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IGFM begrüßt Verleihung des Sacharow-Preises an die iranische Bürgerrechtlerin Nasrin Sotuodeh

Die Gefangene bekämpfte ein Gesetz, das Männern erlaubt, gegen den Willen der Ehefrau weitere Frauen zu heiraten

Die Verleihung des Sacharow-Preises für geistige Freiheit an Nasrin Sotoudeh ist von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) aus Frankfurt begeistert aufgenommen worden.
Die Anwältin sei nach Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi die bekannteste iranische Menschenrechtlerin und die mit Abstand bedeutendste Vertreterin der iranischen Zivilgesellschaft, eine Symbolfigur der Frauen- und Demokratie-Bewegung dort.  
Nasrin Sotoudeh wird gegenwärtig in dem für seine Folter berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran gefangengehalten.
Die zweifache Mutter ist eine Mitbegründerin der Eine-Million-Unterschriften-Kampagne im Iran. Sie setzte sich vor allem für Frauen und Mädchen ein und war u.a. gegen das sogenannte „Familienschutzgesetz“ aktiv, das muslimischen Männern ermöglichen soll, ohne Einwilligung ihrer Ehefrau weitere Frauen zu heiraten.
Vor allem aber kämpfte sie gegen die willkürliche Verletzung der noch bestehenden (restlichen) Rechte im Iran.
Hintergrund:
Am 4. September 2010 wurde Nasrin Sotoudeh (*30.05.1963) verhaftet. Bereits am 28. August 2010 war ihr Büro durchsucht und sie zum Verhör vorgeladen worden. Man begründete ihre Festnahme mit „Propaganda-Arbeit“ und „Verschwörung zum Schaden der Staatssicherheit“. Zudem wird ihr ihre Mitgliedschaft im inzwischen verbotenen „Zentrum für Menschenrechtsverteidiger“ vorgeworfen.
Im Januar 2011 verurteilte das Teheraner Revolutionsgericht Nasrin Sotoudeh zu elf Jahren Gefängnis. Darüber hinaus wurde sie mit einer 20jährigen Ausreisesperre sowie einem Berufsverbot als Rechtsanwältin belegt. Die Strafe setzt sich aus einem Jahr für „regimefeindliche Propaganda“ und jeweils fünf Jahren Haft wegen „Handlungen gegen die nationale Sicherheit“ und „Verstoßes gegen die islamischen Kleidervorschriften in einer Videobotschaft“ zusammen.
In der Videobotschaft sprach sie über die Situation von Anwälten und allgemein über die Menschenrechtslage im Iran, so die IGFM. Anlass für das Video war die Verleihung des „HRI-Preises für Menschenrechte“ an Nasrin Sotoudeh durch die italienische Menschenrechtsorganisation Human Rights International (HRI) zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2008. Das Video wurde nach Italien geschickt und im Iran nie gezeigt.
Im September 2011 wurde ihr Urteil nach intensiven internationalen Protesten auf sechs Jahre Gefängnis und 10 Jahre Berufsverbot reduziert. Nasrin Sotoudeh war zeitweise in der Haft „verschwunden“ und von der Außenwelt völlig isoliert. Mehrmals befand sie sich im Hungerstreik für die Durchsetzung ihrer Rechte, die ihr nach den Gesetzen des Iran zustehen. Über mehrere Tage verweigerte sie sogar jede Art von Flüssigkeit, um den Kontakt zu ihrer Familie und zu ihrem Anwalt durchzusetzen.
Weitere Infos zu Nasrin Sotoudeh: http://www.igfm.de/Iran-Menschenrechtsanwaeltin-Nasrin-Sotoudeh.2944.0.html
Weitere Infos zur Menschenrechtslage im Iran:  http://www.igfm.de/Menschenrechtsverletzungen-in-der-Islamischen-Republik-Iran.573.0.html

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