Einem im Iran verhafteten US-amerikanischen Pastor soll am 21. Januar der Prozeß gemacht werden. Nach Angaben von Menschenrechtlern wird dem aus dem Iran stammenden 32-jährigen Saeed Abedini (siehe Foto) vorgeworfen, im Jahr 2000 vom Islam zum Christentum konvertiert zu sein sowie anschließend missioniert und Untergrundgemeinden gegründet zu haben.
Abfall von Islam und christliche Missionsversuche können im Iran mit dem Tod bestraft werden. Als Richter sei Abbas Pir-Abassi vorgesehen, der auch als „Henker-Richter“ berüchtigt sei. Bei einem Schuldspruch könnte Abedini sofort zum Tode verurteilt werden. Dies ist im Iran häufig der Fall.
Der Pastor war einst ein fanatischer Islamist
Abedini war ursprünglich ein radikaler Muslim. Im Alter von 20 Jahren ließ er sich zum Selbstmordattentäter ausbilden. In dieser Zeit bekam er Kontakt zu Christen und entschied sich, den Glauben an Jesus anzunehmen. Er gründete Hausgemeinden, die sich meist im Geheimen versammeln. Seine Bewegung soll in 30 Orten mehr als 2.000 ehemalige Muslime als Mitglieder haben.
Im Jahr 2005 wanderte er in die USA aus und erhielt die dortige Staatsbürgerschaft. Er machte eine theologische Ausbildung und wurde Pastor der Calvary Chapel Gemeinde in Boise. Er ist mit einer Iranerin verheiratet und hat zwei Kinder. Seit 2009 besuchte er jährlich seine Angehörigen im Iran, von denen etliche ebenfalls Christen wurden.
Außerdem unterstützte Abedini den Bau eines Waisenhauses im Iran. Dazu erhielt er von einem Iraner umgerechnet 80.000 Euro, die er bei einer einheimischen Bank deponierte.
Im Juli reiste Abedini erneut in den Iran, um sich nach dem Stand der Pläne zu erkundigen. Nahe der türkischen Grenze zogen ihn Revolutionsgardisten aus einem Bus, beschlagnahmten seinen Pass und stellten ihn unter Hausarrest. Am 26. September wurde der Pastor verhaftet und das Geld konfisziert.
Im Gefängnis, wo Abedini gefoltert wurde, versuchten mehrere islamische Religionsvertreter, ihn von seinem Glauben an Christus abzubringen.
Das US-amerikanische Zentrum für Gesetz und Gerechtigkeit (ACLJ/Washington) übt unterdessen Kritik an der US-amerikanischen Regierung, weil diese nichts für die Freilassung des US-Staatsbürgers unternehme. Das Außenministerium habe sich lediglich auf die Aussage beschränkt, man sei „ernsthaft besorgt“.
Quelle (Text/Foto): evangelische Nachrichtenagentur IDEA: www.idea.de