Die Regierung des indischen Staates Gujarat verbreitet hinduistischen Extremismus und Nationalismus unter Schulkindern:
Die neuen Bücher für die rund 42.000 Grund- und Mittelstufenschulen basieren radikal-hinduistischen Prinzipien, die Hass und Gewalt verbreiten. Dies beklagt der Leiter von “Prashant”, des Zentrums für Menschenrechte, Gerechtigkeit und Frieden, in Ahmededabat (Gujarat), Pater Cedric Prakash SJ.
Per Rundschreiben vom 30. Juni 2014 führt der Staat Gujarat neun Schulbücher ein, an deren Entstehung Dina Nath Batra, Gründer der Akademie “Shiksha Bachao Andolan Samiti”, mitwirkte, der sich für den Erhalt der hinduistischen Kultur und Religion einsetzt.
Er gilt als Bezugspunkt für gewaltbereite Gruppen, welche die Hindutva-Ideologie verbreiten.
Diese Kräfte, so Pater Prakash gegenüber dem Fidesdienst, “wollen das staatliche Bildungssystem manipulieren”.
Die Bücher wurden erstmals im Januar 2014 veröffentlicht und vom damaligen Premierminister des Staates Gujarat, Narendra Modi, der inzwischen indischer Ministerpräsident ist, gelobt. “Sie lagen dann bis nach der Wahl auf Eis gelegt, und werden nun still und heimlich in den Schulen eingeführt”, so der Jesuit.
“Die Schulbücher enthalten zahlreiche Mythen, Vorurteile und Aberglauben mit groben Verzerrungen und Manipulierungen“, erklärt Pater Prakash besorgt.
Nach Ansicht des Jesuitenpaters verstoßen die Texte gegen die Artikel 28 und 29 der Vereinten Nationen über die Rechte der Kinder.
Deshalb fordern die Jesuiten in Prashant die Zivilgesellschaft zu “ausdrücklichen Protesten” auf, damit die Einführung dieser Bücher in staatlichen Schulen rückgängig gemacht wird.
Quelle: Fidesdienst / Foto: Open Doors