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„Judenhaß in der arabischen Welt wird im Westen größtenteils verschwiegen“

Jerusalem Post: „Unheilvolle Kontinuitäten“ zwischen damals und heute

In der englischsprachigen „Jerusalem Post“ vom 8. November 2011 wurde an die „Reichsprogrom-Nacht“ der Nationalsozialisten erinnert, aber zugleich ein Bogen in die Gegenwart gespannt und der arabisch-islamische Antisemitismus beleuchtet.

Dieser Artikel unter dem Titel „Unheilvolle Kontinuitäten“ von Prof. Robert Wistrich (Hebräische Universität Jerusalem) wurde auf der amtlichen Webseite der Israelischen Botschaft in Berlin veröffentlicht.

Er beginnt mit den Worten:   „Vor 73 Jahren, am 9. November 1938 begann im gesamten Territorium des Dritten Reiches der mörderische Angriff der Nazis auf die deutschen Juden mit Pogromen, die die Juden ihrer gesamten Lebensgrundlage beraubten.

Diese euphemistisch als  „Kristallnacht“ bezeichneten Pogrome fanden noch in Friedenszeiten statt.  Sie resultierten in der systematischen Niederbrennung hunderter Synagogen,  der Zerstörung von etwa 7.500 jüdischen Geschäften, der Ermordung von knapp 100 Juden und der Deportation weiterer 30.000 männlicher Juden in deutsche Konzentrationslager.

Die Nazi-Propaganda kündigte schon damals offen die bevorstehende Vernichtung des jüdischen Volkes „durch Feuer und Schwert“ an, doch nur wenige im Westen nahmen diese Drohungen ernst.“

Tatsächlich hatten Europa und die USA auf diesen gezielten Ausbruch antijüdischer Gewalt eher schwach bis überhaupt nicht reagiert. –  Prof. Wistrich fährt fort:

„Heute besteht keine unmittelbare Gefahr einer neuen „Kristallnacht“ in der westlichen Welt (…) Doch im Nahen Osten brennt der Hass auf die Juden weitaus heftiger  –  sowohl im Iran als auch in der arabischen Welt.  Der islamistische Antisemitismus bedient sich derselben antisemitischen Motive, die auch die Grausamkeiten der Novemberpogrome möglich machten und drei Jahre später als Begründung für den Massenmord an den europäischen Juden dienen sollten.“

Der Verfasser nennt sodann einige Beispiele und Belege  für seine offensichtlich zutreffendeFeststellung  – und kommt dann kritisch auf den vielgepriesenen „arabischen Frühling“ zu sprechen, der bislang weder für Juden noch für dort lebende Christen Anlaß zum Jubeln sein kann, ganz im Gegenteil:

Der „arabische Frühling“ und die Wirklichkeit

„Der mittlerweile in der arabischen Welt stark verwurzelte Antisemitismus wurde leider auch durch den arabischen Frühling nicht vermindert.

Anfang diesen Jahres hat Scheich Yussuf al-Qaradawi, einer der bedeutendsten religiösen Führer der Sunniten (und besonders geschätzt in der Muslimbruderschaft) einer Million Menschen auf dem Tahrir-Platz erklärt, er hoffe, ihre Mission sei die Vollendung von Hitlers Werk.

Al-Qaradawi, dieser unglaublich populäre (islamische) Geistliche, hat öffentlich erklärt, der hochverehrte deutsche Führer sei von Allah gesandt worden, als eine „göttliche Bestrafung für die Juden“.

Nur kurze Zeit vorher wurde die CBS-Auslandskorrespondentin Lara Logan auf eben jenem Tahrir-Platz von einem Mob „Jew, Jew, Jew“ schreiender ägyptischer Männer angegriffen und sexuell belästigt. Logan ist nicht jüdisch, doch dieser Aspekt der Tortur, der sie ausgesetzt war, wurde von den europäischen und amerikanischen Medien heruntergespielt.

Im Westen wird generell nur ungern über den Judenhass in der arabischen Welt berichtet. Arabische Staaten (und nicht zuletzt die Palästinenser) werden nie mit dem gleichen Maß wie der Rest der Welt gemessen, wenn es um Rassismus, Sexismus oder Antisemitismus geht.“

Daher wird auch nur wenig über den zum Völkermord aufrufenden Antisemitismus in der „Heiligen Charta“ der Hamas gesprochen, wie auch der Westen über die Rolle von Haj Amin al-Husseini während des Holocaust nicht übermäßigt besorgt war.

Haj Amin, einer der größten Hitler-Anhänger und Antisemiten überhaupt, hat die palästinensische arabische Nationalbewegung fast 40 Jahre lang dominiert und ein Erbe des Hasses hinterlassen, das den Nahen Osten noch für Jahrzehnte vergiftete.

Die arabische Dämonisierung und Delegitimierung des jüdischen Staates hat sich seit 1948 ununterbrochen fortgesetzt. Der arabische Frühling muss erst noch damit anfangen, etwas dagegen zu unternehmen.

Palästinenser-Präsident Abbas will „judenreinen“ Staat

Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, hat mit seiner Bemerkung vor den UN, die Juden hätten keine historische Verbindung zum Land Israel, nichts zur Verbesserung der Situation beigetragen. Diese Negierung israelischer Grundrechte und der jüdischen Identität ist aus dem gleichen Holz wie seine unverschämt rassistische Forderung, dass der neue palästinensische Staat „judenrein“ sein solle.“

Nebst diesen besorgniserregenden Geschehnissen erweist sich vor allem die Diktatur im Iran als gefährlich für Israel und die Welt, wie der Autor klarstellt:

„Noch ernüchternder ist die Tatsache, dass dieser krankmachende Judenhass im Iran und in der arabischen Welt von zahlreichen arabischen Geistlichen, Intellektuellen, Journalisten, Künstlern, Universitätsdekanen und so genannten akademischen „Experten“ genährt wird.“

„Preis der Blindheit: Millionen von Opfern.“

Prof. Wistrich erinnert wieder an die Zeit von 1938:

„Der rauhe, primitive Judenhass der Straße ist unter  den gebildeten Schichten (in der arabischen Welt) kulturell und intellektuell ähnlich legitimiert wie einst in Nazi-Deutschland.

Vor mehr als sieben Jahrzehnten waren die Novemberpogrome eine unmissverständliche Warnung an den Rest Europas,  wohin der „eliminatorische Antisemitismus“ unweigerlich führen werde. Die Warnung  blieb weitestgehend unbeachtet.  Millionen von Nichtjuden sowie zwei Drittel aller europäischen Juden bezahlten den ultimativen Preis für diese Blindheit.“

Den vollständigen Artikel können Sie hier lesen:

http://www.botschaftisrael.de/2011/11/09/unheilvolle-kontinuitaten/

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