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Justizminister Heiko Maas: Werbung für Abtreibung sollte erlaubt werden

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat sich für die ersatzlose Streichung des Paragrafen 219a im Strafgesetzbuch ausgesprochen, der Werbung für vorgeburtliche Kindstötungen verbietet.

Der Paragraf „erschwert Frauen in extremen Notlagen den Zugang zu Informationen“, erklärte Maas. Das berichtet die „Augsburger Allgemeine Zeitung“.  „Die Zeiten, in denen der Staat das Kontrollrecht über die Körper seiner Bürger beansprucht, gehören zum Glück der Vergangenheit an“, so Maas weiter.
Wie die Zeitung weiter schreibt, unterstütze Maas einen Vorstoß der SPD-Bundestagsfraktion, die für eine parteiübergreifende Initiative zur Änderung des Abtreibungsrechts werbe.
Ähnlich äußerte sich auch Berlins grüner Justizminister Dirk Behrendt. Laut „Spiegel“ bereitet Behrendt eine Bundesratsinitiative zur Abschaffung des Paragrafen 219a vor, die Anfang 2018 in die Länderkammer eingebracht werden soll.

Quelle: ALfA-Newsletter  – Foto: Felizitas Küble

 

Kommentare

18 Antworten

  1. Heiko Maas ist nicht zuletzt aufgrund von Werbeverboten bereits als „Verbotsminister“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) bezeichnet werden. Interessant, dass er auch die Abschaffung eines Werbeverbots fordern kann… Heiko Maas Haltung zu Verboten im Allgemeinen belegt, dass er nicht zu jenen gehört, welche im im Hinblick auf Dinge, die von vielen als verwerflich empfunden werden, immer nur sagen „Jaaa, ich finde das ja auch nicht so gut…Aber verbieten sollte man das nicht“. Aus seiner Haltung zum Abtreibungswerbeverbot lässt sich also schließen, dass er diese nicht verwerflich empfindet.
    Samuel Wetterau, Mitglied bei den Christdemokraten für das Leben

  2. „nach der ethischen Einordnung, die sowohl das Recht der Mutter als auch das des Kindes berücksichtigen muss.“
    Was genau meinen sie damit? Das Lebensrecht jedes Menschen gilt doch uneingeschränkt. Es kann nicht gegen ein anderes Recht ausgespielt werden.

