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Kardinal Gerhard Müller wurde von Bochumer Pfarreigremien ausgeladen

Von Felizitas Küble

Für Mittwoch, den 6. November 2019, war in der St.-Elisabeth-Kirche in Bochum-Gerthe (Ruhrgebiet) eine Podiumsveranstaltung mit Kardinal Gerhard Müller  – dem ehem. Präfekten der vatikanischen Glaubenskongegation – und der Regensburger Fürstin Gloria von Thurn und Taxis vorgesehen.

Thema des Gesprächsabends: Die gegenwärtigen Herausforderungen der Weltkirche.

Daraus wird aber nichts, wie verschiedene Lokalmedien sowie das offiziöse kirchliche Portal „Katholisch.de“ heute berichten.

Kurienkardinal Müller (siehe Foto), der frühere Bischof von Regensburg, muß von der Kirche in eine Halle ausweichen, nämlich in die „Alte Lohnhalle“ in Bochum-Wattenscheid. (Beginn ist dort um 19 Uhr. Eintrittspreis 15 Euro; Abendkasse ab 18 Uhr geöffnet. – Adresse: Lyrenstraße 13 in 44866 Bochum.)

Zu verdanken haben die Interessenten diesen „Umzug“ den innerkirchlichen Protesten gegen den theologisch konservativen Würdenträger Müller  – genauer: Der Gegenwind kam zunächst aus den Gremien der Elisabeth-Gemeinde. Sowohl Kirchenvorstand wie Pfarrgemeinderat wandten sich gegen die geplante Podiumsveranstaltung, wobei es eher praktische Gründe gewesen sein sollen.

Als wäre es nicht schon merkwürdig genug, wenn ein vatikanischer Kardinal von einer katholischen Kirchengemeinde ausgeladen wird, hat sich der Katholikenrat von Bochum damit auch noch ausdrücklich solidarisiert – und damit wird die Sache ernster.

Der Vorsitzende Lothar Gräfingholt – ein Rechtsanwalt und kommunaler CDU-Politiker  –  erklärte sogar, der Katholikenrat habe zunächst erwogen, eine Protestmahnwache von „Maria 2.0“ gegen die Müller-Veranstaltung zu unterstützen. Nachdem dessen Tagung aber verlegt wurde, sei diese Überlegung  „hinfällig“ geworden.

Man fragt sich nicht nur, welch merkwürdiger Geist bzw. Ungeist bei diesem „Katholikenrat“ herrscht, sondern wartet darauf, was der zuständige Essener Bischof Franz-Josef Overbeck zu diesen Äußerungen Gräfingholts zu sagen weiß.

Oder „solidarisiert“ er sich etwa auch mit dieser Aktion gegen Kardinal Müller?

Ausgerechnet jene „reformkatholischen“ Kreise, die so gerne von Toleranz und Dialog reden, lassen einen hochrangigen Theologen und Kirchenmann  – Müller ist nach wie vor Mitglied der Glaubenskongregation  –  nicht einmal zu Wort kommen.

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Jugendverlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt

 

 

Kommentare

0 Antworten

  1. Ist in der Kirche noch Platz für den Glauben?
    36 Lesermeinungen

    Kardinal Müller wurde daran gehindert, in der Bochumer Kirche St. Elisabeth zu reden. Elisabeth Hartmann-Kulle von Maria 2.0: Kardinal Müllers Meinungen seien menschenverachtend. Ein Gastkommentar von P. Engelbert Recktenwald FSSP [mehr]

    http://www.kath.net/news/69695

    Aktuelles 12 November 2019, 13:00
    Der Große Lügner zerstört aus Neid und Hass auf den Gottessohn
    13 Lesermeinungen

    Franziskus in Santa Marta: der Teufel sät Hass und zerstört den Menschen, weil Gott Mensch geworden ist wie wir. Wer sagt, der Teufel existiert nicht, widerspricht der klaren Aussage des Evangeliums. Von Armin Schwibach [mehr]

    http://www.kath.net/news/69704

    Franziskus würdigt Benedikt XVI. als „Theologen und Hirten“
    2 Lesermeinungen

    Lob für seinen Vorgänger bei Verleihung des Ratzinger-Preises an kanadischen Politikwissenschaftler und Philosophen Charles Taylor sowie Theologen Paul Bere (53) aus Burkina Faso
    [mehr]

    http://www.kath.net/news/69684

  2. Europa

    Europa vor neuer Tyrannei? Beobachtungsstelle sieht zunehmende Übergriffe gegen ChristenWährend der Vollversammlung der europäischen Bischöfe in Santiago di Compostela legte die Beobachtungsstelle von Intoleranz und Diskriminierung von Christen ihren Jahresbericht vor. Dieser weist eine Häufung von Angriffen auf die Gewissensfreiheit auf. Mehr»

    https://www.epochtimes.de/politik/europa/europa-vor-neuer-tyrannei-beobachtungsstelle-sieht-zunehmende-uebergriffe-gegen-christen-a3057295.html

  3. Es ist einfach nur noch traurig, was in der Kirche (katholisch und evangelisch) in Deutschland abgeht. Ginge es mir nicht um die Sakramente der Eucharistie und der Beichte und würde ich nicht trotz allem glauben, dass Christus in der Kirche lebt und wirkt, würde ich austreten. Ich hätte nie gedacht, dass ich an so einen Schritt jemals auch nur denken würde. 🙁

    1. Den Gedanken sehen – und es nicht tun.

      Christus kann durch keine ökumenische Kirche ersetzt werden. Die beiden Kirchen brauchen das ökumenische in sich selbst, da wo eigentlich der Mensch hingehört im Leben.

