„Christen haben ein Recht auf Achtung ihrer Kultstätten“
Der angesehene Turiner Soziologe Massimo Introvigne – er ist Koordinator des vom italienischen Außenministerium unterstützten Observatoriums für Religionsfreiheit – äußerte sich kritisch zur Aktion der russischen Punkband „Pussy Riot“, nachdem drei Bandmitglieder zu zwei Jahren Haft verurteilt wurden.
„Natürlich haben die Stimmen, die sich gegen zu harte Haftbedingungen und gegen das übermäßig strenge Urteil erhoben haben, recht und sind zu unterstützen, auch in Hinblick auf die persönlichen Lebensverhältnisse der jungen Angeklagten“, erklärte Introvigne.
„Trotzdem darf man nicht zu weit gehen und die Aktion, für die jene Mitglieder von Pussy Riot verklagt wurden, gutheißen. Ich habe den Eindruck, dass nicht jeder, der in dieser Angelegenheit mitreden möchte, die Fakten kennt.
Die Pussy Riot haben ein Lied gesungen, das sich nicht auf politische Aussagen beschränkt, sondern z. B. den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche eine ‚Hure‘ nennt.
Der Refrain äfft die orthodoxe Liturgie nach und wiederholt mehrmals ‚die Scheiße, die Scheiße, die Scheiße des Herrn‘. Obendrein haben sie dieses Lied nicht in irgendeiner Kneipe gesungen und auch auf einem öffentlichen Platz, sondern in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, einem der heiligsten Orte der russischen Kirche.“
Zudem sagte Introvigne in seiner Mitteilung:
„Wie so oft, ist es auch in diesem Fall schwer, das richtige Gleichgewicht zu finden, wenn sich Meinungsfreiheit und das Recht der Religionen, nicht verunglimpft zu werden – zumal an den Kultstätten – gegenüberstehen.
Aber ich denke, man kann es der russisch-orthodoxen Kirche nicht verübeln, wenn sie in der sog. ‚künstlerischen‘ Darbietung von Pussy Riot eine Verletzung des Christenrechts auf Achtung ihrer Kultstätten sieht. Eine Kirche kann ja nicht zur Bühne für politische Protestauftritte werden, selbst wenn diese gerechtfertigt sind; schon gar nicht, wenn dabei die Gefühle der christlichen Gemeinde verletzt werden.“
Die Erklärung des Turiner Soziologen endet mit der Feststellung, daß manche Verteidiger von Pussy Riot von christenfeindlichen Gefühlen angetrieben seien:
„Das zeigt zum Beispiel die Aktion der ‚Oben-ohne-Aktivistinnen‘ der ukrainischen Gruppe ‚Femen‘, die auf dem Hauptplatz in Kiew mit der Motorsäge ein Kreuz gefällt haben – kein einfaches Holzkreuz, wie teils geschrieben wurde, sondern ein Kruzifix mit Christusfigur, das unter Ausrufen antireligiöser Sprüche in den Staub geworfen wurde.“
Quelle: Internationale kath. Nachrichtenagentur ZENIT: http://www.zenit.org
„Trotzdem darf man nicht zu weit gehen und die Aktion, für die jene Mitglieder von Pussy Riot verklagt wurden, gutheißen. Ich habe den Eindruck, dass nicht jeder, der in dieser Angelegenheit mitreden möchte, die Fakten kennt.
Die Pussy Riot haben ein Lied gesungen, das sich nicht auf politische Aussagen beschränkt, sondern z. B. den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche eine ‚Hure‘ nennt.
Der Refrain äfft die orthodoxe Liturgie nach und wiederholt mehrmals ‚die Scheiße, die Scheiße, die Scheiße des Herrn‘. Obendrein haben sie dieses Lied nicht in irgendeiner Kneipe gesungen und auch auf einem öffentlichen Platz, sondern in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, einem der heiligsten Orte der russischen Kirche.“
Zudem sagte Introvigne in seiner Mitteilung:
„Wie so oft, ist es auch in diesem Fall schwer, das richtige Gleichgewicht zu finden, wenn sich Meinungsfreiheit und das Recht der Religionen, nicht verunglimpft zu werden – zumal an den Kultstätten – gegenüberstehen.
Aber ich denke, man kann es der russisch-orthodoxen Kirche nicht verübeln, wenn sie in der sog. ‚künstlerischen‘ Darbietung von Pussy Riot eine Verletzung des Christenrechts auf Achtung ihrer Kultstätten sieht. Eine Kirche kann ja nicht zur Bühne für politische Protestauftritte werden, selbst wenn diese gerechtfertigt sind; schon gar nicht, wenn dabei die Gefühle der christlichen Gemeinde verletzt werden.“
Die Erklärung des Turiner Soziologen endet mit der Feststellung, daß manche Verteidiger von Pussy Riot von christenfeindlichen Gefühlen angetrieben seien:
„Das zeigt zum Beispiel die Aktion der ‚Oben-ohne-Aktivistinnen‘ der ukrainischen Gruppe ‚Femen‘, die auf dem Hauptplatz in Kiew mit der Motorsäge ein Kreuz gefällt haben – kein einfaches Holzkreuz, wie teils geschrieben wurde, sondern ein Kruzifix mit Christusfigur, das unter Ausrufen antireligiöser Sprüche in den Staub geworfen wurde.“
Quelle: Internationale kath. Nachrichtenagentur ZENIT: http://www.zenit.org
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