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Kardinal Kasper bezeichnet Kritik an seinem Reformkurs als „theologischen Krieg“

Von Felizitas Küble

Unter dem Titel „Kasper warnt vor „theologischem Krieg““ berichtet das ORF-Fernsehen am heutigen Donnerstag (18.9.) in einem ausführlichen Artikel online über die Reaktion von Kardinal Walter Kasper auf das demnächst erscheinende Buch mehrerer Würdenträger, in welchem sich die Autoren eindeutig für die Unauflöslichkeit und Sakramentalität der Ehe aussprechen. DSC05481 - Kopie

Dabei bekräftigen die Kirchenmänner die klassische katholische Position, wonach zB. geschieden „Wiederverheiratete“ nicht zum Tisch des HERRN zugelassen sind. 

Obwohl die hochrangigen Kardinäle, darunter Gerhard Müller (Glaubenspräfekt) und Raymond L. Burke (Präfekt der Apostolischen Signatur), damit lediglich die unveränderliche Ehe-Lehre der kath. Kirche darstellen und erläutern, warnt der zeitgeistliche Kardinal Kasper allen Ernstes vor einem „theologischen Krieg“.

Das erwähnte Werk der lehramtstreuen Kardinäle trägt den Titel: „In der Wahrheit Christi bleiben: Ehe und Kommunion in der katholischen Kirche“; es erscheint am 1. Oktober   –  und damit noch vor der geplanten vatikanischen Familiensynode.

Kurien-Kardinal Kasper scheint darob nun in Panik zu geraten:

„In der nächsten Synode wollen einige einen theologischen Krieg auslösen. Die Kirchendoktrin ist offen, aber einige wollen eine ‚eingefrorene‘ Wahrheit“, erklärte er gegenüber der italienischen Tageszeitung „Il Mattino“.

Die „Kirchendoktrin“ ist in puncto Ehelehre aber alles andere als „offen“, sondern seit zweitausend Jahren stets dieselbe, denn das 6. Gebot ist ebenso zeitlos wie Christi Botschaft von der ehelichen Treue und dem unauflöslichen Eheband.

Es geht bei der christlichen Ehe um Gottes Gebote und um ein Sakrament in der Kirche des HERRN, nicht um nebensächliche Aspekte   –  daher tun jene Kardinäle gut daran, ihren theologisch konsequenten Standpunkt in einem gemeinsamen Buch zu erklären und zu bekräftigen.

 

 

Kommentare

21 Antworten

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  2. „Dass eine Institution, die man allgemein als verkrustet und völlig reformunfähig ansah, auf einmal begann, ihre Lehren, Formen und Verhaltensweisen zu überprüfen und auch zu ändern, und zwar vor der gesamten Weltöffentlichkeit, das wurde in dieser Weltöffentlichkeit zuerst mit fast ungläubigem Erstaunen-, dann aber mit wachsender Bewunderung wahrgenommen.“ aus Johannes XXIII. und das Konzil, Wolfgang Seibl SJ

    Die konservativen Kräfte hatten während des Konzils keinen Einfluss, die bewährten Traditionen zu bewahren. Das spricht für Mehrheitsentscheidungen.

    Spätere Folge: Reform der Liturgie und der Sakramente.

  3. „Das Gewissen ist keineswegs eine objektive Norm, ist keinerlei Rechtfertigungsinstanz, sondern eine kontinuierlich dem Göttlichen Willen, der Absoluten Wahrheit anzugleichende subjektive Leitlinie.“

    Diese Definition widerspricht dem Katechismus!

    Denn der Mensch hat ein Gesetz, das von Gott in seinem Herzen eingeschrieben ist, dem zu gehorchen eben seine Würde ist ….. Und das Gewissen ist der verborgendste Kern und das Heiligtum des Menschen, in dem er allein ist mit Gott, dessen Stimme in seinem innersten widerhallt. (Katechismus, Randziffer 1954)

    Ohne Studium des Evangeliums kann das Gewissen allerdings nicht funktionieren.

    1. Die absolute Wahrheit steht nur im Evangelium!

      Das eine Kirche sich bei der absoluten Wahrheit irren kann, das haben Kreuzzüge und die Inquisition gezeigt.