    1. Ich meine damit, dass es nicht wirklich zur Sache passt, wenn man einseitig das Lebensrecht des Kindes im Auge hat, über die Frau aber einfach entscheidet und fromme Lebensrechtler das nicht anstößig finden, weil sie dabei ja schließlich (zumindest wahrscheinlich) nicht ums Leben kommt.
      Mehr als einmal habe ich es erlebt, dass diese „Lebensrechtler-Front“ Züge einer Meute annehmen kann, die gnadenlos über die Situation der Frauen hinwegstiefelt, zumindest mal im Kollektiv.
      Ich weiß, dass einige besonnen und ehrenvolle Leute dann Frauen auch helfen, das Kind zu bekommen und vor allem nicht plötzlich die Front wechseln, wenn die kleinen Störenfriede dann auf der Welt sind. Niemand ist ointoleranter, eklelhafter und demütigender gegenüber Frauen, wenn die Kinder dann auf der Welt sind und sich nicht nach Schema F benehmen. ich habe schon erlebt, wie man solche Frauen aus Hl. Messen warf mitsamt ihren Kindern. Da hört alles auf, selbst die sonst doch so verbiestert vertretene Sonntagspflicht. Frauen mit Kindern haben in Messen nichts verloren – das ist die Botschaft.
      Das „Lebensrecht“ interessierte noch vor kurzem gerade die frömmsten Katholiken nicht. Grauenhaft der vor wenigen Jahren entdeckte Fund von massenhaften Kinderleichen in Tuam. https://www.stern.de/panorama/stern-crime/horror-heim-von-tuam–nonnen-liessen-hunderte-babys-wie-muell-wegwerfen-7357550.html
      Das Lebensrecht der Kinder interessierte auch die bigotte Meute nicht, die tatenlos zusah, wie ihre Kinder sexuell misbraucht wurden – weder die Hierarchie verfolgte diese Straftaten noch die Menschen, die das miterlebten hatten in dieser Kirche eine Chance auf Lebensrecht… Erst als das Ganze medial hochgekocht wurde und niemandem mehr etwas vorgemacht werden konnte, beeilte man sich, nun plötzlich ganz einsichtig zu tun…
      Wenn man die Greuel im Umgang mit „gefallenen Frauen“ durch Katholiken verfolgt, die bis in unsere Tage hineinreichen, bei denen man die kleinen „Bastarde“ dann nicht nur in jeder Hinsicht lebensrechtlich nicht schützte (etwa durch verweigerte medizinische Behandlung), sondern auch ihr ganzes Leben lang verfolgte und demütigte (aus reiner Frömmigkeit, versteht sich!), dann muss man Abstand nehmen von diesem Lebensrechtsgetue, das in aller Regel diese anderen Greuel abstreitet oder beschönigt.
      Am widerlichsten stieß mir das auf, als die UNO vor ein paar Jahren den zahlreich von Muslimen vergewaltigten, christlichen nigerianischen Frauen anbot, formlos abtreiben zu lassen. Wie eine Herde wilder Tiere fuhren fromme Katholiken eilweise durchs Internet und regten sich über die UNO auf.
      Das schwere Leid, die tiefe Ehrverletzung der Frauen interessierte diese Meute einen Dreck. Im Gegenteil – man fand es empörend, dass ich drauf hinwies, dass die erste Frage die nach den total verstörten und traumatisierten faruen sein müsste und nicht die danach, dass diese Vergewaltigungskinder aber auch um jeden Preis zur Welt kommen. Damals debattierte ich mit diesen Leuten. Es war furchtbar – die marginalisieren jedes Verbrechen gegenüber dem eingeschränkten Begriff von „Lebensrecht“, den sie sich gezimmert haben – und das kann es nicht sein!

      1. Guten Tag,
        natürlich gibt es im erztraditionellen Lager leider Leute, die sich zwar für Ungeborene einsetzen, aber für geborene Kinder wenig Interesse zeigen oder gar abweisend sind. Allerdings weiß ich von katholischen Lebensrechtlerinnen auch Anderes, Besseres: Allein bei der ALfA in Rheine zum Beispiel kümmert sich die 2. Vorsitzende sogar noch Jahrzehnte (!) später – wenn ein zunächst unerwünschtes Kind doch geboren wurde – um die Familien (Besuch, praktische Hilfen). Die 1. Vorsitzende dort, eine Freundin von mir, besucht ein junges Mädchen, das mit ihrer Hilfe nicht abgetrieben hat, auch jetzt noch mit einer Stunde Autofahrt etliche Jahre danach immer wieder mal.
        So soll es sein – so gibt es das auch – in aller Stille, die nicht auffällt.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

      2. Ich schrieb ja, dass es einige wenige besonnene und ernsthafte Leute gibt, aber mich stört diese „Front“ der „Lebensrechtler“ – bei dem Thema wachen sie plötzlich auf, all die Quietisten, die sonst alles abnicken und schweigen. Die Dimensionen passen nicht zusammen – man hält den Mund und schaut weg im eigenen Lager bei all jenen Verbrechen, die an Kindern geschahen, aber v.a. regt man sich über die gigantischen Verletzungen des Lebensrechtes ganzer Bevölkerungen nicht auf. Es stört mich gewaltig, dass aus dem katholischen Lager nullkomma null Protest gegen die Kriegsverbrechen der USA, an denen wir über die NATO mitbeteiligt sind, kommt. das verstehe ich nicht: Privatleute kann man schikanieren und mit morlaischer Entrüstung verfolgen, da hat man selbst nichts zu fürchten, aber wenn es um das Große und Ganze geht, schweigt man – aus Verblendung und Angst davor, dafür Schwierigkeiten zu bekommen.
        Wie sagte Amilcar Cabral einst: „Tell no lies, and claim no easy victories!“
        Es kostet nichts, schärfere Gesetze gegen Privatfrauen zu fordern, aber es würde viel mehr kosten, den Mund im Großen aufzumachen.
        Ich bin selber Mutter und kann nicht verstehen, wie man sich neues Leben aus dem Leib fleischen lässt, aber ich weiß auch, in welcher Lage eine Frau ist, die ein Kind erwartet – nach dem Kind ist sie gleich die Zweitschwächste, wenn auch Beschenkte und einmalig hoch Gewürdigte, ohne es immer annehmen zu können aufgrund der Sünde. Niemand wäre schutzbedürftiger nach den Ungeborenen als Frauen in diesem geheimnisvollen „Doppelstatus“, und dafür höre ich erheblich weniger Stimmen aus demselben Lebensrechtslager…

