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Holocaust: Papst Franziskus verteidigt Papst Pius XII. und erinnert an die Mitverantwortung der Großmächte

Im Interview mit einer spanischen Zeitung erklärte Papst Franziskus zum Thema Pius XII., dessen Seligsprechungsverfahren im Gange ist, der damalige Pontifex sei ein großer Judenretter gewesen:

„Dem armen Pius XII. haben sie wirklich alles Mögliche vorgeworfen. Aber man muss daran erinnern, dass er früher einmal als der große Verteidiger der Juden gegolten hat, er versteckte viele in den Klöstern Roms und anderer italienischer Städte, und auch in der Sommerresidenz Castel Gandolfo. media-521118-2

Dort, im Zimmer des Papstes, in seinem eigenen Bett, wurden 42 Babys geboren, Kinder von Juden oder anderen Verfolgten, die sich dorthin geflüchtet hatten.

Ich will damit nicht sagen, dass Pius XII. keine Irrtümer begangen hätte  –  ich selbst begehe auch viele  – , aber man muss seine Rolle im Kontext der Epoche lesen. War es zum Beispiel besser, dass er schwieg oder dass er nicht schwieg, damit nicht noch mehr Juden getötet würden?

Manchmal ärgert es mich auch ein bisschen, wenn ich sehe, wie alle gegen die Kirche und Pius XII. sprechen und dabei die Großmächte ganz vergessen.

Wissen Sie, dass die Großmächte ganz genau das Eisenbahnnetz der Nazis kannten, auf dem die Juden in die KZs gebracht wurden? Sie hatten Fotos davon! Aber sie warfen keine Bomben auf diese Schienen. Warum? Darüber sollten wir auch mal sprechen!

Quelle: http://de.radiovaticana.va/news/2014/06/13/papst-interview:_%E2%80%9Eich_habe_kein_pers%C3%B6nliches_projekt_unterm_arm,/ted-806669

Kommentare

8 Antworten

  1. „Wissen Sie, dass die Großmächte ganz genau das Eisenbahnnetz der Nazis kannten, auf dem die Juden in die KZs gebracht wurden? Sie hatten Fotos davon! Aber sie warfen keine Bomben auf diese Schienen. Warum? Darüber sollten wir auch mal sprechen!“

    Das ist ein Donnerschlag aus dem Vatikan. Bisher für unmöglich gehalten.

    Ich fürchte, spätestens jetzt dürfte es vorbei sein mit der Beliebtheit des Papstes Franziskus bei den Medien.

    Nämlich der Historiker Hellmut Diwald hat vor Jahrzehnten schon exakt die gleiche Frage gestellt. Und er hat mögliche Antworten vorgeschlagen.

    Aber alleine schon, daß er die Frage zu stellen gewagt hatte, reichte aus, um ihn ins Abseits zu kicken.

    Das wird mit Franziskus zwar nicht gehen. Aber man wird sich irgendwas einfallen lassen.

    1. Oder man übergeht ganz einfach diesen wichtigen Einwand.
      Man tut, als hätte man ihn nicht wahrgenommen.
      So brauchen keine unnötigen Fragen gestellt zu werden und Schuld bleibt weiterhin bei dem, der sich nicht wehren kann: Papst Pius XII.
      Das ist doch viel einfacher!

      1. Richtig, man übergeht ihn! Persönlich aber traue ich jetzt – erst jetzt! – unserem Hl Vater doch zu, denselben Mut auch bei der Glaubensverkündung zu. Möge solcher Mut ein Leuchtfeuer in heutiger Zeit setzen! Beten wir dafür!

    1. Der deutsche Schriftsteller Rolf Hochhuth zeichnet in seinem Theaterstück, „Der Stellvertreter“, ein „christliches Trauerspiel“ aus dem Jahre 1963, ein Zerrbild der besonderen Art. Das Stück thematisiert nach dem Motto, „ was nicht sein darf, kann nicht sein“, fälschlicherweise die Haltung von Papst Pius XII zum Holocaust. Bis heute wurde und wird dieses abstruse Lügenstück nicht korrigiert, obgleich der verstorbene jüdische Neutestamentler Prof. Pinkas Lapide in seinen Memoiren nachweist, und aus weiteren Quellen bekannt ist, dass der damalige Heilige Stuhl während des Krieges direkt oder indirekt 860 000 Juden das Leben gerettet hat.

      1. Hallo,

        mit Sicherheit ist Ihnen darin zuzustimmen. Andererseits ist aber vor allem auch das sog. „Reichskonkordat!“ problematisch. Durch dieses wurde zumindest nach aussen hin das Tun der Nationalsozialisten gleichsam legitimiert, weil diese es als Zustimmung propagieren konnten. [mwz]

      2. Von wem eigentlich mag die Legende stammen, das Konkordat habe „…das Tun der Nationalsozialisten … legitimiert“? Welche Quellen belegen eine solche Auswirkung? Und um welches „Tun“ mag es sich 1934 gehandelt haben?

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