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Jutta: Ich habe einst abgetrieben – leider!

Ich war in meinem jungen Leben, in dem die Abtreibung stattfand, eine Schauspielerin – richtig ausgebildete Schauspielerin und ich habe auch einige Engagements gehabt, konnte tatsächlich eine Zeit lang von dem Beruf leben, was nicht selbstverständlich ist.

Zur ganz großen Karriere, obwohl man mir die mehrmals prophezeit hat, kam es nie. Ich war schön, süß, auch begabt – sicher nicht brillant, hatte aber – so hieß es – das gewisse Etwas, das Geheimnisvolle.

Das haben mir vor allem die weiblichen Kollegen bestätigt – ganz wichtig, denn Männer sind sehr unzuverlässig in der Beurteilung von Frauen, da in dieser Branche – ebenso wie in der Musik – alles selber schuld ist, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist … und der Sinnenrausch erfasst einen … unterstützt durch Drogen und Alkohol.

Ich war süchtig nach Leben, aber sehr gehemmt – süchtig nach großen Erlebnissen, aber viel zu langweilig und normal und vernünftig, um in die völlig “abgefahrenen” Kreise aufgenommen zu werden. Ich hatte zu nichts eine wirkliche Beziehung. Ich war eine schöne, leblose Maske. Das ist die eine Hälfte.

Gleichzeitig war da natürlich, wie bei jedem Menschen, egal, ob Mann, Frau oder Kind … die Sehnsucht nach Liebe, nach Angenommensein. Nach einem Zuhause. Ich war auch sensibel, fürsorglich, feinfühlig, kontaktfreudig, neugierig, interessiert an Menschen, an Philosophie …

Ja, ich bin ohne Gott aufgewachsen. Aber meine Eltern sind für meine Entscheidung nicht mitverantwortlich zu machen. Wir hatten kein gutes Verhältnis. Aber meine Eltern sind seit über 60 Jahren verheiratet und dabei die größte Zeit glücklich. Sie nehmen einander bedingungslos an und sind gemeinsam durch alles durchgegangen. Es war ganz allein meine eigene Entscheidung damals … und wer weiß, hätte ich über meinen Schatten springen können….vielleicht hätte ich das Kind bekommen.

Allerdings war ich in keiner festen Beziehung, ich hatte, was man landläufig eine Affäre nennt, und eine zweite, parallel dazu, bahnte sich an. Denn ich wusste, dass aus der Liebelei, die ich hatte, das Kindes enstand, wie ich nach längerem Überlegen herausfand – und daß der Vater sich von seiner damaligen Freundin nicht trennen würde. Das hat er mir deutlich zu verstehen gegeben, als wir dieses Verhältnis begannen. Naja, Frauen denken dann oft: Ich schaff das schon, dass er sich ganz zu mir bekennt … und hoffen und hoffen …

Ich betrieb das, was die Bibel Hurerei und Unzucht nennt. Nicht wahllos … es gab auch lange Zeitabschnitte, in denen ich allein war und das auch gut aushalten konnte … aber ich hatte nie eine gesunde Sexualität, weil ich meiner Begierde und der des Mannes meist sofort nachgegeben habe.

Wobei es die Frau ist, die aussucht .. wenn es normal läuft und wenn sie das Signal gibt .. auf welch geheimnisvolle Weise das auch immer ablaufen mag, kommt der Stein ins Rollen. Auch das hat nur mit mir zu tun, mit meinen Neigungen, mit meiner eigenen Schwäche und nichts mit der Erziehung. Denn meine Eltern haben mir ja eine treue Ehe vorgelebt.

Als ich schwanger war, habe ich das die ersten zweieinhalb Monate gar nicht registriert. ich hatte kein gutes Verhältnis zu meinem Körper, und dass die Regel ausblieb,habe ich nicht so bewusst wahrgenommen, bis es mir dann doch merkwürdig vorkam.

Damals lebte ich in einer Einzimmerwohnung, hatte die Ausbildung abgeschlossen, war bei einer renommierten Schauspielagentur, die mich vermitteln sollte … und lebte von Arbeitslosenhilfe. Alle Bewerbungen und Versuche, an Arbeit zu kommen, waren bislang fruchtlos gewesen.

Meinen Liebhaber habe bei den ersten Dreharbeiten, die ich erlebte, kennengelernt – als Hauptrolle. Er hat nie erfahren, dass ich schwanger war.

Es gab dann noch eine hilfreiche Frau – heute würde ich behaupten wollen, dass GOTT mir damit einen Ausweg zeigen wollte, ich war aber zu verstört, um ihr zu vertrauen; sie traute mir auch etwas zu … sie hielt meine Begabung auch sprechtechnisch für entwicklungsfähig und sie hatte ein sehr feines Ohr – mir zu helfen. Ich solle das Kind bekommen und dann würden wir weitersehen.

Ich sehe uns noch in ihrer kleinen Küche sitzen, in ihrer Wohnung, die ziemlich überfüllt war – eine kultivierte, leise und doch etwas seltsame Frau. Ich wünschte heute, ich hätte diese Hilfe angenommen.

Es hätte einem Menschen das Leben gerettet und es hätte für mich bestimmt auch andere Arbeit gegeben als die der Schauspielerin, denn wirklich geeignet war ich ohnehin nicht – mir fehlte dieser “Killerinstinkt”, dieser unbedingte Ehrgeiz, es zu schaffen. Ohnehin liebte ich das Theater mehr und wollte mithelfen, die Welt zu verändern: Der Welt einen Spiegel vorhalten. Das Katharsiserlebnis.

Heute weiß ich, dass das niemals funktioniert und dass auch Brecht sich getäuscht hatte, als er sein episches Theater “erfand”, um die Welt und die Gesellschaft zu erziehen, zu verändern, aufzurütteln. Brecht ist damit gescheitert.

