Top-Beiträge

Links

Kardinal Müller übt fundierte Kritik an Kurienreform und Synodalem (Irr-)Weg

Kardinal Gerhard Müller hat die Kurienreform von Papst Franziskus unmißverständlich kritisiert: „Dem Ganzen fehlt die einheitliche Grundidee, aus der sich die einzelnen Elemente organisch zusammenfügen.“ Deutliche Worte fand der ehem. Präfekt der Glaubenskongregation in einem CNA-Interview auch zum „Synodalen Weg“.

„Viele Köche verderben den Brei“, so Müller zur Kurienreform, die seit fast zwei Monaten in Kraft ist:
„Die Neunergruppe von Kardinälen, die dieses Dokument erarbeiten sollte, war zu heterogen zusammengesetzt. Auch fehlten wirklich kompetente Vertreter der dogmatischen Theologie, die den Sinn des Kardinalskollegiums als Medium der Repräsentantion der römischen Kirche und denjenigen der Kurie als eines kirchlichen Organs aus der Ekklesiologie von Lumen gentium hätten erarbeiten können.“

Was bei der Kurienreform herausgekommen sei, „ist eine Kurie, die ganz zugeschnitten ist auf die Person des Papstes und seine persönlichen Vorstellungen auch zu nicht glaubensrelevanten Themen, so dass die Wahl des nächsten Papstes mehr von den Zwängen dieser Kurienneuordnung als von dem Willen Jesu zum Petrus-Dienst bestimmt wird.“

Beim „Synodalen Weg“, erklärte der Kardinal, werde das Thema sexueller Missbrauch lediglich als „Begründung nur vorgeschoben“. Vielmehr stünden die im Rahmen des „Synodalen Wegs“ behandelten Fragen „in keinem Zusammenhang mit der Prävention gegen Sexualdelikte“.

Der „Synodale Weg“ sei „kirchenrechtlich nicht legitimiert“, betonte Müller, zumal er versuche, „das von Jesus Christus vorgegebene göttliche Recht außer Kraft zu setzen, um eine andere Kirche zu etablieren – eine Kirche, die sich modern gibt und den Mainstream, der gerade herrscht, zur eigentlichen Grundlage ihrer eigenen Vorstellungen von Kirche erhebt. Diese Vorstellung spiegelt aber exakt das Gegenteil von Kirche wider und ist deshalb nicht mit den theologischen Grundlagen der Kirche vereinbar.“

HIER geht es zum vollständigen Interview, geführt von Rechtsanwalt Lothar C. Rilinger.

Unsere Nachricht ist eine gekürzte Fassung dieses CNA-Berichts: https://de.catholicnewsagency.com/story/kardinal-mueller-der-kurienreform-fehlt-die-einheitliche-grundidee-11400

Foto: Bistum Regensburg

Kommentare

6 Antworten

  1. Ich halte den protestantischen Ansatz ohnehin für unzureichend und grundfalsch, und zwar sogar der eigenen Heiligen Schrift der Bibel nach.
    Und den katholischen Ansatz und das katholische Dogma für zu beschränkt.
    Noch Eusebius und Ambrosius und der Mystiker Johannes Chrysostomus waren Origenisten nach Origenes. Dieser war ein Schüler des Clemens von Alexandrien, des einzigen Heiligen, den die katholische Kirche wieder abgeschafft hat. Und Origenes war ein Lehrer des Gregor Thaumaturgus.
    Die ersten Christen vor Augustinus waren deutlich eher Orthodoxe, so etwa Justin der Märtyrer als Kirchenlehrer und Kirchenvater und der Heilige Irenaeus von Lyon mit ihrer Logos-Theologie und Lactantius als Laktanz usw.

