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Kardinal Müller bekräftigt Zölibat der Priester

Nun hat sich Kardinal Gerhard Müller präzise, scharfsichtig und pointiert zu Wort gemeldet… Verschiedene Medien haben den neuesten Beitrag des ehem. Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre dokumentiert: Die Lektüre lohnt sich…

Kardinal Müller benennt viele Schwächen, aber ein eklatantes Defizit des Amazonien-Arbeitspapiers. Wenn über den priesterlichen Dienst gesprochen werde, so widmeten sich die Verfasser den „soziologischen Notwendigkeiten der globalen Welt oder den traditionellen Organisationsformen amazonischer Volksstämme“.

Hätte Christus erst eine Umfrage veranstaltet, dann wäre er der Kreuzigung entgangen – und die „soziologischen Notwendigkeiten“ für einen politischen Befreier hätten auch bestanden. Der HERR wäre dann auf einem Schlachtross nach Jerusalem eingezogen und nicht auf dem Fohlen einer Eselin. Er hätte auch nicht die Bergpredigt gehalten, sondern eine kämpferische Rede.

Der Aufstand der Massen hätten die römischen Besatzer vielleicht vertrieben…Aber Erfolg ist keiner der Namen Gottes, das wusste auch der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber….

Die Kirche sei, so Kardinal Müller, als Stiftung Christi nicht befugt, sich aus „soziologischen Notwendigkeiten“ heraus neue Weihe-Ämter auszudenken oder den Zölibat abzuschaffen. Wenn in Südamerika sich eine Tür für „viri probati“ öffne, dann würde das auch in Deutschland begeistert aufgenommen, „wo der Zölibat keine gesellschaftliche Akzeptanz mehr hat und viele verheiratete Theologen bereitstünden, um als Priester die Lücken im zölibatären Klerus zu füllen“.

Kardinal Müller bekräftigt zudem: „Die Substanz der Sakramente entzieht sich der Vollmacht der Kirche. Und man kann nicht mit isolierten Elementen aus Schrift und Tradition und bei Nichtunterscheidung von dogmatisch verbindlichen Entscheidungen und Entwicklungen in Nebensachen sich jeweils ein neues Modell von Priestertum zusammenbasteln.

Nicht die von Pastoralstrategen entwickelten Priesterbilder sind wichtig, sondern nur das eine Bild Christi, des Hohepriesters des Neuen Bundes, das der Seele des Geweihten unauslöschlich eingeprägt ist und in dessen Namen und Kraft die Bischöfe und Priester die Gläubigen heiligen, lehren und leiten (Presbyterorum ordinis 2; 12).“ 

Quelle und vollständiger Artikel aus CNA hier: https://de.catholicnewsagency.com/article/der-zolibat-ist-der-lebensstil-jesu-christi-0622

Kommentare

0 Antworten

  1. 23.02.2019
    Weihbischof Schwaderlapp zum priesterlichen Zölibat

    Provokation im Namen des Herrn

    Der priesterliche Zölibat erschien schon immer unzeitgemäß. Doch gerade deshalb wäre es fatal, wenn er zur Disposition gestellt würde, meint Weihbischof Dominikus Schwaderlapp in einem Kommentar für „Die Tagespost“.

    Der Zölibat bedeutet Hingabe an Christus, mit Leib und Seele. Und mit Christus und durch ihn bedeutet er Hingabe an die Menschen.

    https://www.domradio.de/themen/glaube/2019-02-23/weihbischof-schwaderlapp-zum-priesterlichen-zoelibat

    1. Das hatte ich befürchtet. Aus einer reinen Gnadengabe, die dessen „Inhaber“ leicht fällt (!) weil sie ihm entspricht, wird ein besonderer Akt der „Hingabe“, als würde Christus derlei bedürfen oder wünschen. Und natürlich bedeutet das, dass die verheirateten Männern sich eben „weniger“ hingeben, da sie ja dieses „Opfer“ nicht bringen. Und so ist der verheiratete Christ eben irgendwie zweitrangig, weniger hingegeben.