Ich wollte zwar mithelfen, die Welt zu verändern, bin aber selbst tragisch daran gescheitert, mein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen, und habe mich – nachdem ich aufgrund meines Unwohlseins und meiner Irritation endlich den Ganz zum Frauenarzt gewagt habe – fast ohne Gefühl, bzw. mit dem Gefühl der Hilflosigkeit, des Überfordertseins, des Ärgers – zur Abtreibung entschieden.

Ich musste mich schnell entscheiden – auch damit war ich überfordert, denn ich war schon in der 10. Woche – und Abtreibungen sind „nur“ bis zur 12. Woche erlaubt. Und wir hatten verhütet … zu der Zeit habe ich keine Pille genommen … aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten… Hätte ich noch etwas gewartet ….

Ich bin dann zum vorgeschriebenen Termin bei Pro Familia gewesen … konnte glaubhaft machen, dass ich mit dem Kindsvater keine Beziehung habe und auch keine will. Anstatt die Konsequenzen anzunehmen, war ich bereit, lieber zu töten, als zu riskieren, das Kind ohne Vater zu bekommen… und es wäre ja auch möglich gewesen, noch jemanden kennenzulernen …

Und dann ging alles ganz schnell … ich habe sofort einen Termin in der Klinik bekommen .. meine damalige Agentur und die Schauspiellehrerin haben mich “beglückwünscht”, dass ich eine “vernünftige“ Entscheidung getroffen habe. Ich war wie gefühllos. Weder Erleichterung noch Trauer. Schmerzen hatte ich – wie es mir schien – nur körperliche.

Danach verlief das Leben wie immer. Ich habe keine einzige lange, funktionierende Partnerschaft erlebt, geschweige denn eine Ehe. Ich habe keine Kinder. Ich bin aber auch nie wieder schwanger geworden – ich habe mir dann später die Spirale einsetzen lassen, weil ich diese Hormone der Pille nicht mehr wollte. Heute weiß man, dass mit Pille und Spirale auch so etwas wie Frühabtreibungen stattfinden können, das ist dann der Preis für die sichere Verhütung. Wobei es doch die natürliche Empfängnisregelung gibt und die Temperaturmessmethode kann auch funktionieren. Allerdings ist man dann halt weder allzeit bereit noch allzeit verfügbar.

Ich bin absolut sicher, dass meine Depressionen, meine Selbstmordgedanken, meine Lebensangst vielleicht nicht ursächlich von der Tötung meines Kindes herrühren, aber diese Neigung dadurch massiv verstärkt wurde.

Was mich davon überzeugt hat, dass wir, vor allem die Frauen, im tiefsten Inneren wissen, dass es Mord ist und etwas zutiefst Verbotenes und Abscheuliches. Wenn man jemandem von der Vergangenheit erzählt, wird diese Sache meist verschwiegen.
Selbst (oder vor allem?) Mitchristen konnte ich davon kaum erzählen aus Angst, verurteilt zu werden und eine nicht vergebbare Sünde begangen zu haben. Interessanterweise hatte ich weniger Furcht vor GOTT als vor den Menschen.

GOTT hat mich durch die Trauer geführt und ER weiß, dass ich zutiefst und lange getrauert habe. In meiner Vorstellung wäre es ein Mädchen gewesen, mit lockigen braunen Haaren, darin hätte es seinem Vater geähnelt.

Als ich dann eine Weile im Glauben lebte, begann mich die Frage zu bewegen: Wo ist mein Kind jetzt ? Was wird der Jesus mir sagen, wenn ich dereinst vor IHM stehe. Werde ich das Kind kennenlernen, welches Alter wird es haben, in welchem Zustand werde ich es antreffen?

Ich habe mir durch eigene Schuld ein Glück und eine Wachstumsmöglichkeit genommen – und es verweigert, eine Aufgabe zu erfüllen, die mir wohl durchaus zugedacht war: Mutter zu sein.

Und ich hatte keinen Seelsorger, der mich aufgefangen hat. So hat vieles wahrscheinlich auch länger gedauert und ich habe manches erst langsam verstanden. Ich habe immer die neubekehrten Christen beneidet, die zum Glauben kamen, flugs die Bibel gelesen und verstanden und entweder – als Mann – sofort gepredigt haben – oder als Frau tausend “Werke” in Angriff genommen.

Da hinke ich absolut hinterher. Ich habe genug damit zu tun, meinen Alltag auf christliche Art und Weise zu bewältigen (Gal 5, 22) und zu erkennen, wo und wie ich Zeugnis geben kann. Seitdem Christus mein Heiland geworden ist, hat mein Leben wieder einen Sinn erhalten.

Die Autorin Jutta S. ist unserer Redaktion mit Name und Anschrift bekannt

Kommentare

19 Antworten

  1. @ An Jutta
    @ An Dorrotee

    Ich habe unter dem Pseudonym Alexander Lambert am 22. Juli 2022 um 10:40 Uhr einen Kommentar geschrieben.

    Ich bezeichne mich nur noch als „Ehemaliger Abtreibungsbefürworter“.

    Jutta, Ihnen wollte ich sagen, dass es mir ähnlich geht wie Ihnen und ich wollte Sie „trösten“ bzw. „ermutigen“, nicht über eine Abtreibung zu trauern, die in der Vergangenheit passiert ist, in der Sie in völlig anderen Lebensumständen waren und Sie die Zeit sowieso nicht zurückdrehen können, sondern sich darüber freuen, dass Sie JETZT, und ich betone das Wort „jetzt“, NICHT mehr abtreiben würden.

    Ausserdem haben Sie meiner Einschätzung nach genug gebüßt und bereut und zuviel Buß´und Reu´ist genauso schlecht wie zuwenig.
    Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern kommt aus dem Munde einer Ordensfrau aus dem Ihnen sicher bekannten Speilfilm „Geschichte einer Nonne“ mit Audrey Hepburn in der Hauptrolle.

