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Judenhaß bei Demonstrationen: Wo bleibt der Protest von muslimischer Seite?

Von Peter Helmes

In den letzten Wochen und Monaten ist die  –  teilweise berechtigte  –  Kritik an Israel ausgeartet. Bundesweit, vor allem in zahlreichen deutschen Großstädten, verleihen Demonstranten ihrer Wut über Israels Vorgehen im Gazastreifen Ausdruck.

Gleichzeitig warnen Hunderte pro-israelischer  Gegendemonstranten vor einer neuen Antisemitismus-Welle. DSC_0014

Bei den „Gaza-Protesten“ fallen die vielen judenfeindlichen Parolen auf: Es gab z. B. Sprechchöre mit den Worten „Kindermörder Israel“ und Plakate mit der Forderung „Stoppt Völkermord“.

BILD: Auch Kinder werden  –  wie hier vorige Woche in Berlin  –  für Lautsprecher-Parolen vereinnahmt (Foto: Michael Leh)

Aus Kritik an Israel wird Judenhetze. Polizei und Politik hatten im Vorfeld die Veranstalter in mehreren Bundesländern aufgefordert, antisemitische Propaganda bei den Kundgebungen zu verhindern, und der Zentralrat der Muslime hatte die Demonstranten ermahnt, sich angemessen zu verhalten. Das war´s dann aber auch von dieser Seite. Die Polizei spricht allenthalben von „aufgeladener Stimmung“.

Die Hetze gegen Juden heute in Deutschland klinge wie vor 80 Jahren, sagte z. B. der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach im Deutschlandfunk (24.7.14). Aber jetzt gebe es einen fundamentalen Unterschied: Die Juden sind im Dritten Reich vom Staat verfolgt worden, heute aber hat der Staat die Aufgabe, die Juden zu schützen: „Es ist ja keine Mehrheit, sondern es ist eine radikale Minderheit, die in dieser Form gegen unsere jüdischen Mitbürger hetzt. Und deshalb muß der Staat auch konsequent einschreiten.“

Das Bild, das sich bei den Protestdemos der Öffentlichkeit darbietet, ist gerade für Deutschland alles andere als erfreulich; denn wenn gerufen wird „Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein!“ oder wenn Symbole einer terroristischen Organisation gezeigt werden und die Polizei nicht eingreift, kann man leicht zur Überlegung gelangen, als würde der Staat ein solches Verhalten achselzuckend dulden. Und dieser Eindruck ist fatal. DSC_0335

Der Aufzug der Israel-Feinde war in einigen Städten (z.B. Berlin, Kassel, Frankfurt etc.) häßlich und aggressiv. War anderes zu erwarten, wenn jene am Al-Kuds-Tag auf die Straße gehen, die ein „judenfreies Jerusalem“ wollen?

BILD: Muslime demonstrieren in Berlin gegen Israel. Das Transparent „Zionisten raus aus Jerusalem“ fordert die Vertreibung von Juden aus der Heiligen Stadt (Foto: Michael Leh)

Mit wenigen Ausnahmen hat die oft geforderte Polizei ihre Bewährungsprobe bestanden. Erneut zu versagen wie kürzlich in Berlin, hätten sich weder Polizeiführung noch Innensenatoren etc. erlauben können.

Gehört islamischer Judenhaß auch zu Deutschland?

Als der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff in seiner Antrittsrede sagte, der Islam gehöre zu Deutschland, erntete er Protest, aber auch Zustimmung interessierter Kreise. Ich hätte nichts  dagegen, wenn Wulff sich nunmehr ebenso laut zu den antiisraelischen Angriffen äußern und seinen Satz „leicht“ abgeändert wiederholen könnte: „ Judenfeindlicher Islam gehört zu Deutschland! Und das müssen wir bekämpfen.“

Um nicht mißverstanden zu werden: Wir sind ein Land mit einer christlichen Tradition, auch mit jüdischen und griechischen Wurzeln, wir haben eine christliche und auch jüdisch geprägte  Tradition. Aber wir haben keine islamische Tradition. Deshalb ist der Islam kein Teil unserer Identität und kann es auch nicht sein.

Unheilige Allianz von Islamisten, Linksradikalen und Neonazis

Einer Erkenntnis kann wohl kaum widersprochen werden: Deutschland importiert mit der Zuwanderung einen „islamistischen Antisemitismus“, der eine unheilige Koalition mit Teilen der politischen Linken und mit Neonazis in Deutschland eingeht.

