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Kardinal Müller beklagt eine innerkirchliche Konversion zur Welt anstatt zu Gott

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Kardinal Gerhard Müller (siehe Foto) hat unlängst der Webseite „The Catholic World Report“ ein Interview zur Frage der Interkommunion gegeben.
Hier geht´s zum Original: klicken
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Die Reaktionen des Kardinals sind sehr lesenswert und liefern ein klares Bild von der Lage innerhalb der Katholischen Kirche in Deutschland.
Auf die CWR-Frage, warum viele deutsche Bischöfe an den dauernden Spannungen beteiligt sind, antwortet der ehem. Glaubenspräfekt folgendes:
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„Eine Gruppe deutscher Bischöfe mit ihrem Vorsitzenden an der Spitze sehen sich selbst als Trendsetter der katholischen Kirche auf dem Weg in die Moderne; sie betrachten die Säkularisierung und Entchristlichung Europas als unabänderliche Entwicklung.  
Aus diesem Grund ist die Neu-Evangelisierung – das Programm von Johannes Paul II. und Benedikt XVI.  –  ihrer Ansicht nach ein Kampf gegen den Verlauf der Geschichte, der dem Kampf Don Quichotes gegen die Windmühlen ähnelt. 
Sie suchen nach einer Nische, in der die Kirche in Frieden überdauern kann. Deshalb müssen alle Glaubenslehren, die dem „Mainstream“ und dem gesellschaftlichen Konsens widersprechen, erneuert werden.

Eine Konsequenz davon ist die Forderung, die Kommunion auch Nicht-Katholiken zu spenden – zudem jenen Katholiken die nicht im Stand der Gnade sind.
Ebenfalls auf der Agenda stehen: homosexuelle Paare, die Relativierung der Unauflöslichkeit einer sakramentalen Ehe, Einführung der „viri probati“ und damit Abschaffung des priesterlichen Zölibats, Zustimmung zu sexuellen Beziehungen vor und außerhalb der Ehe.
Das sind ihre Ziele und um sie zu erreichen, sind sie willens, sogar die Spaltung der Bischofskonferenz hinzunehmen.
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Die Gläubigen, die die katholische Lehre ernst nehmen, werden als konservativ gebrandmarkt, aus der Kirche gedrängt und der Diffamierungskampagne liberaler und anti-katholischer Medien ausgesetzt. 

Für viele Bischöfe ist die Wahrheit der göttlichen Offenbarung und des katholischen Glaubensbekenntnisses nur eine weitere Variable in der innerkirchlichen Machtpolitik….Es handelt
sich hier um einen eklatanten Prozess der Protestantisierung…

Die Verweltlichung der Bischöfe und Priester im 16. Jahrhundert war die Ursache für die Teilung der Christenheit…Die Krankheit jener Zeit soll jetzt die Medizin sein, mit der die Teilung überwunden werden soll?
Die Unkenntnis des katholischen Glaubens war damals katastrophal, besonders bei den Bischöfen und Päpsten, die sich selbst mehr der Politik und der Macht widmeten, als die Wahrheit Christi zu bezeugen. 

Heute ist es für viele Menschen wichtiger, von den Medien akzeptiert zu werden, als die Wahrheit, für die wir auch leiden müssen. Petrus und Paulus haben für Christus das Martyrium in Rom erlitten, dem Machtzentrum ihrer Zeit; sie wurden von den Herrschern dieser Welt nicht als Helden gefeiert, sondern eher wie Christus am Kreuz verspottet. Wir dürfen die martyrologische Dimension des Petrus-Amtes und des Bischofsdienstes nie vergessen.“
 
Zur Frage des CWR, wie er den Zustand des Glaubens in Deutschland und in Europa beurteile und ob er denke, daß Europa sich im Sinn seiner früheren christlichen Identität erholen werde, sagte Kardinal Müller:

„Es gibt viele Leute, die ihren Glauben ausleben, Christus und seine Kirche lieben und ihre ganze Hoffnung auf Gott setzen – im Leben und im Tod. Aber unter diesen gibt es einige, die sich von ihren Hirten verlassen und betrogen fühlen. In der öffentlichen Meinung populär zu sein ist heute ein Kriterium für einen angeblich guten Bischof oder Priester.

Wir erleben die Konversion zur Welt anstatt zu Gott, entgegen den Worten des Apostels Paulus: „Will ich denn Menschen gefallen oder Gott? Wenn ich Menschen gefallen wollte, wäre ich kein Knecht Christi.“

Übersetzung und vollständige Fassung des Müller-Interviews hier: https://beiboot-petri.blogspot.com/2018/06/kardinal-muller-spricht-klartext-zum.html

Müller-Foto: Bistum Regensburg

Kommentare

3 Antworten

  1. Ich weiß nicht, was Gerhard Ludwig Müller gegen die „Verweltlichung der Kirche“ einzuwenden hat. Vor wenigen Wochen erst feierten wir das Fest der Verweltlichung Gottes (auch bekannt als Weihnachten): Gott ließ sich herab, Mensch zu werden und in der Welt zu leben – von der armseligen Geburt in einem Stall bis zum Hinrichtung am Kreuz. Ob es Jesus wirklich lieber ist, wenn wir auf eine Monstranz auf dem Hochaltar schauen, statt auf seine (Um-)Welt, auf unsere Schwestern und Brüder?