    Auch ich würde folgendes Geschehnis aus der Vergangenheit NICHT noch einmal machen:
    Vor vielen Jahren habe ich einer jungen Frau, die damals noch keine 16 Jahre alt war, zur Abtreibung verholfen.
    Das „Mädchen“ bzw. die junge Frau – das soll keineswegs eine Herabsetzung sein, im Gegenteil – war durch eine „Verhütungspanne“ schwanger geworden.
    Ich habe damals bereitwillig eine Ärztin ausgesicht und diese zur illegalen Abtreibung überredet.
    Denn damals war die Rechtslage so, dass die Eltern informiert werden mussten, wenn die schwangere Frau jünger als sechzehn Jahre alt war.

    H e u t e würde ich auch zumindest versuchen, die ungewollt schwangere Frau zu überzeugen, zu ermutigen, die Schwangerschaft auszutragen, das Kind zu bekommen.
    Und wenn die werdende Mutter befürchtet, es könnte zu Stress, zu Vorwürfen seitens der Eltern kommen, würde ich mit den Eltern sprechen und sie bitten, Ihrer Tochter KEINE Vorwürfe zu machen, dass die Tochter schwanger ist, sondern diese beglückwünschen sollen.

    Nun nochmal zu Ihnen:
    Herzlichen Glückwunsch an Sie, dass Sie JETZT nicht mehr abtreiben.
    Richten Sie den Blick nach vorne, nicht nach hinten.

    Und nochmal an Dorrotee:
    Sie haben mir schon gewünscht, dass alle Verwundungen meiner Seele geheilt werden, was auch größtenteils der Fall ist.

    Jutta, lesen Sie doch mal den Artikel: „Ehem. Abtreibungsbefürworter denkt um und freut sich über die kleine Saskia“ im Christlichen Forum

    Ich wünsche uns allen Gottes Segen

    Im Gebet verbunden

    Ehemaliger Abtreibungsbefürworter

  2. Eine gute Nachricht für alle:

    Ich habe bekanntlich – entgegen meiner Abtreibungsbefürwortungsideologie – letztes Jahr einer Frau, welche mich um Rat fragte, ob sie abtreiben solle oder nicht, geraten, das Kind zu bekommen.
    Und sie bekam es auch, es ist ein Mädchen, völlig gesund, heisst Saskia.

    Aber das „Wunder“ war:
    Dieses Kind kam ausgerechnet an dem Tag in das Reich der Lebenden, an dem ein bekannter Zeitgenosse ebenfalls aus dem Reich der Toten wieder in das Reich der Lebenden zurückkehrte, nämlich am Ostersonntag.

    Seit dieser Geburt habe ich endgültig die Phase der Abtreibungsbefürwortung hinter mir, ich werde nicht mehr die Werbetrommel für die Abtreibung rühren.
    Ich habe das auch gar nicht mehr nötig, verspüre keinerlei „Lust“, keinerlei Interesse mehr daran, zur Abtreibung anzustiften.

    Die Eltern freuen sich auch, dass sie durch das Kind einen wichtigen

    L e b e n s i n h a l t

    bzw. „Sinn des Lebens“ haben.

    Alexander Lambert (Name geändert)
    Ehemaliger Abtreibungsbefürworter

    Ich bitte um Verständnis, dass ich nicht mit meinem offiziellen Namen lt. Personalausweis schreibe.
    Die Sache ist sehr persönlich.
    Sie, Frau Küble, wissen schon aufgrund meiner Mailadresse, wer ich bin.

    1. Guten Tag,
      ja, ich erinnere mich noch an die Zeit, als Sie die Abtreibung in Leserkommentaren und Rundbriefen verteidigten.
      Umso besser, die Frau zur ihrem Kind zu ermutigen, das noch dazu am Ostersonntag geboren wurde.
      Mit Ihrem guten Rat konnten Sie dem Leben dienen und der Mutter bzw. den Eltern zu ihrer Lebensfreude verhelfen.
      Es ist wahr: Das beste „Argument“ gegen Abtreibung ist ein neues Menschenkind, das leben darf.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

  3. Die Erde ist bevölkerungsfähig!

    Wie sagt schon Schiller – das fällt mir grade gestückelt ein:

    Aus:
    Braut von Messina:

    ERSTER CHOR.
    Ungleich verteilt sind des Lebens Güter
    Unter der Menschen flüchtgem Geschlecht,
    Aber die Natur, sie ist ewig gerecht.
    [831] Uns verlieh sie das Mark und die Fülle,
    Die sich immer erneuend erschafft,
    Jenen ward der gewaltige Wille
    Und die unzerbrechliche Kraft.
    Mit der furchtbaren Stärke gerüstet,
    Führen sie aus, was dem Herzen gelüstet.
    Füllen die Erde mit mächtigem Schall,
    Aber hinter den großen Höhen
    Folgt auch der tiefe, der donnernde Fall.
    Darum lob ich mir niedrig zu stehen,
    Mich verbergend in meiner Schwäche!
    Jene gewaltigen Wetterbäche,
    Aus des Hagels unendlichen Schloßen,
    Aus den Wolkenbrüchen zusammengeflossen,
    Kommen finster gerauscht und geschossen,
    Reißen die Brücken und reißen die Dämme
    Donnernd mit fort im Wogengeschwemme;
    Nichts ist, das die Gewaltigen hemme.
    Doch nur der Augenblick hat sie geboren,
    Ihres Laufes furchtbare Spur
    Geht verrinnend im Sande verloren,
    Die Zerstörung verkündigt sie nur.
    – Die fremden Eroberer kommen und gehen,
    Wir gehorchen, aber wir bleiben stehen.


