
        20. März 20190

        Die deutsch schreibende Finnin Beile Ratut, für Matthias Matussek die „wahrscheinlich … unterschätzteste Autorin des gegenwärtigen Literaturbetriebs“, rechnet in ihrem Essay „Das Fanal des Ego auf den Stufen zur Kirche“ knallhart und eloquent mit dem Denken der Kirchen der westlichen Welt ab. Ein Gastbeitrag von Rainer Buck

        https://philosophia-perennis.com/2019/03/20/beile-ratut-hinterfragt-in-einem-essay-das-westliche-denken-der-kirchen/

        https://philosophia-perennis.com/

        Die ersten Christen kannten kein Sola Scriptura

        https://www.katholisch.com/die-ersten-christen-kannten-kein-sola-scriptura/

        Katholische Fragen und Antworten

        https://www.katholisch.com/

        Politically Incorrect

        http://www.pi-news.net

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