      3. @zeitschnur
        Es geht hier nicht um die Begegnungen die sie persönlich mit bigotten Zeitgenossen haben, sondern um die Forderung eines Ministers der Werbung für Tötung ungeborenen Lebens erlauben will. Sie haben ja behauptet, dass das Recht der Frauen und des Kindes berücksichtigt werden sollte. Bei einer Abtreibung, korrigieren Sie mich, stirbt das Kind (darunter auch Mädchen, die zu Frauen werden) und wird somit sämtlicher Rechte beraubt, ohne überhaupt davon zu wissen. Über Widerlichkeit gäbe es einiges zu sagen. Wenn z,B. die UNO, um auf ihr gebrachtes Beispiel einzugehen, einer vergewaltigten Frau noch die „formlose Tötung“ des daraus entstanden Kindes nahelegt, ist es nur sehr schwer vorstellbar, dass dies dann ein Akt der Barmherzigkeit sein soll. Oder sehen Sie die Ermordung eines wehrlosen Menschen nicht als Widerlichkeit an? Zumindest genauso widerlich wie die Vergewaltigung? Warum sollte man auf eine Widerlichkeit noch eine andere stapeln?

      4. „natürlich gibt es im erztraditionellen Lager leider Leute, die sich zwar für Ungeborene einsetzen, aber für geborene Kinder wenig Interesse zeigen oder gar abweisend sind.“
        Guten Tag Frau Küble,
        nennen sie doch mal Ross und Reiter. Ich selber bin Mitglied bei ALFA und habe naturgemäß mit einigen/vielen Lebensschützern zu tun. Es ist vollkommen unnatürlich dort Zeitgenossen zu treffen, die sich für das ungeborene Leben einsetzen aber kein Interesse an den geborenen Kindern zeigen. Ich bin jetzt 57 Jahre alt und in den 30 Jahren Lebensschutz der hinter mir liegt, ist mir, auch außerhalb von Alfa, noch keiner begegnet. Es kann ja nicht sein, dass ich auf der Insel der Glückseligen lebe.
        Mit freundlichem Gruß
        Gerd Franken