    Jaha, wir haben die Güter und die Anderen die Kinder.
    Fr Küble hat vollkommen recht: wollen wir das westliche Lebensmodell (das so viele unglücklich macht) anderen überstülpen?
    Nur weil hier warum auch immer der Hardcore Feminismus fröhliche Urständ feiert .. soll man keine Kinder mehr bekommen und jetzt mit diesem – Entschuldigung – saudummen Argument, dass Kinderkriegen klimaschädlich ist und Kinder zu teuer sind?
    Wer kommt denn bitte auf sowas?

    Wer hat wohl das Virus der Spanischen Grippe freigesetzt, dass wohl bis zu 50 Millionen Menschen umgebracht hat.
    Man stelle sich, vor die respekive nun die Nachkommen, gäbe es noch .. ???

    Auch ich freue mich riesig, liebe @Katharina, dass sich in Ihren Gedanken Bewegung eingeschlichen hat und Sie dazu beitragen wollen, dass Frauen ihre Kinder bekommen und Hilfe erfahren und somit ihr Gewissen nicht mit einem Mord, resoektive Zustimmung zu einem Mord belasten.
    Dafür lohnt sich dann auch mein Zeugnis unter den vielen, die es gibt, und dann freut man sich sehr, denn es ist gar nicht sooo einfach sich sooo „nackig“ zu machen und aufrichtig vom eigenen Leben zu erzählen.

  4. @ Hallo und Guten Tag Jutta, Andrea, Madeleine und Frau Küble!

    Ich habe mich vor einiger Zeit in einem anderen Artikel des Christlichen Forums als „Abtreibungsbefürworterin“ vorgestellt, aber ich mache nunmehr auch eine Konzession: Wenn mich eine schwangere Frau fragt, ob sie abtreiben soll oder nicht, dann rate ich zur Austragung der Schwangerschaft und helfe ihr so gut ich kann, ggf. „reiche“ ich die Frau weiter an Lebensschutzorganisationen.

    Nur eine „wertneutrale“ Frage habe ich noch an Sie, Frau Küble:

    Würden Sie Abtreibung als Mittel zur Dämpfung der Bevölkerungsexplosion dulden?
    Die Erfahrung zeigt, dass Verhütungsmittel wie Pille, Kondom, Spirale nicht hundertprozentig vor ungewollten Schwangerschaften schützen.

    Die Frage ist doch, ob der Planet Erde bevölkerungsfähiger werden kann? Kann es passieren, dass eines Tages so viele Menschen leben, dass wir diese nicht mehr ernähren können und evtl. gar nicht genug Sauerstoff da ist?

    Wie gesagt, das ist eine völlig „wertneutrale“ Frage.

    Alles Gute
    Katharina Stenzel
    Ursprünglich Abtreibungsbefürworterin, jetzt aber sehr ambivalent und eher in Richtung Lebensschutz tendierend

    1. Guten Tag
      und vielen Dank für Ihre Erläuterungen und nachdenklichen Hinweise.
      Natürlich freut es mich, wenn Sie nun eher in Richtung Lebensschutz/Lebensrecht neigen.
      Zu Ihrer konkreten Frage:
      Bei uns in Europa, in den USA und überhaupt den meisten industrialisierten Ländern gibt es nicht zu viele, sondern deutlich zu wenig Geburten, so daß die Alterspyramide gleichsam auf dem Kopf steht und die Rentensicherung gefährdet ist (nicht ohne Grund wird das Rentenalter nach hinten verschoben – derzeit läuft schon wieder eine solche Debatte).
      Für Menschen in armen Staaten sind Kinder eine Art Lebensversicherung für das Alter, zudem besteht meist eine natürliche Kinderfreundlichkeit. An Abtreibung besteht von daher wenig Interesse – und das ist auch gut so.
      Afrikanische Intellektuelle und Kirchenleute beschweren sich zu Recht über den westlichen Kulturimperialismus, der versucht, den Menschen dort ihre Werte madig zu machen und durch „westliche“ Methoden von Verhütung bis Abtreibung zu ersetzen. Haben die armen Leute dort kein Selbstbestimmungsrecht mehr`?!
      Grundsätzlich heiligt zudem der Zweck nicht die Mittel – und wir können nicht gleichsam „über Leichen gehen“, nur um die Bevölkerung weltweit zu reduzieren.
      Leider geschieht dies durch Kriege, Naturkatastrophen und Seuchen schon von selbst, dazu bedarf es keiner aktiven „Nachhilfe“, was völlig unmoralisch wäre.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

  5. Kurz noch etwas zu Andrea.
    Danke für Ihre Offenheit und Ehrlichkeit und es freut mich, dass Sie weitersuchen, nach der richtigen gemäßen Haltung zu diesem Thema.
    Und ja, das ist gut, dass Sie einer Ratsuchenden nun dazu raten, dass sie das Kind austragen möge, und sich aufs Muttersein vorbereiten. Gerade da sind Sie doch richtig. Jetzt mal das Gutsituierte aussen vorgelassen, das ich Ihnen von Herzen gönne – das aber nicht immer der Hauptgrund ist, um das Kind nicht zu bekommen – sind Sie dreifache Mutter.
    Sie können erzählen von den schönen und schweren Stunden mit Kindern. Wie schön es aber ist, wenn das Kind laufen lernt, lächelt, das erste Wort sagt und die vielen witzigen Situationen, die man mit Kindern erlebt und was ihnen so manchmal einfällt .. wie man schwere Stunden mit ihnen bewältigt und was es für ein Glücksgefühl sein muss, überwunden zu haben.
    Kurz nachdem ich das alles hinter mir hatte, wurde eine damalige Schauspielkollegin (die in Berlin lebte) schwanger. Sie frug mich, die Agentur hatte sie an mich verwiesen, weil ich ja nun „Erfahrung“ hatte in dieser Hinsicht und ich muss wohl unbewusst die große Schuld gespürt haben und den Verlust und habe ihr geraten, und geradezu gebeten, das Kind zu bekommen. Und sie hat es bekommen!

