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Israels Erklärung zur Lage in der Ukraine

Hier folgt ​die Stellungnahme von Israels Außenminister Yair Lapid zur kriegerischen Situation in der Ukraine:

„Der russische Angriff auf die Ukraine ist ein schwerer Verstoß gegen die internationale Ordnung. Israel ist bereit, den Bürgern der Ukraine humanitäre Hilfe zu leisten. Israel ist ein Land, das Kriege erlebt hat und Krieg ist nicht der Weg, um Konflikte zu lösen.
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Die ersten Stunden und Tage eines jeden Krieges sind auch die letzte Zeit, in der man noch innehalten und an den von den Weltmächten vermittelten Verhandlungstisch zurückkehren kann, um Streitigkeiten friedlich beizulegen.
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Israel hat tiefe, langjährige und gute Beziehungen zu Russland und zur Ukraine. In beiden Ländern leben Zehntausende Israelis, und in beiden Ländern leben Hunderttausende Juden. Die Aufrechterhaltung ihrer Sicherheit und ihres Schutzes steht an vorderster Stelle unserer Überlegungen.
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Anfang dieser Woche habe ich die Evakuierung unserer Botschaft in Kiew und ihre Verlegung in Büros nach Lwiw (Lemberg) nahe der polnischen Grenze angeordnet. Ich rufe alle israelischen Bürger auf, die Ukraine zu verlassen und sich zu den Grenzübergängen zu begeben, solange die Straßen noch offen sind. Bedenken Sie, dass es bereits einen Zustrom von Flüchtlingen in Richtung der Westgrenzen der Ukraine gibt.
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Derzeit ist der ukrainische Luftraum geschlossen und es gibt keinen Zugverkehr. Konsularische Vertreter des Außenministeriums sind bereits an allen Grenzübergängen in der Nähe von Lwiw stationiert, um den Israelis bei der Ausreise zu helfen.
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Mit  Polen, Ungarn, Rumänien, der Slowakei und Moldawien haben wir im Voraus die sichere und reibungslose Ausreise der Israelis koordiniert. Ich danke diesen Regierungen für ihre Unterstützung und ihren guten Willen.“
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Kommentare

15 Antworten

  1. Anonymous,
    nur zur Klärung: ich habe vom Kosovo-Krieg (02/1998 – 06/ 1999) gesprochen, im Rahmen dessen es zu den Bombardierungen durch NATO-Streitkräfte in Serbien kam.

    Sie sprechen vom Massaker von Srebrenica, welches sich während des Bosnienkrieges (1992 – 1995) ereignet hat.

    Das müssen wir fein differenzieren.

    Ansonsten bzgl. Ukraine (USA) / Russland stelle ich nochmal fest, dass wir diametral unterschiedliche Aufassungen haben. Ich halte die von mir ge-nannten Quellen für zuverlässig und komme so zu dem Schluss, dass die von Putin genannten Ziele nachvollziehbar sind im langfristigen Sicherheits-interesse Russlands aber auch im Sinne eines Sicherheitsgleichgewichtes zwischen den beiden Atommächten. Ich sehe da im Großen und Ganzen auch keine Lügen oder Lügennarrative.

    Sie vertrauen westlichen Mainstreammedien (Sie nannten z.B. CNN) und Wikipedia, für mich Sprachrohre westlich geprägter liberal-progressiv-imperialischer Ideologien und der sie tragenden Wirtschafts- u. Finanzeliten vor allem in den USA. Die sehen alles durch ihre Brille der schon erwähnten „Wertebasierten Grundordnung“ und haben ganz vorwiegend nur ihre Interessen im Auge. Wahrheit und Recht spielen dabei eine sehr untergeordnete Rolle, was ihre Propagandisten und Medienmietlinge aber meist gekonnt zu vernebeln wissen. Da ist der Westen wirklich Spitze.

  2. Herr Peter Werner,

    es ist sehr bedauerlich, daß Sie sich die Diktion von Wladimir Putin zu eigen machen. Außerdem wird vergessen, daß weder Gorbatchev noch Jelzin etwas gegen die Osterweiterung der NATO fast zehn Jahre nach der Wiedervereinigung gesagt haben. Vielmehr war das Ziel die Integration Russlands, die dann letztlich an Wladimir Putin und seinen Traum von der Wiederauferstehung von Großrussland scheiterten.