Wenn daraus dann auch noch Gewalt resultiert, die sich gegen Juden entlädt, indem sie sogar verfolgt und auf der Straße angegriffen werden, dann ist die Grenze dessen, was ein Rechtsstaat tolerieren kann, weit überschritten. Solch haßgeprägten Leuten sollte man keinen Platz in unserer Gesellschaft einräumen. deutschland-israel-flag

Vor wenigen Tagen erst gab es in einer Freitagspredigt in einer Berlin-Neuköllner Moschee den Aufruf, die Juden seien sowieso die Schlächter des Propheten, und Allah möge die israelischen Soldaten bis zum letzten Mann töten. Das ist Volksverhetzung pur!

Aber was wird passieren? Es wird wohl ein monatelanges Ermittlungsverfahren eröffnet und dann vielleicht irgendwann im Sande verlaufen.

Selbstverständlich gibt es in Deutschland Meinungsfreiheit, aber man muß aufpassen, daß man das Richtige sagt. Denn selbst derjenige, der sich heute sehr sachlich und unter Benennung von Fakten mit dem Islamismus auseinandersetzt oder mit dem Antisemitismus, den es im Islam unstreitig gibt, riskiert sofort den Vorwurf der „Xenophobie“ oder „Islamophobie“.

Wir trauen uns nicht mehr, die Dinge beim Namen zu nennen. Das haben wir uns leider schon in vielen Fällen abgewöhnt, offensichtlich in der Annahme, wenn wir über die Probleme nicht sprächen, dann falle  es auch niemandem auf, daß es die Probleme wirklich gibt. Aber mit Tabuisierung und mit Relativierung löst man die Probleme nicht, man verschärft sie nur.

Tabuisierung und Relativierung

Eine weitere Unsitte hat sich eingeschlichen und wird brutal durchgezogen: Bei Diskussionen und Kommentaren über Hamas- oder ISIS-Terror gegen Juden oder israelische Einrichtungen folgt in weiten Teilen der Medien zwar ein pflichtgemäßes Bedauern, aber schon nach wenigen Sätzen bzw. Sekunden schwenkt der Kommentar sofort über auf den eigentlich Schuldigen: Israel, „wegen Gaza“.

Um es klar zu sagen: Natürlich macht Israel Fehler, das darf man sagen, ob hier oder in Israel.

Aber wenn Muslime behaupten, sie kritisierten nur die Politik Israels und nicht die Juden, dann zeugt das von politischer Unkenntnis und Heuchelei. Sie müssen sich die Frage gefallen lassen: Warum demonstrieren sie nicht auch gegen die terroristische ISIS, die Hisbollah und andere Islamisten, die in Syrien und im Irak tagtäglich auf barbarische Art Christen und gemäßigte Muslime töten? 

Und warum wird in Diskussionen und Medien oft unterschwellig, aber auch offen der Staat Israel mit der Organisation Hamas oder ISIS oder Hisbollah auf eine Stufe gestellt, als ob es sich hierbei um  gleichgewichtige, gleichschlimme (oder nicht) Gebilde handle.

Israel ist ein demokratischer Staat, die Hamas z. B. aber ist eine Kampforganisation, die per Selbstdefinition den Staat Israel vernichten will.

Erschreckender Antisemitismus unter Muslimen

Schon wahr, es haben sich die Vertreter der wichtigen islamischen Verbände von den Haßparolen distanziert. Trotzdem ist offenbar geworden: Der Antisemitismus unter Muslimen ist erschreckend weit verbreitet und aggressiv. Und er droht weiter zuzunehmen. Die Antisemitismusforscher haben das Thema bisher weitgehend ausgeklammert. Diese Ignoranz muß ein Ende haben. Wer Judenhaß ins Land trägt, wird Islam- und ganz allgemein Ausländerhaß ernten.

Islamverbände in Deutschland argumentieren gerne, daß sie hier bei uns lebten, sei Grundlage und Ergebnis eines kulturellen und moralischen Austausches, der die drei Buchreligionen seit Jahrhunderten verbinde. Wäre dies so, müßten die Muslime sich nun ausdrücklich gegen die antisemitischen Exzesse auf Anti-Israel-Demonstrationen stellen und sie anprangern.

BILD: Große Moschee in Köln-Ehrenfeld (Foto: Dr. Bernd F. Pelz)

Es geht um die Frage, ob im Zuge einer politischen Auseinandersetzung Religionen und ihre Anhänger dämonisiert werden dürfen. Dagegen protestieren, ja kämpfen muslimische Verbandsvertreter zwar jeden Tag lauthals, wenn es um den Islam geht. Doch nun, wo es um die Juden geht, bleiben sie eigenartig still.

