Das US-Außenministerium hat in seinem Jahresbericht zum weltweiten Menschenhandel den Staat Israel bereits zum zweiten Mal in Folge als den am aktivsten gegen Menschenhandel vorgehenden Staat benannt.
„Diese Auszeichnung ist begrüßenswert und nicht selbstverständlich“, kommentiert Rita Chaikin, die ein Projekt gegen Frauenhandel für das Haifaer Feministisches Zentrum Isha le-Isha leitet.
Zwischen den frühen 1990er Jahren und Mitte des vergangenen Jahrzehnts war Israel eines der Hauptziele für Frauenhandel aus der früheren Sowjetunion, dies war auch einem mangelnden Interesse der Strafverfolgungsbehörden geschuldet.
Allein 2002 seien 6000 Frauen nach Israel geschmuggelt worden, so Chaikin. In der Regel habe man ihnen die Pässe entwendet und sie gezwungen, unter harten Bedingungen als Prostituierte zu arbeiten.
Erst nachdem im Jahresbericht 2001 des US-Außenministeriums Israel auf dem letzten Platz aufgeführt worden war, seien die Behörden aufgewacht, erklärt Sigal Rozen.
Nichtsdestotrotz kritisiert der diesjährige Bericht die Behandlung von Asylsuchenden und Folteropfern des Menschenhandels im Sinai, das neue Gesetz zum Schutz vor illegaler Einwanderung und die Abschiebungspolitik sowie die Bedingungen, unter denen ausländische Arbeiter häufig arbeiten müssten.
Quelle: Israelische Botschaft in Berlin