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Homosexueller Pfarrer ärgert sich über die Kardinäle „Müller und Brandmüller“

Von Felizitas Küble

Unter dem Titel „Unverschämt katholisch sein“ hat ein Pfarrer aus Hamm in diesem Jahr sein Buch veröffentlich, in dem er sich als homosexuell outet. Soweit nicht weiter aufregend – in heutigen Zeiten jedenfalls. 

Der 52-jährige Priester Bernd Mönkebüscher wurde am 30. August 2019 von Christiane Florin im Deutschlandfunk wohlwollend und ausführlich interviewt. Die linksliberale Publizistin bezeichnet sein Buch als „Mischung aus Streit- und Bekenntnisschrift“.

Wenngleich Homosexuelle statistisch eine Minderheit sind, so werden sie von Politik und Medien teilweise regelrecht hofiert und insofern bevorzugt behandelt. Man fragt sich, wo hier die sonst so vielgepriesene „Gleichstellung“ bleibt.

Auf die Frage, wie die Reaktionen auf sein homosexuelles Selbstbekenntnis ausgesehen haben, antwortet der Geistliche zufrieden: „Alle positiv.“ – Er sieht auch keinerlei Gefahr, von seinem Paderborner Bischof Becker „eins auf den Deckel zu kriegen“. Zudem gäbe es in einigen Bistümern sehr wohl kirchliche Segensfeiern für Homo-Paare, teils mit Wissen des jeweiligen Oberhirten.

Wie bereits erwähnt: Wer sich heutzutage öffentlich als gleichgeschlechtlich präsentiert, schwimmt auf einer Welle des Beifalls bis hinein in kirchliche Kreise.

Merkwürdig wirkt freilich der Buchtitel „Unverschämt katholisch sein“, denn als Florin den Priester am Schluß des Gesprächs fragt, ob er sich „schämt, katholisch zu sein“, antwortet er: „Manchmal ja.“

BILD: Kardinal Gerhard Müller betont die Schöpfungsordnung Gottes und die Bedeutung von Ehe und Familie

Als Begründung verweist der Geistliche auf zwei theologisch konservative Würdenträger, nämlich „die Kardinäle Müller und Brandmüller“ und spricht kritisch über „Äußerungen von Menschen dieser Kategorie“.

Dabei sind es doch gerade Reformkatholische und Homosexuelle, die häufig fordern, Menschen nicht in Schubladen zu stecken, also anders gesagt: nicht in „Kategorien“.

Außerdem widerspricht sich Pfarrer Mönkebüscher selber:

An einer anderen Interview-Stelle hat er sich nämlich skeptisch über jene Bischöfe geäußert, die herumeiern und sich nicht klar festlegen (immerhin die meisten Oberhirten in Deutschland).

Mit Recht erklärt er daher, er könne „eher“ mit einem Bischof leben, der sagt: „Ich bin dagegen aus den und den Gründen“, denn das sei „eine klare Position“. Er fügt hinzu: „Ich finde, das ist anders als so schwammige Aussagen: „Ja, Weltkirche und ich weiß auch nicht  …“.

Na also – dann möge er doch zufrieden sein, wenn sich die Kardinäle „Müller und Brandmüller“ eindeutig positionieren, statt diese Kirchenmänner ironisch und kryptisch als „Menschen dieser Kategorie“ zu betiteln.

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt

Kommentare

7 Antworten

  1. Bei männlichen Homosexuellen ist ein häufiger Partnerwechsel sehr häufig.
    Sein Bischof sollte ihn zu diesem und zu jenem interviewen, nicht eine Journalistin. Eine solche Absicht ist aber gerade nicht erkennbar. Die „synodale Kirche“ wirft ihre Schatten voraus.
    In Rom findet in Kürze die Amazonas-Synode statt. Wird ein Prälat auch die Schrumpfköpfe der indigenen Kopfjäger segnen?
    Bunt und vielfältig ist diese Kirche geworden und jedermann ist sein eigener Bischof.

    1. Bei Fusionen werden evang. Bischöfe eingespart, da einigt man sich vorher drauf.
      Doch vor 15 oder 20 Jahren wären die peinlich-auffälligen Pastoren aus der Kirche geflogen noch. Die Kirche musste sie dann stillschweigend auf einer 20%-Stelle behalten, WEIL sie als studierte Theologen keine andere Arbeit finden. Nach so einer gerichtlichen Verklagung und …..
      Über den Rest schweigt man lieber.

  2. Mönkebüscher: Ich glaube, dass dieses Thema auch „Gesichter“ in der Kirche braucht. Der Essener Bischof Overbeck hat gesagt, die katholische Kirche könne „im Grunde nur froh sein, wenn aufgrund vertiefter Erkenntnisse über die menschliche Sexualität Vorurteile vergangener Zeiten, die bis heute fatal nachwirken, überwunden werden“.

    https://www.sauerlandkurier.de/hochsauerlandkreis/meschede/pfarrer-bernd-moenkebuescher-seiner-homosexualitaet-katholische-kirche-11748721.html

    vom 10.02.2019

  3. Lebt dieser Priester homosexuell oder nicht? Das ist doch das Entscheidende.

    Der Zeitgeist entspricht pauschalisierend von „homosexuell sein“. Nach katholische Lehre ist es jedoch prinzipiell unerheblich, wie jemand fühlt; wichtig ist, was er tut.

    Natürlich: Selbst wenn dieser Priester keusch lebt, ist es nicht akzeptabel, dass er gegen seinen Dienstherrn solche Äußerungen tätigt. Zumindest für sein persönliches Seelenheil ist es aber ein großer Unterschied.

    1. Guten Tag,
      ich kann nur über das Interview schreiben, da ich das von diesem Pfarrer verfaßte Buch nicht kenne – und in dem Interview bleibt die Frage offen, ob er „praktiziert“ oder nicht. Ich befasse mich hier mit seinen inhaltlichen Äußerungen.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

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