Die jüdische Gemeinde in Deutschland ist  –  neben vielen Gutmenschen  –  teils noch einseitig fixiert auf die „Rechten“, denen man „traditionellen Judenhaß“ vorwirft. Die weitaus größere und akutere Gefahr droht von der ganz linken Seite und deren islamischen Geistesverwandten.

Die Täter und deren Wurzeln haben einen Namen, sie dürfen nicht geschont werden, zumal deren Judenhaß oftmals mit einem entsprechenden Deutschenhaß korrespondiert! Es ist höchste Zeit, sich dieser Herausforderung zu stellen.

Arabischstämmige Antisemiten sind keine „komischen Vögel“, wie der linksgerichtete Historiker Wolfgang Benz jüngst meinte, die nicht ausreichend integriert seien. Mit solchen Verharmlosungen sollen die eigentlich Schuldigen verdeckt werden, auf daß bloß kein unerwünschter Zungenschlag die Debatte erreicht. Das aber ist nicht mehr „komisch“.

Israelfeindlichen Al-Kuds-Tag verbieten

Am letzten Freitag im Ramadan, also heuer am 25.7., machen islamistische Gruppen wie alle Jahre auf die Besetzung Jerusalems (arabisch: al-Kuds) durch Israel aufmerksam. Und daß dies kein versöhnliches Ereignis ist, das zeigt allein der Blick auf den Erfinder dieses Gedenktages. 1979 rief Irans Ajatollah Chomeini den Al-Kuds-Tag ins Leben, seither immer wieder garniert mit Vernichtungsdrohungen gegen Israel. DSC_0405

Ein Tag also, an dem Moslems in aller Welt zur Vernichtung des Staates Israel aufrufen. Dies widerspricht ganz entschieden unserer Staatsraison. Der Al-Kuds-Tag gehört daher selbstverständlich verboten.

BILD: Demonstration in Berlin mit israelfeindlichen Parolen wie „Zionismus ist Rassismus“ (Foto: Michael Leh)

Und die Bürger unseres Landes sollten, solange es diesen Tag gibt, ihre Stimme erheben, lautstark dagegen protestieren und unsere Volksvertreter dazu aufrufen, ein entsprechendes Verbots-Gesetz zu erlassen.

Diese Forderung gilt für die deutsche Politik ebenso wie für die Muslime. Unser Strafgesetzbuch wirkt in diesem Bereich offenbar nicht abschreckend genug. Deshalb sind die Vertreter des Islam  besonders gefordert: die islamischen Verbände ebenso wie die hier wirkenden Imame.

Verpflichtung für islamische Imame

Gerade sie,  die Imame, haben in ihren Gemeinden mehr Durchsetzungsvermögen als jeder Paragraph unserer Gesetze. Da sie alle hier leben (und z. T. die deutsche Staatsbürgerschaft erworben haben), stehen sie in einer besonderen Verantwortung.

Deshalb dürfen, ja müssen wir die Imame in die Pflicht nehmen, nicht nur islamische Werte zu vertreten, sondern sich ebenfalls für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung einzusetzen. Können oder wollen sie das nicht, haben sie hier nichts zu suchen.

Wir müssen die Islame viel strenger einbinden als bisher. Eine falsche Toleranz wäre fatal. Warum sollen sie nicht öffentlich erklären und unterschreiben, wenn sie in Deutschland wirken, daß sie sich zu unserer Grundordnung bekennen?

Warum sollen sie nicht verpflichtet werden, z. B. Beschneidungsopfer (durch nicht autorisierte Fachleute) oder Zwangsverheiratungen behördlich zu melden?  –  Zwangsheirat ist mit unserer freiheitlichen Rechtsordnung nicht vereinbar und nach dem Strafgesetzbuch verboten, ist inhuman und verstößt gegen die Gleichberechtigung der Geschlechter, kommt aber weiterhin häufig vor. Und: Zwangsheirat bedeutet, mit Wissen (und Erlaubnis!) der Eltern und der Geschwister wieder und wieder vergewaltigt zu werden.

All dies und noch viel mehr müßten Islame und Islamverbände anklagen und bekämpfen. Daraus folgert auch: keinerlei „Paralleljustiz“  – eigentlich „Gegenjustiz“  –  zu dulden oder zu  unterstützen.  Wer unsere Gastfreundschaft mißbraucht oder wer gar unsere Grundordnung bekämpft oder hintergeht, soll in unserem Land keinen Platz haben.

