In Afrika, Asien und Lateinamerika werden Ehebruch, Abtreibung und homosexuelles Verhalten von der Bevölkerung deutlich kritischer gesehen als in Europa und Nordamerika.
Das geht aus einer internationalen Studie des Meinungsforschungszentrums Pew Research Center (Washington) in 40 Ländern auf allen Kontinenten hervor.
Demnach halten im Durchschnitt 78 Prozent der Befragten außereheliche Affären für „moralisch nicht akzeptabel“. Im Blick auf Homosexualität und Abtreibung sagen dies 59 Prozent bzw. 56 Prozent.
In den USA verurteilen 84 Prozent den Ehebruch, in Deutschland 60 Prozent der Befragten. Damit rangieren die Deutschen auf dem vorletzten Platz; dahinter kommen nur noch die Franzosen. Von ihnen sehen lediglich 47 Prozent außereheliche Affären als problematisch an.
Wo Abtreibung am meisten abgelehnt wird
In 26 der 40 Staaten sind mehr als 50 Prozent der Bürger der Meinung, dass Abtreibung moralisch verwerflich ist. Das Nein zur Tötung ungeborener Kinder ist am stärksten auf den Philippinen (93 Prozent), im westafrikanischen Ghana (92 Prozent) und Indonesien (89 Prozent).
Auch in bevölkerungsreichen Staaten wie Nigeria (80 Prozent), Brasilien (79 Prozent) und Indien (58 Prozent) ist eine deutliche Mehrheit gegen Abtreibung.
Auch bei dieser ethischen Frage rangieren die Deutschen fast am Ende. Nur jeder fünfte Befragte (19 Prozent) hält Abtreibung für unmoralisch. Weniger Ablehnung gibt es nur noch in Tschechien und Frankreich.
Homosexualität wird in 22 Staaten mehrheitlich als unmoralisch angesehen. An der Spitze stehen hier Ghana (98 Prozent), Ägypten und die Palästinensergebiete (jeweils 95 Prozent). Auch Russen (72 Prozent) und Chinesen (61 Prozent) sind mehrheitlich dagegen. Am häufigsten akzeptiert wird gleichgeschlechtlicher Sex in Tschechien (56 Prozent), Spanien (55 Prozent) und Deutschland (51 Prozent).
Quelle: www.idea.de