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Kardinal Müller warnt vor Transhumanismus und „Neuer Weltordnung“ ohne Gott

Auf dem Nachrichtenportal „Kath.net“ veröffentlichte Rechtsanwalt Lothar C. Rilinger am 13. September sein tiefgründiges Interview mit Kardinal Gerhard Müller (siehe Foto), dem früheren Bischof von Regensburg und ehem. Präfekten der römischen Glaubenskongregation: https://www.kath.net/news/79427

Der glaubensfeste Würdenträger spricht darin über die Gründe für den Niedergang der Kirche und die Gefahren des sog. Transhumanismus sowie einer letzten Endes totalitären „Neuen Weltordnung“ für die gesamte Menschheit.

Dabei geht es bei diesen Bestrebungen um eine weitere Loslösung von Gott, um einen radikalen Abschied vom Christentum.

Die natürlichen Grenzen des Menschseins sollen in einem „transhumanen“ Fortschrittswahn ignoriert bzw. überschritten werden, ebenso die traditionellen Maximen von Sittlichkeit und Moral, ganz zu schweigen von der christlichen Erlösungslehre.

Der Mensch will dabei sein eigener Herr sein und steht angeblich nicht mehr in Verantwortung vor dem Ewigen, vor dem göttlichen Richter.

Mit Recht warnt Kardinal Müller seit längerem vor derartigen Konzepten, die zudem nicht selten in einem Zusammenhang stehen mit Bestrebungen zur Errichtung einer „globalen Ordnung“ bzw. Weltregierung ohne rechtsstaatliche Prinzipien.

Dazu erklärt der Kurienkardinal u.a. im Interview mit dem Juristen Rilinger:

„Sowohl nach dem jüdischem als auch nach dem christlichen Glaubensbekenntnis ist es Gott selbst, der in seiner souveränen Güte die Welt aus dem Nichts geschaffen und in seinem ewigen Wort (Logos, Vernunft) und Geist (Kraft, Weisheit) geordnet hat.

Die menschliche Vernunft ist endlich und im Prinzip – aufgrund der Erbsünde – für egoistische Triebe, wie das ungeordnete Begehren nach Macht, Geld, Selbstgenuss/Lust, störungsanfällig. Der Mensch ist also intellektuell und moralisch fehlbar.

Nur wenn wir uns von Gottes Wort ansprechen und von seinem Heiligen Geist erleuchten, leiten und stärken lassen, können wir die Wahrheit erkennen und das Gute frei-willig als Ziel unseres Handelns wählen.

Die historische Erfahrung lehrt uns, dass jeder Versuch, der Welt eine Ordnung durch Menschen-Verstand und durch Menschen-Macht zu geben, ausnahmslos in Katastrophen endete.

Dazu brauchen wir nicht weit zurückzugehen. Der Kolonialismus und Imperialismus des 19. Jahrhunderts, die totalitären Herrschaftssysteme des Nationalsozialismus, des japanischen Großmachtdenkens und des leninistisch-stalinistischen Kommunismus sowie alle Diktaturen kleinerer Staaten in Südamerika, Asien und Afrika beweisen, dass der Griff nach der Weltmacht, d.h. der Errichtung einer Neuen Weltordnung einem diabolisch-destruktiven und nicht einem theo-logischen Denken entsprungen ist.“

Foto: Bistum Regensburg

Kommentare

7 Antworten

  1. DER MYTHOS VON DER KÜNSTLICHEN INTELLIGENZ

    „Künstliche Intelligenz ist zugleich digitale Hoffnung, Hybris und Horrorvision. Zwei Wissenschaftler klären in ihrem Buch über eine transhumanistische Pseudo-Religion auf, in der die Rolle von Technologie und Wissenschaft völlig überschätzt wird: Warum Maschinen niemals die Welt regieren werden.“ (1)
    ….
    Das menschliche Gehirn, seine Funktionen und Fähigkeiten, genauer seine Intelligenz, wird dabei als ein von der Mathematik beschreib- und steuerbares, sogar reproduzierbares Artefakt verleumdet, als gäbe es keine Komplexität und elementaren Grenzen zwischen lebendigen und physikalischen, evolutionär-biologischen und künstlich-technischen Prozessen. Heutzutage scheint es beinahe anerkannt, dass es keine Komplexität gibt, die man nicht bald mathematisch beschreiben könne. Doch das ist ein fataler Grundirrtum, der die Angst um das Thema „KI“ zum Glühen bringt. Im Gegenteil: Die tiefe Komplexität und Variabilität des Belebten entzieht sich weitgehend mathematischer Beschreibbarkeit. Das sei vorausgeschickt….