        1. Guten Tag,
          die ALFA gehört doch nicht zum „erztraditionellen“ Lager (nicht mal zum traditionellen) – zudem erwähnte ich gerade betr. ALfA zwei positive Beispiele allein in einer einzigen Stadt. Übrigens bin ich auch 57 Jahre alt und setze mich seit meinem 16. Lebensjahr (damals Lebensrechts-Flugzettel vor Fabriktoren verteilt) aktiv gegen Abtreibung ein, mit knapp 18 Jahren nahm ich an einem Hungerstreik für das Leben in Essen teil (damals von Bischof Hengsbach ausdrücklich unterstützt) – ich bin also seit über 40 Jahren lebensrechtsaktiv.
          Natürlich sind die positiven Erfahrungen die Regel – als ob ich das bestritten hätte. Die bekannten Lebensrechtsverbände (ob ALFA, CDL, Aktion Leben, Kaleb etc) gehören doch ohnehin nicht zum „erztraditionellen“ Lager, versteht sich am Rande. Ich bin mit meiner Eingangs-Bemerkung lediglich auf die negativen Erfahrungen bzw. Beschwerden von „Zeitschnur“ eingegangen und habe dem dann gute Beispiele entgegengesetzt, die ich beliebig vermehren könnte.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      5. Man kann auch einen moralischen Tunnelblick entwickeln über ein einziges Thema – Sie illustrieren treffend, was ich meine. Sie unterstellen mir Ihre extremistischen Sichtweisen, weil das offenbar das eingeübte Feindbild ist: was habe ich bitteschön damit zu tun? ich sagte etwas ganz anderes.
        Ich bin auch über 50 Jahre alt – keine Sorge, und ich habe auch viel gesehen. Wie ich sagte: es gibt vernünftige Leute, die Frauen wirklich helfen, die Kinder zu bekommen, die sie nicht leichten Herzens wollen können. Ich habe erlebt, wie Leute von der Vereinigung „Die Birke“ einen Frau halfen, deren Mann wollte, dass sie abtreibt und einen so erbärmlichen Druck auf sie ausübte, dass sie ohne deren Unterstützung kaum die Kraft und erst recht nicht die ökonomische Unterstützung gehabt hätte, die nötig war. Es handelte sich um ein schwerstbehindertes Kind, von dem klar war, dass es noch im Mutterleib sterben würde oder kurz nach der Geburt..
        Aber wer nicht bereit ist, zunächst einmal primär die Lage der Frau zu sehen (ohne deswegen gleich das Kind auf die Abschussliste zu setzen – das ist doch ein Wahn im Lebensrechtslager, dass alleine der bloße Gedanke an die Rechte und Nöte der Mutter bereits eine Gefahr fürs Kind sei: eine perverse Denke, die die Frauen ja noch zusätzlich unter Druck setzt), der ist für mich ein Heuchler, der ungeborenes Leben dazu missbraucht, sich moralisch irgendetwas abzuholen.
        Das ist ein blinder Fleck – es ist schlicht und einfach keine Kleinigkeit, ein Kind zu gebären. Und es verändert das Leben eine Frau für immer. Und genau das scheint leicht zu wiegen, quasi wie nichts. Diese angestochene Art vieler Couch-Potato-Lebensrechtler erinnert mich an die berühmte „Fernstenliebe“ vieler Friedensaktivisten meiner Jugend…
        Vor 50 Jahren noch quälte und verachtete, ja vernichtete sogar gelegentlich man genau diese Frauen und Kinder aus denselben frommen katholischen (und evangelischen!) Gründen, aus denen man aus ihren Kindern nun plötzlich heilige Gegenstände macht. Da ist doch was faul!
        Ich wäre einfach mit ein bisschen Normalität und Angemessenheit nach allen Seiten hin schon zufrieden.

      6. „die ALFA gehört doch nicht zum „erztraditionellen“ Lager (nicht mal zum traditionellen) –“
        Liebe Frau Küble,
        mal abgesehen davon, dass Lebensschutz keinem Lager zugeordnet werden kann, (Lebensschutz ist überkonfessionell und erste Bürgerpflicht) weiß ich leider immer noch nicht von welchen sog. Lebensschützer aus dem „erztraditionellen Lager“ hier die Rede ist. Wo gibt es solche Gruppen und wie heißen sie?
        Danke für ihre Geduld
        Gerd Franken