      Derlei Opfer sind Gott aber schnuppe. Das wage ich zu behaupten, weil er uns ja als Mann und Frau erschaffen hat, um einander in der Ehe zu begegnen und Nachkommen der Liebe hervor zu bringen. Denn genau SO spiegeln wir die Trinität wieder. Nicht als „Eunuchen für das Himmelreich“.

      Ehelosigkeit als Gnadengabe hingegen meint KEIN besonderes Opfer, sondern eine Lebensform, die eben manchen Jüngern und Jüngerinnen von Jesus entspricht. Sie ist kein Opfer vor Gott, sondern bietet den Vorteil, mehr Lebenszeit für andere Dinge als das Eheleben und das Aufziehen von Kindern zur Verfügung zu haben. Paulus betonte dies, wobei er noch in der Naherwartung der Wiederkunft des Herrn lebte. Dafür hat der Ehelose halt den Nachteil, dass er Gott nicht in seiner Ehe und durch seine Kinder dienen kann. So gleicht es sich wieder aus. Eine besondere Hingabe liegt daher nicht vor.

      Wenn freilich ein Mann, der die Gabe der Ehelosigkeit gar nicht hat, sich die Ehe verkneift, muss er ein Opfer bringen, das aber Gott nie von ihm gefordert hat.

      Diese Priester fürchten in Wahrheit durch die Abschaffung des Zölibats ihren Sonderstatus zu verlieren. Das aber ist fleischlich, denn es geht dabei wieder um die eigene Ehre.

    2. @Anonymous:

      Der Zölibat ist in der Bibel im Neuen Testament ursprünglich eine Gnadengabe, nämlich als Charisma der Fähigkeit zur Ehelosigkeit eine Gnadengabe des Heiligen Geistes als Geist Gottes. Die Pflicht zur Ehelosigkeit ist unbiblisch, laut Bibel durfte ein Bischof durchaus heiraten bzw. verheiratet sein – wenn auch freilich ebn nur einmal.

      1. „Der Zölibat ist in der Bibel im Neuen Testament ursprünglich eine Gnadengabe, nämlich als Charisma der Fähigkeit zur Ehelosigkeit eine Gnadengabe des Heiligen Geistes als Geist Gottes. Die Pflicht zur Ehelosigkeit ist unbiblisch,“

        Das ist meine Rede.

    3. Herr Schwaderlapp sagt:

      „Warum wird meine zölibatäre Lebensweise immer wieder von Menschen so heftig kritisiert, die sie gar nicht leben müssen?“

      Nun, darum geht es doch gar nicht. Und das weiß er auch ganz genau. Natürlich kann sich Herr Schwaderlapp für ein eheloses Leben entscheiden. So wie jeder andere Mensch. Hier geht es aber nicht darum, sondern um die Frage, warum nur Zölibatäre katholische Priester werden dürfen. Es handelt sich also nicht um die individuelle Frage einer persönlichen Entscheidung, sondern um eine kirchenrechtliche Setzung, die nur Zölibatäre (abgesehen von den berühmten Ausnahmen) zum Weihepriestertum zulässt. Mit dem Verweis auf die eigene Entscheidung vernebelt Herr Schwaderlapp diese Fragestellung.

      Herr Schwaderlapp kann in der Folge schlicht diesen Pflichtzölibat begründen.

  2. Ich denke, hier wurde das Problem schon dargestellt:

    Der Pflichtzölibat – der übrigens unbiblisch ist – ist bloßes Kirchenrecht und gehört NICHT „zum Wesen der Priesterweihe.“ Ich werde manchmal den Eindruck nicht los, als ob manche Priester das Zölibat so vehement einfordern und verteidigen, weil es sie selbst so viel Kampf und Kraft gekostet hat, damit zu leben und sie fürchten dann eine Entwertung ihres Bemühens. Natürlich kann ich mich auch täuschen.