    Wie gesagt: Es zählen Verträge. Hätte Gorbatchov den Verzicht auf eine NATO-Osterweiterung für grundlegend gehalten, dann hätte er es in die 2+4 Verträge reinschreiben lassen müssen.

    Was den Jugoslawien-Krieg anging, wissen Sie genau, daß es um die Verhinderung eines Genozids ging. Das Massaker von Srebrenica sollte Ihnen ein Begriff sein. Schon damals verstand sich Russland als Schirrmherr für verurteilte Kriegsverbrecher.

    Keiner der Konflikte, an der die NATO beteiligt war, hatte irgend eine Bedrohung Russlands beinhaltet. Diese Konflikte hatten eigene Gründe. Mit Schlagworten wie „Imperium USA“ mögen zwar manche antiamerikanische Ressentiments befriedigt werden. Ansonsten sind sie nichtssagend.

    Ich jedenfalls möchte lieber unter dem Schutz dieses „Imperiums“ leben als unter dem „Schutz“ Russlands oder Chinas.

    „Russland hat alle Gründe sich von der NATO bedroht zu fühlen, gerade nach dem Maidan 2014, der ein verdeckter von USA finanzierter und gesteuerter Putsch war zur Installierung einer Marionettenregierung, die die Ukraine in die NATO führen sollte, um auch dort sogenannte Raketenabwehrsysteme installieren zu können, welche auch als Abschussrampen für Atomraketen Richtung Moskau und St. Petersburg dienen würden.“

    Auch das ist Putin-Sprache, die mit der Realität nichts zu tun hat. MAIDAN 2014 war ein legitimes Aufbegehren des Volkes gegen einen Vasallen Russlands, so wie es die damaligen Aufstände in der ehemaligen „DDR“, in Polen und der ehemaligen Tschechoslowakai gewesen sind. Sowohl die EU als auch die NATO haben nach 2014 mehrfach den Wunsch der Ukraine nach einer Mitgliedschaft abschlägig beschieden.

    Auch ihre Behauptung, der Beitritt der neuen NATO-Mitglieder seien unter manipulierten Bedingungen erfolgt, ist an den Haaren herbei gezogen.

    Letztlich vertreten sie das ewig linke Narrativ von den armen Russen, die ständig über den Tisch gezogen worden sind und sich gegen die bösen USA zur Wehr setzen müssen bzw. auf diese reagieren müssen.

    Und deshalb finden Sie wahrscheinlich den Krieg, den Putin gegen die Ukraine vom Zaun gebrochen hat, völlig richtig.

    Nur mein Anstand hindert mich daran, Ihnen meine auf Tatsachen beruhende emotionale Einschätzung Ihrer Position hier mitzuteilen.

    1. Sehr geehrter Anonymous,
      ich muss leider noch einmal erwidern:
      Meine Positionen basieren im Wesentlichen auf Vorträgen des Schweizer Historikers und Friedensforschers Dr. Daniele Ganser und auf Artikeln in dem Blog anti-spiegel.ru des deutschen Russland-Auswanderers Thomas Röper (St. Petersburg). Daneben versuche ich auch die westlichen Narrative zur Kenntnis zu nehmen, was ich hauptsächlich durch Hören und Lesen der diversen Plattformen des DLFs zu bewerkstelligen suche.