      Auch die unterschiedlichen Positionen in der Spitze der katholischen Kirche zeigen, dass die Wahrheit allein von Mehrheiten abhängig ist. Diese können sich im laufe der Zeit auch ändern. Deshalb haben sich die sog. Piusbrüder von der katholischen Kirche abgespalten.

      Daher ist das Evangelium allein die absolute Wahrheit.

      1. Guten Tag,
        die Kreuzzüge, die ein Abwehrkampf gegen die islamischen Eroberungen waren, haben mit dem Thema „absolute Wahrheit“ genauso wenig zu tun wie die Inquisition, da die Einrichtung derselben im 12. Jahrhundert kein Dogma der Kirche ist. Bei dem, was die Kirche als „unfehlbare Wahrheit“ ansieht, geht es um die göttliche Offenbarung, die in der Hl. Schrift und in der apostolischen Überlieferung (Tradition) bezeugt wird – und nicht um geschichtliche Ereignisse oder kirchliche Institute.
        Die kath. Kirche hat im Laufe der Zeit noch kein einziges ihrer Dogmen geändert, auch nicht durch Mehrheitsbeschluß.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

      2. > „Wahrheit allein von Mehrheiten abhängig“
        Es ist sinnvoll, die Begriffe sauber zu unterscheiden: „Wahrheit“ und „Er-/Verkennen der Wahrheit“ dürfen nicht verwischt werden. Das Wesen der Wahrheit ist, dass sie unabhängig vom Erkennen oder gar Akzeptieren ist, sich damit auch jeder Quantität („Mehrheiten“) entzieht. Unterschiedliche Erkenntniszustände bedeuten eben nicht unterschiedliche Wahrheiten – das wäre ein Widerspruch in sich.
        Dass Wahrheit „nur im Evangelium“ steht, widerspricht nicht nur offensichtlich der Vernunft, sondern wird von Jesus selbst mit Hinweis auf das Kommen des Parakletos relativiert.

    2. Tut mir leid: Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, worin der Widerspruch bestehen solle (vgl Kat. §§ 1776 – 1802; auch incl § 1954). Das Gewissen ist eine subjektive (!) Norm, die sich an der objektiven (!) Norm ausrichten muss. Das ist Katholische Lehre stets gewesen und entspricht der Vernunft.
      Die Einschränkung „Ohne … Evangelium …“ stimmt dem zu; ob „die Schriften allein“ hilfreich sind, ist ein anderes Thema.

  4. Wie sollten der liberale, „fortschrittliche“ und der bewahrende -als „konservativ“ abgewertete- Teil der katholischen Kirche jemals noch zusammenfinden?
    Haben sich beide Flügel nicht schon zu sehr voneinander entfernt?
    Wäre der Wechsel von der gefühlten Spaltung zur vollzogenen nicht klarer und vor allem ehrlicher?
    Dieser tiefe Riss in „unserer“ Kirche, die doch in Wahrheit Christi Kirche ist, macht mir enorm zu schaffen.
    Keine Seite kann -ohne sich zu verleugnen- ihre Sicht der Dinge aufgeben.
    Die lehramtstreuen Gläubigen können nicht die Lehre sausen lassen und zur Disposition stellen, (die ja angeblich nie in Frage gestellt wird).
    Die Liberalen sind nicht willens, ihre Forderungen nach zeit-gemäßer Anpassung an moderne Lebensumstände zurückzustellen.
    Wie soll also zusammenfinden, was (nicht mehr) zusammengehört?
    Was würde Jesus sagen?
    Was haben wir aus Seiner Kirche gemacht?

    1. Was Jesus sagen würde?

      Die Juden wollten die Ehebrecherin nach deren Gesetz steinigen. Jesus ist nicht dem Gesetz gefolgt, sondern hat der Ehebrecherin die Sünden vergeben.

      Es gibt also bei Jesus keine festen Regeln. Jesus hat zu seiner Zeit den Menschen zuerst in das Herz geschaut und diese dann entweder ermahnt oder ermutigt.

      Wer Verurteilung, Sündendiskriminierung oder Gesetzlichkeit über persönliche Seelsorge stellt, der hat von dem Wirken Jesu und der Liebe Gottes nichts verstanden.

      Die Wahrheit Christi steht nur im Evangelium. Eine Kirche kann fehlgeleitet werden. Das hat uns die Inquisition vor Augen geführt.

