Bewaffnete Islamisten der Gruppe IS (vormals ISIS) übernahmen am Donnerstag die größte christliche Stadt des Irak, Qaraqosh, was tausende von Christen zwang, in von Kurden kontrollierte Gebiete zu fliehen.
Bereits ein Viertel der noch im Irak verbliebenen Christen befindet sich auf der Flucht. Die vorrückenden militanten Sunniten haben Kirchen besetzt, Kreuze heruntergerissen und Bibeln zerstört.
Die Terroristengruppe „Islamischer Staat“ (IS), die sich früher „Islamischer Staat im Irak und in Syrien“ (ISIS) nannte, hat auch den Mossul-Staudamm besetzt, den größten des Irak.
Qaraqosh, eine Stadt von ca. 50 000 Bewohnern in der Ninive-Provinz, liegt zwischen Mossul, der zweitgrößten Stadt des Irak, und Erbil, der Hauptstadt der autonomen nordirakischen Kurdenregion (Kurdistan) im Osten.
Der „Islamische Staat“ hat Mossul im Juli eingenommen und viele der noch in der Stadt verbliebenen Christen flohen ostwärts nach Qaraqosh, das zuweilen als christliche Hauptstadt des Irak bezeichnet wird.
Nach der Einnahme von Sinjar und Zumar flüchteten zehntausende Einwohner in die Berge zwischen den beiden Großstädten, wo sie ohne Nahrung und Wasser festsitzen. Viele Vertriebene benötigen unverzüglich lebensnotwendige humanitäre Dinge einschließlich Wasser, Nahrung, Obdach und Medikamente.
Der schnelle Fall von Qaraqosh ist der jüngste in einer Reihe dschihadistischer Schläge gegen die Christen des Irak.
Quelle: www.opendoors.de/
Ausgezeichnete Analyse der Situation im Irak: http://www.haolam.de/artikel_18573.html
Gemälde: Evita Gründler
Eine Antwort
Ich habe gestern ein ausgezeichnetes Interview zur Situation auf einem assyrischen Sender mit Hamed Abdel Samad gesehen, auf dem auch die Christen des Orients Thema sind und er erstmalig auch ausführlicher dazu spricht.
https://www.youtube.com/watch?v=kb_zasVoTfs