      Also zum Zeitpunkt der ersten Ost-Erweiterung war Gorbatschow schon lange weg vom Fenster, nur Jelzin war noch im Amt. Und so unwider-sprochen, wie Sie das hier darlegen, war die erste Erweiterung von Seiten der russischen Administration dann doch nicht. Es gab vor ca. 1 Jahr ein gutes Feature im DLF zu dieser Thematik, das ich leider auf die Schnelle nicht mehr in der entsprechenden Audiothek gefunden habe. Da wurden Briefwechsel und Telefonate zwischen Jelzin und Bill Clinton (damals US-Präsident; die beiden haben sich geduzt) wörtlich nachgesprochen. Grundtenor: Der Boris hat aus seinen Bauchschmerzen zum Thema keinen Hehl gemacht und der Bill hat ihn immer wieder beschwichtigt bekommen. Jelzin erschien in diesen Gesprächen aber dennoch nicht als der ständig besoffene Depp, als den ihn viele westliche Medien immer hinstellen. Und es mag sein, dass der Westen gesagt hat, er möchte Russland in diese tolle westliche Wertegemeinschaft integrieren. Was man halt aus westlichem Blickwinkel so unter Integration versteht: Die USA (d.h. ihre Finanz- u. Wirtschaftseliten) sind der Boss und der Rest sind die Vasallen, Russland dann der „Billige Jakob“, was die Lieferung von Rohstoffen betrifft. Da kann ich Wladimir Putin sehr gut ver-stehen, dass er da „Njet“ gesagt hat und sich halt nicht hat über den Tisch ziehen lassen. Als Präsident, der die Interessen seines ganzen Volkes ver-tritt, musste er so handeln.
      Jugoslawien: Hier folgen Sie wunderbar der Duftspur der westlichen Meinungsmacher mit ihren Worthülsen „Genozid“ und „Responsible to protect“ etc. Der Kosovo war kein Genozid, sondern das war ein bewaffneter Kampf zwischen muslimisch-nationalistisch-albanischen Separatisten (die von der NATO bewaffnete UCK) und Soldaten der Bundesrepublik Jugoslawien. Völkerrechtlich eine innerjugoslawische Angelegenheit, auf der es auf beiden Seiten Tote gab, aber viel zu wenig, um von einem Genozid zu sprechen. Dann die damalige westliche Lügenpropaganda über angebliche KZs in Serbien, was nachweislich nicht stimmte und Joschka Fischer (damals grüner Außenminister) mit seinem sophistischem Spruch: „Ich habe gelernt: Nie wieder Krieg. Ich habe aber auch gelernt: Nie wieder Auschwitz.“ Ein unglaubliches Lügenframing, als Rechtfertigung für die NATO-Bombardierung. Gerhard Schröder hat seine Völkerrechtsverletzung später übrigens eingeräumt. Also, Jugoslawien, genauer gesagt der Kosovo-Krieg, war schon ein echtes Kriegsverbrechen der NATO. Und wenig später hat hier Russland einen traditionellen Verbündeten (Serbien) verloren nämlich im Rahmen des Prototyps der Farbrevolutionen „Otpor“, wo ebenfalls mit wesentlicher Unterstützung des Westens (Soros und die NGO NED steckten da sehr stark mit drin), am Ende Slobodan Milosevic gestürzt wurde (05.10.2000).

      Bei den anderen von mir genannten NATO-Schandtaten waren zumindest in Syrien durchaus russische Interessen direkt berührt, denn Syrien ist ein traditioneller Verbündeter Russlands und Russland hatte schon lange vorher in Syrien seinen einzigen Militärstützpunkt im Ausland. Ein Sturz Assads hätte also Russland unmittelbar betroffen. Ansonsten wollte ich mit meinen Beispielen (und die Reihe ist, wenn man die Geschichte und die ganze Welt betrachtet, noch lange nicht vollständig) grundsätzlich die imperiale und aggressive Ausrichtung der US-Außenpolitik belegen.
      Für Russland wurde die US-Bedrängung dann mit der Kündigung zahlreicher Abrüstungsverträge (vor allem unter Trump) und den schon erwähnten Rampen für die sogenannten Raketenabwehrsysteme an der europäischen Ostflanke mehr als offensichtlich. Hier sollte man auch als Außenstehender und Putin-Gegner die russische Betroffenheit verstehen. Jedenfalls ist der Begriff „Imperium USA“ (so heißt übrigens auch das aktuelle Buch von Daniele Ganser) absolut die korrekte Widerspiegelung der Wirklichkeit, ge-schichtlich und tagespolitisch.

      Sie möchten lieber unter dem Imperium USA leben und als Vasall ein paar Krumen des ungerechten Welthandels abstauben, scheißegal, wie es der sogenannten 3. Welt geht. Als bewusste Entscheidung finde ich das (und jetzt muss ich mich emotional zurückhalten) ethisch höchst fragwürdig. Sicher: die meisten Menschen leben so, sie sind sich dieser ungerechten Si-tuation aber nicht bewusst. Ich bin sicher, dass es der Welt insgesamt besser gehen würde, wenn die US-Weltmachtstellung nicht mehr bestünde und es tatsächlich, wie das Putin in seiner Rede auf der Münchner Sicherheits-konferenz 2007 dargelegt hat, eine multipolare Welt geben würde, wo alle auf Augenhöhe versuchen würden, ihre Interessen auszugleichen.