      Jeder Mensch muss sein Leben vor Gott rechtfertigen. Da helfen uns keine Kirchengesetze. Deshalb ist die Gewissensentscheidung jedes einzelnen Menschen (bzw. Priesters) wichtig.

      1. Ohne jene bekannte Angriffe auf die von Jesus gegründete Kirche beachten zu wollen:

        Der entscheidende Satz Jesu lautet (bitt zu Ende lesen!): „… und sündige nicht wieder!“ Das ist genau, was die Kirche fordert: „Brich nicht weiter deine Ehe!“ – unzweideutiges Er-/Bekennen des Fehlers „Ehebruch“ + klarer Wille, keine weiteren Ehebrüche zu begehen (Bekenntnis > Reue > Vorsatz > Buße).

        Ein Zweites: Das Gewissen ist keineswegs eine objektive Norm, ist keinerlei Rechtfertigungsinstanz, sondern eine kontinuierlich dem Göttlichen Willen, der Absoluten Wahrheit anzugleichende subjektive Leitlinie. Und in der Absoluten Wahrheit zu stehen und zu verbleiben, hat Gott der Kirche versprochen – sie hat sie zu verkünden.

        Katholiken ist das geläufig, allen anderen dürfte es einleuchten.

  5. Ich denke, die Synode kann zu einem Auslöser für ein weltweites Schisma (Trennung) führen. Dabei spielt es nicht mal eine Rolle, ob für oder wider einer Lösung für geschieden Wiederverheiratete puncto Teilnahme an der Kommunion sowie sogar einer Anerkennung der Ehe entschieden wird. Alleine schon die Tatsache, dass überhaupt eine Synode darüber abgehalten wird, ist fragwürdig und in gewisser Weise gefährlich.

    Rein theologisch lässt sich kaum eine Aufweichung vereinbaren, doch wird auf dem pastoralen Weg eine Lösung der Barmherzigkeit gesucht. Sieht diese „Lösung“ aber vor, dass es dem Gewissen des Einzelnen, sprich dem geschieden Widerverheirateten, überlassen ist, ob er z.B. die Kommunion empfängt, so sehe ich heute schon die Priester vermeintlich aufatmend und angeblich „ihre Hände in Unschuld waschen“. Das kann es sicher nicht sein und ist eine sehr trügerische Sichtweise für die Priester, die glauben dafür keine Mitverantwortung mehr zu haben.

    Anderseits könnte auch die orthodoxen Praxis von Zweit- und Drittehen als Lösung dienen. Noch stellt sich Kurienerzbischof Gerhard Ludwig Müller mutig dagegen. Witwer oder Witwen können selbstverständlich in der katholischen wie auch in der orthodoxen Kirche wieder heiraten. Die katholische Kirche kennt lediglich die Eheannullierung nach einer Scheidung. Die orthodoxe Kirche setzt bei der Scheidung auf die Worte Jesus bei Matthäus 19,9, wonach der Ehebruch als Grund für eine Scheidung aufgeführt ist. Eine russische Lokalsynode erweiterte schon 1918 auf weitere 13 (die gerne mal wüsste) Gründe. Seit 2000 gilt auch Aids-Krankheit oder Drogensucht als Scheidungsgründe. Ebenso gilt auch, dass eine Scheidung bei Abtreibungen für den Mann möglich ist, wenn er mit der Abtreibung nicht einverstanden war.

    Ich kann mir vorstellen, dass die katholische Kirche auf die orthodoxe Praxis einschwenkt und noch pädophilie Handlungen, häusliche Gewalt und Vergewaltigung in der Ehe den Gründen hinzufügen. Die Orthodoxen werden dann den Papst nach Moskau als Freund einladen und das Ganze gilt dann noch als weiteren Schritt der Annährung der beiden Kirchen.

    Wenn die Synode bei der Tradition bleibt, dann bleibt die Frage offen, was diese Synode eigentlich sollte. Viele enttäuschte geschieden Wiederverheiratet werden lauthals zum Protest schreiten und/oder sich von der Kirche verabschieden. Darunter werden auch Priester, Bischöfe und Kardinäle sein.

    Beide Wege führen nach meiner Meinung zum Schisma und damit zur deutlichen Scheidung der Geister.

