Für die Archäologen war es eine große Überraschung, nur wenige Kilometer westlich von Jerusalem einen Tempel mitsamt Opferalter aus biblischer Zeit zu finden.
Grabungsleiterin Ana Erisch von der israelischen Altertumsbehörde schätzt das Alter der Fundstätte in Judäa auf 2.750 Jahre.
Zu dieser Zeit gab es im unweit entfernten Jerusalem bereits den ersten – von Salomo erbauten – Tempel als zentrales Heiligtum der Hebräer. Eben deshalb hat man anderswo in dem Gebiet von Judäa kaum je zeitgenössische Tempel gefunden.
Unter den Kleinfunden gab es Abbildungen menschlicher Figuren, deren Bedeutung noch unklar ist. Die Archäologen vermuten, daß der Ort mit dem biblischen Motza identisch ist, einer Stadt im Stammesgebiet des Benjamin, erwähnt im AT-Buch Josua.
Die Entdeckung wurde im Rahmen einer Notgrabung vor der Erweiterung der Autobahn Nummer 1 zwischen Tel Aviv und Jerusalem gemacht. Die scharfe Autobahnkurve des heutigen Motza gilt als eine der gefährlichsten Stellen im Straßennetz Israels. Deshalb war die Notgrabung notwendig.
Schon vor zwanzig Jahren wurden bei der Autobahnkurve von Motza Ausgrabungen durchgeführt. Der deutsche Historiker Carsten Peter Thiede entdeckte dabei eine Burg aus der Zeit Christi und wies nach, daß das wahre Emmaus, wo Jesus laut NT nach der Auferstehung den verunsicherten Jüngern erschien, dort gelegen haben müsse – und nicht bei Latrun oder Qubeibeh, wie es neuere Ansichten behaupten.
In dem „Emmaus“ bei Motza hat Dr. Thiede in einer jüngeren Kirche über den Funden aus römischer Zeit auch die vermutlich älteste Darstellung des Johanniterkreuzes gefunden.
Quellen: evangelische Nachrichtenseite www.jesus.de / Israelnetz