      Die von mir aufgeführten Belege für die US-Steuerung des Maidans 2014 können Sie bestreiten, das ist dann aber nichts anderes als Ignoranz vor der Wirklichkeit. Da kann ich Ihnen leider auch nicht weiter helfen. Was soge-nannte Farbrevolutionen sind, was US Thinktanks wie RAND, US-AID, Brooking Institut und und und machen, wissen Sie wahrscheinlich auch nicht. Das ist keine Schande, unredlich ist es nur, davon zu hören, sich aber nicht weiter darüber zu informieren und auf dieser Basis mit Sturheit auf seinen Positionen zu beharren.

      Ja, die NATO hat die Ukraine noch nicht aufgenommen, aber schon in 2008 haben die USA diesbzgl. doch bereits die Initiative ergriffen, was aber u.a. an der Intervention Deutschlands und ich meine auch Frankreichs gescheitert ist. Wenn es nach den USA ginge, wäre die Ukraine längst in der NATO.

      Was die Umstände des Beitritts anderer Ostländer betrifft, denke ich, habe ich meine Position (wesentliche Rolle massiver Propaganda) nachvollziehbar dargestellt. Dem habe ich nichts hinzu zu fügen.

      Russland muss und hat auch das legitime Recht seine Interessen zu ver-treten. Im Westen aber ist man offensichtlich der Meinung, nur die USA dürfen ihre Interessen vertreten. Schauen Sie sich nur das jämmerliche Bild von Olaf Scholz an, bei seinem ersten Besuch im Weissen Haus (vor der Mili-täraktion Russlands), wo Biden praktisch NS 2 ein Ende macht und der Olaf steht schweigend daneben und wagt es nicht für die Interessen der Menschen in seinem Land den Mund aufzumachen. Mit Schaden von seinem Volk abwenden (sein Amtseid als Kanzler) hat das nichts zu tun.

      Sie zahlen jetzt wahrscheinlich auch ganz freiwillig und mit Begeisterung die durch die Sanktionen wahrscheinlich durch die Decke gehenden Energie-preise und die schon anvisierten wesentlich höheren Rüstungsausgaben über ihre Steuern. Die Freiheit hat halt ihren Preis. Ich kann natürlich Ihre „Freude“ hier nicht teilen. Meine Meinung: Putin hat die roten Linien Russlands hier klar kommuniziert und wenn der Westen darauf eingegangen wäre, gäbe es heute keinen Krieg, Deutschland könnte energie- u. rüstungsmäßig aufatmen, die gemeinsame Sicherheit wäre stärker geworden. Nur die USA könnten nicht ganz so hohen Mengen an LNG-Gas verkaufen und Profite machen bis zum Erbrechen, wie das jetzt der Fall ist. Sie würden aber immer noch gut leben können. Was ist gegen diese Ordnung im Vergleich zur sogenannten „wertebasierten Ordnung“ (Was soll das überhaupt sein?) des Westens einzuwenden?

      Zum aktuellen Krieg in der Ukraine: Ja ich habe Verständnis für Russland, wobei ich bitte, die von Putin genannten Kriegsziele zur Kenntnis zu nehmen.
      Zum einen die Entmilitarisierung der Ukraine, um sie als US-Plattform gegen Russland (nichts anderes ist sie unter Poroschenko und Selenskji geworden) auszuschalten. Zum anderen die sogenannte Entnazifizierung, Ich würde das so interpretieren, dass der Einfluß extrem nationalistisch-antirussischer Gruppierungen in Politik und Militär (z.B. Bandera-Banden und Asow-Regiment) durch Verbot und Bestrafung zu beenden ist. Meiner Meinung nach muss Russland, wenn es wirklich Ruhe und nachhaltige Sicherheit haben will, auch alle politischen Bestrebungen mit US-Coleur aus der Ukraine eliminieren (NGOs, Thinktanks, Geheimdienste, Militärberater, Politologen, Ideologen etc.). Hier weiß ich allerdings auch nicht, ob das dauerhaft funktionieren kann, wenn man die Ukraine bald wieder in eine eigene Staatlichkeit entläßt und dabei lediglich eine neutrale geopolitische Ausrichtung verfassungsmäßig verankert. Denn dann ist zu befürchten, dass unter der Oberfläche die oben genannten US-Kräfte ganz schnell wieder ihr antirussisches Wühlen beginnen. Aber: kommt Zeit, kommt Rat. Erstmal Ent-militarisieren und Entnazifizieren – das ist schon viel Arbeit. Dann muss man weitersehen.
      Ja, dieser Krieg verstösst gegen das Völkerrecht, aber die Amerikaner haben bei Planung, Vorbereitung und Durchführung des Maidan zuerst gegen das Völkerrecht verstossen.