  2. Kardinal Müller schreibt zu Recht, dass die vom Synodalen Holzweg angestrebten Reformen „in keinem Zusammenhang mit der Prävention gegen Sexualdelikte“ stehen. Selbst wenn sich die Kirche zu Tode reformieren würde bis zur Unkenntlichkeit, dann wäre immer noch kein einziges der 14 000 PRO JAHR in unserem Land polizeilich angezeigten Sexualdelikte gegen Kinder beseitigt oder verhindert! Alle diese Delikte finden nicht im kirchlichen Umfeld statt, sondern außerhalb! Dort gibt es keinen Zölibat, keine Sprachlosigkeit bezüglich Sexualität, keine Tabuisierung der Gleichgeschlechtlichen, jeder kann dort sexuell agieren soviel er will; ebenso gibt es genügend Frauen, die jedoch oft wegschauen, massenweise vertuschen, oft sogar tolerieren oder sogar die Kinder den Verbrechern zuführen. Hier muss Präventionsarbeit geleistet werden, Diese Kinder benötigen die Empathie der Kirche ebenso wie die Opfer vergangener Jahrzehnte. Mehr als 99 % aller Sexual-Verbrechen an Kindern werden im außerkirchlichen Bereich begangen. Sollen diese Kinder vergessen werden? Wird man erst dann an diese Kinder denken, wenn die Kirche umgekrempelt ist? Soll erst dann evangelisiert werden, wenn die „Transformation „der Kirche abgeschlossen ist? Das wäre bodenlos verantwortungslos, denn das wäre der St. Nimmerleinstag.

  3. https://de.catholicnewsagency.com/story/kardinal-mueller-im-gespraech-ueber-die-glaubenskongregation-und-ihre-reform-11396
    DANKE für den Hinweis auf das Interview, einige Aussagen Kardinal Müllers seien hervorgehoben,er spricht mit bemerkenswerter Offenheit:

    WARUM KEINE VERLÄNGERUNG DER AMTSZEIT ?… theologische Differenzen über die Unauflöslichkeit der Ehe und Intrigen von dem Papst nahestehenden Personen:
    „Nach einer der üblichen Arbeitssitzungen, die am letzten Tag der fünfjährigen Berufung stattfand, hat Papst Franziskus mir gegenüber geäußert, dass ich ab morgen nicht mehr sein Präfekt der Glaubenskongregation sein werde. Allerdings hat er sich dann noch gewünscht, dass ich nicht vergessen solle, für ihn zu beten.
    Es war das erste Mal in der Geschichte der Glaubenskongregation, dass die Amtszeit eines Präfekten nach nur fünf Jahren endete. Es ist allgemein üblich, dass die Begrenzung der Bestellung nur eine Formalie ist, so dass sich regelmäßig die Frist bis zum 75. Lebensjahr verlängert. Grundsätzlich könnte auch dann noch die Amtszeit verlängert werden. Der Präfekt der Glaubenskongregation ist der erste theologische Berater des jeweiligen Papstes.“

    SYNODALER WEG – MAINSTREAM ALS GRUNDLAGE DER KIRCHE
    „Der „Synodale“ Weg, der kirchenrechtlich nicht legitimiert ist, versucht, das von Jesus Christus vorgegebene göttliche Recht außer Kraft zu setzen, um eine andere Kirche zu etablieren – eine Kirche, die sich modern gibt und den mainstream, der gerade herrscht, zur eigentlichen Grundlage ihrer eigenen Vorstellungen von Kirche erhebt. Diese Vorstellung spiegelt aber exakt das Gegenteil von Kirche wider und ist deshalb nicht mit den theologischen Grundlagen der Kirche vereinbar“… Verweis auf Lumen gentium. …
    „Bischöfe, die den „Synodalen Weg“ als Holzweg verurteilen, als einen Weg, der in der Deformation der Kirche endet, werden mit Drohbriefen eingedeckt und öffentliche Aktionen werden gegen sie organisiert.In der Zeit von Zollitsch, Marx und Bätzing als Präsidenten der Deutschen Bischofskonferenz sind seit 2008 rund 2,7 Millionen Katholiken formell aus der Kirche ausgetreten. Darüber hinaus hat sich die Zahl der Sonntagsmessbesucher von 25% auf 5% reduziert und die Priesterseminare haben sich – wegen einer verfehlten Berufungspastoral – drastisch geleert. …“