    Ich liebe Mütter über alles und habe sie immer bewundert. Vielleicht war ein Teil meiner Angst auch: ich bin bestimmt eine schlechte Mutter. Ich habe kaum Nerven. Ich kann das und das nicht, ich bin superängstlich (auch heute noch, aber heute habe ich göttliche Hilfe und Beistand), ich habe keine Fantasie … und habe vergessen bzw nie realisiert, dass man ja auch in etwas hineinwachsen kann. Vielleicht hatte ich auch Angst, dass ich meinem Kind dann was antun könnte, weil ich überfordert bin …

    Ich liebe Mütter und finde es unglaublich, wie auch meine Mutter und die meisten Mütter jeden Tag was auf den Tisch gebracht haben, wie sie sich Mühe gegeben haben, die richtigen Geburtstagsgeschenke auszusuchen (und wie schämt man sich als Kind, auch als altes Kind oft im Nachhinein, wenn man unzufrieden war und gemotzt hat), klaglos einen pflegen, wenn man krank ist, waschen (wir hatten noch eine Waschküche – einmal in der Woche durfte die benutzt werden, keine Schleuder! – Fernseher und Telefon hatten wir dann, als ich 7 und mein Bruder 5 waren), putzen, nähen, organisieren, haushalten, Mann versorgen (nicht alle Männer sind im Haushalt hilfsbereit) usw usw … eben die kleine Firma, die gemanagt werden muss, aber ohne Managergehalt und Angestellte.
    Sie sind da und haben ein offenes Ohr.

    Seit ich über das Katholische auch Zugang zur Gottesmutter Maria und ihrer Verehrung finde – von Erscheinungen halte ich nicht so viel – schmilzt auch mein Panzer, bekomme ich wieder Zugang zu meinen Gefühlen und bin nicht nur verkopft gläubig … und kritisch sein und alles prüfen müssen wir sowieso.

    Zum Schluss: es wird Sie nicht überraschen, dass mich die Unterscheidung Recht und Befugnis nicht überzeugt.
    Leider wird es nicht durchsetzbar sein, Abtreibung zu verbieten … das würde alles wieder in den Untergrund verschieben, zu den „Engelmacherinnen“,, wie man früher sagte … deshalb ist es wichtigst, aufzuklären, aufzuklären, aufzuklären, notfalls, wenn man sich dazu gerufen fühlt, eine solche Schwangere bei sich aufzunehmen und mit ihr nach gangbarer Hilfe zu suchen.

    Die Regierung muss bestürmt werden, dass sie das Thema Sexualität viel sensibler angeht, wie sie es tut und dazu gehört, die Frühsexualisierung und diesen Genderunsinn zu stoppen. Dazu gehört vor allem das Verbot dieser unsäglichen Werbeplakate, das Schönheitsideal, Schlankheitsmittel, Schönheitsoperationen unter 25 zu verbieten usw … und die „Ehe“ für alle abzuschaffen und die natürlichen, vor allem deutsche (ja, ich trau mich das so zu sagen) Familien zu stärken.
    Und unsere Kinder an Schulen zu schützen.
    Was verboten werden muss, ist die Leihmutterschaft – sie macht das Kind zur Ware. Und die Frau zum Brutkasten.

    Und der Himmel muss von uns bestümt werden mit Gebet, damit ER eingreift ..

  6. Passt nicht ganz, aber für mich als ehemalige Schauspielerin, die solche Ambitionen hatte – alle wollten wir nach Hollywood und am besten einen Oscar gewinnen! – sehr interessant, werde ich mir heute Nachmittag anschauen (wiewohl mein Englisch nicht mehr so das beste ist) und ich kenne einiges aus evangelikaler Sicht .. die dieselbe auf Hollywood ist, wie er das beschreibt: https://www.thecathwalk.de/2021/05/19/radical-progressive-wird-traditional-catholic-hollywood-star-bug-hall-bekehrt-sich/
    Leider fällt mir jetzt der Name nicht mehr ein, dessen, der diese Berichte gemacht hat und der auch die Beatles und Rockmusik genauestens unter die Lupe nimmt .. u.a. anhand Rückwartssprache, die Teufelsanbetung ausdrückt bei den Beatles.. die auch die Transzendentale Meditation aus Indien mitgebracht haben ..
    Mag Strauss hat sehr gute Berichte auf ihrer youtube Seite, die sich seriös auseinandersetzt mit Yoga, Reiki usw … und die Gefahren entlarvt.

    Durch Hollywood Blockbuster und was damit transportiert wird, braucht man sich nicht zu wundern, dass viele Jugendlich komplett gaga sind .. mittlerweile .. und die Homolobby hat hierin ihren größten Unterstützer.