      1. „Ganser bezeichnet sich als Friedensforscher, was beispielsweise auch der Soziologe Andreas Anton übernommen hat. Ganser hat jedoch in der akademischen Friedensforschung nichts publiziert und pflegt keine Kontakte zu deren Instituten.“

        https://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser#Leben

        Ganser ist bekannt für seine antiamerikanische und verschwörungstheoretische Ausrichtung. Ich halte ihn für ein Sprachrohr Putins.

        Mir ist meine Zeit zu schade, um mich mit seinen Thesen herumzuschlagen.

        1. Was die Felder Politik, Geschichte und Kultur betrifft, würde ich mit Informationen, die die Plattform Wikipedia anbietet, sehr sehr vor-sichtig sein!

          Ja, ja, das kenn ich schon, wenn argumentativ die Luft dünn wird, wird halt das Non-Argument „Verschwörungstheoretiker“ ausgepackt und die Diskussion beendet. Oder, was auch gern gemacht wird (Sie jetzt aber nicht): dieser oder jener hat doch schon mal was in der „Jungen Freiheit“ oder bei „PI“ oder bei „Die Achse des Guten“ publiziert, also muss doch mit ihm/ ihr irgendwas nicht stimmen, also die Konstruierung einer Kontaktschuld.

          Oder haben Sie schon gehört, was der Münchner Oberbürgermeister Reiter (SPD) rausgehauen hat: Weil der Chefdirigent der Münchner Philharmoniker Waleri Gergijew ein bekennender Freund Putins ist, mit anderen Künstlern auch 2014 die „Annektion“ der Krim unterstützt hat, soll er sich jetzt öffentlich „eindeutig und unmissverständlich von dem brutalen Angriffskrieg distanzieren, den Putin gegen die Ukraine und nun insbesondere auch gegen unsere Partnerstadt Kiew führt.“ Er setzte dem Künstler dafür ein Ultimatum bis heute (28.02.22) 24.00 Uhr. Wenn die Distanzierung bis dahin nicht erfolgt ist, wird ihm gekündigt (die Münchner Philharmoniker sind ein städtischer Klangkörper).

          Schweigen genügt nicht, es muss sich öffentlich distanziert werden oder der Job ist weg. Ein Gespräch, ein Austausch von Argumenten wird abgeblockt.
          Armselig und schäbig!

          Verehrter Anonymous, bitte bleiben Sie kritisch. Lassen Sie uns beide als Maßstab unseres Ringens die Wahrheit hochhalten.
          Alles Gute!

          1. Wissen Sie, Herr Werner,

            ich habe ja meine Argumente schon präsentiert und möchte mich nicht wiederholen. Sie verteidigen Putins Aggression, wiederholen hier seine Lügen über „Entmilitarisieren und Entnazifizieren“ als legitimen Kriegsgrund und verharmlosen zur Krönung die systematische Verfolgung und Ermordung muslimischer Bevölkerungsteile im Jugoslawienkrieg, obwohl folgendes gilt:

            „Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (UN-Kriegsverbrechertribunal, kurz: ICTY) in Den Haag bezeichnete das Massaker in den Urteilen gegen Ratko Mladić, Radislav Krstić, Vidoje Blagojević, Dragan Jokić,[8] Ljubiša Beara, Vujadin Popović und weitere Personen als Völkermord. Ende Februar 2007 bewertete der Internationale Gerichtshof die Massenerschießungen des Massakers ebenfalls als Völkermord.“

            https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Srebrenica

            Wer das tut, ist für mich kein Gesprächspartner.

            Was den Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker Waleri Gergijew betrifft, ist Reiters Reaktion völlig richtig. Da er ja selbst eindeutig Putins völkerrechtswidriges Vorgehen auf der Krim bereits begrüßt hat, ist sein Schweigen zu wenig.

            Davon abgesehen ist festzuhalten, daß die Münchner Philharmoniker wegen ihm bereits zahlreiche Absagen kassiert haben. Sehr fraglich wäre, ob die Musiker überhaupt noch mit ihm zusammen arbeiten würden; ganz zu schweigen, wie Konzertbesucher auf ihn reagieren würden.

            Da gibt es nichts zu diskutieren. Oder wie der frühere US-Präsident Ronald Reagen mal sagte: „Talking is over, action is on.“

            Solange sie Putins Lügen vertreten, wird das auch nichts mit der Wahrheitsliebe.

