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Islamexpertin beklagt "selbstverliebte Kirchen", weil sie "verfolgte Christen vergessen"

Christen werden in der muslimischen Welt zunehmend Opfer von Diskriminierungen. Auf Solidarität der Kirchen hierzulande könnten sie dabei nur selten zählen.
Das sagt die Islamwissenschaftlerin Dr. Rita Breuer im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung  vom 1. Juli 2012  –  und wirft den Kirchen Selbstverliebtheit vor.
Die FAS veröffentlichte das Gespräch mit der Buchautorin unter dem Titel: „Die Repressionen werden perfider und brutaler   –  Die Islamwissenschaftlerin RITA BREUER über Christenverfolgung im Islam und die Blauäugigkeit der Kirchen.“

Alle mehrheitlich muslimischen Länder befänden sich unter den ersten fünfzig Staaten, die Christen verfolgen, sagt Rita Breuer: „Je intensiver die religiöse Ausprägung eines islamischen Staatswesens ist, desto schlechter ist die Lage der Christen.“
Die beiden großen Kirchen in Deutschland gingen allerdings tendenziell davon aus, der Islam habe dieselben Werte und Grundideen wie das Christentum. Das sei eine Form von Blauäugigkeit und Selbstverliebtheit, „zu glauben, dass jeder Mensch die Werte teilt, auf denen das Christentum fußt. Und nicht zur Kenntnis zu nehmen, dass andere eigenständige Religionsgemeinschaften manches anders sehen als wir“, so die katholische Wissenschaftlerin. Damit nehme man den Islam aber nicht ernst.
Wie Dr. Breuer erklärt, seien Christen in der muslimischen Welt oft fassungslos darüber, wie sich die westlichen Kirchen für die Rechte der Muslime in Deutschland einsetzen, gleichzeitig aber keinen Interesse für die Lage der Christen in muslimischen Ländern hätten.
Nicht jeder Muslim diskriminiere Christen und nicht jeder Christ in einem muslimischen Land werde verfolgt: „Aber es geht darum, nicht länger zu leugnen, dass Christen in der muslimischen Welt zunehmend Opfer von Beleidigungen, Benachteiligungen, Verfolgung bis hin zur Tötung werden.“  
Wut empfindet Breuer, wenn sie daran denkt, daß Salafisten in Deutschland den Koran verteilen dürfen, es aber beispielsweise im Iran verboten ist, eine persisch-sprachige Bibel auch nur zu besitzen.
Eine „unerträgliche Schieflage“ sei das. „Muslime haben hier das ungeteilte Recht auf freie Religionsausübung. Dafür werde ich mich immer einsetzen. Dass die Salafisten dieses Recht für sich in Anspruch nehmen, solange es ihnen nützt, es aber nicht selber vertreten – darauf kann man auch nicht häufig genug hinweisen.“
Quelle: FAS, Medienmagazin PRO

Kommentare

2 Antworten

  1. „Die beiden großen Kirchen in Deutschland gingen allerdings tendenziell davon aus, der Islam habe dieselben Werte und Grundideen wie das Christentum.“
    Ein tragischer Irrtum, auf den man nicht oft genug hinweisen kann.
    Dazu ein entsprechendes Wort von Benediktiner-Abtprimas Notker Wolf, hier bzgl. Moscheen- vs. Kirchenbau:

    Wenn ich sage: Du darfst bei uns eine Moschee bauen, wenn ich bei dir eine Kirche bauen darf, dann sagt ein Moslem: Nein, ich muss bei dir die Moschee bauen, aber du darfst bei uns keine Kirche bauen. Denn das ist Gottes Gebot.

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