Erdbeben, Hangrutschungen, Tsunamis und andere Katastrophen können die Gestalt der Erdoberfläche jäh verändern. Im Einsatzfall benötigen Rettungskräfte und Behörden dann möglichst schnell aktuelle und präzise Lageinformationen.
Mit Hilfe eines optischen Kamerasystems kann das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) binnen Sekunden aktuelle hochauflösende 3D-Geländemodelle liefern – direkt vom Flugzeug oder Hubschrauber aus.
BILD: Das Gesamthöhenmodell der Münchener Innenstadt setzt sich wie ein Mosaik aus insgesamt 93 Echtzeit-Bildpaaren zusammen, die jeweils ein 3D-Höhenmodell bilden.
Noch während eines Überflugs erhalten die Einsatzkräfte damit dreidimensionale Lagebilder der betroffenen Regionen, wichtig etwa bei Hangrutschungen oder Sturmkatastrophen: Schäden an Gebäuden, Straßen und Brücken lassen sich umgehend beurteilen. Auch für die Verkehrsbeobachtung oder für die Weiterverarbeitung etwa zu Hochwasserkarten eignen sich die Daten.
Die Leistungsfähigkeit des Kamerasystems wurde im Rahmen des Projekts VABENE++ (Verkehrsmanagement bei Großereignissen und Katastrophen) nun unter Beweis gestellt.
Als Testgebiete wählten die Wissenschaftler die Innenstadt von München sowie das alpine Gebiet um Schloss Neuschwanstein. Schneller, einfacher, kostengünstiger Bislang waren erhebliche Rechnerkapazitäten notwendig, um Höhenmodelle in Echtzeit zu erstellen.
Nun kann ohne aufwändige Infrastruktur und in gerade einmal 1,8 Sekunden ein Geländemodell mit einer Auflösung von 50 Zentimeter erzeugt werden – mit dem „3K“- und „4k“-Kamerasystem des DLR-Instituts für Methodik der Fernerkundung, welches für den Einsatz im Flugzeug bzw. Hubschrauber entwickelt wurde.
Quelle (Text/Foto) und vollständiger Artikel mit weiteren Bildern: http://www.dlr.de/dlr/presse/desktopdefault.aspx/tabid-10172/213_read-18927/year-all//usetemplate-print/