  3. „Russland hat alle Gründe sich von der NATO bedroht zu fühlen, gerade nach dem Maidan 2014, der ein verdeckter von USA finanzierter und gesteuerter Putsch war zur Installierung einer Marionettenregierung, die die Ukraine in die NATO führen sollte, um auch dort sogenannte Raketenabwehrsysteme installieren zu können, welche auch als Abschussrampen für Atomraketen Richtung Moskau und St. Petersburg dienen würden (in Rumänien stehen sie schon, in Polen sollen sie bald kommen und die Flugzeit würde dann keine 5 Minuten mehr betragen). “

    Komisch dann, dass die Ukraine nicht aufgenommen wurde und auf absehbare Zeit wohl auch nicht aufgenommen wird, trotz dem jetzigen Krieg.

    Ich habe heute, durch das Hören der Sondersitzung im Bundestag einen neuen Respekt gewonnen, für die Politik und vor allem für Frau Baerbock und Herrn Habeck.

    Eine heile reibungslose friedliche Welt wird es nie geben, aber wir leben hier trotz allem, auch der eventuellen Impfpflicht usw ganz gut, oder?
    Wieso sonst möchte denn jeder nach Europa?

    „sondern es gehören immer Zwei dazu, um zu streiten. “

    Dies ist wohl ein bisschen mehr als ein Streit, oder?

    https://www.welt.de/kultur/plus237146261/Slavoj-Zizek-ueber-Wladimir-Putins-Stalinismus.html

    https://www.welt.de/geschichte/plus237120165/Krieg-gegen-die-Ukraine-Erschreckende-Parallelen-zum-2-Weltkrieg.html

    Wie anders kann man Putin bezeichnen, denn als Diktator, der seine eigenen Leute verhaften lässt. weil sie demonstrieren?
    Hier bei uns darf alles auf die Strasse …. ich habe noch nicht mitbekommen, dass man verhaftet hat und eingesperrt …habe ich etwas verschlafen?

    1. Völlig richtig. Wenn Maidan 2014 von außen gesteuert gewesen wäre, um die Ukraine in EU und NATO aufzunehmen, dann hat man sich danach aber selten dämlich angestellt, indem man jeden Versuch der Ukraine, der EU und der NATO beizutreten, abgeblockt hat.

      Putin lässt nicht nur Oppositionelle reihenweise ermorden oder in Arbeitslager schicken, sowie Demonstranten verhaften. Er schaltet schon länger die Medien gleich. Begriffe wie „Angriff“ oder „Krieg“ gegen die Ukraine verbietet er.

      Daneben aktiviert er Atomwaffen, weil es „aggressive Äußerungen“ und Sanktionen gibt. Sein Blitzkrieg gegen die Ukraine ist auch stecken geblieben. CNN berichtet von erheblichen Nachschubproblemen. Panzer liegen lahm, weil ihnen der Sprit ausgegangen ist. Natürlich hat er eine derart große Militärmacht zusammen gezogen, daß es dennoch wahrscheinlich ist, dass er die Ukraine erobern wird. Nur werden halt die russischen Mütter viele tote Söhne beklagen müssen, die Putin sinnlos opfert.

      Es ist eine Tragödie.

      Und falls Putin, weil er sich in die Enge gedrängt sieht, den roten Knopf drückt, dann müssen noch viel mehr Menschen wegen seiner Wahnvorstellungen sterben.

  4. Es ist höchste Zeit, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der Klügere gibt eben nach und es ist nicht nur Putin schuld, sondern es gehören immer Zwei dazu, um zu streiten. Jetzt sind Personen von Nöten, die in dieser Sache schlichten können. Schuldzuweisungen und Saktionen sind nicht der richtige Weg. Hl. Bruder Klaus, bitte für uns.

    1. Nein, hier gehören nicht zwei dazu. Putin hat ganz allein einen Krieg angefangen. Seine Schuld zu benennen und Sanktionen sind wichtig.

