Wie Sarah Mac Donald auf dem englischsprachigen Portal „CatholicIrland.net“ berichtet, wurde der katholische Pfarrer von Killeagh in der Grafschaft Cork fälschlich des Kindesmißbrauchs beschuldigt.
In einem Interview mit „Independent.ie“ erklärte jener Pater Tim Hazelwood (siehe Foto), er habe in jenen für ihn so schlimmen Jahren unter falschem Verdacht keine Unterstützung von amtlicher kirchlicher Seite erhalten, was ihn seelisch sehr belastet habe.
Er sei vorverurteilt worden – und jene sieben Jahre bis zur Klärung der lügenhaften Vorwürfe seien für ihn psychisch die „Hölle“ gewesen; er habe seine Nachtruhe oft nur noch mit Schlaftabletten gefunden.
Die Causa begann im Jahre 2009, als ihm mitgeteilt wurde, es läge beim bischöflichen Ordinariat eine anoymne (!) Beschwerde gegen ihn vor. Der Ankläger schickte dem Geistlichen anonyme Drohbriefe.
Als ihm klar wurde, welche Person es war, reichte der Pater einen Strafantrag bei Gericht ein, der aber nicht weiter bearbeitet wurde.
Daher entschied er sich für einen Zivilprozeß vor dem Obersten Gerichtshof. Dort gab der Ankläger nach sieben Jahren endlich zu, ihn falsch bezichtigt zu haben.
HINWEIS: Ähnlich erging es dem US-amerikanischen Kardinal Bernardin: https://charismatismus.wordpress.com/2018/08/28/falsche-anklagen-gegen-kardinal-bernardin-und-das-geschenk-des-friedens/
2 Antworten
Vor wenigen Jahren besuchte ich im nahen, sehr malerischen Städtchen regelmäßig einen Bibelkreis. Unter den Teilnehmern war auch ein Priester der dortigen SE, der des Missbrauchs verdächtigt wurde. Die hl. Messe durfte er deshalb nicht mehr zelebrieren.
Er wirkte unsagbar bedrückt und sagte einmal, er würde auf Knien nach Rom rutschen, wenn er damit beweisen könnte, dass nichts an den Vorwürfen dran war.
Ich glaubte ihm.
Nach etlichen Monaten wurde seine Unschuld festgestellt, dem Fall lagen falsche Anschuldigungen zugrunde.
Zwei Jungs hatten sich zusammengetan, dem Priester eins auszuwischen. Ob sie sich der Tragweite und der Folgen ihrer Lügen überhaupt bewusst waren?
Die Lokalpresse berichtete zwar über die neue Lage, aber nichts in der Überschrift des Artikels wies bereits daraufhin, dass er rehabilitiert worden war.
Erst im letzten Absatz, praktisch im vorletzten Satz wurde diese Meldung gebracht.
Doch nicht jeder schnelle Zeitungsleser macht sich die Mühe, einen Artikel zu Ende zu lesen, viele geben sich nur mit der Überschrift zufrieden.
Damals schrieb ich an die Zeitung, um gegen diese lückenhafte Art der Information zu protestieren.
Der Priester hat sich nie mehr so ganz von der Angelegenheit erholt. Vom Ordinariat hatte er sich damals während der schweren Zeit total alleingelassen gefühlt.
Inzwischen ist er in Rente und aus dem schönen Städtchen weggezogen.
Solche zwei Fälle gab es auch im Bistum Münster. Ein Geistlicher wurde vom Bischof rehabilitiert – und einer anderer hat sich über die Vorwürfe wahrlich zu Tode gegrämt. Er hat keine Unterstützung bei der Kirche gefunden.
Aus lauter (und sicher nicht unberechtigter) Angst, man könnte einem Bistum wieder Vertuschung vorwerfen, hat man bei jedem Verdacht vorauseilend eine Hexenjagd auf den Betroffenen gemacht, das Bistum hat diese Geistlichen zum Abschuss in der Presse freigegeben, um selbst die eigenen sauberen Hände vorzeigen zu können – noch bevor etwas bewiesen war.
So wie man vorher alles verborgen gehalten und verheimlicht hat, so wollte man nachher besser dastehen, in dem man jeden, auf den ein Verdacht fiel, hinreichend oder nicht, an die Presse auslieferte.