        1. Guten Tag,
          ich hatte in meiner Antwort auch gar nicht von Lebensrechtsgruppen im erztraditionellen Lager gesprochen, sondern von „Leuten“, die es dort gäbe, also Einzelpersonen, die für geborene Kinder wenig oder kein Interesse zeigen. Das habe ich selber vereinzelt auch mitbekommen oder Beschwerden von Bekannten dazu gehört – und das muß ich Ihnen gewiß nicht mit Details und Namen ausbreiten.
          Die organisierten, aktiven Lebensrechtler sind aber nicht dort anzutreffen, sondern im bürgerlich-konservativen Bereich, weshalb eine solche Klage auf den Mainstream der Lebensrechtler ohnehin nicht zutrifft.
          (Immerhin gab es aber vor einigen Jahren das schreckliche „kreuz.net“, das zwar rabiat gegen Abtreibung wetterte und erztraditionalistisch auftrat, aber vielfach äußerst unchristlich war, teils inhaltlich, teils in den Methoden – was ich schon damals öffentlich ankreidete.)
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      7. @zeitschnur
        Es ist schwierig mit Ihnen, ich versuche es trotzdem. Sie schreiben: „das ist doch ein Wahn im Lebensrechtslager, dass alleine der bloße Gedanke an die Rechte und Nöte der Mutter bereits eine Gefahr fürs Kind sei: eine perverse Denke,“
        Genau die Rechte und Nöte der Frauen wurden angeführt, als man die Abtreibungsdebatte begann. Eine perverse Denke fürwahr. Im Klartext heißt das nämlich: Wenn eine schwangere Frau in Nöten ist (soziale Indikation), kann das Kind u.U. getötet werden. Das haben unsere Politiker in Paragrafen gemeißelt und Abtreibungsärzte verdienen mittlerweile nicht schlecht damit. Es geht aber noch perverser: In einem der reichsten Länder der Welt werden Kinder getötet, weil es angeblich keinen sozialen Rückhalt vom Staat gibt. Was anderes als eine Bankrotterklärung ist denn sowas?
        Was meinen angeblichen Tunnelblick angeht: Was um alles in der Welt kann wichtiger sein, als auf den Massenmord an das ungeborene Leben aufmerksam zu machen? Da genügt der Wunsch nach ein „bisschen Normalität und Angemessenheit“ nicht. Auf diesem Kissen liegen sie zwar bequem, aber nicht richtig.
        Ich wiederhole meine Frage an Sie in Bezug auf die Maßnahmen der UNO, nach einer Vergewaltigung noch die Tötung des Kindes zu empfehlen. Ist das nicht pervers? Ist das nicht widerlich? Wenn sie nicht antworten, gehe ich davon aus, dass sie es gut heißen. Dann allerdings geht mich das wirklich nichts mehr an.

      8. @ Gerd
        Ja, mit mir ist es für Leute schwierig, die in eingefahrenen Bahnen denken, in ihren Schützengräben sitzen und scharfschießen, sobald die falschen Stichworte und Trigger fallen, und dabei selber erheblich daneben liegen, ohne es überhaupt zu realisieren: sie sind immer auf der richtigen Seite, meinen sie, aber das stimmt nicht immer. Ist es so schwer, mal innezuhalten und wenigstens mal genau zuzuhören?
        Was den UNO-Fall betrifft: Es gibt nichts Perverseres, als wenn eine Frau vergewaltigt wird und Lebensrechtler hernach nichts Besseres wissen, als mit wehenden Fahnen für das „Lebensrecht“ des Kindes einzutreten, die Situation der Frau aber dagegen zu marginalisieren. Und das tun Sie wie diese bigotten Mitdiskutanten, die ich damals hatte. Es ist pervers, einer Frau mit Gewalt ein Kind zu „machen“ und dann über sie zu bestimmen, dass sie aber gefälligst dieses Kind zu bekommen hat. Man sollte da zuallererst mal einfach seinen großen Mund halten, vor allem als Mann.
        DAS ist „widerlich“ und „ekelhaft“!
        Sie degradieren eine Frau nämlich zur Gebärmaschine auf diese Weise: sie hat gefälligst jedes Kind, das man ihr macht, auch auszutragen – sie selbst ist dabei wurscht, hat keine Rechte zu haben.
        Ich habe dabei mit keinem Wort der Abtreibung das Wort geredet. Aber dennoch kann niemand von außen der Frau abverlangen, dass sie nun gefälligst zu gebären und zu lieben hat. DAS ist pervers. Deshalb mahne an, dass man so leichtfertig und wüst, wie das teilweise geschieht – hier ja auch bei Ihnen – , die Dramatik des Gebärens für eine Frau gegenüber dem Leben des Kindes abwertet, als angeblicher Christ nicht bringen kann. Auch dann nicht, wenn sie das Kind selbst bewusst, aber unbedacht mit-gezeugt hat.
        Eine Frau ist ein sensibles Wesen, und das Ja zum Kind ist nichts, was sich einfach mal kurz erledigen lässt, noch dazu mit vorghaltener Pistole aus dem Moralistenlager, das in aller Regel mit dem kriminellen oder verantwortungslosen Erzeuger wesentlich milder umgeht.
        Zuerst ist die Frau zu beachten, und wenn Sie ein wenig mitdenken würden, müssten Sie auch sehen, dass Ihre Argumentationsmuster nur spiegelverkehrt die Kälte der Abtreibungsfreunde aufweisen. Auch die fragen nicht wirklich nach den Nöten der Frau, sondern bevormunden sie genauso, wie es die Lebensrechtler so gerne umgekehrt tun: stets weiß die „Gesellschaft“, was für die Frau gut ist und was sie ihr v.a. an sozialem Spielraum lässt, nämlich keinen oder nur einen kleinen. Und das ist erbärmlich – hüben wie drüben.
        Reich in diesem Land sind ja nicht diese Frauen, sondern die, die sie in Armut und Verzweiflung belassen.
        Aber wie gesagt: ich achte alle jene, die helfen und dabei die Frau mindestens genauso im Blick haben wie das Kind. ABER NUR DANN achte ich das – sonst nicht.