  7. @An Jutta

    Um es gleich zu sagen: Ich bin zwar „Abtreibungsbefürworterin“, trotzdem oder gerade deshalb habe ich viel Verständnis für Sie. Wenn ich mich als „Abtreibungsbefürworterin“ bezeichne, heisst das, ich bin für das Recht auf Abtreibung, was aber nicht heisst, dass ich jede Schwangerschaft abbrechen will.
    Ich beglückwünsche Sie zu Ihrer Entscheidung, dass Sie JETZT keine Abtreibung mehr machen würden.
    Sie brauchen sich aber keine Vorwürfe zu machen, weil Sie in der Vergangenheit abgetrieben haben, denn damals hielten Sie es zumindest „subjektiv“ für „richtig“, abzutreiben. Wenn Sie Jahre bzw. Jahrzehnte später zu einer anderen Entscheidung gekommen sind, nämlich zu dem Schluss, nicht mehr abzutreiben, wenn Sie nochmal schwanger würden, dann ändert das nichts an der Tatsache, dass Sie es DAMALS für richtig hielten, damals mit Ihrem Gewissen vereinbar hielten abzutreiben.
    Und was Jesus betrifft: Sie machen sich Sorgen, was passiert, wenn Sie einst vor IHM stehen. Da brauchen Sie sich keine Gewissensbisse zu machen. Gerade Jesus hat in der Bergpredigt kein Abtreibungsverbot ausgesprochen. Dabei war es damals in allen römischen Provinzen an der Tagesordnung, dass Frauen abtrieben. Wenn Jesus – abweichend vom „Normalfall“ – gegen Abtreibungen gewesen wäre, dann hätte er in der Bergpredigt ein Abtreibungsverbot ausgesprochen. Und selbst wenn jemand behauptet, dass Jesus trotzdem gegen Abtreibung gewesen wäre, dann brauchen Sie sich trotzdem keine Sorgen zu machen weil Sie wie bereits gesagt damals eine Abtreibung mit Ihrem Gewissen vereinbaren konnten. Wenn Sie JETZT nochmal abtreiben würden, dann wäre es gegen Ihr Gewissen, gegen Ihre innere Überzeugung, dann müssten Sie schon eher sich davor fürchten, einst Jesus gegenüber zu treten.
    Ich darf mich kurz vorstellen: Ich bin selber mehr oder weniger gläubige Christin, ich „glaube“ aber nicht, bin nicht der Meinung, dass Abtreibungen unter das 5. Gebot „Du sollst nicht töten!“ fallen (Siehe Bergpredigt).
    Ich habe drei mittlerweile erwachsene Kinder, habe niemals abgetrieben, das hindert mich aber nicht daran, für ein Recht, aber keine „Pflicht“, keinen Zwang zu Abtreibung einzutreten.

    Alles Gute, möge Gott mit Ihnen, aber auch mit uns allen sein und machen Sie sich wegen der Abtreibung in der Vergangenheit keine Vorwürfe mehr und nochmals herzlichen Glückwunsch, dass Sie jetzt nicht mehr abtreiben würden.

    1. An Jutta und Andrea

      Ich finde es hervorragend, dass Jutta ihre Abtreibung bereut.

      An Ihnen, Andrea, finde ich es toll, dass Sie, obwohl Sie, wie Sie es beschreiben, für das Recht auf Abtreibung sind und dennoch – oder gerade deshalb Jutta beglückwünschen, dass sie jetzt nicht mehr abtreiben würde.
      Dennoch: Ich verstehe nicht, wieso Sie für das „Recht auf Abtreibung“ eintreten?
      Ich darf mich jetzt auch vorstellen: Ich bin „radikale“ Abtreibungsgegnerin, ich bin selbst gegen Abtreibung bei Vergewaltigung (zugegeben, das wollen viele Leute nicht hören).
      Sie beziehen sich auf die Bergpredigt, in der tatsächlich kein Abtreibungsverbot ausgesprochen wird.
      Aber: Wie ist das auszulegen?
      Man kann es einerseits so auslegen, dass Abtreibungen „erlaubt“ sind, nicht unter das 5. Gebot fallen, andererseits kann man es so auslegen, dass Jesus deshalb kein Abtreibungsverbot aussprach, weil er es für selbstverständlich hielt, nicht abzutreiben.
      Jetzt sind die Fachleute gefragt, die Theologen.
      Was hat das zu bedeuten, dass in der Bergpredigt kein Abtreibungsverbot ausgesprochen wird?
      a) Dass Abtreibungen „erlaubt“ sind, nicht gegen das 5. Gebot verstossen?
      b) Dass Abtreibungen sehr wohl gegen das 5. Gebot verstossen und Jesus deshalb in der
      Bergpredigt kein Abtreibungsverbot aussprach, weil er es für selbstverständlich hielt bzw. den Frauen soviel Achtung vor dem Leben zusprach, dass es nicht nötig war, ein Abtreibungsverbot auszusprechen, weil Jesus es für selbstverständlich hielt, dass Frauen die Schwangerschaft austrugen?

      Nicht nur studierte Theologen, sondern auch alle anderen Leser sind aufgerufen, die Frage zu beantworten.

      1. Guten Tag,
        Sie sind keine „radikale“ (wobei ich weiß, daß man den Ausdruck auch positiv verstehen kann, er kommt von radix = Wurzel), sondern eine konsequente Lebensrechtlerin, denn tatsächlich sollte nicht das unschuldige Kind im Mutterleib für das Verbrechen mit seinem Leben „zahlen“ müssen. Vielmehr sollte Vergewaltigung härter bestraft werden. In manchen Fällen kann auch Adoption eine Notlösung sein oder das Kind kommt erst einmal in eine Pflegefamilie, bis die Frau sich darüber im klaren ist, ob sie es annehmen kann.
        Zur Sache mit Christus und seiner Bergpredigt: Diese ist keine typische Moralpredigt, keine umfassende Darstellung der Zehn Gebote und anderer Grundsätze und daher auch gar nicht vollständig.
        In der Bergpredigt geht es vielmehr um unser Vollkommenheitsstreben in der Nachfolge Jesu: Wir sollen nicht nur das Böse meiden, sondern auch das Gute tun – und deshalb wird dort oft noch „mehr“ verlangt, als die Zehn Gebote fordern. Im Grunde geht es um ein ideal-christliches Leben, das schon auf das Gottesreich hinweist, zu dem wir uns ausstrecken sollen.
        Dabei werden die Gebote Gottes als selbstverständlich vorausgesetzt, zumal Christus erklärt hat, er sei nicht gekommen, „das Gesetz aufzulösen, sondern es zu erfüllen“. Die Bergpredigt geht darüber noch hinaus, sie gilt vor allem für die entschiedenen Jünger Jesu.
        Auf die Frage eines jungen Mannes: „Was muß ich tun, um das ewige Leben zu erlangen?“ hat Christus geantwortet: „Willst Du ins Leben eingehen, so halte die Gebote!“ – Das ist doch eine klare Ansage!
        Ebenso klar ist es, daß die Abtreibung eine vorgeburtliche Kindstötung darstellt und daher gegen das 5. Gebot verstößt.
        Abtreibung war tatsächlich in der heidnischen Welt teils weit verbreitet, auch im römischen Reich (der Hausvater durfte sogar neugeborene Kinder, die er nicht wollte, töten), aber eben nicht im JUDENTUM.
        Dort wurden Kinder grundsätzlich als Segen gepriesen und herbeigewünscht, siehe das Alte Testament mit seinen Prophetengeschichten (inkl. Hannah), den Psalmen, Hymnen, Weisheitsliteratur usw. Zudem sehnte sich jede fromme jüdische Mutter danach, den Messias zu gebären.
        Die Psalmen sprechen mehrfach vom kleinen Baby im Mutterleib als echtem menschlichen Leben („Du hast mich gebildet im Mutterschoß“ usw…).
        Sodann steht zweimal in der Didache (urchristliche Gemeindeordnung, Ende des 1. Jh.), daß Christen nicht abtreiben dürfen – das war der jungen Christenheit also ganz klar. Damit hat man sich deutlich von der Tötungspraxis im römischen Reich abgegrenzt.
        Freundlichen Gruß
        Felizitas Küble

