Das berüchtigte Evin-Gefängnis in Irans Hauptstadt Teheran ist das Symbol für die Willkür und Gewaltherrschaft der Islamischen Republik. Für Aufsehen sorgte daher ein Interview des Teheraner Bürgermeisters Mohammed B. Ghalibaf in iranischen Medien: Gerade das für Folter berüchtigte Evin-Gefängnis solle in einen Park umgewandelt werden.
Die Meldung ging um die Welt, doch die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) meldet Zweifel an. Ghalibaf hatte genau dasselbe vor zwei Jahren angekündigt – ohne die geringsten Konsequenzen. Ohnehin seien die über 100 offiziell bekannten Haftanstalten des Iran so stark überbelegt, dass das Regime auf keine davon verzichten werde, so die IGFM.
Im Evin-Gefängnis in Teheran sind sowohl politische Gefangene als auch Kriminelle inhaftiert. Die Bedingungen für diese beiden Gruppen unterscheiden sich drastisch. Ein Bürgerrechtler und ehemaliger Insasse berichte der IGFM, dass er zunächst irrtümlich zu den Dieben und Dealern gesperrt worden sei:
„Dort hatten wir einen Kühlschrank, Fernseher, ein Kartentelefon und die wohlhabenderen Häftlinge ließen sich das Essen von Restaurants aus der Umgebung bringen. Ich rief meine Frau an und sagte ihr, sie bräuchte sich keine Sorgen machen. In der Nacht bemerkten die Beamten dann Ihren Irrtum und sie warfen mich zu den anderen Politischen. Da sah es dann ganz anders aus!“
Nach Informationen der IGFM werden politische Gefangene, wie z.B. Menschenrechtler, ehemalige Muslime aus Untergrundgemeinden, kritische Internetaktivisten oder Angehörige von Minderheiten unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten.
Systematisch würden die Behörden der Islamischen Republik Folter einsetzen und notwendige medizinische Versorgung verweigern. Dem UN-Sonderberichterstatter zum Iran, Ahmed Shaheed, verweigert die Regierung die Einreise.
Weitere Infos zum Iran: www.menschenrechte.de/iran
Eine Antwort
Waterboarding?