Und wenn wir nicht bei Moslems und deren Führern auf die Achtung unserer Grundordnung  bestehen, sondern feige weggucken oder  –  viel schlimmer  –  von „Gemeinsamkeiten und brüderlichem Miteinander“ faseln, dann kommt das einer moralischen Bankrotterklärung unseres Staates gleich und damit auch unserer abendländischen, christlich geprägten Gesellschaftsordnung.

Unser Autor Peter Helmes, ehem. Bundesgeschäftsführer der „Jungen Union“ (CDU-Jugendorganisation), ist erfolgreicher Buchautor und betreibt die liberal-konservative Webseite www.conservo.wordpress.com

Kommentare

7 Antworten

  1. Wenn ich hier den Eingangskommentar lese und Sie ihn auch lesen, dann müsste doch klar sein warum sich Muslime nicht auf die Seite der Christen und Juden stellen.
    Sind doch schon alleine durch die Zugehörigkeit zum Islam alle Muslime Verbrecher.

    Nein, wie schön einfach ist doch die Welt.

    Nun zum Thema Judenhass und Antisemitismus.

    Jegliche Kritik am Verhalten der israelischen Regierung wird hier gleich als Antisemitismus gebrandmarkt. Verweise auf geltendes Völker und Kriegsrecht gilt nur für die Muslime, die haben sich bitte schön daran zu halten und jeglicher Verstoß seitens der Regierung, den Siedlern und dem Militär ist als Versehen hinzunehmen.
    Ich als Deutscher habe so wie so still zu sein, weil ich ja mit der Erbsünde des WK II belastet bin. Usw.

    Meinen Sie nicht, dass dies Öl auf Feuer ist?

    Wenn ein israelischer Offizier ein 13 jähriges Kind erschießt, weil es in einer vom Militär erklärten Sicherheitszone spielt und das mit einem ganzen Magazin seiner Waffe. Seine Leute Sprüche der miesesten und verwerflichsten Art dazu abgeben und dieser Offizier dann nur wegen unerlaubten Verbrauch von Munition gemaßregelt wird. Und dieses ist nur ein Fall von hunderten Fällen.

    Dann erwarten Sie Solidarität?

    Wenn Sie die Lügen der verblendeten muslimischen Geistlichen als den Islam an sich hinstellen. Dann Lügen Sie keine bischen weniger als die verbohrten Hassprediger.

    Wenn Menschen in Israel sich gegen den Wahnsinn auf beiden Seiten stellen und dafür als Nestbeschmutzer und Verräter hingestellt werden. Erwarten Sie Unterstützer bei Ihren Erzfeinden?

    Nach all diesen Äußerungen bin ich nun ein Antisemit?

    Ich bin solidarisch mit den Menschen in Israel, Gaza, Iran, Irak, Amerika und sonstwo auf der Welt die laut sagen: “ Es ist genug, Ihr Politiker habt mehr Blut an den Händen wie ein Schlachter. Ihr religiösen Fanatiker bringt mehr Elend und Leid über uns Menschen wie es der Teufel könnte.“

    Ich bin nicht solidarisch mit einem Staat oder einer Regierung.

    Ja, ich bin ein Antisemit, ein Muslimhasser und Christenfeind. Wenn das einzige Argument die Geschichten eines von Menschen geschriebene Buches sind um seine Nachbarn totzuschlagen.

    Ich bin Antisemit, weil ich sage, dass der Staat Israel mit seiner Politik und seinem Menschenhass die gleiche Schuld auf sich lädt wie die vermeidlichen Freiheitkämpfer der HAMA, der Hisbollah oder der IRA.

    Aber dann ist auch ein Rabbiner den ich einmal kennen gelernt habe ein Antisemit und Judenhasser.

    Und fröhlich bediene ich mich einiger Zitate von ihm:

    Der angenehmste Weg einem Menschen die Zähne zu zeigen, ist ein Lächeln.
    Der angenehmste Weg einem Menschen den Mund zu stopfen ist etwas zum Essen hineinzuschieben.
    Der beste Weg einen Menschen am Schlagen zu hindern ist es seine Hand zum Gruß zu ergreifen.