  2. In diesem Zusammenhang möchte ich über den blasphemischen Eindruck, den der Wurzener Dom ob seinen Innengestaltung in mir hinterließ, und Wurzen war auch als rote Stadt der DDR Diktatur bekannt. Das neue Denkmal, wo die Hand nach oben anklagend zeigt, und der spöttische Spruch, so empfand ich es über das menschliche Leid so nach dem Motto für Euer Leid belohnt Euch Gott, das davor stand, ganz zu schweigen. Einzig der Lutherbrunnen war schön.
    Zur Begrüßung eine Infotafel, als hätte es ein roter Sozialist, vielleicht mal als Staatsbürgerkundelehrer tätig, lieblos als Neuhistoriker geschrieben, wo der Spott, dass die Basilika durch Geldmangel lange Bauzeit brauchte, nicht zu kurz kam. Kirche wurden errichtet zur Ehre Gottes und man hätte es auch anders formulieren können. Innen fand ich eine befremdliche Mischung von allem, aber vor allem, und das sollte man natürlich nicht in der Geschichte unterschlagen, das wertvolle Gestühl, wo nur die Elite saß vom Bauherren und Co. Das war historisch angebracht, wie auch früher schon die Elite sich über das Volk erhob. Kunst ist Geschmackssache, wo die 3 gekreuzigten, jene zwei die mit Jesus gekreuzigt waren, männliche Körper komplett bis auf Jesus nackt zeigten. Gutes Beispiel für die Frühsexualisierung, wo man beginnen kann, den Kindern zu erklären, der kleine genitale Unterschied ist unwichtig für Euer soziales Geschlecht.
    Vielleicht aber tue ich dem Künstler Unrecht, weil er ausdrücken wollte, wie nackt wir unvollkommenen Menschen vor Gott wirklich sind. Eine Kanzel, die schon ob ihrer Form als Podest aus der Reihe fiel und wie bekannte Persönlichkeiten verkleidet als biblische Figuren selbst darstellten. Das erinnert mich so an unsere Sonnenkanzlerin, die auch glaubt, göttlich zu sein und die Inkarnation der Heiligen, wie Käßmann es ja auch so predigt, dass es die auserwählte Maria nicht gibt, sondern alle Gebärenden Maria sind. Alle Knaben sind Abbilder von Jesus, so weit ich das bei ihrer Wittenberger Weihnachtsmesse verfolgte oder verstand, Gotteslästerung pur. Nun will Madam Käßmann noch den Inhalt der Bibel im ideologischen Sinne radikalisieren, sie hätte gut zum roten Wurzen und nicht nach Marburg und Hannover gepasst, uns wäre viel erspart geblieben von dieser westlich uns belehrenden Oberpfaffin.
    Eine plakative Aussage, die mich auch als Nichtkatholik erst fesselte und dann in meinen Grundfesten erschütterte: „Mein Glaube, meine Macht.“ ohne jegliche Ehrfurcht vor Gott und der Schöpfung. Man könnte bissig sagen, mein Glaube als SED-Bonze und mein Marxismus ist Macht, daneben gibt es keine christliche Religion. Na jedenfalls hat mich der Besuch des Wurzener Domes verstört zurück gelassen, wo mir der christliche Ausdruck des Glaubens fehlte, obwohl der Dom von außen ein schönes Bauwerk ist.
    Dann fand ich in einem Leipziger Museum noch eine Kostbarkeit, ein mittelalterliches Gemälde, wo ganze Kleriker Grüppchen sich unten verbittert versammelten und Martin Luther aus dem Himmel kommend torkelnd froh gelaunt die Himmelsleiter herunter kam. Mitteldeutschland war ja auch ein Zentrum der Reformation und warum sollten wütende Menschen nicht auch zu dieser Zeit den Klerus satirisch voller Schmerz und Wut vorgeführt haben?
    Abschließend möchte ich noch den Moralgelehrten, der selbst Goethe beeindruckte, Christian Fürchtegott Gellert zitieren: „Mein großer Ehrgeiz besteht darin, dass ich den Vernünftigen diene und gefallen will und nicht den Gelehrten in engem Verstand.
    Wir werden leider noch nicht mal von Fachidioten regiert, die in ihrer engen Sicht komplexe sinnvolle Geesellschafts Politik betreiben, und das neueste, was die rot grünen Intelligenzbestien ha ha im Schilde führen, ist, dass sich unsere Kühe den Mais mit den Biogasanlagen teilen sollen. Ein vernünftiger Mensch würde bei der Versorgung die Priorität den Tieren einräumen, die uns als Nutztiere dienen und nicht den Biogasanlagen, die nun für die Zerschlagung unserer Energieversorgung durch vor allem Grünen Ideologen mit Gewalt am Laufen gehalten werden sollen, während die Kühe klapprig vor Hunger auf der Wiese umfallen.

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