      9. @zeitschnur
        „Sie degradieren eine Frau nämlich zur Gebärmaschine auf diese Weise: sie hat gefälligst jedes Kind, das man ihr macht, auch auszutragen – sie selbst ist dabei wurscht, hat keine Rechte zu haben.“
        Sie verlieren jedes Maß. Wo genau habe ich Frauen zu Gebärmaschinen degradiert? Das ist eine glatte Lüge und würde, das nur nebenbei, wenn es wahr wäre, auch für Frau Küble gelten. Lesen Sie mal, was Sie selber geschrieben haben: „Ich wäre einfach mit ein bisschen Normalität und Angemessenheit nach allen Seiten hin schon zufrieden.“
        Aber nein, Sie spucken Gift und Galle und führen Ihre „Argumentation“ ad absurdum. Außerdem verweigern Sie hartnäckig die Antwort auf meine Frage, was widerlicher ist: Eine Vergewaltigung oder die Tötung unschuldigen Lebens oder beides zusammen. Aber mittlerweile ahne ich, woher bei ihnen der Wind weht. Die Kinder, die bei einer Vergewaltigung gezeugt werden, interessieren Sie einen feuchten Kehricht. Und kommen Sie mir nicht mehr mit falschen Anschuldigungen: Das UNO-Ding haben Sie gebracht, obwohl es um die Werbung für die Tötung ungeborenen Lebens im Artikel geht.

      10. @ Gerd
        Was die „Werbung“ betrifft, habe ich doch eine eindeutige Sicht geäußert. Was passt Ihnen daran nicht?
        Frau Küble hat kein Wort zu der UNO-Sache geschrieben – was soll der Veweis auf sie?
        Und natürlich ist eine Argumentation, die die Problematik der Frau völlig dem Lebensrecht des Kindes unterordnet, von der Vorstellung getragen, dass eine Frau grundsätzlich und auf Teufel komm raus jedes Kind auszutragen hat, auch Kinder, die sie nicht willentlich mit gezeugt hat. Ich nenne so etwas die Vorstellung einer „Gebärmaschine“. Das ist eine eigenständige Problematik, die sich durch die des missachteten Lebensrechtes des Kindes ja keineswegs in Luft auflöst.
        Was viele nicht verstehen, ist, dass das Ja zum Kind von der Frau IN FREIHEIT gefunden wird und nicht von den Umstehenden, die sie in die verneinende oder bejahende Richtung unter Druck setzen.
        Ich sehe vom Aspekt der Funktionalisierung der Frau her keinen Unterschied darin, Frauen zur Abtreibung zu drängen oder sie zum Kind zu drängen. Es geht ums Drängen von außen.
        In einem gewissen Sinn habe ich daher sogar Verständnis für die Position der Linken.
        Mir ist keine Frau bekannt, die Interesse daran hat, ein Kind bewusst und kategorisch nicht zu bekommen. Aber es ist einfach unmöglich, dass dieses persönlichste Frage im Leben einer Frau grundsätzlich von einer Öffentlichkeit vor-entschieden wird.
        Es ist ein wenig wie bei Jesus und der Ehebrecherin: an der schwangeren Frau lebt eine pharisäisch eingestimmte Meute ihr Mütchen aus, und zwar alle, die „Linksgerichteten“ wie die „Rechten“. Und genauso wenig wie Jesus den Ehebruch rechtfertigt, rechtfertige ich eine Abtreibung. Aber ich sehe, wie moralisch zweifelhaft n in aller Regel diejenigen selbst sind, die nun wie in einem Schauprozess auf solche Frauen blicken und hier eine Dramatisierung ihrer eigenen Verfehlungen anhand einer schwachen Person ausleben.
        Ich habe bei mehreren Frauen erlebt, wie sie abgetrieben haben. Meist ist die Lage nicht eindimensional schwierig für die Frau, sondern in mehreren Dimensionen. Seitdem ich selber Mutter bin, weiß ich, was das heißt. Mir wurde von älteren Frauen erzählt, wie sie seinerzeit von Priestern und Frömmler-Schwestern von vornherein verdächtigt wurden, abgetrieben zu haben, wenn sie ein Kind verloren. Auch meiner Mutter erging es so. Zum Schmerz, ein Kind verloren zu haben kam noch diese fromme Pharisäermeute, die sie verleumdete.
        Wenn Sie dann aber in älterer moraltheologischer Literatur Kasuistiken lesen, die Abtreibungen ganz selbstverständlich auch noch gutheißen, „damit keine schande über die Frau (und noch besser über den Erzeuger des Kindes) kommt“, aus berufener priesterlicher Feder versteht sich, teilweise von Päpsten noch unterstützt und bestätigt für die ersten drei Monate, weil der hl. Thomas gelehrt hatte, in der Zeit sei eine Leibesfrucht noch keine beseelter Mensch, dann rundet sich das katholische Bild vollends ab: es ist einfach nur heuchlerisch.
        Aber wie gesagt: Achtung habe ich vor jedem, der zuerst wie jesus an der Seite der Frau steht, vorbehaltlos, ohne Drängerei und Moralisiererei, sondern als echter „Engel“. Und wenn so jemand dann lebenslang ein geborenes Kind und seine Mutter unterstützt: Hut ab.