      2. Liebe Madeleine,

        auch an Sie danke für Ihr „Danke“.

        Vielleicht haben Sie Recht, wenn Sie fragen, wie ich für ein „Recht“ auf Abtreibung sein kann?
        Siehe hierzu meine Antwort an Juetz!
        Nun aber zu Ihnen: Sie sind auch gegen Abtreibung bei Vergewaltigung. Gilt das nur für Ihre Person oder würden Sie, wenn Sie Abgeordnete des Deutschen Bundestages wären, für ein Abtreibungsverbot bei Vergewaltigung stimmen?

        Ich bin zwar „Abtreibungsbefürworterin“ bzw. Befürworterin des Rechtes auf Abtreibung, trotzdem habe ich Respekt vor Ihrer Gegnerschaft der Abtreibung. Allerdings, in einem Punkt „bekämpfe“ ich Ihren Standpunkt, wonach Sie gegen Abtreibung bei Vergewaltigung sind. Wenn jemand schwanger wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, dann ist das etwas anderes als eine Schwangerschaft durch das Verbrechen der Vergewaltigung. Denn beim einvernehmlichen Geschlechtsverkehr steht es jeder Frau (und jedem Mann) frei, zu entscheiden, will ich Sex oder nicht? Bei einer Vergewaltigung wird die Frau gezwungen, schwanger zu sein und ich kann mir nicht vorstellen, dass das der Wille Gottes ist.
        Wie gesagt, ich weiss nicht, ob Sie für sich persönlich gegen Abtreibung bei Vergewaltigung sind oder ob Sie dafür plädieren, dass Abtreibung bei Vergewaltigung gesetzlich verboten werden soll?

        Frau Küble, Sie haben in Ihrer Antwort an Madeleine geschrieben, warum das unschuldige Kind für das Verbrechen seines Erzeugers getötet werden soll. – Gut, das kann man so sehen, aber ich würde trotzdem nicht für ein Gesetz plädieren, wonach Atreibung bei Vergewaltigung verboten sein soll.

        Möge Gott mit uns allen sein.

    2. Liebe Andrea,
      danke für Ihre freundlichen Worte.
      Wobei ich gestehen muss, dass ich etwas irritiert bin.

      Welche Gründe würden Sie als ausreichend empfinden, um ein Recht auf Abtreibung herzuleiten?
      Ein aller Voraussicht nach behindertes Kind?
      Die Gefährdung der Mutter?
      Einfach keine Lust auf Kind?
      Vergewaltigung?

      Der Herr Jesus hat zwar nicht dezidiert gegen Abtreibung gesprochen, das tut ER aber auch nicht gegen homosexuelles Verhalten, respektive „Ehe für alle“. .Ist das dann keine Sünde mehr?

      Davon abgesehen waren damals aussereheliche oder voreheliche sexuelle Kontakte im Judentum sicherlich sehr selten … und im Christentum ist die Ehe ja das Abbild der Beziehung Jesu zur Gemeinde/Kirche, schreibt Paulus.

      Was den römischen und griechischen Lebensbereich betraf .. nun, da war das sicherlich anders, aber ich möchte nicht wissen, wieviele „normale“ Frauen, also die, die kein Geld hatten und angewiesen waren auf das Wohlwollen ihres Ehemannes, die ins Wasser gegangen sind, weil sie schwanger waren durch .. ja vielleicht sogar Vergewaltigung, weil sie schon 6 Kinder hatten usw .. oder an einer unprofessionellen Abtreibung gestorben sind .. wieviele behinderte Kinder auf die Welt kamen, weil der Abtreibungssud nicht oder nur unvollständig gewirkt hat.

      Sie schreiben: was ich „damals“ für richtig hielt … das weiss ich eigentlich gar nicht, ich habe gar nicht darüber nachgedacht, was wohl richtig sein könnte .. und ob es nicht vielleicht sogar ein alternatives Leben geben könnte, ein „normaleres“ als dieses so hochgepriesene sogenannte Künstlerdasein mit der Hoffnung auf eine große Karriere, viel Geld und der Hybris, die Welt verändern zu wollen.

      Und: wenn man zum Glauben kommt, geht es ja darum, sein vorheriges sündiges Leben zu bereinigen, zu beichten … weil man ja erstmal erkennt, wie schrecklich und falsch man gelebt hat. Man will ja anders leben .. und dieses Mal mit der Hilfe Gottes und weil man erkannt hat, was wirklich richtig ist.