    1. Guten Tag,
      in diesem Artikel ist mehrfach davon die Rede, daß selbstverständlich auch der Staat Israel kritisiert werden kann und dies alleine noch nichts mit Antisemitismus zu tun hat. Schon der erste Satz beginnt mit den Worten: „In den letzten Wochen und Monaten ist die – teilweise berechtigte – Kritik an Israel ausgeartet.“
      Ihr Vorwurf läuft also komplett ins Leere.
      Im übrigen brauchen Sie nicht so zu tun, als wäre Kritik, auch scharfe Kritik an Israel in den Medien hierzulande etwa nicht an der Tagesordnung. Das ist seit Jahrzehnten der Fall – und derzeit erst recht. Hier wurde es sachlich-präzise untersucht: http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/19700/highlight/Schlagzeilen
      Juden haben hier in Deutschland übrigens noch nie gewalttätig demonstriert – oder kennen Sie ein einziges Gegen-Beispiel?
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

        1. Guten Tag,
          was genau soll denn in den USA aus Ihrer Sicht „die Regel“ sein?
          Etwa gewalttätige Demonstrationen von Juden? – Falls ja: das belegen Sie erst einmal!
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

  2. Tja, Herr Helmes, Ihre Wünsche sind mehr als legitim und berechtigt. Sie vergessen aber dabei, oder blenden aus, daß es einen Islam (wo auch immer) ohne Islam nicht gibt. Denn als Maßregel für Moslems ist nun mal der Koran bestimmend. Und da steht all das drin, was Sie zu recht beklagen. Blöd nur: Der Koran gilt Wort für Wort als das unveränderbare Wort oder Befehl „Gottes“ Ihm ist unbedingt und unter allen Umständen zu folgen. Auch das taktische Verbergen dieses Umstandes gegenüber sog. „Ungläubigen“ wie Sie, steht ebenfalls im Koran und ist ebenso verpflichtend. Fazit: Der Koran selbst hat in Deutschland, in Europa nichts zu suchen und müßte als Gegenpol zu Grundgesetz und Menschenrecht schlicht verboten werden.

    1. Ich will nicht übermäßig provozieren, aber
      auch bei uns Christen steht die Bibel bzw. das Lehramt der Kirche über allen anderen Gesetzen,
      es gibt auch Christen, die die Bibel wörtlich nehmen (Stichwort Kreationismus),
      in der Vergangenheit haben wir das Christentum auch mit Feuer und Schwert verbreitet,
      und auch heutzutage betonen überzeugte Christen immer, dass der Glaube keineswegs Privatsache ist, sondern christliche Prinzipien im öffentlichen Leben und in der Gesetzgebung durchgesetzt werden müssen.

      Es besteht ein Unterschied zum Islam, aber so „ganz anders“ ist das Christentum auch nicht.

      1. Guten Tag,
        es geht nicht ums Liebäugeln mit „Provokationen“, sondern schlicht um Wahrheit und Logik bzw. darum, ob Ihre Vergleiche hinken. Das tun sie mehrfach:
        1. Es ist unwichtig, ob einzelne Richtungen im Protestantismus die Verbal-Inspiration lehren – die katholische Kirche tut es weder früher noch heute, sondern vertritt vielmehr die allgemeine Inspirationslehre. Hingegen ist die Verbalinspiration betr. Koran im Islam nicht irgendeine Minderheitenansicht, sondern die einzig offziell gültige Auffassung dort.
        2. Das Christentum wurde seitens der katholischen Kirche keineswegs mit „Feuer und Schwert“ verbreitet; dies geschah mitunter von politischer Seite. Auch z.B. die „Sachsenkriege“ (falls Sie diese meinen) hat nicht die Kirche geführt und auch nicht dazu aufgefordert. Bei den Kreuzzügen ging es ohnehin nicht um Religionsausbreitung, sondern um die Befreiung des Heiligen Landes, das zuvor von den Horden Mohammeds erobert wurde (was die weitgehende Vertreibung der dort lebenden Juden und Christen zur Folge hatte). Die Methoden der Kreuzzüge sind z.T. sehr kritikwürdig, aber durchaus nicht das Ziel (Verteidigung, Befreiung) an sich, denn die islamische Eroberung ging den Kreuzzügen v o r a u s .
        3. Was hat die harmlose Ansicht von Christen, daß „christliche Prinzipien“ (gemeint sind wohl solche des Naturrechts?! – Also eben keine spezifisch religiösen bzw. „christlichen“!) auch im öffentlichen Leben durchgesetzt werden sollten, für eine Vergleichsrelevanz in bezug auf radikale Richtungen im Islam, von denen in diesem Artikel von Peter Helmes die Rede ist?
        Es besteht nicht nur „ein Unterschied“ (irgendeiner?) zum Islam, vielmehr handelt es sich zum Teil um direkt gegensätzliche Welten.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

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