60%ige Mehrheit bei Befragten mit Migrationshintergrund
Das Erfurter INSA-Institut erkundigte sich in einer aktuellen Umfrage danach, ob das Alter von angeblich minderjährigen Flüchtlingen verbindlich medizinisch festgestellt werden soll.
Eine deutliche Mehrheit von 70 % stimmt dem zu. Der Anteil der männlichen Befragten ist mit 71 Prozent etwas höher als jener der weiblichen Befragten (68 %). Elf Prozent stimmen dem nicht zu, hierbei ergeben sich nur geringe geschlechtsspezifische Unterschiede. Rund ein Fünftel (19 %) gibt „weiß nicht“ an oder macht keine Angabe.
Bei der Aufteilung nach Parteipräferenz fällt auf, dass allein die Grünen-Wähler eine Altersfeststellung mehrheitlich nicht befürworten (49 Prozent Zustimmung).
Die Zustimmung beträgt bei Wählern der FDP 85 Prozent, bei Anhängern der AfD 93 Prozent. Rund ein Viertel (26 %) der befragten Linken-Wähler stimmt der Aussage nicht zu. Dieser Anteil beträgt bei den Grünen-Wählern 22 Prozent.
Legt man den Fokus auf einen eventuellen Migrationshintergrund, so wird deutlich, dass Befragte ohne Migrationshintergrund der Aussage eher zustimmen (71 %) als Befragte mit Migrationshintergrund (60 %).
HIER geht es zum erwähnten INSA-Institut: www.insa-consulere.de
Foto: IGFM
Eine Antwort
Die Altersfeststellung finde ich auch in Ordnung. Nur kann man sich von ihr keine Wunderdinge erhoffen. Entgegen einer weit verbreiteten Ansicht kann man das Alter einer Person nicht punktgenau feststellen. Es bleibt immer ein Korridor. Bei angeblich Minderjährigen ist z-B. die Feststellung eines Alters von über 18 nur möglich, wenn die Altersfeststellung ein Alter unter 18 Jahren ausschließt. Ist aber jetzt so eine Person z.B., 20 Jahre alt, dann bekommen sie bei der Feststellung einen Zeitkorridor zwischen 17 und 23 und müssen zugunsten des Flüchtlings die 17 nehmen.
Das wiederum bedeutet, dass die auch finanziell aufwändige Altersfeststellung in der Praxis wenig bewirken wird.