      1. Guten Tag,
        natürlich hat Putin den Krieg allein angefangen. Allerdings hat der Westen Rußland nach der Wiedervereinigung Deutschlands den Verzicht auf eine Osterweiterung der NATO zugesagt. Sich hieran nicht halten zu wollen, war ja auch rein strategisch unklug und wurde von Putin als Provokation aufgefaßt.
        Freundlichen Gruß
        Felizitas Küble

        1. „Allerdings hat der Westen Rußland nach der Wiedervereinigung Deutschlands den Verzicht auf eine Osterweiterung der NATO zugesagt.“

          Das ist unzutreffend. Es gibt keine einzige VERTRAGLICHE Zusage dieser Art. Und international zählen nur Abkommen und keine Überlegungen oder einzelne Wortmeldungen. Dazu kommt, dass unter Gorbatschov und Jelzin Russland keine Bedrohung darstellte, unter Putin jedoch schon.
          Wer für Freiheit und Selbstbestimmung der Völker eintritt, der wird selbstverständlich auch dafür eintreten, dass souveräne Staaten das Recht haben, Allianzen gleich welcher Art beizutreten. Die ehemaligen Ostblockstaaten, die der NATO beigetreten sind – zuvorderst Polen – haben das ja nicht ohne Grund getan. Sondern aus historischer Erfahrung mit Russland. Es wäre unklug und gegen jede freiheitliche demokratische Überzeugung gewesen, diesen Ländern den Beitritt zu verwehren.

          Die NATO hat weder den politischen Willen noch die strategische Ausrichtung, Russland anzugreifen. Sie ist ein Verteidigungsbündnis. Von ihr geht keine Bedrohung für Russland aus.

          Es gab in der Geschichte nur zwei Feldherren, die meinten, Russland angreifen zu können: Napoleon Bonaparte und Adolf Hitler. Beide scheiterten vorhersehbar. Das gilt erst Recht im Zeitalter atomarer Waffen.

          Der strategische Fehler war, die Ukraine nicht sofort in die NATO aufzunehmen.

          1. Ich muss Ihnen da mehrfach widersprechen:

            NATO-Osterweiterung: formal ist es zwar korrekt, dass es für eine Nichterweiterung keine vertragliche Vereinbarung gibt. Aber die mehrfachen Zusagen waren doch so stark und geradezu bekenntnishaft, dass Russland zurecht von Wortbruch und Betrug spricht. Ich darf nur an die Äußerung von Außenminister Baker gegenüber Gorbatschow erinnern: „There would be no extension of Nato’s jurisdiction for forces of Nato one inch to the east.“

            Hinzu kommt, dass die erste Erweiterungsphase (Polen, Ungarn, Tschechien) schon 1997 begonnen und 1999 abgeschlossen wurde, also noch während der NATO – Russland – Freundschaftsphase unter Präsident Jelzin. Von einer Be-drohung bestimmter Länder durch Russland konnte also über-haupt keine Rede sein und dennoch wurde das durchgezogen.

            Die NATO, ein Bündnis unter der Kontrolle des Imperiums USA, defensiv? Ich sage nur: Bombardierung Belgrads und weiterer Ziele in der ehemaligen Bundesrepublik Jugoslawien im Frühjahr 1999. Die Bombardierung Libyens mit dem Ziel des Sturzes von Oberst Gaddafi 2011 unter dem Kommando der NATO, das Wett-rüsten der NATO im Kalten Krieg, der 20jährige NATO-Kriegsein-satz in Afghanistan, die aggressive Eindämmungspolitik der NATO, zuvorderst der USA, gegenüber Russland seit Jahren. Russland hat alle Gründe sich von der NATO bedroht zu fühlen, gerade nach dem Maidan 2014, der ein verdeckter von USA finanzierter und gesteuerter Putsch war zur Installierung einer Marionettenregierung, die die Ukraine in die NATO führen sollte, um auch dort sogenannte Raketenabwehrsysteme installieren zu können, welche auch als Abschussrampen für Atomraketen Richtung Moskau und St. Petersburg dienen würden (in Rumänien stehen sie schon, in Polen sollen sie bald kommen und die Flugzeit würde dann keine 5 Minuten mehr betragen). Laut abgehörtem Telefonat, das die hohe Beamtin im US-Außenministerium Viktoria Nuland mit dem damaligen US-Botschafter in Kiew geführt hat, haben die USA für dieses krumme Ding 5 Mrd. $ in die Hand genommen und das war 2014. Inzwischen sind allein für Hochrüstung der Ukraine weitere Milliarden aufgewendet worden. Als Imperialist darf man halt nicht knausrig sein.