      Und doch, Sorgen machen muss sich möglicherweise jeder Christ, der weiss, dass er dereinst vor IHM steht.
      Denn ER wird Rechenschaft fordern. Mit Recht. Und ich weiss jetzt schon, dass mir jedes Wort zu meiner Verteidigung im Hals stecken bleiben wird, auch über Unbeherrschtheiten, Dummheiten, Sünden, die ich unwillentlich oder sogar willentlicher, als mir klar war oder ich zugeben will, begangen hab. Und zwar nicht, weil ER ein so rachsüchtiger und strafender Gott wäre … sondern weil die unendliche Liebe, die ER ist, anzeigt: ich habe IHN und Seine Liebe viel zu wenig in Anspruch genommen sozusagen, sondern mich viel zu wichtig.

      Wer kennt das nicht: wenn es einem schlecht geht, weil man etwas Dummes angestellt hat, etwas Böses gesagt, dass man wirklich bereut und „zusammenbricht“, wenn einem jemand liebevoll begegnet … und nicht schimpfend. Dann fliessen die Tränen und es geschieht Reue und Reinigung.

      Ich freue mich aber, dass Sie immer ein Ja zu Ihren Kindern hatten, und bete für Sie, dass Sie, wenn ich das so offen sagen darf, eines Tages sagen wollen und können: nicht mehr, dass Sie „mehr oder weniger“ gläubig sind, sondern IHM ganz angehören wollen. Und 100% gläubig sind.

      Im übrigen vermute ich auch, dass viele andere, auch Zuwanderungskulturen, sehr wenig Achtung haben vor unserer angeblich christlichen Kultur – die die kommen, machen ja keine Unterschiede, können sie ja gar nicht, der Westen firmiert als: christliches Abendland – dass so reiche Länder keine Kinder haben wollen. Für diese sind Kinder ein Reichtum und oft kommen sie auch deswegen, weil sie wollen, dass es ihren Kindern besser geht und sie wollen ihnen Bildung und Beruf ermöglichen.

      1. @ Liebe Juetz,

        danke für Ihr „Danke“ für meine freundlichen Worte und vielen Dank, dass Sie für mich beten.

        Ich muss zugeben, dass ich ziemlich „hin und her gerissen“ bin.
        Sie fragen, welche Gründe ich als ausreichend ansehe, um ein Recht auf Abtreibung herzuleiten?
        Wenn ich mir das jetzt nochmal durch den Kopf gehen lasse, komme ich immer mehr zu dem Schluss, dass es streng genommen eigentlich niemals ein „Recht“ auf Abtreibung geben kann so wie es ein Recht auf Meinungsfreiheit oder Recht auf Versammlungsfreiheit gibt. Es gibt faktisch lediglich die „Befugnis“, abzutreiben. Der Unterschied zwischen „Recht“ und „Befugnis“ ist in etwa der, dass ein „Recht“ etwas ist, was man niemandem verwehren kann, dieses Recht auch nicht „schlecht gemacht“ werden darf, während eine „Befugnis“ etwas ist, was nicht unbedingt „gut geheissen“, sondern eher „missbilligt“, aber nicht bestraft wird.
        Ich muss sagen, ich war gut situiert, als ich meine drei Kinder gebar, es waren alle drei Wunschkinder. Und da habe ich mir gesagt: Wer bin ich, dass ich andere, die aus welchen Gründen auch immer abtreiben verurteilen darf? Ich halte mich an den Bibelspruch: „Richtet nicht, damit Ihr nicht gerichtet werdet!“ oder weltlich ausgedrückt: „Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen!“

        Es ist nett von Ihnen, dass Sie dafür beten, dass ich eines Tages nicht „mehr oder weniger gläubig“ bin, sondern IHM ganz angehören will.
        Ob ich das schaffe?

        Ich weiss zwar, dass Ihre Frage, was ich als Grund ansehe, um ein „Recht“ auf Abtreibung herzuleiten, nicht hundertprozentig beantwortet ist, aber ich habe – auch wenn sich das etwas altertümlich anhört – „nach bestem Wissen und Gewissen“ geantwortet.

        Aber ich mache künftig einen Kompromiss:
        Wenn eine schwangere Frau mich um Rat fragt, ob sie abtreiben soll oder nicht, dann werde ich nicht zur Abtreibung, sondern zur Austragung der Schwangerschaft raten.

        Ihnen wünsche ich nochmals alles Gute, möge Gott mit Ihnen und uns allen sein

  8. Kinder sind ein Gottesgeschenk, aber leider empfinden das einige Frauen NICHT:
    Ich muss aber sagen, dass viele Frauen nicht abtreiben wollen, aber sie glauben es zu müssen, aus finanziellen Gründen oder wie auch immer, Deshalb finde ich wichtig, wenn es kostenlose Beratung und Hilfe für sie gibt.

  9. Jutta S. schrieb:

    Da hinke ich absolut hinterher. Ich habe genug damit zu tun, meinen Alltag auf christliche Art und Weise zu bewältigen (Gal 5, 22) und zu erkennen, wo und wie ich Zeugnis geben kann. Seitdem Christus mein Heiland geworden ist, hat mein Leben wieder einen Sinn erhalten.

    Das gelingt Ihnen auf beeindruckende und bewegende Weise. Danke!

    MfG

  10. Sehr mutiges Bekenntnis.
    Ich freue mich, dass Sie den Weg des Glaubens gefunden haben.

    Wenn Sie katholisch geworden sind, empfehle ich Ihnen, diese Abtreibung zu beichten. Es wird nochmal Erleichterung schaffen.
    Ein guter Seelsorger wird sich finden. Da bin ich mir sicher.

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