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Jüdische Historikerin verteidigt Pius XII.

Am 21. Januar 2014 veröffentlichte das Vatikanorgan Osservatore Romano eine Rede der jüdischen Historikerin Anna Foa (siehe Foto), die sie auf dem Kongreß „Kardinal Dalla Costa und die Hilfe gegenüber den Juden in Florenz während der Shoa“ gehalten hat.
Diese Tagung anläßlich des 70. Jahrestages der Befreiung der Stadt vom 19. – 20. Januar 2014 veranstaltet.  4 Anna Foa-300x206

Anna Foa prangert den ideologischen Aspekt der Debatte über die Rolle Pius XII. (1939 – 1958) im 2. Weltkrieg an. Die Historikerin hob hervor, die jüngsten Forschungen hätten ergeben, daß die katholische Kirche eine schützende Funktion für die Juden hatte.
Sie stellte fest, dass diese Aktionen nicht „nur die Früchte von Initiativen der niedrigeren Ebenen“ waren, sondern ganz eindeutig von der Hierarchie der Kirche koordiniert und autorisiert wurden. „Diese Tatsache zerstört das in den 70er Jahren angeregte Image eines Papst Pius XII., den das Schicksal der Juden gleichgültig ließ, ja der gar ein Komplize der Nazis war“, erklärte sie.
Der geschichtliche Streit über Pius XII. und die Juden „hat die Forschung über Jahre ausgebremst und jeden Versuch, die historischen Fakten zu klären, in ideologischen Boden verpflanzt“, hob die Geschichtswissenschaftlerin hervor.
Mit dem Theaterstück „Der Stellvertreter“ in den 60er Jahren, in dem Rolf Hochhuth die Haltung des Papstes gegenüber den Nazis verurteilte, entstand gleichsam eine „Schwarze Legende“ zu diesem Thema. Das Ergebnis war ein „in Ketten Legen und Verdunkeln der Erinnerung und der Bedeutung einer gemeinsam gegangenen Wegstrecke.“
Der Historikerin zufolge ist die Zeit gekommen, um nunmehr objektive Nachforschungen über diese Zeit anzustrengen.
Quelle (Text/Foto): traditionsorientierte internationale Nachrichtenagentur DICI

Kommentare

2 Antworten

  1. Ja, sehr gut! Aber seit etwa 10 Jahren liegt das Buch des großartigen Pinchas Lapide „Rom und die Juden“ vor. Nachdem ich 2006 dieses Werk gelesen habe, sind die weitschweifigen „Dramen“ des Jackenträgers Hochhuth bei mir nur noch in der Mottenkiste zu finden. Man könnte also schon längst besser wissen, was Pius XII. wirklich geleistet hat.

    1. Guten Tag,
      da haben Sie völlig recht, zumal das Lapide-Buch schon Ende der 60er Jahre erschienen ist, später neu aufgelegt wurde, wofür wir hier in Münster übrigens gesorgt haben: ich sprach selber Mitte der 90er Jahre mit Prof. Lapide und erhielt die Erlaubnis für eine Neuauflage; das Buch erschien dann in dem mit uns befreundeten Gerhard-Hess-Verlag und erlebte dort mehrere Auflagen. Wir haben selber hunderte Stück davon verbreitet. Es ist ein sehr informatives, überzeugendes Buch.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

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