            Und zu dem Wunsch der jeweiligen Staaten, in die NATO aufgenommen zu werden, den man doch als „freiheitlich-demokratisches“ Bündins nicht abschlagen darf : Sie wissen selbst, dass es nur eine Frage des Geldes ist, um die nötige Propaganda zu finanzieren, welche Parteien bei Wahlen in die Vorhand bringt, die eine NATO-Mitgliedschaft in ihre Programme aufgenommen haben oder bei Volksreferenden (wie in Ungarn durchgeführt), die nötigen Mehrheiten zu erreichen. Zu solchen Zwecken haben und haben immer noch solche Stiftungen wie z.B. die Open Society Foundation eines gewissen „Philantropen“ namens George Soros ihr Millionen-Scherflein beigetragen.
            Die einfachen Menschen, die schauen müssen, dass sie mit harter Arbeit ihre Familien durchbringen und gar keine Zeit haben, sich intensiver mit Politik zu beschäftigen, die haben doch gar keine Chance, diesem klebrigen Nebel aus Lügen, Frames, Halbwahrheiten, Nugging, Panikmache und Emotionen nicht auf den Leim zu gehen.

  5. „Der Präsident der Jewish Claims Conference, Gideon Taylor, hat sich wegen der russischen Militärinvasion besorgt über die Situation jüdischer Holocaust-Überlebender in der Ukraine geäußert. „Jede kriegsähnliche Situation retraumatisiert Überlebende, die sich an die Gewalt in ihrer Jugend erinnert fühlen. Das, gekoppelt mit der Unklarheit über ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen ist Anlass zu großer Sorge“, sagte Taylor am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

    Die Ukraine ist nach seinen Worten die Heimat von rund 10 000 jüdischen Holocaust-Überlebenden. Die meisten von ihnen lebten in den urbanen Zentren des Landes. Rund 5000 seien auf regelmäßige häusliche Pflege angewiesen.

    Das Wohlergehen der Überlebenden hänge in hohem Maß von den medizinischen Dienstleistungen ab, die von der Claims Conference finanziert würden, sagte Taylor weiter. Die Partner vor Ort würden ihre Arbeit ungeachtet der Situation im Land fortsetzen. Er versprach, dass die Claims Conference und ihr Netzwerk vor Ort sicherstellen wollten, dass die Überlebenden alle nötigen Hilfen erhielten, von Nahrung und Medikamenten bis hin zu medizinischen Hilfsgütern.

    Der deutsche Repräsentant der Claims Conference, Ruediger Mahlo, sagte, man hoffe auf die Unterstützung der Bundesregierung. „Wir arbeiten mit unseren Partnern vor Ort auf Hochtouren, um den Kontakt mit den NS-Überlebenden zu halten und ihnen in dieser traumatisierenden Zeit zur Seite zu stehen.“

    https://www.bild.de/news/ausland/news-ausland/russland-bombardiert-ukraine-der-krieg-hat-begonnen-79258038.bild.html#6218e9fe148ec34beab54207

  6. Sogar Betonfreunde von Putin merken langsam, was Sache ist:

    Sara Wagenknecht:

    „Allerdings gebe ich zu: Dass Putin tatsächlich so weit gehen würde, wie er es jetzt getan hat, hätte ich nicht für möglich gehalten. In der Einschätzung seiner Person und Berechenbarkeit habe ich mich leider geirrt. Für diesen völkerrechtswidrigen Krieg gibt es keine Rechtfertigung oder Entschuldigung.“

    https://www.bild.de/news/ausland/news-ausland/russland-bombardiert-ukraine-der-krieg-hat-begonnen-79258038.bild.html#6218e9fe148ec34beab54207

    Gergor Gysi:

    „Angriff Russlands ist durch nichts zu rechtfertigen.“

    https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/interview/audio-gysi-linke-ukraine-russland100.html

    Gerd Schröder:

    »Der Krieg und das damit verbundene Leid für die Menschen in der Ukraine muss schnellstmöglich beendet werden«, schrieb Schröder auf der Plattform LinkedIn. Das sei nun »die Verantwortung der russischen Regierung«.

    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ukraine-gerhard-schroeder-fordert-wladimir-putin-zum-beenden-der-invasion-auf-a-75dcb51d-7890-4305-8911-543e3b1b4c18

    Natürlich können es die Genannten nicht lassen, noch ein klein bisschen Schuldzuweisungen an Andere zu versuchen. Aber sie haben immerhin erkannt, dass NICHTS diesen Krieg rechtfertigt und dass sie Putin falsch eingeschätzt haben.

    Dabei musste man die letzten Jahre nur Augen und Ohren offen halten, um zu merken, wie Putin tickt.

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