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Hindenburgplatz-Debatte in Münster: Bürger wehren sich gegen "Trommelfeuer" aus Medien und Politik

Münster befindet sich derzeit in der Endphase des Wahlkampfs um den Hindenburgplatz, um den seit Anfang dieses Jahres erbittert gestritten wird, zumal nachdem der Rat der Stadt sich für eine Umbenennung in „Schlossplatz“ entschied.
Dem setzte sich ein erfolgreiches „Bürgerbegehren“ entgegen, so daß es am 16. September in der westfälischen Metropole zu einem Bürgerentscheid kommen wird, also zu einer kommunalen Abstimmung aller Wahlberechtigten der Großstadt, die darüber entscheiden werden, ob der seit 85 Jahren bestehende Name „Hindenburgplatz“ bleibt oder ob die von der Stadt verfügte Umbenennung in „Schlossplatz“ siegt.

Fest steht bislang jedenfalls, daß die beiden Regionalzeitungen „Münstersche Zeitung“ und „Westfälische Nachrichten“ seit Monaten völlig einseitig gegen den Hindenburgplatz berichterstatten  –  flankiert von allen (!) Fraktionen im Stadtrat, wobei zudem die Schlossplatz-Aktivisten eine wahre Flut von Papier, Plakaten und Deklarationen an die Stadtbürger loslassen.
Sogar eine eigene „Schlossplatz-Zeitung“ wurde mit einer Auflage von sage und schreibe 110.000 Exemplaren an alle Haushalte in Münster verteilt. Am nötigen Großgeld fehlt es offenbar nicht, wohingegen die Hindenburgplatz-Freunde ganz auf sich allein gestellt sind  – abgesehen von der aktiven Unterstützung durch die JUNGE UNION in Münster, also die Jugendorganisation der CDU.
Trotzdem haben sie gute Chancen, am 16. September das Rennen zu gewinnen, da dieses wahrscheinlich nicht durch eine „Materialschlacht“ entschieden wird, schon gar nicht durch geschmacklose Plakate der Schlossplatzbewegten mit einem Hitler-Foto (gemeinsam mit Reichspräsident Hindenburg abgebildet), die das Stadtbild Münsters derzeit verschandeln.
Helmut Birke aus Münster schickte einen Leserbrief an die „Westfälischen Nachrichten“, der  – wie so viele Zuschriften von Hindenburgplatz-Freunden (darunter auch mein eigener)  –  nicht veröffentlicht wurde.
Wir drucken diese Stellungnahme von Helmut Birke hier vollständig ab:
„Unglaublich,  mit einem wahren Trommelfeuer soll also verhindert werden, dass die Bürger am 16.9.  dem Bürgerentscheid zustimmen und die Politiker der Ratsmehrheit blamiert dastehen. Jetzt soll sogar ein Adolf H. im Wahlkampf der Linken aushelfen.
Drei einfache Gründe, warum ich als freier Wähler und unabhängiger Bürger gegen die Umbenennung bin und deshalb die „Pro Hindenburgplatz“-Initiative aktiv unterstütze:
Aus meiner Sicht steht der Ratsmehrheitsbeschluss für
1.   ein Verschleudern von öffentlichen und privaten Geldern für ein unsinniges, ideologisches Projekt
2.   ein undemokratisches, einseitiges, manipulatives Verfahren im Vorfeld und z.T. bis in die Gegenwart hinein
3.   ein selektives, willkürliches Herauspicken von bestimmten Namen. So wird z.B. bei „rechts“ mit der Lupe gesucht und anschließend aufgebauscht, bei „links“ wird großzügig durchgewunken.

Beispiel: Ich habejahrelang in Berlin auf Sichtweite der „Karl-Marx“-Straße gewohnt, benannt nach  einem erklärten Feind der Demokratie und geistiger Vater nachfolgender Diktaturen. Komisch, dort hat die linke Umbenennungs-Lobby nie Umbenennungsforderungen erhoben ! (Was allerdings nach einem Jahrhundert ebenso Blödsinn wäre.)
Schlussbemerkung:
Da kämpfen die Linke und ihre Freunde also gegen den Namen eines, wie sie sagen,  „antidemokratischen Monarchisten“ (den einzigen direkt gewählten Präsidenten Deutschlands!), um dann als Alternative „Schloss(!)-Platz“ durchzusetzen (der von Kaiser Wilhelm etwa?), welch ein Irrwitz.“

Kommentare

Eine Antwort

  1. Im Kampf gegen rechts ist den Linken aller Fraktionen nichts zu teuer oder zu irrwitzig. Dennoch wünsche ich den Geschichtsbewussten und Kritikern linker Geisteshaltung einen klaren Stimmenüberhang im Bürgerentscheid.

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