    1. Es ist einfach nicht richtig, dass Jesus in Mt 19,9 einen gerechtfertigten Scheidungsgrund nennt. Bitte sorgfältig übersetzen und genau lesen! Es gibt keine gerechtfertigte Scheidung, eine(n) Geschiedene(n) zu heiraten bezeichnet Jesus ausnahmslos (!) als (schwere) Sünde.

      1. „Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so. Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch.“ Matt. 19.8-9

        Im Umkehrschluss: Wenn ein Fall der Unzucht vorliegt, ist Scheidung wohl gerechtfertigt.

      2. @Anonym 21.09.14, 09:10

        Also gut: Wat mutt, dat mutt!
        Zunächst: Ich danke meinen Griechisch-Lehrern, die mich auf das „so wörtlich wie möglich, so frei wie nötig“ eingeschworen haben.

        1. Der berüchtigte Einschub „außer bei/wegen Unzucht“ wird nur von Matthäus dokumentiert, bei den anderen Evangelisten fehlt er.

        2. Auch bei dem zitierten Mt 19 steht zunächst über allem „Was nun der Gott zusammengefügt hat, ein Mensch nicht trenne!“ (Imperativ! Mt 19,6) – keine Ausnahme, keine Ausflucht, klare Ansage.

        3. Im Disput erläutert Jesus dann „Wer wegschickt seine Frau nicht wegen Unzucht und heiratet eine andere, lässt ehebrechen“ („moichatai“. Mt 19,9).
        Da nun der Verstoßenen nichts anderes übrig bleibt, als zu einem anderen Versorger zu flüchten und so Ehebruch zu begehen, verführt der verstoßende Ehemann zum Ehebruch – es sei denn, sie habe den Ehebruch („wegen Unzucht“) bereits begangen.

        4. Den Disput beendet Jesus mit „Der (das) fassen könne, fasse!“ (Mt 19,12) – ohne Abstriche.

        5. Nun hatte Matthäus aber schon früher über diese Problematik berichtet (Mt 5,31ff). Jesus betont den Gegensatz zu den bisherigen Lehren: „Ich (!) aber sage euch, jeder seine Frau Verstoßende – ausgenommen aus Grund von Unzucht – macht, dass sie selbst sich zum Ehebruch verführen lässt…“ („moicheythänai“. Mt 5,32). Also auch hier die Hinführung zum Ehebruch, sofern die Unzucht nicht bereits existiert.

        6. Und Jesus fährt fort „… und wer eine Entlassene heiratet, lässt ehebrechen“(„moichatai“. Mt 5,32) – klar, eindeutig, keine Ausnahme.

        7. Das vermutlich ältere Markus-Evangelium stellt ebenfalls voran „Was also der Gott zusammengefügt hat, ein Mensch nicht trenne“ (Mk 10,9). Direkt befragt, sagt Jesus, „Wer entlässt seine Frau und heiratet eine andere, lässt gegen sie ehebrechen, und wenn sie (als) eine ihren Mann verstoßen Habende einen anderen heiratet, lässt sie ehebrechen („moichatai“. Mk 10,11ff).

        8. Auch bei Lukas gibt es keine Unklarheit: „Jeder seine Frau Entlassende und eine andere Heiratende begeht Ehebruch, und der eine vom Mann Entlassene Heiratende begeht Ehebruch“ („moicheuei“. Lk 16,18). Auch hier: ausnahmslos!

        9. Johannes berichtet nicht darüber; für ihn war die Angelegenheit längst erledigt.

        10. Jesus betont also das Verbot einer Scheidung (Mt 19,6 & Mk 10,9), das Verbot einer Wiederverheiratung (Mt 19,9 & Mt 5,32 & Mk 10,9 & Lk 16,18) und das Verbot, eine(n) Geschiedene(n) zu heiraten (Mt 5,32 & Lk 16,18), explizit und eindeutig – für Männer und Frauen (Mk 10,11ff).
        Wir aber heute, die wir butterweich von Liebe faseln, wir wollen Moses‘ Eigenmächtigkeit zurück („wegen eurer Herzenshärte“ Mt 19,8) – gegen Gottes ausdrücklichen Willen („Von Anfang an aber nicht ist es gewesen so. Ich sage aber euch…“ Mt 19,8f)!
        Ist das kein Grund, sich zu schämen?