    ZÜGE EINES ÜBERMENSCHEN -KULTES

    Der Transhumanismus und der Glaube an Künstliche Intelligenz sind Bestandteile einer in der positivistischen Tradition entstandenen säkularen Pseudoreligion, die der (christlichen) Metaphysik und Transzendenz entgegensteht und vorgibt, sich nur auf das Tatsächliche, Machbare und Pragmatische einer Zukunftstechnik zu berufen. Man will den Menschen im Realen, Physischen formen und verbessern, im Ideellen der Religion und ihrer Erlösungsversprechen findet hingegen nichts mehr statt. Insofern ist das Erlösungsversprechen des Transhumanismus ein elitärer Ego-Kult um körperliche Selbstoptimierung….

    MENSCH SPIELT GOTT

    Dazu Landgrebe: „Das sehen wir auch im Bereich der KI und des Transhumanismus, nämlich der Glaube, dass wir unser eigener Gott sein können – und zwar durch die Nutzung von Technologie. Unser Buch widerlegt diesen Anspruch, allerdings nicht mit theologischen, sondern rein wissenschaftlichen Argumenten. …

    KLAUS SCHWAB LIEGT FALSCH

    Klaus Schwabs Buch „Die Vierte Industrielle Revolution“, das Landgrebe und Smith in ihrem Buch zitieren, halten die Autoren für eine Ansammlung schieren Unsinns. Schwab habe offensichtlich nie in ein Lehrbuch der Biologie, der Neurowissenschaft, der Medizin oder Physik hineingeschaut. Er habe von all dem keine Ahnung und fabuliere beispielsweise über Nano-Roboter, die Krebszellen aus einem kranken Körper herausschneiden könnten. Er berücksichtige dabei nicht einmal die grundlegendsten Dinge, etwa dass ein Nano-Roboter gar nicht in der Lage wäre, sich im Interzellulärraum fortzubewegen. Das besagt das Scallop-Theorem in der Physik, so die Autoren. Deshalb erklären sie in ihrem Buch basale Grundsätze der Physik, die nachweisen, wie falsch Klaus Schwab liegt. „Er kennt offensichtlich die einfachsten Sachverhalte nicht und erzählt wie ein Verrückter Märchen.“

    In der Konsequenz geht es den transhumanistischen KI-Fantasten um die Loslösung von der Schöpfung als höchste Vernunft. In einem Akt konsequenter Hybris soll der Mensch also technisch „aufgemotzt“ werden. Die KI spielt hier eine entscheidende Rolle, denn sie soll die Software sein, mit der der zum Cyborg mutierte, bis dato unfertige Homo faber nun sein „Körper-Geist-Kontinuum“ aufgeben kann, um die technischen Anhängsel und Erweiterungen seiner Sensorik und Kognition zu assimilieren und irgendwann, irgendwie unsterblich zu werden, gegebenenfalls komplett digital. Das ist aber Nonsens, wie uns Jobst Landgrebe und Barry Smith darlegen. Das Vorhaben ist schlicht nicht umzusetzen.“

    (1)Das Buch von J. Landgrebe und B. Smith „Why machines will never rule the world. AI without fear“ ist 2022 bei Routledge erschienen.

  2. Leichtes Leben im Glauben an Gott.
    Das ist schon richtig ausgedrückt.
    Gott läßt sein Volk NIEMALS IM STICH.
    Dieses momentane Leben ist wie eine Simulation.
    Völlig aus den Fugen geraten.
    Ich will nicht mehr mitteilen.
    Es wäre zuviel an Text.

  3. Könnte der Papst heute noch jemand als 3. Apostel Deutschlands ernennen – wie es ja der hl. Petrus Canisius gewesen ist, der den Katechismus verfasst hat? Danach wurde Deutschland wieder zu 2/3 römisch-katholisch. Ulrich Bonse

  4. In Frankfurt habe ich mit erlebt, wie gegen Bischof van Elst erfolgreich intrigiert wurde. Als Bauherr war er völlig überfordert.
    Seine Gegner,der Stadtdekan von Frankfurt, Dr. zu Elz, Prof. Valentin, Haus am Dom, Daniel Deckers, FAZ und die Mannschaft in Limburg haben den Bischof motiviert, sich als Bauherr zu betätigen und in der Folge gegen ihn gearbeitet.
    Als brillanter Theologe muss man kein guter Bauherr sein.
    Diese katholische Klerus ist genau so verkommen wie die Kaste der Politiker, auch da gibt es wenige Ausnahmen.

    Van Elsts Nachfolger Bätzing sollte in die EKD konvertieren. Dort passt er hin.

    Aus dieser deutschen Sektion sollte man austreten.

  5. Anders ausgedrückt: der Teufel tanzt gerade.
    In sehr vielem meint man, keinen Gott zu brauchen.
    Das jedoch ist ein Trugschluss.
    Wahrlich Glaubende können leichter leben, gerade JETZT.

    1. So muss es heißen
      Es geht nicht um Leichter-Leben im Christentum; weder früher noch heute. Denken Sie an die Märtyrer für den Glauben … Das Paradoxe an dem, was der Kardinal benennt und wovor er warnt, ist, dass viele Kirchenmänner in Ämtern, obwohl sie vorgeben auf Gott zu setzen, nicht auf sein Wirken und Wollen in der Geschichte hören – können oder wollen!

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