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Kardinal Müller beklagt päpstliche Einschränkung der überlieferten Liturgie

Der frühere Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, Kardinal Gerhard Müller, hat das Motu proprio Traditionis custodes von Papst Franziskus kritisiert.

Laut dem Kurienkardinal beinhalte das Dokument „in Inhalt und Form fragwürdige Behauptungen und Bewertungen“. So bestehe „zwischen der bisherigen Tradition bis zu den Konzilien von Trient und dem I. Vatikanum und zum II. Vatikanum kein Bruch.“

Mit dem Dokument hatte der Papst den Gebrauch der Form der Liturgie, wie sie vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil in Gebrauch gewesen und von Benedikt XVI. wieder erlaubt worden war, stark eingeschränkt.

Müller verweist darauf, daß die kirchliche Autorität mit „dem rigiden Pochen auf einen blinden Gehorsam, der der Vernunft des christlichen Glaubens und der Freiheit eines Christenmenschen widerspricht“, der Kirche einen schlechten Dienst erweise.

Die Kritik am Stil der Amtsführung einzelner Päpste oder Bischöfe und an der fachlich-theologischen Qualität ihrer Entscheidungen und Texte stehe somit auch nicht im Widerstreit mit „der unverbrüchlichen Treue eines wahren Katholiken zum Papst und den Bischöfen“, so der Kardinal im Vorwort der deutschen Ausgabe von Tradition und lebendiges Lehramt aus der Feder des brasilianischen Bischofs Fernando Arêas Rifan.

Die dringendste Aufgabe des Papstes und aller Bischöfe sei es heute, „den sinnwidrigen Gegensatz und Machtkampf von sogenannten Traditionalisten und Progressisten zu überwinden und, statt Öl ins Feuer zu gießen, sich als Vermittler des Friedens und Diener der Einheit in der Kirche zu bewähren.“

HIER ein Blick in das Inhaltsverzeichnis des erwähnten Buches ist hier möglich: https://renovamen-verlag.de/lebendigeslehramt

Buch-Daten: Bischof Fernando Arêas Rifan, Tradition und lebendiges Lehramt. Pastorale Wegweisung
Bad Schmiedeberg 2022, 1. Auflage, Klappenbroschur, fadengeheftet, 156 Seiten,
ISBN 978-3-95621-155-3, gebundener Ladenpreis (brutto) 15 Euro,
Aus dem Französischen übersetzt von Hw. Paolo D’Angona.
Mit einem Vorwort von Kardinal Kardinal Müller

Titel-Foto: clearcreekmonks.org

Kommentare

2 Antworten

  1. Wenn ich das richtig sehe, handelt der Papst hier rechtmäßig innerhalb seiner Befugnisse. Deshalb wurde der römische Ritus im 16, Jahrhundert durch einen Papst eingeführt. Die Liturgiereform im Anschluß an Vat. II war ebenfalls päpstlich abgesichert und stellte doch einen erheblichen Umbruch dar.

    Den versuchen sehr konservative Kreise jetzt umzukehren. Und genau dagegen wiederum wendet sich Franziskus. Und dazu hat er jedes Recht.

    Welche Art von Gehorsam wird denn von einem papsttreuen Katholiken erwartet? Ein Gehorsam, den der Gehorchende persönlich unter Berufung darauf, was ihm vernünftig erscheint oder seine Freiheit einschränkt, auch verweigern kann? Nun, dann sind wir schon mitten im Protestantismus angekommen. Jeder weiß es dann besser und ist de facto sein eigener Papst. Das ist alles Mögliche. Katholisch ist es sicher nicht.

    Gegen Franziskus schießen gerade die besonders Konservativen, die vormals gar nicht genug über die Papsttreue gesprochen haben.

    Hier fand ich einen ganz treffenden Artikel zur Problematik dieser „Papsttreuen“ mit der Überschrift „Das Märchen von der „Papsttreue Standpunkt – Andreas Püttmann zur Wut über Franziskus‘ Pontifikat“:

    https://www.katholisch.de/artikel/13922-das-maerchen-von-der-papsttreue

  2. Wenn die Alte Messe verboten wird, ist die Neue ein Bruch, eine neue Theologie, eine Revolution. Und der unwiderstehliche Widerwille gegen die Tradition.

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