        Ausführlicher (auch zu Paulus) in http://www.ew-gerlich.de/Religion/Ehescheidung.html

      3. @Egbert W Gerlich

        Ihre Folgerungen mögen zutreffen. Doch lesen Sie selber.

        http://st-theoethik-ktf.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/p_theologische_ethik/Gutachten_KTF_Wien_Bischofssynode_2014.pdf

        Dieses von drei Professoren und 2 Assistenten unterzeichnete Vorbereitungsdokument der Universität Wien, Katholische-Theologische Fakultät, zur Synode hat einigen Sprengstoff.

        Ich zitierte daraus wie folgt:

        —————————————————–
        Umkehr und Neuanfang ernst nehmen und begleiten (Seite 5)

        Von daher wäre zu bedenken, dass Menschen, die in einer zweiten (zivilen) Ehe leben, nicht
        nur die Eucharistie vermissen, sondern ebenso des Bußsakraments bedürfen. Dabei wäre
        insbesondere ernst zu nehmen, dass der „objektive Widerspruch“ in der Lebensform nicht
        automatisch mit einer persönlichen Sündhaftigkeit gleichzusetzen ist. Vielmehr wird ja auch
        von der Kirche anerkannt, dass der zweiten Verbindung, insbesondere wenn ihr die Sorge um
        Kinder obliegt, ebenfalls ethische Qualität und ein Verpflichtungscharakter zukommt. Wenn
        nun die Kirche spätestens mit „Familiaris consortio“ den Schritt unternommen hat,
        wiederverheiratete Geschiedene nicht mehr als notorische und hartnäckige Ehebrecher zu
        bezeichnen (vgl. FC 84), so wäre es nur der logische weitere Schritt, sie auch nicht als solche
        zu behandeln. Vielmehr gilt es in solchen schwierigen Situationen dort, wo die es Sachlage
        erlaubt, Prozesse der Heilung und Erfahrungen des Heils aus dem Glauben, der in katholischem Verständnis ja wesentlich sakramental verfasst ist, zuzulassen und zu unterstützen und
        möglicherweise neue Formen der Buße, die zur Wiederzulassung zu den Sakramenten führen,
        zu entwickeln.
        —————————————————–

        Die orthodoxe Kirche hat Matthäus 19,9, und andere Bibelstellen sicher genau gelesen, bevor sie daraus Schlüsse für ihre Praxis mit den geschieden Wiederverheirateten erwog. Wenn sich theologische Universitäten in diesen Sachen heute streiten, dann beweist das nicht nur die enorme Komplexität der Materie, sondern auch mangelnde Glaubenstradition. Aber auch sind in den akademischen Kreisen solche Themen bei weitem nicht so eindeutig, wie sie es darstellen wollen.

        Ungeachtet der aus der Synode gezogenen Schlüsse bin ich der Meinung, dass ein Schisma (Trennung) nicht mehr zu vermeiden ist. Ja, geradezu beschworen wird. Ich bin deutlich nicht mehr für eine Verharmlosung der kommenden Entwicklung in der römisch-katholischen Kirche. Zu oft wurde in Marienerscheinungen (Fatima, Akita, La Salette, Garabandal) darauf hingewiesen, dass eine Zeit kommt, wo Priester gegen Priester, Bischöfe gegen Bischöfe sein werden.

        Der Gläubige muss treu auf der Seite der römisch-katholischen Kirche stehen, wie auch immer die Entscheide sein werden. Das gilt auch, sollte die Kirche einen neuen Weg beschreiten, der einem persönliche widerstrebt. Es ist keinesfalls falsch, wenn Gläubige weiterhin auf die bisherigen Regeln achtet. Die Kirche hat ein göttliches Versprechen, dass sie definitiv nicht zu Grunde gehen wird. Aber sie wird trotzdem für viele Tränen sorgen.

    1. Nur Gott kann hier eine Antwort geben – trotzdem eine subjektive Meinung:

      Ein offenes Schisma wird es wohl nicht geben; äußerst gefährlich aber, vielleicht noch weit gefährlicher erscheint mir die seit dem II.Vaticanum fortschreitende latente Spaltung, wie wir sie zumindest in Europa erleben. Denn sie erzeugt Lieblosigkeit und zerstört unsere Kirche; leider gehen uns unsere Oberhirten mit schlechtem Beispiel voran.
      Ich denke aber, der Hl.Geist wird das Schlimmste verhüten – oremus!

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