Eberhard Troeger, ein evangelischer Islamkenner, der zwischen 1966 und 1975 im Missionsdienst in Ägypten tätig war, erklärte auf dem Seminar „Islam: Zwischen Mission, Aggression und Toleranz“ der Dt. Evangelischen Allianz in Bad Blankenburg:
Heute wollten „die meisten Muslime ihre religiösen und politischen Ziele in den westlichen Gesellschaften auf friedliche und demokratische Weise erreichen, zum Beispiel durch politische Lobbyarbeit im Rahmen der UNO“. – Er fügte hinzu: „Muslime wollen oft Sonderrechte.“ – Der demokratische Rechtsstaat müsse derartige Forderungen abwehren.
„Aus christlicher Sicht hat der Koran ein Geschichtsbild, das der Bibel widerspricht“, sagte der Redner. Zudem erläuterte er:
„Muslime meinen, dass der Islam die natürliche Religion des Menschen sei und die meisten Menschen durch ihr Lebensumfeld vom wahren Islam weggezogen und zum Beispiel Juden oder Christen werden.“ – So sprächen sie neuerdings auch nicht von einer Konversion zum Islam, sondern von einer Reversion, einer Rückkehr.
Der Koran habe für Muslime nicht denselben Stellenwert wie etwa die Bibel im Christentum. Die sog. Sunna, die Überlieferung des Lebens Mohammeds, habe „im Alltag der Muslime fast einen höheren Stellenwert als der Koran“, denn sie sei leichter verständlich. Im Grunde sei sie „der Auslegungsschlüssel des Korans“.
Der Koran ist nicht aus einem Guß
Es gebe im Koran unterschiedliche Perioden der „Offenbarung“. Spätere Verse höben die früheren Verse auf. Hier stelle sich die Frage: Was ist gültig? Der modernen Salafismus wolle den kompletten Koran in der heutigen Zeit anwenden. Andere Muslime wollten den Koran mehr an die moderne Zeit anpassen, wieder andere ließen ihn nur als eine allgemeine ethische Anweisung gelten.
Es sei umstritten, was zeitbedingt und was ewig gültig ist. Die einzelnen Texte seien zu Lebzeiten Mohammeds auswendig gelernt und rezitiert worden. Erst nach seinem Tod habe es eine Niederschrift des Konsonantentextes gegeben, erläuterte Troeger.
Es seien verschiedenen Fassungen im Umlauf gewesen. Im Hochmittelalter seien dann sieben Rezitationsarten anerkannt worden, eine davon habe sich durchgesetzt. Diese sei im 20. Jahrhundert gedruckt worden und bilde heute die Grundlage aller Koran-Ausgaben. Troeger sagt dazu: „Es gibt einen vereinheitlichten Text, aber keinen einheitlichen Text.“
Quelle: Medienmagazin PRO / Dt. Evangelische Allianz
Foto: Dr. Bernd F. Pelz
Eine Antwort
Dass der Koran nicht für alle Muslime den gleichen und schon gar nicht denselben Stellenwert hat, hilft überhaupt nicht weiter. Weltweit werden Nicht-Muslime von Muslimen welcher Couleur und welcher Mehrheit auch immer bedroht. Und diejenigen, welche den Koran nicht als vollständiges und genaues Wort Allahs ansehen mögen, sind ganz einfach bedeutungslos.