      11. @Zeitschnur
        Entschuldigen sie sich erst mal für den Vorwurf an mich und indirekt auch an Frau Küble (immerhin sind wir im selben Verein), wir würde Frauen zu Gebärmaschinen degradieren.

  3. Ich nehme mal an, dass die ungeborenen Kinder nach der Definition von einem Minister(!) keine Bürger des Staates sind, sondern extreme Notfälle. Laut offizieller Statistik in Deutschland ca. 100 000 Extremsituationen.

  4. Das sieht Maas mal wieder ähnlich. Irgendwie ist da manches mit der intellektuellen Leistungsfähigkeit nicht weit her: Was bitteschön hat die Not mancher Frauen damit zu tun, dass für Abtreibung geworben werden darf?! Herr Maas kann es sich vielleicht nicht vorstellen, aber Frauen sind in der Regel so intelligent, wenn sie denn unbedingt abtreiben wollen oder glauben zu müssen, auch einen schnellen Weg dafür zu finden – das muss nicht extra beworben werden. Wer dafür wirbt, wirbt damit, dass er Menschen tötet und macht damit auch sein Geld.
    Aber was will man in einem Land erwarten, das der drittgrößte Waffenhändler der Welt ist?
    Auch wenn manche das nicht verstehen: das eine hängt mit dem andern zusammen.
    Herrn Maasens Rechtsverständnis ist offenbar so verkümmert, dass ihm nicht bewusst ist, dass Abtreibung nach BVerfG-Urteil immer noch als Straftat gilt und als Tötungsdelikt, die oder das allerdings unter bestimmten Umständen straffrei bleibt. Am Straftatbestand hat sich bisher nichts geändert.
    Und selbst wenn man daran etwas änderte, wie Herr Behrendt, der etwas intelligenter erscheint, wäre da immer noch die kleine aber feine Frage nach der ethischen Einordnung, die sowohl das Recht der Mutter als auch das des Kindes berücksichtigen muss.
    Manchmal packt mich angesichts dieser intellektuellen Verwahrlosung in unserer hohen Politik echte Ungeduld.
    Herr Maas war und ist (leider) einfach nur fehl am Platz – er gehört verrentet und aus dem Politikverkehr gezogen.
    Sein verfassungsfeindliches NetzwerkDG ist auch so eine Demokratie-Implosion aus einem dumpfen Geist.

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