Am Sonntag (5.7.2015) ernannte die UNESCO die Nekropole (den Friedhof) von Beit Sche‘arim zu Israels neunter Weltkulturerbe-Stätte.
Beit Sche’arim liegt im Süden Galiläas rund 20 Kilometer von Haifa entfernt. Die Nekropole besteht aus 33 Katakomben, die aus dem 2. bis 4. Jahrhundert n. Chr. stammen.
Während dieses Zeitraums entwickelte sich Beit Sche’arim zum wichtigsten jüdischen Friedhof außerhalb Jerusalems. Zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten liegen dort begraben, allen voran Rabbi Jehuda Ha’Nasi. Er war der Redakteur einer der wichtigsten Sammlungen des rabbinischen Judentums, der Mischna.
Laut der UNESCO sind die Katakomben „ein Schatz von Kunstwerken und Inschriften auf Griechisch, Aramäisch und Hebräisch“. Außerdem markiere die Stätte einen Meilenstein der jüdischen Erneuerung, so die UNESCO.
Der Aufstieg von Beit Sche’arim begann Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr., als sich dort der Sanhedrin, die höchste religiöse Instanz der Juden, niederließ. Nach der Zerstörung Jerusalems und dem gescheiterten Bar-Kochba-Aufstand kam Beit Sche’arim große Bedeutung zu als ein Ort, an dem sich das Judentum regenerieren und erneuern konnte.
Die anderen israelischen Weltkulturerbestätten sind die Höhlen von Beit Guvrin, Masada, die Altstadt von Akko, die „Weiße Stadt“ in Tel Aviv, die Ruinen der biblischen Siedlungshügel in Meggido, Hatzor und Beer Sheva, die Weihrauchstraße im Negev, die Heiligen Stätten der Baha’i in Haifa und dem westlichen Galiläa und die Stätten der menschlichen Evolution im Karmelgebirge.
Quelle (Text/Foto): Israelische Botschaft in Berlin