Der iranische Dichter und Filmemacher Baktash Abtin ist am Samstag, dem 8. Januar, an den Folgen seiner Corona-Erkrankung verstorben.
Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) erklärt, war er trotz Corona-Infektion mit Symptomen erst nach mehreren Wochen und damit viel zu spät vom Zuchthaus in ein Krankenhaus verlegt worden. In der Haft war ihm jede medizinische Behandlung verweigert worden. Sein Tod sei vom Gefängnispersonal bewusst in Kauf genommen worden.
Gemeinsam mit Abtins politischer Patin, der hessischen Landtagsabgeordneten Mirjam Schmidt, appelliert die IGFM an die iranische Regierung, weitere inhaftierte Schriftsteller zu schützen.
Seit Beginn der COVID-19-Pandemie wurden zahlreiche Häftlinge aus iranischen Gefängnissen entlassen – politische Gefangene waren von dieser Regelung aber größtenteils ausgeschlossen.
«Die iranische Führung setzt diese Häftlinge damit bewusst einer Ansteckung mit dem Virus aus und spielt mit den Leben ihrer Kritiker», wie Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM mit Verweis auf das jüngste Beispiel erklärt.
Die IGFM hat in der Vergangenheit über Ansteckungen im Frauentrakt des Evin-Gefängnisses berichtet.