  4. Auf Gloria von Thurn und Taxis könnte ich verzichten, aber dass ein Kardinal von einem popligen Pfarrgemeinderat ausgebootet wird, ist eine Ungeheuerlichkeit. Und ich möchte sagen: Das ist eine relativ junge Erscheinung.
    In meiner Jugendzeit, den 80er und frühen 90er Jahren, waren die Leute auch gegen vieles (und oft gegen alles). Aber sie hatten doch eine gewisse Scheu (oder Respekt?) vor dem Amt und der Würde, die damit einher geht.

  5. Es ist schlimm, wenn der eine Katholik dem anderen Katholik nicht einmal mehr zuhören möchte, zumal ja sicher niemand gezwungen worden wäre, der Podiumsveranstaltung beizuwohnen. Mit dem uns vom Herrn aufgegebenen Gebot der Liebe hat dieses und vieles Andere in unserer Kirche und dem miteinander der Menschen darin nichts mehr zutun. Wobei mir zu Kardinal Müller schon einmal der Gedanke gekommen ist: Wenn er damals Mitglied im Hohen Rat gewesen wäre; wie er sich wohl dem Herrn gegenüber positioniert hätte? Ob er auch gesagt hätte: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muss er sterben. ?

  6. rechtgläubig leitet sich von Christus ab, das Wort „konservativ“ ist ein politischer Begriff und sollte in Bezug auf das Heil der Seelen nicht verwendet werden.

  7. Inzwischen haben die erlauchten Gremien pure Angst vor dem linken Mainstream, nämlich in die „konservative“ Ecke gesteckt zu werden. Kein Zeugenmut mehr, was, wenn es irgendwann mal wieder zu Verfolgung kommt?

  8. „Die konservativen Äußerungen des Kardinals entsprechen ganz sicher nicht der Denke der Mehrheit unseres Gremiums“, sagte der Katholikenrats-Vorsitzende Lothar Gräfingholt laut katholisch.de. Man kann da den Gutdenkern im Katholikenrat nur Recht geben. Welchen Sinn hätte denn ein Gespräch, wenn nicht alle dieselbe „Denke“ haben? Da hat er vermutlich schon in der CDU seine negativen Erfahrungen gemacht, am Ende wird dann sogar Angela Merkel kritisiert! Wenn jeder seine eigene Meinung hat, wo käme man denn da hin? Eben.

    Nein, Herr Gräfingholt und seine Gremienmehrheit handeln vorbildlich! Man vermutet nur eine konservative „Denke“ und vermeidet sofort umsichtig den Kontakt mit dem Kardinal.
    Besonnen verzichtet man darauf, ihm einfach mal zuzuhören, um sich dann aus eigener Anschauung ein Bild zu machen. Wie schnell würde sonst das Mainstream-Zerrbild zusammenbrechen, wie schnell der Gedankenstrom in gefährliche Bereiche kommen! Und am Ende steht dann das Gedankenverbrechen.

    Vorbildlich, wie dieser tapfere Gutdenker stattdessen „kritisch“ auf vorgestanzte Denkschablonen kirchlicher Korrektmedien zurückgreift und „mutig“ das repetiert, was alle anderen auch repetieren und ihnen vom sozio-kulturellen Mainstream souffliert wird.

    1. Hans-Peter Raddatz
      Europas Zivilisation – islamkompatibel?
      I.: Das politreligiöse Christentum als formative Kraft Europas*

      https://kirchfahrter.wordpress.com/2019/10/09/hans-peter-raddatz-europas-zivilisation-islamkompatibel-www-die-neue-ordnung-de/?unapproved=2768&moderation-hash=47a29f0ccd3cd8c16d318d72091b2b8a#comment-2768

      Eine Kirche, die auf dem Kopf steht (fsspx.news)
      Veröffentlicht am 9. Oktober 2019 von Kirchfahrter Archangelus

      Eine Kirche, die auf dem Kopf steht
      17 September, 2019
      Quelle: fsspx.news

      https://kirchfahrter.wordpress.com/2019/10/09/eine-kirche-die-auf-dem-kopf-steht-fsspx-news/

      Kirchfahrter Archangelus

      https://kirchfahrter.wordpress.com/

  9. Auch DIESER Vorgang ist leider hochgradig normal.
    > Das kann ich durch die „menschenverachtenden Mobbing-Machenschaften“ am damaligen Oberhausen-Kolleg und auch von diesem gewissen „franz-josef in Essen mit dem roten käppi“ nur vollstens bestätigen.

    Übrigens hat auch David Berger schon über solches berichtet:

    https://philosophia-perennis.com/2019/09/15/domradio-konservative-katholiken-sind-eine-art-krebszelle-in-der-kirche/

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