    Und dass Gott immer wieder Rücksicht auf kulturelle und soziologische Gegebenheiten genommen hat, kann man besonders dem Alten Testament entnehmen. Er duldete z.B. Vielehen oder bediente sich bereits vorhandener Formen wie dem hittitischen Unterwerfungsvertrag für den Dekalog u.a. Dass liegt daran, dass sich Gott mit seinem Volk nicht im luftleeren Raum aufhält, sondern oft an dem anknüpft, was er vorfindet. Wenn mich nicht alles täuscht, liegt das auch der katholischen Inkulturation zu Grunde. Das ist natürlich immer ein Balanceakt, weil man den wesentlichen Inhalt des Glaubens nicht zur Disposition stellen darf.

    Der Pflichtzölibat gehört jedenfalls nicht zum wesentlichen Inhalt des christlichen Glaubens.

  3. Ich habe die Stellungnahme Kardinal Müllers nicht im Original gelesen, und ich kenne auch das Amazonas-Papier nicht (vielleicht sollte ich mich einmal damit beschäftigen).

    So wie es in diesem Artikel dargestellt wird, ist die Aussage Kardinal Müller aber eher schwach.
    Die Kirche kann ich die Substanz der Sakramente verändern und auch nicht die Funktion des Priesters unter Berufung auf „soziologische Notwendigkeiten“ um definieren. Der Zölibat der Priester gehört aber gerade nicht zur Substanz des Weihesakraments. Das scheint der Kardinal nicht sauber zu trennen.

    Und noch eine Sache möchte ich ansprechen, wohl wissend, dass das gefährliches Terrain ist:
    Ich kenne nicht das Amazonas Papier und auch die traditionellen Organisationsformen der Völker dort. Wenn die kirchliche und vor allem ortskirchliche Struktur, an der die Amtskirche ja auf jeden Fall festhalten möchte (außer ein paar „Progressive“ hier in Europa), der Vorstellung Der dortigen Völker von Zusammenleben und Organisation eklatant widerspricht, halte ich es für problematisch, wenn diese aus Europa tradierten Strukturen auf Biegen und Brechen eingeführt werden sollen. Aber das ist ein weites Feld.

    1. „Der Zölibat der Priester gehört aber gerade nicht zur Substanz des Weihesakraments.“

      Wasser gehört zur Substanz des Taufsakramentes. Niemand würde auf den Gedanken kommen, anstatt Wasser Sand zu nehmen. Öl gehört zur Substanz des Krankensakramentes, niemand würde auf den Gedanken kommen dort Butter oder Fett zu nehmen. Nach der katholischen Definition gehört das Zölibat zur Substanz des Weihesakramentes. Das sollte man, wenn man es nicht versteht, zumindest zur Kenntnis nehmen und es dabei belassen. Alles andere führt zu nix, es sei denn man will Zeit verschwenden.

      1. Wenn der Zölibat in der katholischen Kirche zur Substanz des Weihesakraments gehört, dann erklären Sie mir bitte, wie es in der griechisch-katholischen (und den anderen unierten) Kirche verheiratete Priester geben kann.

        1. Guten Tag,
          Sie haben recht, der Zölibat ist für das Priesteramt zwar höchst angemessen, gehört aber nicht zum Wesen der Priesterweihe. Die Kirche erlaubt seit Jahrhunderten (!) die Priester-Ehe bei den unierten Kirchen, zudem auch in der römisch-katholischen Kirche bei jenen evangelischen Pastoren, die konvertieren und dann zu Priestern geweiht werden; sie dürfen ihre Ehe (ohne Enthaltsamkeitsverpflichtung) fortführen.
          Zur unierten Kirche: Eine Eheschließung ist natürlich nur vor der Priesterweihe möglich, danach nicht mehr – das gilt allgemein für die Orthodoxie und auch für die altorientalischen Kirchen (Kopten usw).
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

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