    HÄRETISCHEN BISCHÖFEN BRAUCHT KEIN KATHOLIK ZU FOLGEN
    „Bischöfe meinen, über die Autorität zu verfügen, um eine neue Kirche zu gründen, doch sie verlieren diese in dem Moment, in dem sie sich gegen göttliches Recht wenden. Einem häretischen oder schismatischen Bischof braucht kein gläubiger Katholik zu folgen. Ja, wir sind aufgefordert, Widerstand zu leisten, um die wahre Kirche zu verteidigen. „…

    MAINSTREAM – KIRCHE HAT KEINE ZUKUNFT , BANALITÄTEN ZUR GENÜGE
    „Die Katholische Kirche basiert auf dem Prinzip des Primates des Papstes und der Kollegialität der Bischöfe …Die Anpassung an den mainstream kann der Kirche keine Zukunft eröffnen. Dieser Prozess wird zwar Liberalisierung genannt, doch verbirgt sich hinter diesem Modewort die Relativierung des Glaubens und der Offenbarung. Hierauf hat Kardinal John Henry Newman (1801–1890) eindrücklich hingewiesen. Liberal bedeutet hier im modernistischen Sinn den von Gott geoffenbarten Glauben an die Forderungen der Gläubigen anzupassen und sich damit die Auffassungen der rein naturalistisch-immanenten Weltsicht nach dem „Tod Gottes“ (Nietzsche) zu eigen zu machen. …
    Die Folge dieser Liberalisierung ist, dass immer mehr Personen aus der Kirche austreten, da sich durch die Anpassung an den mainstream die Definition des Menschen als „Menschen ohne Gott“ die Einzigartigkeit der Kirche auflöst. Die Gläubigen suchen in der Kirche mehr als das, was ihnen an Gemeinplätzen und Banalitäten durch die Politiker und Medienschaffenden geboten wird.“

    DROHT EIN SCHISMA ?
    „Auch wenn Papst Franziskus meint, dass er ein Schisma in der Kirche nicht fürchte – worin ihn Kardinal Kasper unterstützte und doch jüngst aus Sorge um die Kirche in Deutschland kräftig zurückruderte – bin ich davon nicht beruhigt. Ich sehe eine Gefahr. Franziskus wird in seiner Auffassung von ihm nahestehenden Personen gestärkt, die in den bewahrenden und der Lehre verpflichteten Theologen eher Gegner sieht, die ihn angreifen wollen.“

    WELTLICHES DENKEN – EXTERNE BERATER
    (Das Kardinalskollegium…) „hat also eine Basis im Weihesakrament. Nur ein verweltlichtes Denken findet es angemessen, die Kurie nach den Maßstäben moderner Verwaltungsorgane umzumodeln und sie ihrer ureigenen kirchlichen Rolle als Organ der römischen Kirche zu entfremden. Es ist bestürzend, wenn Bischöfe ihre mangelnde Kompetenz in der Theologie durch externe Berater aus Anwaltskanzleien, der Finanzwelt, den Politik- und Sozialwissenschaften etc. ausgleichen wollen, wo es um ihre eigene Kernkompetenz geht, nämlich um die göttliche Offenbarung, den Glauben und die sakramentale Heilsvermittlung.“

    Hirtenworte…

  4. Allerdings ist diese Kritik ohne jede Bedeutung und Auswirkung ein pensionierter Kardinal plaudert und seine Fans hören zu somit sind alle Beteiligten zufrieden aller Voraussicht nach wird der pensionierte Kardinal nur beim nächsten Konklave noch versuchen können seine Ideen einzubringen vorher ist das geplauder

    1. Thomas Kovacs könnte mit seiner Antwort Recht haben,
      wenn man die bei R. Albrecht zitierten Ergebenheitsworte des Prälaten von Opus Dei an Papst Franziskus liest.
      Dann liegt es aber am Prälaten, der sich nicht auch mit Verve am Amt interessiert zeigt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Kategorien

Aktuelle Beiträge

Archiv

Archive

Artikel-Kalender

April 2024
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

Blog Stats

679605
Total views : 8753304

Aktuelle Informationen und Beiträge abonnieren!

Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, wenn Sie kostenlos über neu erschienene Blog-Beiträge informiert werden möchten.